Nordluchs schrieb:
Hallo Spieler!
Ja. Du hast Recht. Im Grunde weiß ich das auch selber. Das ist ja das, was ich mache, wenn ich versuche anderen zu helfen. Es ist doch komisch. Deutet man für andere, dann weiß man eigentlich immer, was man sagen soll, deutet man bzw ich für mich selber, dann klappt das nicht. Brett vorm
Kopf. lol
LG
Nordluchs
Ja, das erlebe ich auch und habe mir noch keine klaren Gedanken darüber gemacht. Wenn Du magst, machen wir uns meine Gedanken gemeinsam

Und dann bist Du wieder dran, wenn Du magst. Es ist ein Spiel.
Du beschäftigst mich und Dich mit dem Deuten. Das ist ein Fingerzeig, nicht wahr? Daaa mußt Du hingucken. mach die Augen auf, dann verstehst Du. Das ist doch "deuten", oder?
Es gibt noch eine andere Wortbedeutung, die ich kenne. Siehst Du das, Wortbe-deut-ung? Auch hier ist vom Deuten die Rede. Die Worte deuten auch auf etwas hin, aber sie sind nicht das, was sie ausdrücken, oder? Sie sind nur ein Fingerzeig, die eigentliche Bedeutung ergibt sich erst in uns, weil wir die Worte verstehen können. Aber jeder versteht sie anders.
"Deuten" verstehen nämlich viele als einen hilflosen Prozeß, bei dem sie aus einer Vielzahl möglicher Wahrheiten eine heraussuchen müssen und sich niemals wirklich sicher sein können. Das wäre die hilflose Variante der Wortbedeutung des Wortes "Deuten", eine andere Tätigkeit. Der Zeigefinder zeigt nicht auf ein Ziel, sondern er wutscht zwischen verschiedenen Deutungsmöglichkeiten hin und her und kann sich nicht entscheiden.
Auf 2 Arten kannst Du also das Wort verstehen. "Deuten 1" oder "Deuten 2", das ist hier die Frage. Was will uns das sagen, auf das wir deuten? Will es uns verunsichern oder will es uns genau das zeigen, worauf wir blicken? Ist das gesamte Bild, der gesamte Traum die message oder ist es nur ein Teil des Traumes? Muß Dein Finger in dem Traum suchen, um ihn zu deuten oder bedeutet der Traum als Gesamtheit etwas?
Die Frage kann man ausweiten auf das Alltagsbewußtsein: willst Du den ganzen Tag als bedeutsam für Dein Leben wahrnehmen oder willst Du nur Deine Meditationszeit, nur Deine Arbeitszeit, nur die Zeit, die Du mit Deinem Partner verbringst als bedeutsam für Dich wahrnehmen? Wie hättest Du es gerne? Wer willst Du sein? Wie willst Du deuten? Ganzheitlich (holistisch) oder nur teilweise?
Wenn Du holistisch deuten willst, dann "bedeutet" der Traum nichts, er hat eine Bedeutung als Ganzes Erlebnis, verstehst Du? Das ist einfach ein Lebensabschnitt von Dir. Nicht im Alltagsbewußtsein, sondern im Traumbewußtsein.
Erweitern wir den Gedanken auf die Wahrnehmungsebene. Wie willst Du "Wahr-nehmung" für dich definieren, deuten? Was soll "wahr" sein, was willst Du für "wahr" halten? Ist nur die Alltagswahrnehmung interessant und die Träume reflektieren nur ganz individuell die Alltagswahrnehmung? Oder willst Du den Träumen mehr Bedeutung geben und sagen, daß sie zu Deinem Leben als Teil mit Bedeutung für andere Lebensbereiche gleichberechtigt dazu gehören? Wie willst Du das deuten? Willst Du hier ganzheitlich deuten oder teilweise? Wenn Du ganzheitlich deuten willst, dann würdest Du es so verstehen, daß es keinen Unterschied gibt zwischen Traum- und Wachbewußtsein, daß das eigentlich eine Bewertung ist, daß hier im Alltagsbewußtsein "mehr" passiert als im Traumbewußtsein. Es könnte genau so gut anders herum verstanden werden. Es gibt Schamanen, die "andersherum" leben, das geht also. Wie hättest Du es gerne?
Du siehst, Du kannst nur entscheiden, wie Du deuten willst. Willst Du immer das ganze Bild sehen, oder willst Du separieren. Meiner persönlichen Erfahrung nach gelangt man eher zu Verständnis für seine Träume, wenn man die Grenzen überwindet und lernt, in seinen Träumen zu "wandeln" (das ist ein Wort, über das kann man stundenlang philosophieren). Man kann im Traum wandeln, im Alltagsbewußtsein, im Unterbewußtsein, im Körperbewußtsein- man kann in jedem Bewußtsein wandeln. Wenn man jede dieser "Wandlungsphasen" als solche erkennt.
Übrigens hat man dann auch vor Träumen seine Ruhe, weil es für den Geist und die Seele viel natürlicher ist, seine Angelegenheiten in allen Wandlungsphasen zu wandeln, als alles in eine hineinpressen zu müssen. Und Schlaf ist Schlaf. Das ist auch ganzheitlich.
Liebe Grüße, spieler