Erinnerungen Teil 2

Ritter Omlett

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Wien
... Fortsetzung von Teil 1

Neben dem Haus meines Freundes Vlados, war das Dorfwirtshaus. Gehen wir mal rein, nun ich bin 13, auf der rechten Seite gleich sitzen der Ferderl, dann eine Frau, die ich kannte, aber jetzt der Name mir nicht mehr einfällte, der Schani, und der 4.Mann, na ich weiss nicht mehr wie er heisst, eben ein guter Bekannter.

Der rechte Tisch war eben ein Stammtisch, mich interessierte das Wirtshaus insofern, weil ich halt immer ein bisschen Taschengeld für den Apfelsaft gespritzt hatte, für die Colazuckerln und für die Fizzasrollen. Der hintere Teil war sozusagen dass "Sportzentrum" dort gab es eine Kegelbahn. Kegeln war auch natürlich ein Hobby, wo Vlado und ich viel Spass hatten.

Eigentlich dachte ich mir immer, so ein Stammtisch sei eine eingeschworene Gemeinschaft, wo zwar getrunken auch wird mitunter, jedoch auch Zusammenhalt herrschte. Gut, da gabs einen Tag woeben der vierte Mann, ich weiss nicht mehr wie er geheissen hatte, einfach zuviel des Weines erwischt hatte, es war sichtbar, er kam ohne fremde Hilfe nicht mehr heim. Eigentlich verstand ich nicht ganz warum der Stammtisch lachte, über diesen Umstand, auf alle Fälle sagte mir die eine Frau, kannst den Bsoffenen nicht heimbringen?

Es waren sowieso lediglich nur 200 Meter zu seinem Haus und ich machte dass. Eigentlich freute ich mich, denn der Mann bedankte sich total zu Hause und meinte er hätte es niemals geschafft ohne mich.

Ich denke mir, er wird wohl seinen Grund gehabt haben zu trinken, warum näher nachfragen, es ist so. Von diesem Mann erzählte meine Mutter, der ist einsam, im Krieg, den hatte er überlebt, jedoch nicht sein Frau. Vielleicht war dass der Grund des Mannes, dass er soviel getrunken hatte?
Mein Vater schimpfte mich am nächsten Tag, dass die Dorfbewohner über mich reden, dass ich Besoffene nach Hause bringen und das zu unterlassen habe. Ich ließ ihm herumbrüllen, irgendwie machte ich sowieso immer was ich wollte und ich war trotz der ganzen Schimpferei froh, dass der Mann heil zu Hause angekommen ist, er hätte ja auch stürzen können, oder es hätte ihm gar ein Auto überfahren können.

1oo Meter auf der Strasse folgend, wohnte Frieda. Frieda, sie wohnte in einem Wagoon. Ja genau, in einem Wagoon, der nur etwas umgebaut wurde, sodass es wie ein Haus aussah, aber es war ursprünglich ein Wagoon. Die Frieda, dass ist eine depperte, sagten die Dorfbewohnen, sie kann nicht lesen und schreiben.

Ich sägte 2x im Jahr Holz für Frieda, weil sie mir mal erzählte, er tun schon alle Knochen weh und sie fürchtet sich jedesmal, wenn sie Holz schneiden muss. Irgendwie hatte sie Holz immer kommen lassen, aber dass es klein säuberlich geschnitten war, das ging irgendwie nicht, sie verlangten dafür einen Aufschlag, den sie sich gar nicht leisten konnten, deswegen dachte ich mir einfach, ich schneide das Holz. Sie war eine einfache Frau, die im Prinzip eigentlich auch viel lachen konnte, weiter war da nichts und ich konnte nicht nachvollziehen, warum der Umstand, dass sie nicht lesen und schreiben konnte und in einem Wagoon lebte, die Leute dazu bewegte, als so eine Art Dorftrottel einzustufen.

...... Fortsetzung Teil 3
 
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