Strider
Mitglied
Bei solchen und anderen angefügten Äußerungen drängt sich mir die Kreation des Begriffes "Super-Animismus" auf. Zu Zeiten, in denen ich das Rollenspiel "Werewolf - die Apocalypse" spielte, waren Schöpfungen von Plagegeistern für mich eine auf die Alltagswelt übertragbare Analogie. Das Pantheon der Plagegeister umfasste Strahlungsgeister, Giftgeister und mannigfaltige Technologie-Plagen. Ich habe dieses Rollenspielsystem geliebt, weil es mir ein Kommunikationsmittel lieferte, um im Umgang mit meinen Freunden meine Denkweise besser ausdrücken zu können.also ich finde die naturkräfte respektive naturwesen/göttInnen genauso in der technik wieder, wie auch in der natur.
ein anhänger thors z.b. wird ihn in der steckdose, im transformator, im stromkraftwerk genauso finden wie im blitz - denn da ist er.
mineralwesen finde ich auch im siliciumchip eines pc, wo es mit anderen eine neue verbindung eingegangen ist, und mit diesem dadurch neu geschaffenen wesen kann ich aber über das bekannte wesen kommunzieren, austauschen, etc.
da kann man jetzt noch viele beispiele finden.
nichts, was existiert hat nicht seinen natürlichen ursprung, mögen wir uns auch noch so gern verbal davon trennen wollen.
Jetzt kommt der olle Siegmund (
) und sagt: Die gibt es!Aber wie weit geht das? Sitze ich hier inmitten von PC-Geist, Monitor-Geist, Handy-Geist, Kühlschrank-Geist usw.? Welche Gesinnung haben die? Sind das Plagen (Schadgeister)? Sind sie neutral? Opfere ich dem PC-Geist, indem ich ihm die Aufmerksamkeits-Energie mehrerer Stunden täglich zukommen lasse? Versklaven uns die Tech-Geister, da wir ihre "Körper" in Industrie und Alltag füttern?
Ist es wie bei Terry Pratchett, wo aus der Kamera der Dämon rauskommt und sagt: "Jetzt gibts nur noch schwarzweiss, weil mir im Rotlichtviertel das Magenta ausgegangen ist!"?
An solchen Super-Animismus will ich nicht glauben. Stattdessen frage ich, welche Bedingungen wohl dafür gegeben sein müssen, dass ein Objekt die Herberge für eine Tech-Plage wird. Ich glaube, dass hierzu wie bereits in anderen Worten umschrieben Hingabe (Ekstase/Ansuz) erforderlich ist. Erst die energetische Aufladung sorgt m.E. nach für eine Art "Weihe", auf die hin sich ein Geist (Dämon?) niederlassen kann.
Gewagter Sprung: Wäre dann ein solches Objekt nicht eine Art der Heiligung als Wohnort einer Wesenheit erfahren? Welche positiven Aspekte besitzen denn Plutonium-Geister? Welche heilsamen Weisheiten wissen sie zu vermitteln? Oder sind sie ... Plagegeister?
Der Mensch besitzt eine Sonderposition zwischen den Schadgeistern (verdammt, ich nenne die jetzt "Plagen" - das schreibt sich kürzer und ihr wisst, was ich meine!) und den wohlwollenden Spirits. In verschiedensten Kulturen wird von einem Streit zwischen den Entitäten um die Aufmerksamkeit(senergie) der Menschen berichtet, seien es auch Götter und Teufel, die um Seelen kämpfen oder die mitunter gierigen Götter des Voodoo, die - egal ob Rada oder Petro - die Menschen direkt wegen ihrer Ignoranz in der Huldigung strafen.
("Mama, ich bin tot. Aber ich bin hier in der Welt der Lebenden - warum gibts du mir keine neuen bunten Kleider?")
Die Sonderposition des Menschen. Ich könnte mich irren, glaube aber, dass der Mensch für Ausgleich sorgt/sorgen muss. Am Ende wird es von unserer Rasse abhängen, ob Tech-Geister die Oberhand gewinnen, oder ob eine Rückbesinnung auf die Natur und Ahnen stattfindet. Bewusstsein und Bewusstheit sind Schlüsselbegriffe für in erster Linie persönliche Evolution und in zweiter Linie der Evolution unserer Spezies. Möglicherweise wirkt sich diese Evolution nicht nur auf das Leben der alltäglichen Wirklichkeit, sondern auch auf die Bewohner der Anderswelt aus.
Wenn das menschliche Tun Atom-Plagen und Tech-Geister begünstigt - was ist dann mit Klonen und Gen-Manipulation? Werden bestehende Entitäten verzerrt - oder entsteht etwas Neues?
Mir selbst sind noch keine Tech-Geister bewusst geworden. Aber wenn dem so ist (die Existenz an sich), stellt sich mir die Welt auf eine Weise düsterer dar.... (*keine Ausdrucksfähigkeit*). Und diese Emotion regt in mir den Willen zum Widerstand an. Dies ist allerdings ein spontaner Impuls, der mich in früheren Phasen meiner Existenz dazu bewegt hätte, mich mit dem Objekt meines Widerwillens zu beschäftigen (und gegebenenfalls zu bekämpfen), anstatt die positive Seite zu stärken.
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