Angeblicher Sozialdarwinismus wird als "freies Spiel der Kräfte" doch massiv von Neoliberalen propagiert.
Wenn die da was anderes antworten, dann nur deshalb, weil sie wissen, was sie dort antworten sollen, um nicht radikal zu wirken.
Das politische Spektrum ist für mich auch keine Linie von links nach rechts, sondern ein Dreieck, siehe hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Politisches_Spektrum#mediaviewer/File:Politisches_Wertedreieck.svg
Und jeder der massiv am Rand steht, oder an den Ecken ist als Extremist zu werten. Das bedeutet nicht unbedingt, dass die genaue Mitte vorzuziehen ist, da etwas mehr Radikalität manchmal gut sein kann (kommt auch auf die Situation an).
Dahingehend ist es recht lustig, dass die Liberalen das angeblich mögen, obwohl es doch zeigt, dass sie auch radikal sein können.
LG PsiSnake
Eine Definition von "radikal" aus Wikipedia:
"Als
Radikalismus bezeichnet man eine politische Einstellung, die grundlegende Veränderungen an einer herrschenden
Gesellschaftsordnung anstrebt. Das Adjektiv „radikal“ ist vom
lateinischen radix (Wurzel) abgeleitet und beschreibt das Bestreben, gesellschaftliche und politische Probleme „an der Wurzel“ anzugreifen und von dort aus möglichst umfassend, vollständig und nachhaltig zu lösen.
Der Begriff „Radikalismus“ stammt ursprünglich aus der liberalen Freiheits- und Demokratiebewegung des 19. Jahrhunderts und stand lange Zeit als politischer Richtungsbegriff für die
bürgerliche Linke (das
linksliberale politische Spektrum). Die radikalen Demokraten traten für das
allgemeine Wahlrecht, eine konsequente
Entmachtung der Kirche und die
Republik als
Staatsform ein. Besonders in romanischen Ländern steht die Bezeichnung auch heute noch für linksliberale und radikaldemokratische
Parteien."
Der Begriff radikal wurde in bewährter Agitprop Manier von den herrschenden Sozialisten gekapert und umgedeutet, um verschiedene, "rechts" und "links" genannte Strömungen des Sozialismus von einander zu unterscheiden und somit ihren jeweiligen Anhängern vorzugaukeln, sie würden irgendwelche Probleme (meist die, die sie selber geschaffen haben) "an der Wurzel packen". Dadurch wird es immer schwerer, sich der herrschenden Propaganda zu entziehen, man weiß schlicht nicht mehr, dass es eine Alternative zu rechts oder links gibt. In den letzten 15 Jahren fand eine weitere Deutungsverschiebung statt und der Begriff radikal wird inzwischen einerseits in Verbindung mit der Kennnzeichnung "rechts" der ursprünglichen liberalen, "bürgerlichen" Mitte zugerechnet ("Marktradikale"), andererseits dämonisiert und mit "gewalttätig" gleich gesetzt.
Das gibt doch zu denken.
Da bin ich doch gerne radikal. Im ursprünglichen Sinne. Man sollte sich von der herrschenden Kaste nicht die Worte stehlen lassen, in Neusprech kann man nämlich nicht mehr klar denken...
lg
PS: Sozialdarwinismus gibt es glücklicherweise nur noch selten, er ist nämlich schlicht dämlich. Zuletzt wurde er von den Nazis und von den spanischen Faschisten vertreten und die waren nicht liberal, auch nicht Neo, sondern eine Abart des Sozialismus. Mir scheint er aber wieder Aufschwung zu gewinnen, in der allgemeinen Doktrin des Sozialismus schwingt er immer mit: Es überlebt der, der am raffgierigsten und schlausten seine Mitmenschen ausraubt. sed