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Südinseltakahe oder Blauralle
Status: stark gefährdet, galten für einige Zeit sogar als ausgestorben.
Die Südinseltakahe ist eine seltene Vogelart von der Südinsel Neuseelands, die zur Familie der Rallenvögel gehört.
Sie ist mit durchschnittlich 63 cm Körpergröße und durchschnittlich 2,650 kg Gewicht etwa so groß wie eine Hausgans und die größte noch lebende Ralle der Welt. Sie ist völlig flugunfähig, kann aber sehr schnell rennen.
Die Südinseltakahe galt seit 1894 als ausgestorben und wurde erst 1948 wiederentdeckt. Durch ein sehr umfangreiches und durch wissenschaftliche Untersuchungen und Öffentlichkeitsarbeit gestütztes Schutzprogramm wurde sie vor dem Aussterben bewahrt. Die Population bestand 2016 aus 306 Individuen.
Als Takahe bezeichnet man zwei einander sehr ähnliche flugunfähige Vögel Neuseelands: die rezente Südinseltakahe und die ausgerottete, deutlich größere Nordinseltakahe. Der Name Takahe stammt aus der Sprache der Māori.
Durch die Einwanderung der Europäer Anfang des 19. Jahrhunderts nach Neuseeland wurden einige Säugetiere mitgebracht, die der Flora und Fauna Neuseelands gefährlich wurde (vorher gab es keine Säugetiere auf Neuseeland!). Zum Beispiel verschwanden Südseetakahes schnell in Gebieten, in denen der Rothirsch angesiedelt wurde.
Wenn Hirsche ein Gebiet besiedeln, fressen sie zuerst verschiedene Kräuter, nach deren Zurückdrängung dann die Hauptnahrung der Südinseltakahen, die Tussockgräser, und bevorzugt hierbei dieselben Arten und Pflanzen wie die Südinseltakahe. Wiederholtes Grasen an denselben Tussockpflanzen durch Hirsche schwächt die Pflanzen erheblich und kann sie töten. In Gebieten, in denen zu wenig Wiesen vorhanden sind oder die darauf wachsenden Pflanzen für die Südinseltakahe sowieso schon fast zu nährstoffarm waren, verschwand die Südinseltakahe hierbei schneller als in besseren Lebensräumen.
Dann kamen noch Katzen, Hunde und Hermeline mit den Einwanderern nach Neuseeland, die sich ungehindert auf viele der dort heimischen, flugunfähigen Vögel stürzen konnten.
Aufgrund der langen Zeit, in der der Südinseltakahe als ausgestorben galt, hat die Erzählung über diesen Vogel eine spirituelle Rolle der Erlösung übernommen, aber auch der menschlichen Inkonsequenz: trotz der Selbstgefälligkeit der Menschheit birgt die Natur immer noch ihre eigenen Geheimnisse und Wunder. Mehr wie ein Geist war ihre nicht wahrnehmbare Anwesenheit prägend für die Pflanzenwelt und die Vielfalt ihrer Umgebung, bis sie wieder entdeckt wurden.
Die Vögel haben tatsächlich eine kugelige Form, kräftige rote Beine und einen kräftigen roten Schnabel und blauschillerndes Gefieder.