lichtbrücke;795785 schrieb:
Hallo Trixi Maus
Jo, sehe ich auch so. Das Bewusstsein kann sich jedoch nur in jedem Einzelnen ganz individuell verändern - und nicht "von oben diktiert". Sorry, wenn ich da skeptisch bin, diesbezüglich hab ich kein Vertrauen in meine Mitmenschen (sprich: dass die Reichen und Oberreichen freiwillig ihre Kanäle öffnen, damit was zum Verteilen da ist).
Grüsschen
lichtbrücke
Hi Lichtbrücke
Es wird länger, vergib mir.
Weisst Du, ich habe hier im Forum in der letzten Zeit sehr viel gelernt. Zum Beispiel, dass Geld kein Problem ist, wenn man es "beherrscht". Heute beherrscht das Geld die Menschen. Und das ist nicht gut so, da sind wir uns sicher einig.
Diese Misere, dass teilweise ein Arbeitsloser mehr verdient, als ein Mensch mit einer 40 Stunden-Woche ist eine soziale Katastrophe, das finde ich auch. Diese Tatsache installiert in eine Bevölkerung ein riesiges Mißbehagen beim Gedanken an die Mitmenschen. Und wer macht das? Eine Zahl auf einem Zettel, die so oder so hoch ausfällt.
Zahlen auf Zetteln und auf Computer-Konten kontrollieren heute die Zufriedenheit eines Menschen in seiner Lebensgemeinschaft- sei es jetzt die Familie, die Nachbarschaft oder die Gesellschaft. Das zu Erkennen benötigt schon alleine jede Menge persönlichen Willen, denn man macht sich allzu gerne vor, dass es etwas Tolles ist, Geld zu verdienen. Ich habe selber eine Weile viel Geld verdient und weiss da, wovon ich spreche.
Weisst Du, Lichtbrücke, mir ist das wichtig zu unterscheiden. Was ist Wille und was ist Macht? Und wie geht beides in wem zusammen? Und zur Zeit muss man sagen: jeder Einzelne von uns bezieht seine persönliche Macht aus Zahlen auf Zetteln und in Computer-Programmen, die man Konten nennt. Man sieht ja: wird man arbeitslos, dann folgt erst einmal die Depression im Leben: ganz allgemein, also finanziell, in der Partnerschaft, im Geiste und dann dauert es gar nicht lange und dem Körper geht es nicht viel besser als dem Geist. Nur persönliche Macht, das Erheben über diese schizophrenen Zustände unserer Gesellschaft in jedem Einzelnen ermöglicht da eine individuelle Lösung. So wie Du es sagst.
Aber:
Es gibt eben- das versuche ich hier seit einem Jahr zu besprechen- nicht nur den persönlichen Willen im Leben und nicht nur die persönliche Macht. Es gibt auch die Macht und den Willen der Begegnung. Wir können nicht nur "Ich" sein, wie man es hier im Forum immer wieder liest aus den Zickenbeiträgen einer Streitkultur, sondern wir können auch "Wir" sein.
In dem Moment, wo ich Dir jetzt hier schreibe, existiert der Christian-Wille, der Trixi Maus ist, nicht, seine persönliche Macht spielt jetzt gar keine Rolle. Wir beide zusammen bilden jetzt, wo ich hier an Dich schreibe, ein gemeinsames Bewusstsein, einen gemeinsamen Willen zum Austausch. Und ganz alleine an unserer beider Vermögen, unsere persönlichen Ängste und Verstellungen, unsere Haltungen darüber, was wir im Mitmenschen- sei es Politiker oder Waffenbruder- für möglich halten, entscheidet, wie unser Gespräch über die Zukunft verlaufen wird. Ganz alleine unser gemeinsamer Wille, friedlich zu kommunizieren entscheidet, wie das Gespräch verläuft. Und ganz alleine unser Vermögen, uns auf ein Problem wirklich einzustellen und es verhaltensfrei zu besprechen entscheidet, ob wir die Lösung gemeinsam erarbeiten können oder nicht.
Wir haben mehrere Möglichkeiten. Möglichkeit 1: wir erachten die Vergangenheit als dasjenige, das unsere Zukunft bestimmt. Wir gehen dann davon aus, dass dasjenige, das wir jetzt wissen das sein wird, das die Zukunft bestimmt. Andererseits könnten wir aber auch als Möglichkeit 2 davon ausgehen, dass unser gemeinsamer Wille, die Zukunft zu verändern, ganz ohne Blick auf die Vergangenheit, die Grundlage für sämtliche Entwicklungen in der Zukunft sein könnte.
Um Möglichkeit 2 zu erleben, ist es ganz einfach "nur" nötig, Bewusstsein in einem grösseren Umfange so zu verändern, dass eine neue Gruppe entsteht, die etwas kommuniziert. Und zwar die Zukunft. Die Vergangenheit wird in den Medien kommuniziert- das ist aber eben alles vergangen. Wenn man das für sich selber innerlich hinbekommt, dass sämtliche Informationen über das Menschsein, über alles was er ist und weiss, Vergangenheit sind und damit unerheblich, dann eröffnen sich vollkommen neue Zukunfts-Gesprächsfelder (morphogenetische Felder, die dann dem Einzelnen zugängig werden).
Jeder eintscheidet selber: wofür bin ich zuständig in meinem Leben? Bin ich für die Betrachtung der Vergangenheit zuständig oder für die Betrachtung der Zukunft? Und: wann betrachte ich was, denn beides geht ja nicht ohneeinander zusammen.
Es ist das kollektive Bewusstsein, das Veränderungen macht und nicht etwa das Bewusstsein von ein paar Menschen, die irgendwo an irgendwelchen Hebeln sitzen und bestimmen, was über Bildschirme flimmert oder was für Zahlen gerade auf Zetteln und in Computer-Konten verwendet werden. Wir müssen uns vollkommen frei von Vergangenheits-Leid machen, um die Zukunft unserer Kinder ebenfalls frei davon zu bekommen. (Stichwort: Mut. Dann geht die unüberhörbare Stimme auf. Und die spricht nie einer allein. Die geschieht immer nur in Verbundenheit zwischen Menschen, so wie zwischen uns beiden, wenn wir uns schreiben. Eigener Mut ist übrigens in meinen Augen dem Glauben an das Vermögen anderer meilenweit überlegen. So kann es dann zu gesamtgesellschaftlichen Veränderungen durchaus einmal kommen.
Gesamtgesellschaftlichen Veränderungen, nicht Veränderungen auf Zetteln und Konten, wie sie jetzt geplant sind. Das sind alles nur reformierende Frickeleien an einer toten Gesellschaft. Der Mensch in Ruanda braucht gleichermassen etwas zu essen wie wir hier. Das Eine wird sich ohne das andere nicht lösen lassen, denn der Überfluss hier bedingt den Mangel dort.)
Liebe Grüsse,
Trixi Maus