Freiheit ...

Niemand

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Niemandsland / Neutrale Zone
... was meint ihr. Gibt es eine Freiheit, die einem keiner mehr wegnehmen kann ? Allgemein versteht man ja unter Freiheit z. B. Reisefreiheit, Entscheidungsfreiheit etc. Kann man auch z. B. im Gefängnis frei sein, also das es einen Freiheitsentzug gar nicht gibt ? :)
 
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Niemand schrieb:
... was meint ihr. Gibt es eine Freiheit, die einem keiner mehr wegnehmen kann ? Allgemein versteht man ja unter Freiheit z. B. Reisefreiheit, Entscheidungsfreiheit etc. Kann man auch z. B. im Gefängnis frei sein, also das es einen Freiheitsentzug gar nicht gibt ? :)

Ja diese Freiheit gibt es!
Die hast Du erlangt, wenn Du ganz eins mit Dir bist!
Wenn Du sagen kannst, egal was passiert mir geht es gut!!
Ich begehre nichts mehr, es ist schön wenn es so ist und wenn nicht geht es mir auch gut.
Diese Waage in einem selbst...ausgeglichen auf beiden Seiten.
Manche sagen wenn man zur eigenen Mitte fndet.
Aber egal wie man dazu sagt.
Frei ist derjenige, der mit sich zu 100% zufrieden ist und das auf ein nicht egoistische Weise.
 
Niemand schrieb:
Gibt es eine Freiheit, die einem keiner mehr wegnehmen kann ?
Wenn jemand Freiheit haben will, dann ist er nicht frei, weil er dann an etwas gebunden ist, das er hat. Aber alles, was man hat, kann einem genommen werden. Nur der, der frei ist von Bindung ist frei, der sich entbunden hat von Bindung. Wenn man Freiheit kaufen könnte, dann gäbe es sie längst bei Tschibo oder in Walter's Markt.

Wenn man das Bedürfnis hat, daß es einem gut gehen muß, ist man nicht frei von dieser Vorstellung, Ideal oder Idol; aber auch davon kann man sich entbinden und das sein, was man ist.

Namo
 
Zitat von Niemand
... was meint ihr. Gibt es eine Freiheit, die einem keiner mehr wegnehmen kann ? Allgemein versteht man ja unter Freiheit z. B. Reisefreiheit, Entscheidungsfreiheit etc. Kann man auch z. B. im Gefängnis frei sein, also das es einen Freiheitsentzug gar nicht gibt ?

Ja diese Freiheit gibt es!
Die hast Du erlangt, wenn Du Dich voll und ganz aufgibst. Und dich nicht mehr damit abkrampfst, "Ein mit Dir selbst zu werden".


Wenn Alles Eins wird - zu was wird dann dann Eine?
(Aus dem ZEN-Buddhismus)
 
karinchen schrieb:
Ja diese Freiheit gibt es!
Die hast Du erlangt, wenn Du ganz eins mit Dir bist!
Wenn Du sagen kannst, egal was passiert mir geht es gut!!
Ich begehre nichts mehr, es ist schön wenn es so ist und wenn nicht geht es mir auch gut.
Diese Waage in einem selbst...ausgeglichen auf beiden Seiten.
Manche sagen wenn man zur eigenen Mitte fndet.
Aber egal wie man dazu sagt.
Frei ist derjenige, der mit sich zu 100% zufrieden ist und das auf ein nicht egoistische Weise.

Frage: Wenn es einem gut geht, bedingt das nicht auch, dass es einem dann wieder schlecht gehen könnte ? Ist Freiheit nicht lösgelöst von diesem dualen Empfindungen "Gut und Schlecht" ?
 
Namo schrieb:
Wenn jemand Freiheit haben will, dann ist er nicht frei, weil er dann an etwas gebunden ist, das er hat. Aber alles, was man hat, kann einem genommen werden. Nur der, der frei ist von Bindung ist frei, der sich entbunden hat von Bindung. Wenn man Freiheit kaufen könnte, dann gäbe es sie längst bei Tschibo oder in Walter's Markt.

Wenn man das Bedürfnis hat, daß es einem gut gehen muß, ist man nicht frei von dieser Vorstellung, Ideal oder Idol; aber auch davon kann man sich entbinden und das sein, was man ist.

Namo

Demzufolge kann also die Freiheit nur wie ein unvorhergesehener "Unfall" über uns kommen und die ungewollte Meditation erhöht die Chance dieses "Unfalls" ?
 
@Niemand: Hab hier was für Dich:

Koestler war seinerzeit von den Franco-Gruppen in Spanien, wo er als Journalist für eine englische Zeitung gearbeitet hatte, festgenommen und wegen Spionagevorwurfes zum Tode verurteilt worden. Er wartete im Gefängnis von Sevilla auf seine Hinrichtung. In dem Kapitel "Die Stunden amFenster" beschreibt er das Durchbrucherlebnis in eine zeitlose, unmittelbar stimmige Wirklichkeit.

Quelle: Paul Watzlawik aus "Die Stunden am Fenster", Koestler


"Einige Tage nach meiner Überführung in Sevilla wurde ich mir zum ersten Mal dessen bewusst. Ich kratzt mit einem eisernen Draht, den ich von der Sprungfedermatratze losgemacht hatte, mathematische Formeln auf die Wand. Mathematik und besonders Analytische Geometrie war eine der Lieblingsbeschäftigungen meiner Jugend. Ich versuchte mich zu erinnern, wie man die Gleichung der Hyperbel ableitet. Es gelang mir nicht. Dann versuchte ich es mit der Parabel. Die gelangen mir zu meiner Freude. Dann rief ich mir Euklids Beweis für die Unendlichkeit der Primzahlenreihe ins Gedächtnis zurück. (...) Als ich mich jetzt an die Methode erinnerte und die Symbole an die Wand kratzte, verspürte ich das gleiche Entzücken wie schon als Schüler. Dann plötzlich verstand ich zum erste Mal den Grund dieses Entzückens: die auf die Wand gekritzelten Symbole stellen einen der seltenen Fälle dar, in denen eine sinnvolle und fassbare Aussage über das Unendliche mit präzisen endlichen Mitteln erreicht wird. Das Unendliche ist wie eine mystische, in Nebel gehüllte Masse, und doch war es möglich, etwas darüber zu erfahren, ohne sich in verschwommenen Unklarheiten zu verlieren.

Die Bedeutung dieser Erkenntnis schlug über mir zusammen wie eine Welle. Die Welle war einer artikulierten, verbalen Einsicht entsprungen, die sich aber sofort verflüchtigt hatte und nur einen wortlosen Niederschlag zurücklies, einen Hauch von Ewigkeit, ein Schwingen des Pfeiles im Blauen. Ich muss so einige Minuten verzaubert dagestanden haben in dem wortlosen Bewusstsein: "Das ist vollkommen". Dann gewahrte ich ein leichtes geistiges Missbehagen im Hintergrund meiner Gedanken. Ein trivialer Umstand störte die Vollkommenheit des Augenblicks. Ich war ja im Gefängnis und man würde mich wahrscheinlich bald erschiessen. Aber gleich darauf stellte sich ein Gefühl ein, das, in Worte übersetzt, lauten würde: "Und wenn schon - ernstere Sorgen hast du nicht?" Ein Gefühl, so spontan, so frisch und amüsiert, als ob die verübergehende Verstimmung durch den Verlust eines Kragenknopfes verursacht worden wäre. Dann wurde mir, als glitte ich, auf dem Rücken liegend, in einen Fluss des Friedens unter Brücken des Schweigens. Ich kam von nirgendwo und trieb nirgendwo dahin. Dann war weder Fluss noch da noch ich, das ich hatte aufgehört zu sein.

Wenn ich sage, "das ich hatte aufgehört zu sein", so beziehe ich mich auf ein konkretes Erlebnis, das in Worten so wenig ausdrückbar ist wie die Empfindungen, die durch ein Klavierkonzert ausgelöst werden, das aber genauso wirklich ist - nein: sehr viel wirklicher. Tatsächlich ist sein wichtigstes Kennzeichen der Eindruck, dass dieser Zustand viel wirklicher ist als irgendein je zuvor erlebter.


Das war doch das, wonach Du gesucht hattest? ;)
 
Hallo Ihr Alle :),

gefangen sind wir in unserer "Matrix" aus Gedanken und Gefühlen.
Das eine bedingt das andere....
Frei ist man nur im Geiste und das kann jeder auf seine eigene
Art forcieren. Schön wird es wenn sich diese Freiheit im Alltag
wiederfindet.
Beispiel?
Immerzu machte ich mir Gedanken...ein Hamsterrad ... keine
innere Ruhe und damit immerzu Stress (selbstgemacht).

Irgendwann begriff ich genau diesen Umstand und wurde mir
selbst gewahr. Hab das schon versucht in anderen Threads zu er-
läutern.
Immerwieder holte ich mir diesen Zustand zurück wenn es auch nur
ein paar Minuten am Tag waren.
Eines morgens als ich zum Betrieb fuhr spürte ich da fehlt was.....
zuerst dachte ich , bin ich am verblöden...das Hamsterrad war weg.
Nun beobachtete ich genauer....
Nein zu jeder Zeit konnte ich gedanklich agieren wie es notwendig war.
Meines erachtens auch noch besser als je zuvor....

Damit habe ich ein weiteres Stück Freiheit gewonnen :)

Ich wünsche jedem Menschen das er seine "Freiheit" entdeckt....
seine Freiheit im Geiste. Der Rest kommt dann von ganz allein:)

Möge die Liebe allzeit mit Euch sein
Eure Ullili :rolleyes:
 
Solche Berichte (wie aus obigem Posting) gibt es massenhaft, sie sind keine Seltenheit. Es vesteht sie nur keiner, und darum finden sie keine Beachtung. Sie werden auch dem Wunsch nach "Bereicherung" nicht gerecht.



Oft ist von "Selbstvollkomnung, Selbstwachstum" und "Einheit mit sich selbst" die Rede.

Es ist wirklich sehr unklug, sich sowas zu wünschen.

Es ist unklug nicht zu bemerken, diese Wünsche genau jenem "ICH" entspringen, dass für unsere Dissonanz und Blindheit verantwortlich ist und "persönlich" dafür sorgt, dass wir "die Stunden am Fenster" niemals gegenwärtigen. Das "ICH" ist es, was der Freiheit im Wege steht. Die Wahrnehmung ist im "ICH" eingesperrt. Die östliche Philosophie lehrt die Überwindung des "ICH", dass man im Westen zu vergolden sucht.


Wenn jemand sagt: "Ich wurde mir selbst gewahr", dann tut mir das sehr leid für ihn.


Schade. Sehr schade. :(
 
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Kvatar schrieb:
@Niemand: Hab hier was für Dich:

Koestler war seinerzeit von den Franco-Gruppen in Spanien, wo er als Journalist für eine englische Zeitung gearbeitet hatte, festgenommen und wegen Spionagevorwurfes zum Tode verurteilt worden. Er wartete im Gefängnis von Sevilla auf seine Hinrichtung. In dem Kapitel "Die Stunden amFenster" beschreibt er das Durchbrucherlebnis in eine zeitlose, unmittelbar stimmige Wirklichkeit.




Das war doch das, wonach Du gesucht hattest? ;)

Schön. Erinnert mich an die Geschichte eines ZEN Mönchs der ebenfalls kurz vor der Hinrichtung stand und die Henkersmahlzeit mit der Begründung ablehnte, dass es seiner Gesundheit schaden könnte... Ergo: "Hier und Jetzt" ist die letztendliche Wirklichkeit und Freiheit ;)
 
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