Hat jemand Erfahrungen mit Syma oder generell diesem System?

Danke, Emilia, für deine Rückmeldung! Du hast absolut recht – der Stand muss nicht nur einladend wirken, sondern auch kompetente Mitarbeiter*innen vor Ort haben, die jede Frage souverän beantworten können. Das ist definitiv ein wichtiger Punkt! Was das Delegieren angeht, bin ich nicht grundsätzlich dagegen, aber ich würde gerne zumindest einen groben Überblick über den Ablauf behalten, damit wir als Team auch lernen können. Hast du noch Tipps, wie man den Stand vor Ort interaktiv und ansprechend gestalten kann, sodass die Besucher sich länger aufhalten? Und wie hast du damals sichergestellt, dass alle am Stand gut vorbereitet waren?
 
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Die meisten Menschen kommen ja auf die messen und wollen ganz konkret etwas wissen. Klar, im B2C Bereich gehen auch viele nur um mal etwas zu sehen (Autos, Hausbau, Ferien,...). Da kommen viele "Schaulustige". Aber das wird bei euch ja eher nicht so der Fall sein, habe noch niemanden gehört: "Oh, gehen wir auf die Messe und schauen und innovative Verpackungstechnologien an":)
Daher wird das eher B2B sein und da kommen dann eben schon alle zur Messe und wollen im Grunde nur mehr verhandeln. Wenn man dann dort etwas neues sieht, will man das auch gleich abklären auf der Messe. Heißt also, man muss die Interessenten bei der Stange halten. Und das tut man wenn man kompetent auftritt und schnell alle Fragen beantworten kann.
Weiß nicht wie sehr da jetzt der Konkurrenzkampf herrscht oder ihr einen USP habt - hat man einen USP dann wird man nicht so sehr auf das Aussehen schauen müssen. Hat man viele Konkurrenten, wird man was brauchen um die Menschen an seinen Stand zu locken.
Was halt immer geht ist Essen/Trinken und Gimmicks (Werbegeschenke: Kuli, Feuerzeug, Broschüren,...)

Das läuft nicht so ab, dass man da gar kein Mitspracherecht hat. Da wird dir zuerst mal eine Auswahl an Designs gezeigt, dann entscheidet man sich für eines und dann arbeitet man zusammen mit dem Messebauer aus, was man braucht/will.

Ich kenne eurer Plan nicht, weiß nicht ob es immer gut ist, wenn die Besucher lange bei einem Stand bleiben. Zum Essen/Trinken kommen sie sicher wenn es bei euch etwas gratis gibt. Aber interessieren die sich dann auch für eure Produkte oder sind die nur zum Essen dort? Im Grunde willst du jeden Interessenten so gut es geht informieren und dann gehts auch schon zum nächsten. Ist halt auch immer abhängig von euch: was wollt ihr, welches Produkt ist es,... das lässt sich so schwer sagen.

Vor der ersten messe gibt es Schulungen. Mit der Zeit wird es immer besser weil immer das gleiche Team zusammen war. Dann läuft das quasi von alleine. Aber vor dem ersten mal würde ich mich schon sehr darauf vorbereiten. Man braucht da auch Menschen, die stressresistent sind.
 
Du sprichst einen wichtigen Punkt an – gerade im B2B-Bereich geht es oft um konkrete Verhandlungen, da muss alles sitzen. Ein klarer USP hilft natürlich enorm, aber wenn der Wettbewerb groß ist, muss man sich definitiv auch optisch und konzeptionell abheben.

Das mit Essen und Werbegeschenken sehe ich ähnlich – zieht immer Leute an, aber bringt nichts, wenn sie danach direkt weiterziehen. Hast du gute Erfahrungen mit bestimmten interaktiven Elementen gemacht, die Besucher nicht nur kurz anlocken, sondern wirklich ins Gespräch bringen? Ich denke da an Live-Demos oder kleine Challenges, die thematisch zum Produkt passen.

Zum Thema Vorbereitung: Du hast Schulungen vor der ersten Messe erwähnt – wie sah das konkret aus? Gab es feste Trainings mit allen, oder eher individuelles Briefing? Und was hältst du von Rollenspielen zur Gesprächsführung, um das Team auf verschiedene Szenarien vorzubereiten?

Auch der Punkt mit der Stressresistenz ist spannend – gibt es Strategien oder bestimmte Maßnahmen, mit denen man das Team gezielt auf den Trubel einer Messe einstimmen kann? Würde mich interessieren, wie ihr das gehandhabt habt!
 
Im B2B Bereich kommen die Leute ja zu dir weil sie schon wissen welches Produkt du hast. Habt ihr da etwas neues Erfunden, dann stellt man das natürlich allen vor. Aber darauf müssen sich die auch erst einmal einstellen. Ich kann da jetzt nur spekulieren weil ich mich auf dem Gebiet nicht auskenne, aber es wird ja nicht sos ein, dass die Leute zu euch kommen und dann gleich alles kaufen. Das geht ja gar nicht, die müssen sich auf die neue Verpackung ja erst einstellen oder nicht?

Ins Gespräch bringt man die Menschen damit, dass man all ihre Fragen schnell beantworten kann. Genau dafür geht man nämlich auf die Messen. Nicht nur irgendwelche Broschüren austeilen und sagen, da steht alles drinnen. Auch nicht auf die Homepage verweisen etc. Im Grunde halt genau das machen, was man sich selbst wünscht wenn man als Kunde auf solche Messen geht.

Ja kurze Einschulungen für das ganze Team. Plan vorstellen wieso man auf der Messe ist, was man den Menschen näher bringen möchte, wie man das machen möchte,... Man schickt dort nicht die introvertierte Mitarbeiterin aus dem Lager hin sondern in der Regel ja die Mitarbeiter, die sich gut auskennen und recht offen sind im Umgang mit anderen Menschen. Das kann man nicht so schnell lernen, diese Charakterzüge muss man schon haben. Naja Rollenspiele, man muss e s auch nicht übertreiben:)

Die Mitarbeiter auswählen, die schon stressresistent sind. Das ist ja nichts, was man mal so schnell jemand beibringen kann. Da muss man seine Mitarbeiter schon richtig einschätzen können. Wir hatten z.B. eine Mitarbeiterin die wollte unbedingt auf die Messen. Wir haben sie aber nicht gelassen weil sie nicht mehr aufhört zu reden wenn sie einmal anfängt. Die hätte dann die Kunden eher vertrieben. Sie wäre sehr stressresistent gewesen und auch sehr kompetent, leider verrennt sie sich halt in Gesprächen leicht.
 
Das hört sich so an, als hättet ihr da echt viel Erfahrung gesammelt! Besonders spannend finde ich den Punkt, dass man nicht einfach nur Infos rausgeben, sondern wirklich präsent sein muss – also auf jede Frage direkt eingehen, statt auf Broschüren oder die Website zu verweisen. Das macht absolut Sinn, gerade wenn Besucher auf einer Messe gezielt nach Lösungen suchen.

Was die Einschulung angeht, finde ich es gut, dass ihr klare Vorgaben hattet, worauf der Fokus liegen soll. Und ja, nicht jede*r ist für den direkten Kundenkontakt geeignet – das richtige Team auszuwählen, ist sicher eine der wichtigsten Entscheidungen. Hast du den Eindruck, dass sich Leute mit der Zeit an den Messestress gewöhnen, oder bleibt das auch nach mehreren Events eine Herausforderung?

Das mit den interaktiven Elementen lässt mich noch nicht los. Eine gute Präsentation kann viel ausmachen, aber wenn man zusätzlich noch eine Möglichkeit schafft, dass Besucher das Produkt oder die Dienstleistung „erleben“ können, bleibt man sicher länger im Kopf. Habt ihr das mal ausprobiert, oder lief das bei euch eher über Gespräche und Demos?

Und noch eine Frage: Gibt es bestimmte Abläufe, die sich für euch bewährt haben, um den Messestand während des Tages gut zu organisieren? Also Schichtwechsel, Pausenregelungen oder Ähnliches, damit wirklich immer jemand verfügbar ist, aber sich niemand überarbeitet?
 
Das ging ja auch über mehrere Jahre. Meines Wissens macht es meine alte Firma immer noch. Es hat ja auch viel gebracht für die Firma.
Eine Messe muss etwas bieten, was man nicht auch selbst recherchieren kann. Auf der Homepage oder den sozialen Netzwerken findet man ja schon genug, das suchen die Leute aber nicht. Die wollen echten Kontakt mit Menschen, die sich damit wirklich auskennen. Die wollen mehr wissen als das, was man dann in den Fotos sieht, in den Videos rüberkommt oder was sie nicht schon alles in den Blogs gelesen haben. Viele kommen auch zum Fachsimpeln, dadurch entsteht dann eine Bindung. Da hat man dann sehr schnell, sehr gute Kontakte.

Nein, ich habe mich daran gewöhnt. Ist dann ja auch im Prinzip immer dasselbe. Selten kommen dann noch ganz neue Fragen und man weiß mit jeder messe besser, was die Menschen wollen. Man lernt halt einfach auch als Firma dazu. Wenn da Menschen ständig mit denselben Fragen kommen, dann kann man ja leicht darauf reagieren. man macht ein Video zum Thema oder schriebt einen Blogartikel. Siehe da, eine kurze Zeit später kamen die Fragen nicht mehr. Da bekommt man also auch viel Feedback, was man dann als Firma nutzen kann. Dann wird es halt auch immer leichter vor Ort.

Kommt halt immer auf das Produkt oder die Dienstleistung an. Alles können die Menschen nicht ausprobieren. Aber wenn man sich so mal die Messen schaut, welche sind denn am gefragtesten? Es sind die Messen wo die Kunden viel selbst erleben/ausprobieren können. Messen für Essen, Sportmessen, Automessen,... Bei den B2B Messen muss man nicht viel ausprobieren. Da weiß man was man braucht, man weiß wer es herstellt, da muss man dann nur einen guten Deal aushandeln.

Naja eigentlich heißt es da die 2 bis 3 Tage durchziehen. Aber man sieht ja auch wann die Messen nicht so überlaufen sind. Das unterscheidet sich halt auch von den Ländern. Man steht auch nicht 12 Std dort und ist unter Dauerstrom. Aber was halt hin und wieder stresst sind halt die Massen, die dort unterwegs sind. Auch wenn sie gar nichts von einem wollen. Zeit für Pausen bleibt da auch und wenn man kollegial zusammenarbeitet im Team, hilft man sich gegenseitig.
 
Klingt nach einem eingespielten System – wenn jeder weiß, wann Stoßzeiten sind und wie man sich gegenseitig unterstützt, läuft es bestimmt viel entspannter. Gerade bei Massenandrang ist es sicher Gold wert, wenn das Team flexibel reagiert und sich abwechselt, statt sich komplett aufzureiben.

Dass B2B-Messen nicht so sehr auf „Erlebnis“ setzen wie Sport- oder Food-Messen, macht Sinn. Aber würdest du sagen, dass kurze Live-Demos trotzdem einen Mehrwert bringen könnten? Gerade wenn es um technische Innovationen oder besondere Materialien geht, könnte das doch helfen, Besucher länger am Stand zu halten. Oder war eure Erfahrung, dass die meisten ohnehin gezielt kommen und gar nicht erst überzeugt werden müssen?
 
Wenn man das öfter macht, ist es klar, dass jeder mit der Zeit genau Bescheid weiß und weiß wie es läuft. Wenn man dann ein wenig kollegial ist, dann läuft das schon recht gut ab. Aber sicherlich sind es recht intensive Tage. So viele Anfragen und Interessenten hat man sonst nicht einmal in einem Monat und auf Messen ist das komprimiert auf 3 Tage.

Das kommt meiner Meinung nach ganz auf die Branche und die Produkte an. Finde das kann man nicht so allgemein sagen. Ich kann mir jetzt auch Bereiche vorstellen, wo es auch im B2B Bereich Sinn macht. Ich würde mir das mal bei der Konkurrenz ansehen, dann mir ein Konzept überlegen und das dann auch noch mit dem Messebauer besprechen. Wenn man jetzt vor hat auf einer Messe selbst auszustellen, wird man ja schon mal auf einer Messe der jeweiligen brache gewesen sein. Daran kann man sich orientieren. Dann schau ich mir an, was passt zu mir, was will ich auf der Messe zeigen, wie kann man das umsetzen. Man sammelt die Ideen und geht dann damit zum Messebauer. Man bespricht was man wie umsetzen kann und was Sinn ergibt und was nicht.
Auf B2B Messen kommt niemand aus reinem Zeitvertreib auf die Messe. Die wissen schon warum sie dort sind - und sei es nur um die Konkurrenz zu sehen. Da brauch ich jetzt keine Lichtshow um irgendwelche Menschen anzulocken. Da braucht es ein anderes Konzept wie bei B2C Messen.
 
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Oh ja, das ist für mich absolut nachvollziehbar – die Leute kommen gezielt, nicht zufällig, also muss der Fokus auf Kompetenz und klaren Infos liegen, nicht auf Show. Ich empfinde den Tipp als gut, sich erstmal die Konkurrenz anzuschauen, bevor man selbst plant. Kein Grund, das Rad neu zu erfinden, wenn man von anderen lernen kann. Am Ende zählt, was zum eigenen Unternehmen passt und praktikabel bleibt. Ich werde mir das mit unserem Team genau überlegen und das Ganze dann mit dem Messebauer durchsprechen. Danke für den ganzen Input hier – hat mir echt geholfen, einige Dinge klarer zu sehen und ich werde alles auch mit meinen Kollegen teilen!
 
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