Freundschaft für die Ewigkeit Teil 2

Ritter Omlett

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Wien
Viele wunderten sich zu diesem Zeitpunkt in meinem Kollegenkreis bzw. Trainingskreis warum ich mit ihm trainierte. Ich war in einem Alter von ca. 25 Jahren und sehr gut trainiert, ich war süchtig nach Hantelstangen. Wir machten die Übungen zu dritt, bei Franz räumten wir halt immer Gewicht runter, er musste ja mit der leeren Stange zu trainieren beginnen (20 Kilo). Er trank nie wieder was in seinem Leben oder rauchte was. Vielmehr bekam er Respekt gezollt, dass er ein sein Leben umkehrte oder in eine andere Richtung lenkte. Ich rief ihm in der Früh an, Franz, Frühstück ist fertig. Normalerweise war er immer der ein dominanter ein ich lass mir nichts sagen Typ war, doch er folgte. Wenn du trainieren willst, so sagte ich, gibt es Müsli, Bananen zum Frühstück. Er frühstückte fortan mit mir und begann auch das Frühstück zu richten. Nach einigen Monaten Trainings sah er zum ersten Mal, dass er Muskeln ansetzte. Ich lachte innerlich, da stand er vor dem Spiegel und schaute sich stolz an. Er kam zu mir und sagte, Chris ich muss dir was sagen, dass gibt mir so Kraft, ich bin froh dass du mich mitgenommen hast, du hättest ja auch sagen können, der Alte soll mich in Ruh lassen. Er wurde kräftiger ich süchtiger nach Eisen und Gewichten und ich gebe zu, mein Leben war zu diesem Zeitpunkt Familie und Eisengewichte. Familie, Familie, Training. Es passte gut, denn der Trainingsraum befand sich unter dem Büro, nach Dienstschluss konnte ich halt immer eben eher kurz aber doch ca. 45 Minuten trainieren bevor ich dann nach Hause fuhr. Ich hatte eine seltsame Phase, ich könnte mir das irgendwie heute nicht mehr vorstellen, was mich da so geritten hat, diese seltsame Sucht. Ich war und bin eigentlich von naturell her ein eher sehr ruhiger Typ, doch da unten im Keller rannte ich wie Muhamed Ali mit der grossen Klappe herum und schimpfte auf Gewichte, die sich biegten, du hässlich Hantelstange, ich bezwinge dich jederzeit. Irgendwann bezwang ich 130 kg. Mein Freund sagte immer, du quälst mich was zusammen. Ich schrie manchmal, da dein Gewicht 70 Kilo, rauf damit. Irgendwie steckte ich ihm an, er bezwang 70 Kilo und stand plötzlich mit geschwellter Brust da, als ob er wieder mit seinem Kollegen Brustumfang misst, er sah grimmig und seine Miene verzog sich zu einem Lausbubengrinsen. Er redete immer von seiner Schwäche nach dem Alkoholismus, ich unterbrach ihm und erwiderte, da liegen auf der Bank 75 Kilo, stemm das rauf. Das kann i net, sagte er, ich räumte alle Gewichte runter und legte 135 Kilo drauf, ich schimpfte auf die Eisenstage und brüllte und stemmte das Gewicht, er machte es genauso, er hatte den irren Blick und stemmte 77,5 Kilo und glaubte gar nicht was er kann. Wir waren die zwei irren Eisenfresser und hatten den irren Blick- Letztendlich bevor wir das Eisentraining reduzierten schaffte ich 142,5 Kilo und er 95 Kilo. Nachjedem Rekord den wir persönlich brachen umarmten wir uns, jaaa,jaaaaaaaaaaaaaa, wie beim Sex, wir fühlten uns unschlagbar. Er begann auch irgendwie wie wild Überstunden zu machen. Überwachungen waren das. Er erzählte, er habe seinen Kindern mit seinem Suff viel zerstört aber jetzt kann er nur eines machen, für seine Kinder die da so ca. 16 oder 17 waren zu arbeiten und für Ausbildung zu sorgen. Die Kinder lebten ja nach der Scheidung nicht mehr bei ihm. Ich machte auch Überstunden und Überwachungen dazu, aber viel weniger als er, denn einerseits wollte ich immer genug Zeit haben für die Familie, anderseits sollte es an nichts mangeln. Er sagte immer, der Chris mit seinem Training, der hat mir Kraft gegeben, mich auf meinem Weg gestärkt. Aber ich dachte nie nach, ob ich da wirklich was beigetragen hatte, dass interessierte mich nicht, hauptsache er verbringt die Zeit gerne mit mir. Tja, Freizeit, wenn die Familie nicht im Mittelpunkt stand, war fast immer Freizeit mit Franz. Training, Training und irgendwie erweiterten wir das. Während meine Frau ihre Zeit tagsüber gerne mit dem Baby in Schwiegereltern Garten verbrachte, so fuhr ich nach Büroschluss mit Franz einfach in ein Bad, dass war sehr skuriel, das hatte so eine Laufstrecke um den Fussballplatz. Es war irgendwie Tradition, er lief und ich stoppte seine Zeit und ich umgekehrt. Warum wir das machten, dürft ihr mich nicht fragen. Es war einfach so. Wisst ihr, es war da etwas im entstehen, ein Band, wo der andere den anderen nicht fragte, warum er so ist und warum er so macht, es war einfach so. Wir machten einfach Sachen, weil wir sie machten, einfach planlos, oder einfach weil es uns was bedeutete. Es machte manchmal vieles keinen Sinn, doch es bedeutete uns etwas. Ich fragte nie genauer nach, warum er so ist, es war einfach so, alles was er machte war in Orndung und alles was ich machte war in Orndung. Es war einfach eine Beziehung die mich prägte. Alles was du machst ist okay für mich, alles was ich mache ist okay für dich und irgendwie verteidigte ich alles war er machte und umgekehrt genauso. Wir hatten für alles eine Erklärung warum es gut ist, warum wir so sind und umgekehrt. Irgendwann so gegen 1996 änderte sich mein Wesen, ich kehrte zurück zu einem spirituellen Lebensstil, beendetete die Eisenfresserei, wurde sehr nachdenklich. Auch er hatte weniger Lust auf Eisentraining, es war irgendwie vorbei, mich verschlug es mehr und mehr in die Natur. Es war immer so, Franz sagte, du weisst was ich brauche und wenn du etwas anderes machst, so prüfe ob es gut ist für mich, Trainer. Trainer oder alter Junge waren meine Spitznamen für mich, Teil 3 folgt für mich und für diejenigen die es interessiert, meine Augen sind gerade etwas weinerlich........
 
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Wir machten einfach Sachen, weil wir sie machten, einfach planlos, oder einfach weil es uns was bedeutete. Es machte manchmal vieles keinen Sinn, doch es bedeutete uns etwas. Ich fragte nie genauer nach, warum er so ist, es war einfach so, alles was er machte war in Orndung und alles was ich machte war in Orndung

so eine Freundschaft ist schon etwas besonderes und so etwas will man auch nicht aufgeben oder verlieren, weil der eine den anderen einfach nur dadurch bereichert, dass er da ist und man SO nicht ist, wenn der andere NICHT da ist..(so sehe ich es jedenfalls)

Es ist etwas besonderes und viel wert, es erleben zu dürfen...
Solche Freunde vergisst man nicht, egal wie lange oder weit sie weg sind..
und wenn ich mir jetzt vorstelle sie NICHT mehr zu haben, ist es vermutlich ein Loch, dass sich einfach nicht mehr zu schließen scheint...

Ich denke es ist GUT, das Du darüber schreibst. Ich denke es hilft und ich bin froh, dass ich solch einen Verlust noch nicht erleiden musste, sondern meine engsten Freunde bzw Freundinnen noch immer für mich da sind...

The great stone

The great stone was washed away
by the great flood
the great flood burst out
and just take away
the great stone
and it was even hidden for my eyes
that there was a great stone in my way

But nothing is impossible
with the help of true friends
and since the stone is away
it is like the old time of free flowing
and an amazing calmness drifting through my mind
back again

Like a river that calms down
after breaking through
washed away the barricades
he find back to something true
that he was before and again he can do

Thanks at this point
to all the close friends of mine
because it is hard for me
to know or define
why I can praise me to call them my friends
or where I would be,
without there sight and strength.

(R.S. 08/02/08)


LG

Regina
 
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