Grundeinkommen für eine bessere Zukunft

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Bevor ich meine Träume erfüllt habe, musste ich auch hart arbeiten.
Oder meinst du, ein Teil geht arbeiten, der andere erfüllt sich seine Träume?:confused:
Nein, im Gegenteil: Denn die gewöhnliche Berufstätigkeit würde keine absolut zwingende Notwendigkeit mehr sein, wodurch auch die Berufswahl und -ausübung individueller und freier erfolgen könnte, je nach Neigung und Eignung. Das hieße demgemäß, dass sowohl selbst Menschen, die wenig geneigt sind, einer geregelten Arbeit nachzugehen als auch solche, die aus diversen Gründen ihren erlernten Beruf nicht mehr ausüben können, dazu angeregt würden, frei-willig und gerne noch hinzuzuverdienen.

Es ist eine kaltherzige und egoistische Ansicht zu behaupten, dass durch das b.G. die Faulheit vieler Menschen - insbesondere (Langzeit-)Arbeitsloser - noch gefördert, bzw., dass diese Untugend hierdurch gar erst angeregt würde. Spontane Umfragen in der gemischten Bevölkerung ergaben einhellig, dass man trotz - nein: aufgrund des b.G. weiterhin, ja teilweise sogar noch mehr arbeiten wolle...
 
[QzUOTE="SchattenElf, post: 5604940, member: 68287"]Wenn das Wörtchen wenn nicht wäre.
Vorher ein BGE einzuführen würde, meiner Ansicht nach, in eine Katastrophe führen.[/QUOTE]
Was heißt "vorher"? -

Es gibt Bäume, die erst nach Jahren erste Blüten und Früchte zeitigen. Vorher darf man dergleichen von ihnen nicht erwarten. Ein Gärtner, der dies weiß und dem Naturgesetz vertraut, wird ihm bis dahin all seine Pflege und Liebe entgegenbringen, geduldig und aufopfernd. Hierzu ist der Gärtner vollends fähig, gleichwie der Staat alle Macht und Mittel besitzt, die Entwicklung zur sozialen Befreiung seiner Bürger duldsam abzuwarten und bestmöglich zu fördern...

 
Denn die gewöhnliche Berufstätigkeit würde keine absolut zwingende Notwendigkeit mehr sein, wodurch auch die Berufswahl und -ausübung individueller und freier erfolgen könnte, je nach Neigung und Eignung.

Aber diese freie Berufswahl hat jeder Mensch jetzt schon. Da auch mit dem BGE Neigung und Eignung (!) bestehen müssen, damit jemand seinen Traumberuf ausüben darf und kann, würde das BGE daran nichts ändern.

Man kann heute bereits mit sehr wenig Arbeit existieren. Ein Halbtagsjob reich aus, dann bleibt genug Zeit für andere Sachen. Und sogar noch weniger Arbeit ist dann möglich, wenn man sich in Wohngemeinschaften zusammenfindet.

Die meisten Menschen begnügen sich aber nicht mit wenig, es ist ein Lebensstandard gewünscht, der Reisen, ein Auto, eine schöne große Wohnung zulässt usw. Und irgendwo haben dann manche Menschen die Hoffnung, dass ein BGE dorthin führen wird, vielleicht sogar ein lebenslanges Studium aller Interessensgebiete, also vollkommen unproduktiv für die Gesellschaft, sogar noch Kosten produzierend. Und die Gemeinschaft bezahlt einem das bitte sehr.

Die Vorteile eines BGE sehe ich aber woanders. Es werden derzeit massiv Ressourcen gebunden über die Sozialleistungen. Ein Arbeitsloser kostet der Gesellschaft wesentlich mehr, als er an ALG erhält. Da man als Sozialstaat sowieso jeden durchfüttern muss, dann doch lieber ohne den ganzen Verwaltungsaufwand. Dann kriegen die Leute ihre Kohle einfach so und gut ist, kommt der Gemeinschaft günstiger. Und natürlich werden Menschen arbeiten wollen, aber nicht, weil die Arbeit so angenehm ist, sondern um einen gewissen Lebensstandard zu erreichen.

Ein BGE würde auch die Löhne nach Tätigkeiten verändern, alle unliebsamen Jobs werden eine Aufwertung erfahren und umgekehrt. Mit Sicherheit gibt es mehr Teilzeitjobs, mit Kreativleistungen wird man wahrscheinlich gar nichts mehr verdienen können, weil so viele Leute anfangen "sich selbst zu verwirklichen". Viele Dienstleistungen wird es so ergehen, weil die Leute ja Zeit haben, selbst zu tun, wofür sie sonst bezahlen mussten. Die Schere zwischen Arm und Reich wird noch wieder auseinandergehen, denn nun verdienen nur noch die Menschen gut, die wirklich sehr gut in ihrem Job sind. Und das werden immer nur wenige Menschen sein.

Eigentlich hat ein Staat nur Vorteile davon und die Arbeitgeber eh, wenn ich das aus dieser Position betrachte. Die Gier nach Mehr und Konsum der Menschen unterstützt dabei. :sneaky:
 
Sorry, aber ich lasse mich nicht zum Arbeitsdienst "für die Gesellschaft" pressen. Ich bin keine Ameise in einem Kollektiv.
Du musst von der Gesellschaft auch kein Geld nehmen, bzw. wie kommen Arbeitnehmern und KMU dazu, die Häfte des Lohns abzugeben, damit andere ihrem Hobby nachgehen können?

Aber du bist vermutlich in Pension und die sind ja von Arbeitsleistung ausgenommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Arbeitsloser kostet der Gesellschaft wesentlich mehr, als er an ALG erhält. Da man als Sozialstaat sowieso jeden durchfüttern muss, dann doch lieber ohne den ganzen Verwaltungsaufwand. Dann kriegen die Leute ihre Kohle einfach so und gut ist, kommt der Gemeinschaft günstiger....
aber nur, wenn die Zahl derer gleich bleibt.
Dieses ALG, wenn es alle erhalten, ist dann noch nichts mehr wert, weil die Preise steigen, damit manche Arbeiten überhaupt wer macht. Den Wert eines Geldes macht ja nur aus, wenn es ein anderer haben will.
Wenn jeder z.B. 10.000€ fürs Nichtstun bekommen würde, wäre Geld einafch nichts mehr wert, dann würde man wieder mit Eier oder Speck handeln. Das ist, wie wenn du bei einem Fussballspiel jedem Spieler einen Ball gibst.

Dieses Geld wäre auch global gesehen nichts mehr wert. Denn wenn wir einfach die Druckerpresse anwerfen und Geldscheine drucken, verlieren sie den Wert, auch für andere Staaten.

Aber so gesehen, kann man das ALG ruhig einführen, denn wenn etwas alle bekommen, ist es so, wie wenn es niemand bekommt.
Momentan haben Menschen, die im Niedriglohnsektor arbeiten, nicht mehr Geld als Menschen, die gar nichts tun. Die hätten dann, wenn man ALG einführt, doppelt soviel.
 
Zuletzt bearbeitet:
...Das hieße demgemäß, dass sowohl selbst Menschen, die wenig geneigt sind, einer geregelten Arbeit nachzugehen als auch solche, die aus diversen Gründen ihren erlernten Beruf nicht mehr ausüben können, dazu angeregt würden, frei-willig und gerne noch hinzuzuverdienen....
Du meinst, man setzt diese ALG so niedrig an, dass jemand der wenig kann, dann z.B. Toiletten putzen muss, wenn er mehr haben will, als nur sein Essen und Wohnen?
Oder wer putzt dann Toiletten und was muss man dafür bezahlen, wenn man z.B. ein Restaurant hat? Kann man sich dann Restaurantbesuche überhaupt noch leisten und gibt es immer einen Kellner, der gerade Lust hat, zu arbeiten? Wenn ein Gast dann nicht höflich genug ist, verlässt der Kellner seinen Arbeitsplatz.
 
Müssen dürfen, ganz klar, nur so funktioniert eine Gemeinschaft.

War das denn im realfunktionierenden Sozialismus der DDR denn nicht fast genau so?

Ich war nie in der DDR, aber ich vermute, alle mussten arbeiten oder?

Richtig, alle mussten arbeiten in der DDR.
Aber dennoch ist das System den Bach runter gegangen.

[QzUOTE="SchattenElf, post: 5604940, member: 68287"]Wenn das Wörtchen wenn nicht wäre.
Vorher ein BGE einzuführen würde, meiner Ansicht nach, in eine Katastrophe führen.
Was heißt "vorher"? -

Es gibt Bäume, die erst nach Jahren erste Blüten und Früchte zeitigen. Vorher darf man dergleichen von ihnen nicht erwarten. Ein Gärtner, der dies weiß und dem Naturgesetz vertraut, wird ihm bis dahin all seine Pflege und Liebe entgegenbringen, geduldig und aufopfernd. Hierzu ist der Gärtner vollends fähig, gleichwie der Staat alle Macht und Mittel besitzt, die Entwicklung zur sozialen Befreiung seiner Bürger duldsam abzuwarten und bestmöglich zu fördern...

[/QUOTE] Ende des Zitats von Werdender

Naja, dein Vergleich mit dem Gärtner hinkt schon gewaltig.
Wenn man ein Gesellschaftssystem, was im großen und ganzen ja ganz gut funktioniert, durch die Einführung eines BGE sprichtwörtlich auf den Kopf stellt,
hat der Staat als Geber der geldlichen Leistung nicht die Zeit abzuwarten bis zumindest der dazu nötigen 90% Teil der Gesellschaft aus Einsicht (das von dir erwähnte voll erwachte Bewusstsein) auf ihre individuellen persönlichen Vorteile verzichten.

Bei deinem Vergleich mit dem Gärtner und im Bezug auf BGE wäre es so, als wenn ein Landwirt (Bauer) der von seinen jährlich eingebrachten Erträgen lebt plötzlich auf Forstwirtschaft umsattelt und dessen Erträge zum Leben sich erst nach Jahren und Jahrzehnten ergeben.

Was macht der Staat denn in den ersten Jahren wenn sich das BGE nicht von selbst finanziert? Womit zahlt er bis dahin jedem Bürger denn sein BGE?
Mit Schulden?
Nun da sage ich dir gleich, mit Schulden machen ein BGE zu etablieren, ohne zu wissen nach wieviel Jahren die Indivduen den Vorteil eines BGE durch das voll erwachte Bewusstsein haben werden um dieses System am Leben zu erhalten,
bekommt das BGE-System nicht nur einen sehr schlechten Start,
sondern ist schon zum scheitern verurteilt, weil es dann nur nach dem Prinzip Hoffnung gestartet wird.
 
Die aktuellen Sozialstaat-Ausgaben in Deutschland von 888 Milliarden Euro pro Jahr würden nach Berechnungen ausreichen, um ein Grundeinkommen in Höhe von monatlich 925 Euro für jeden Deutschen zu finanzieren:
https://www.heise.de/tr/artikel/Grundeinkommen-ist-eine-grosse-Steuerreform-3664384.html

Ist das notwendig wegen der immer weiter fortschreitenden Automatisierung die immer mehr Jobs wegfrisst? Oder glaubt ihr dann geht Deutschland unter?

Was meint ihr?
 
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Die aktuellen Sozialstaat-Ausgaben in Deutschland von 888 Milliarden Euro pro Jahr würden nach Berechnungen ausreichen, um ein Grundeinkommen in Höhe von monatlich 925 Euro für jeden Deutschen zu finanzieren:
https://www.heise.de/tr/artikel/Grundeinkommen-ist-eine-grosse-Steuerreform-3664384.html

Ist das notwendig wegen der immer weiter fortschreitenden Automatisierung die immer mehr Jobs wegfrisst? Oder glaubt ihr dann geht Deutschland unter?

Was meint ihr?

Ich bin für das Bedingungslose Grundeinkommen, weil es den Menschen ermöglichen könnte, sich beruflich und unabhängig von Existenzangst in die Richtung zu orientieren, die sie wünschen. Das hätte den Vorteil, dass sie viel motivierter und somit weniger Krankschreibungen veranlassen, weil sie nicht mehr in unliebsamen Jobs schuften müssten nur um "über die Runden "zu kommen. Es bedeutet zudem die Unabhängigkeit vom Verdienst des Partners, also z.b Frauen verdienen ja weniger als Männer, und würde damit auch eine Gleichberechtigung auf beruflicher Ebene bedeuten. ;)
 
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