Gedankenkonstrukte und ihre Folgen

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Das wird aber missverstanden und als Ermutigung betrachtet, das beliebte Spiel Zehn gegen Simi auf einer neuen, reichlich unfairen Ebene anzugehen.
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Hallo Syndra,

anscheinend hat dir Stefan's und meine kurze Unterhaltung, die wir gestern geführt hatten und die, wie dir ja wohl kaum entgangen sein dürfte, längst beendet war/ist, nicht gefallen... Nun, das bleibt dir unbenommen...

Allerdings frage ich mich, wenn dir das doch so mißfallen hat, warum du es dann nicht ruhen lässt, da es ja schon "Schnee von gestern" ist, sondern es noch einmal aufwärmen musst???


Liebe Grüße
Arjona
 
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Hallo lieber Jake, :)

der Mensch darf doch zu seinen Wahrnehmungen stehen, egal ob sie intellektueller, emotionaler oder seelischer Natur sind, wobei ich meine, dass diese Naturen nicht zu trennen sind. :)

Wenn in Dir also solche Empfindungen aufsteigen oder anders ausgedrückt, Du geistige Post empfängst, die Dich zu solchen Überlegungen anregen, dann ist das legitim. Was Du letztendes damit bezwecken möchtest, wenn du äußerst, was Du empfängst und wie Du es empfängst, das ist Deine Entscheidung. Du hast diese Zitate hergenommen, weil Du sie in der Form empfangen hast, dass sie in Dir bestimmte Überlegungen oder auch Gefühle auslösen und die hast Du mitgeteilt und zur Diskussion gestellt.

Die Frage ist, warum Du sie unbedingt von der Person abkoppeln möchtest, die sie gesagt hat? Es ist eine edle Art, einen Menschen nicht persönlich an die Wand stellen zu wollen, es ist aber fast unmöglich das zu verhindern, wenn du in dieser Form Deine Wahrnehmungen und Überlegungen mitteilst - was ich wie gesagt für legitim halte.
Gleichzeitig kommen wir wieder zu Deinen Überlegungen, wenn wir bedenken, was Schweigen, Ausweichen oder Mitläufertum in dieser Welt schon alles angerichtet haben. Dinge auszusprechen verlangt manchmal Mut und edel ist es, zu sich selbst ehrlich zu sein und das Gute für die Gemeinschaft im Sinn zu haben.

Sehr spannend und erhellend finde ich die nachvollziehbaren Mechanismen, mit denen offensichtlich manche dieser mit Menschenverachtung zwangsgekoppelten Selbstvergottung aus der Retorte auf den Leim gehen und andere dazu in emotionalen, intellektuellen und rhetorischen Widerstand gehen.

Ja, das ist auch spannend - auch die Selbstbeobachtung dabei ist interessant! Aber Fakt ist, dass Du es eben so wahrnimmst. Und diese Wahrnehmung ist leicht übertragbar, wenn Du es bei astrologischen Deutungen genauso wahrnimmst.

Liebe Grüße
Martina
 
Wer lesen und verstehen wollte, hat es eh schon längst getan

Hallo jake,

Ja, Ich zum Beispiel ... *meld* :)

Ich danke Dir für diesen Thread und deine Gedankengänge,
an denen Du uns hier hast teilhaben lassen.

Ich für meinen Teil kann eine ganze Menge aus diesem Thread für mich mitnehmen.

Vielen Dank dafür!

lieben Gruß
Birgit
 
Hi Stefan!

Danke Dir ganz herzlich für Deinen Beitrag, der mir etliche Impulse gibt.
Ich habe Deinen ersten Beitrag gelesen und wusste erst nachher, also nach weiteren Antworten von Dir, wie ich ihn verstehen sollte. Was Du wesentlich meintest.
Weißt Du, mir ist wirklich klar, dass der Empfänger die Botschaft bestimmt ... das sage ich ohne irgendein Bedauern und schon gar nicht mit irgendeinem Vorwurf, das gehört zu den Grundelementen menschlicher Kommunikation. In diesem Sinn gibt es gar nichts, was Du verstehen "solltest".

Zudem: Wenn ich hier etwas zur Diskussion stelle (was mit einem eigenen Thread ja eh höchst selten der Fall ist), dann geht es mir um die Diskussion. Dann formuliere ich da vielleicht eine oder einige Thesen, aber keine Verkündigung. Dann wird das für mich lebendig in Rede und Gegenrede, und was dabei wesentlich sein mag, klärt sich auch für mich erst im Laufe des Diskurses. Manches ist Versuchsballon und platzt einfach, manches wird unterwegs befruchtet und kommt ideenschwanger zurück... ich mag die Dinge, die im Fluss sind. Meine eigenen Konstrukte eingeschlossen.
Da fragt man sich: "habe ich mich in diesem Sinne richtig verhalten? Bin ich vielleicht einer der dieser "Retorte" von Ansichten auf dem Leim geht?" Wenn ich Simis Aussagen manchmal etwas abgewinne, bin ich dann Simis Strategien auf dem Leim gegangen?
Meiner Meinung nach lassen viele solcher Sätze Raum für Interpretation, die zwangsläufig gefüllt werden.
Also ums "richtig verhalten" geht es mir ganz gewiss nicht, auch nicht um die Frage danach. Mich interessiert (u.a.), wie Dinge funktionieren und wie sprachliche/mentale Konstrukte für diesen oder jenen Zweck benutzt werden können. Ich gehöre auch zu denen, die immer wieder mal persönlich Gewinn ziehen aus etwas, das Simi (oder wer auch sonst immer) sagt, und es wird wohl nicht immer der Gewinn sein, den die im Sinn hatten, siehe oben, Botschaft und Empfänger. Ich sehe das nicht so, dass ich wem auf den Leim gehe. Ich prüfe und schaue, was ich für mich nehme und was nicht ... und selbstverständlich geht das immer erst mal durch den Filter meiner Interpretation. Oder irgendetwas triggert etwas, das aus dem Vorbewussten heraus durch diesen Impuls relevant wird, eine scheinbar ganz unzusammenhängende Assoziation, und - baff! - ist da eine Gedankenkette im Entstehen, die vielleicht neuen Spuren folgt.

Mit anderen Worten – das ganz gewöhnliche Chaos :-) Ich mag's...

LG, Jake

P.S.: Ich schränke das mit dem "richtig verhalten" ein wenig ein ... es ist mir nicht völlig egal, ob Sprache nun so oder so verwendet wird, und über das rein technisch Funktionale hinaus kommen schon auch ethische Momente ins Spiel, bei denen ich auf der Basis persönlicher Werturteile Stellung beziehe ... etwa dann, wenn solche Konstrukte für totalitäre Machtausübung eingesetzt werden. Das kann beim Missbrauch von Astrologie beginnen und beim Genozid enden, ich meine, dass da durchaus ähnliche Wechselbeziehungen von Gläubigkeiten und deren Instrumentalisierung im Spiel sind. Da laufen dann zwei Prozesse parallel: zum einen die Beobachtung von systemischen und anderen Mechanismen und Kontexten soclher Phänomene, zum anderen die politische Frage bzw. die nach dem eigenen Rückgrat, wie ich damit umgehe, wenn ich etwas orte, das ich nach meinen Kriterien als Missbrauch erachte.
 
Hallo lieber Jake, :)

der Mensch darf doch zu seinen Wahrnehmungen stehen, egal ob sie intellektueller, emotionaler oder seelischer Natur sind, wobei ich meine, dass diese Naturen nicht zu trennen sind. :)



Die Frage ist, warum Du sie unbedingt von der Person abkoppeln möchtest, die sie gesagt hat? Es ist eine edle Art, einen Menschen nicht persönlich an die Wand stellen zu wollen, es ist aber fast unmöglich das zu verhindern, wenn du in dieser Form Deine Wahrnehmungen und Überlegungen mitteilst - was ich wie gesagt für legitim halte.
Gleichzeitig kommen wir wieder zu Deinen Überlegungen, wenn wir bedenken, was Schweigen, Ausweichen oder Mitläufertum in dieser Welt schon alles angerichtet haben. Dinge auszusprechen verlangt manchmal Mut und edel ist es, zu sich selbst ehrlich zu sein und das Gute für die Gemeinschaft im Sinn zu haben.


Liebe Grüße
Martina

Schön zusammengefasst, Martina.:umarmen:
Was sollte schlecht daran sein, Stellung zu beziehen oder eine Gegenposition einzunehmen. In meinen Augen nichts - und keine Aussage kann von der Person, die diese Aussage trifft abgekoppelt werden. Für jede Aussage muss diese Person auch die Verantwortung übernehmen.
Für mich persönlich, sind die Positionen unverständlich, die dazu mahnen zu schweigen, sich still zu verhalten und sich nicht einzumischen.
Das gabs alles schon mal - mit verheerenden Folgen.

Zitat Syndra:.....als Ermutigung betrachtet, das beliebte Spiel Zehn gegen Simi auf einer neuen, reichlich unfairen Ebene anzugehen. Dann sagst Du, dass der Empfänger die Botschaft bestimmt. Das ist richtig

Liebe Syndra, das Spiel heisst nicht 10 gegen Simi, sondern 10 gegen Simis Dogmen, die sie mit schauerlichen Beispielen untermauert. Das ist ein großer Unterschied, denn gegen die Person Simi hab ich nichts, wohl aber gegen die Form, wie sie ihr Weltbild als Botin Gottes verkauft.
Eigentlich kann ich jedes verquere Weltbild akzeptieren, solange nicht versucht wird, dieses Bild als allgemeine Wahrheit zu präsentieren. Da hörts dann auf.
"Der Empfänger bestimmt die Botschaft" kann auch ein Totschagargument sein, denn danach liegts immer an einem selbst, wie bestimmte Aussagen gewertet werden. Ganz so einfach ist es aber auch nicht, denn zum Empfänger gibt es auch einen Absender mit bestimmten Absichten.

lg
Gabi
 
Schön zusammengefasst, Martina.:umarmen:
Was sollte schlecht daran sein, Stellung zu beziehen oder eine Gegenposition einzunehmen. In meinen Augen nichts - und keine Aussage kann von der Person, die diese Aussage trifft abgekoppelt werden. Für jede Aussage muss diese Person auch die Verantwortung übernehmen.
Für mich persönlich, sind die Positionen unverständlich, die dazu mahnen zu schweigen, sich still zu verhalten und sich nicht einzumischen.
Das gabs alles schon mal - mit verheerenden Folgen.

Hey Gabi :), ich freue mich über Deine Freude :umarmen:

Ich weiß aber auch, daß es ein Unterschied ist, in Friedenszeiten aufgewachsen zu sein, oder unter Diktatur, bzw. während des Lebensweges von einem Regime plötzlich in die Zange genommen zu werden. Also füge ich hinzu, wir mögen Kraft erbringen, sich in einem akuten Fall rechtzeitig einbringen zu können.
Ich bin hier nicht mit allen Usern einer Meinung, glaube aber schon, im Fall des Falles hätten wir gemeinsam Courage gezeigt. Ich bin nolens volens schon ein bisserl im Realleben geübt darin ;-)
 
Hey Gabi :)

Ich weiß aber auch, daß es ein Unterschied ist, in Friedenszeiten aufgewachsen zu sein, oder unter Diktatur, bzw. während des Lebensweges von einem Regime plötzlich in die Zange genommen zu werden.

Ich bin nolens volens schon ein bisserl im Realleben geübt darin ;-)

Genau deshalb, Xchen, eben aufgrund Deiner Erfahrungen als Opfer eines solchen Diktatur-Regimes,
kann ich nicht verstehen,
warum dir die Sensibilität für das hier angesprochene Gedankenkonstrukt fehlt.

lieben Gruß
Birgit
 
hallo,

Also füge ich hinzu, wir mögen Kraft erbringen, sich in einem akuten Fall rechtzeitig einbringen zu können.

ich will unabhängig von einer bestimmten Person reden,

die Frage ist, warum soll man erst warten bis ein akuter Fall auftritt.

Warum wehret man nicht den Anfängen, so wie es eigentlich am positivsten wäre?
Warum erkennt man in den Anfängen nicht die Möglichkeit der Gefahr, gerade wenn man denn teils geübt ist in solchen Dingen und Erfahrung hat?

Stirbt die Sensibilisierung irgendwann für solche Dinge?
Sind nach wievor noch 80 % der Bevölkerung Mitläufer und beeinflussbar?
Wird der Mensch erst beim akuten Fall wach, wenn er selbst betroffen ist.?
ich denke, ja.

Es geht ja nicht darum zu vernichten, es geht doch darum wachsam zu sein, zu agieren um das eine Entwicklung nicht in die tragische Richtung abgleiten kann.


LG
flimm
 
"Der Empfänger bestimmt die Botschaft" ist ein Totschlagargument und gleichzeitig können sich mit diesem Postulat Missionare jeglicher Art einen Freibrief für ihre pentranten Übergriffe erstellen! Der Sender hängt genauso mit drin. Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob der Sender behauptet oder seine Meinung äußert! Noch gravierenter wird es, wenn der Sender hierarisch über dem Empfänger steht. Mit dem o.g. Postultat hätte der Sender dann einen Freibrief für seine "Hetzreden".
Warum lassen sich z.B. Politiker rhetorisch ausbilden? Weil sie Wirkung absichtlich erzeugen wollen. Nach Le Bon, Massenpsychologie, ist die Masse emotional (passt gut zur Mundanastrologie: Mond = Volk) und darum werden Reden so gestaltet, dass das emotionale angesprochen wird.

Dass es bei der menschlichen Kommunikation zu Missverständnisse kommt, ist normal. Gut wäre es dann wenn Regelkreise eingebaut würden. Funktionieren diese nicht, ist weitere Kommunikation zwecklos.

D.
 
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Ich bin hier nicht mit allen Usern einer Meinung, glaube aber schon, im Fall des Falles hätten wir gemeinsam Courage gezeigt. Ich bin nolens volens schon ein bisserl im Realleben geübt darin ;-)

Hallo Xchen :)

jeder hat seine persönliche Toleranzgrenze, ist doch in Ordnung.

Valeri hat irgendwo geschrieben, dass es bei diesen kontroversen Meinungen auch immer um Abgrenzung und Distanz einnehmen geht. Bei mir ist das Bedürfnis, mich gegen bestimmte Äußerungen abzugrenzen, ziemlich ausgeprägt.
Ich könnte das jetzt nicht mal an einer bestimmten Konstellation in meinem Horoskop festmachen.
Was ich so garnicht nachvollziehen kann, das ist die Haltung, bei den deutlichsten und krassesten Aussagen, immer noch Argumente zur Entschuldigung oder Verharmlosung zu finden.

lg
Gabi
 
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