Moin Irene,
wie kommst Du auf die Vorstellung, Gefühle seien zu unterdrücken?
Diese Vorstellung habe ich nicht... steht ja schon im Threadtitel.
Schaumal hier zb im Forum wird zb behauptet außerhalb der "EsoKreise", wisse man nicht mal, was ein offenes oder geschlossenes Herz ist.
es ist nicht mal klar was für Gefühle überhaupt gemeint sind, und dann sollen sie schon unterdrückt werden.
Ich kann dir jetzt grad nicht folgen, was das mit meinem Text zu tun hat. Bitte kläre das dort, wo jemand Obiges behauptet. Hier macht das keinen Sinn.
Oder meinst Du mit Gefühlen freien lauf lassen, das wenn mich die emotion packt, ich der affektlabilität noch weiter leine lassen soll, und dem Tier, was ja eindeutig noch in uns steckt freien lauf lassen, und dem anderen, wie in der Tierwelt einfach mal ein drauf geben?
Hab ich denn da aus einem gefühl heraus gehandelt?
oder was war das?
Oder meinst Du, immer wenns iwie kribbelt, gleich mal um die ecke verschwinden, und dem freien Lauf lassen?
wie ist das denn gemeint hier?
lieben Gruß
Nein, das meine ich alles nicht.
Das Wort "Amok" ist ein indonesisches. In Indonesien ist es ein kulturelles Muss, Gefühle nicht offen zu zeigen. Wie entsteht wohl "Affektlabilität"?
Erstmal geht es darum,
sich zu erlauben, ALLE Gefühle fühlen zu dürfen. Wie ich mit dem Gefühl dann umgehe, ist damit noch gar nicht tangiert. Das Wichtigste ist, die Gefühle ZUZULASSEN, das heißt: sich erlauben, die Gefühle authentisch zu fühlen.
Da wir von frühester Kindheit an darauf trainiert werden, Gefühle zu unterdrücken, weil wir dann brav, leise, kontrollierbar und ängstlich werden, muss das in der Regel erst mal gelernt werden.
Folglich sind wir bis oben hin voll mit alten, vergammelnden, vor sich hin schimmelnden und krankmachenden Gefühlen, die erst mal abgelassen werden müssen. Unser Auto kriegt regelmässig Ölwechsel, wir selbst gönnen uns keine Seelenhygiene. Deshalb: in irgendeiner Form die alten Energien rauslassen - in der Wanne schreien, im Auto, in der Aufstellungsarbeit ablassen, auf Matratzen schlagen, in Kübel kotzen.
Wenn man die Phase rum hat, wo man den Vater kastrieren und die Mutter erwürgen will, kann man auch in Erwägung ziehen, die tatsächlich betroffenen Menschen (in meinem Beispiel Vater und Mutter) mit den eigenen Gefühlen zu konfrontieren,
ABER da alte Gefühle eine jahrelange Ansammlung sind sollte man damit äußerst achtsam umgehen. Auch sind die betroffenen Personen oft schon tot oder nicht erreichbar, daher sollte man sich davon nicht abhängig machen. Ich habe meiner Mutter alles gesagt und ihr meine Gefühle gezeigt, weil Wahrhaftigkeit für mich einen hohen Wert hat, aber erst nach einigen Jahren Therapie

(Ich skizziere hier den Supergau. Wenn du Eltern hattest, die dich respektvoll und mit dem Recht auf freies Denken und Fühlen erzogen haben, kannst du dir das wohl sparen)
ZIEL ist: aktuelle Gefühle
authentisch fühlen, das heißt also
zulassen und sie in erwachsener Weise äußern und mitteilen. Das darf - so lebe
ich, das ist nicht auf jeden übertragbar - in meinen Augen ruhig mal laut und energiegeladen sein, oder mit Tränen besetzt. Eben emotional. Andere sehen das nicht so, auch ok, sofern das Gefühl tatsächlich gefühlt und nicht unterdrückt wird.
Wenn ich die alten Gefühle abgelassen habe, bin ich in der Lage, meine Gefühle direkt und autenthisch zu (er)leben. Ich bin dann eben nicht mehr affektlabil, sondern echt, greifbar und in der Regel gesund
Aber ich muss eben auch die Konsequenz meiner authentischen Reaktionen tragen - ohne Wenn und Aber.
Was ist die Alternative?
Licht und Liebe heucheln und je nach Konstitution Unfälle kreieren, anderen unabsichtlich Sachen kaputt machen, Energiepfeile schleuden und lächelnd "das Hakl ins Kreiz haun".
Das anziehen, was man unterdrückt hat (wie amygü so schön beschreibt)
Krank werden.
usw.
Es ist meine Wahl.