Freiheit, Gleichheit, Sicherheit

Worin liegt Eure Priorität?

  • Gleichheit

    Stimmen: 0 0,0%
  • Sicherheit

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    9
Freiheit und Solidagemeinschaft sollten Hand in Hand gehen.

Wäre schön, aber nicht uneingeschränkt.

Wie weit soll/muss die Solidargesellschaft z.B. nicht unbedingt erforderliche medizinische Behandlungen mit tragen? Oder gar vollends blödsinnige?

Einige notwendige Behandlungen sind auch Mangelware; z.B. Organtransplantationen. Wer ein Spenderorgan bekommt, richtet sich nicht nur danach, wer es am dringendsten benötigt, sondern auch danach, wer damit am besten umgehen wird. Eine neue Lunge bekommen nur Leute, die wirklich zeigen können, dass sie nicht (mehr) rauchen und wahrscheinlich auch nie (wieder) tun werden.

Es ist doch so, meine Freiheit wird automatisch da eingeschränkt, wo die Freiheit eines anderen Menschen (Gruppe) anfängt. Freiheit scheint unser höchstes Gut zu sein und gleichzeitig muss jedem bewusst sein, das es totale Freiheit nicht gibt.

Zivilisierte Menschen unterwerfen sich einem Regelwerk (Gesetze) um nicht in der Anarchie zu enden. Sonst würde das Gesetz des Dschungels gelten. Eine Gesellschaft die sich an Gesetze hält, haben dadurch auch eine Sicherheit.

Absolute Sicherheit gibt es nicht, weil es immer wieder Menschen (Täter) gibt die Gesetze brechen und außerhalb der Solidargemeinschaft stellen. Interessant ist es, dass man auf grober Verstöße eine Freiheitsstrafe verhängt.

Freiheit hat aber auch eine natürliche Grenzen. denn nicht alle sind innerlich so frei, um mit Freiheit umgehen zu können.

Wir haben es in der Corona Zeit gesehen, dass eine Bürgerpflicht (zum Wohle aller) die Meinungen stark auseinandertrieb und eine Maskenpflicht als Bedrohung ausgelegt wurde.

Ich persönlich finde Freiheit als unser wichtigstes Gut, weil ..........
denn trotz Grundgesetz waren wir Frauen in den 50-iger 60-ziger Jahre noch schwer eingeschränkt. Der Ehemann konnte bis 1977 den Job einer Frau kündigen, wenn die Frau angeblich ihre Pflichten als Ehe – und Hausfrau nicht ordentlich nachkam. Also eine gewünschte Berufstätigkeit war nicht automatisch das Recht von Frauen.
Und um den Paragraph 218 könnte ich nicht endlos auslassen. Wie da die Gesetzgebungen den Frauen immer noch die Selbstentscheidung abnimmt. Aber das soll hier nicht das Thema sein.


Um auf deine Prioritäten @Joey zu kommen.

Gleichheit wird es nie geben. Meine Sicht auf das Thema ist, Menschen haben unterschiedliche Talente und Ressourcen und die werden dementsprechend eingesetzt, und wenn diese Ressourcen zum Wohle aller sind ist es ja ok.

Ok ist es nicht, wenn diese ausgenutzt werden um sich selbst zu bereichern, zum Beispiel mit Korruption.

Sicherheit muss man definieren, was man darunter versteht.

Ein Zustand des Geschütztseins vor Gefahr oder Schaden, höchstmögliches Freisein von Gefährdungen.
Eine Sicherheit, die einen rundum absichert wird es leider auch nicht geben.

Aber innerhalb des Systems, in dem die Solidargemeinschaft einspringt wenn ein Leben bedroht ist sollte eine Gesellschaft anstreben.

Ich würde den Werten, die du aufgeführt hast, noch eine stärkere Solidargemeinschaft hinzufügen.

Auch wenn wir in einer Demokratie leben habe ich oft das Gefühl oder sehe Beispiele, wo die Solidargemeinschaft einerseits ausgenutzt wird und andererseits Menschen mit schweren Probleme in Stich gelassen werden oder sich Parallelgesellschaft auftun (Obdachlosigkeit z. B.).

Ich habe auch keine Lösung dafür aber das "Wir Gefühl" kann deutlich verbessert werden. Leider hat Corona gezeigt, dass die Menschen noch weit davon entfernt sind, sich gegenseitig zu stärken.

Freiheit bedeutet ja auch, die Bedürfnisse der anderen anzuerkennen. Zeigt auch, wie man mit der eigenen Freiheit umgeht und auch, wo sich selbst freiwillig zu beschränkt. Dies ist gelebte Nächstenliebe und was noch viel wichtig ist, es schafft Vertrauen.

Danke für diesen ausführlichen und nachvollziehbaren Beitrag
 
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Ich würde mich situationsbedingt entscheiden.
Hab ich genug Sicherheit, um meine Freiheit auch ausleben zu können - entscheide ich mich für die Freiheit. Wird es brenzlig, dann rudere ich zurück in die Sicherheit - um dann wieder ein Stück Freiheit zu erlangen.
Die Gleichheit ist dabei eine Sache von Verantwortung, die ich habe, egal ob ich mich für meine Freiheit oder meine Sicherheit entscheide. Jemand, der sozial erzogen wurde und nicht komplett egozentrisch ist, wird sie immer mitbedenken.
 
Wie weit soll/muss die Solidargesellschaft z.B. nicht unbedingt erforderliche medizinische Behandlungen mit tragen? Oder gar vollends blödsinnige?

Einige notwendige Behandlungen sind auch Mangelware; z.B. Organtransplantationen. Wer ein Spenderorgan bekommt, richtet sich nicht nur danach, wer es am dringendsten benötigt, sondern auch danach, wer damit am besten umgehen wird. Eine neue Lunge bekommen nur Leute, die wirklich zeigen können, dass sie nicht (mehr) rauchen und wahrscheinlich auch nie (wieder) tun werden.

Hier sprichst du ein offenes und verstecktes Problem der Solidarität an.

Wo fangt diese an und wo endet sie? Was sind nicht erforderliche Behandlungen und wer entscheidet das?

Du sprichst die Krankenversicherungssolidarität an.

Die Mitglieder - Gemeinschaft, tritt für alle bei Lebensrisiken ein, z. B. wie Krankheit.
Solidarität heißt ja, dass die Stärkeren für die Schwächeren finanzielle Hilfe anbieten, die nicht die Möglichkeit haben, sich selbst zu versorgen. Jedes Mitglied kann aus dem Topf KV Versicherung Hilfe herausholen.

Aber durch Leistungsausgrenzungen und Zuzahlungen werden insbesondere chronisch Kranke überproportional mit Kosten belastet und dem Solidarprinzip Umverteilungsmechanismen werden geschwächt.

Welche Leistungen sind dann deiner Meinung nach unsinnig?

Künstliche Befruchtungen, Schönheitsoperationen, und natürlich alle Leistungen die nicht im Verordnungskatalog der Kassen aufgelistet ist.

Da kenne ich ganz unsinnige Regelungen. Aber das nur am Rande.

Jedes System hat so seine Lücken und Versicherte können eigentlich nicht erwarten, dass die Selbst Verschuldung ausgeschlossen sind, so die Meinung vieler. Das sehe ich ganz anders. Um bei diesem System Krankenversicherung zu bleiben.

Weil man schwerlich Grenze ziehen kann und das System einer staatliche Kontrolle aufbürdet und dann missbraucht wird.

Wenn ein Kind mit einer Behinderung geboren wird, weil die Mutter einen Abusus mit Alkohol oder Drogen in der Schwangerschaft hatte, behandelt man das Kind dann nicht?

Es ist müßig darüber nachzudenken, was wir noch gestatten oder ablehnen.

Die Frage ist doch, wann ist man solidarisch oder nicht?

Das Wort bedeutet ja, „Zusammengehörigkeit". heißt, dass sich Gruppen, Einzelpersonen (Nachbarschaftshilfe) helfen und unterstützen.

Dein Beispiel mit der Lunge wird ja schon durch das Transplantationsgesetz geregelt.
Es gibt nicht unendlich viele Organe, sodass man schauen muss, wem es etwas nützt.

Aber wie geht man mit den anderen selbstverschuldeten Dingen um?

Mir wäre die Kontrolle die dann nötig wäre und zwangläufig folgt, nämlich ausspionieren, zu riskant.

Man muss dann gut überlegen, was man dafür aufgibt, nämlich Freiheit für alle.

Da bin ich im Zweifel, abwägen einer bedingungslose Solidargemeinschaft, oder eine stark reglementierte Kontrolle. In Mangels einer besseren Vorgehensweise.

Eine für mich gesunde Gesellschaft sollte die Fehltritte einzelner auffangen können.

Sonst würde man diese Menschen, die selbstverschuldet einen Gesundheitsschaden haben an den Rand der Gesellschaft drängen und stigmatisieren.

Um nur beim Krankensystem zu bleiben, wie viele Menschen haben sich durch schlechte Lebensführung, Ernährung oder Risikosport zu schnelles Autofahren oder sonst ungesunde Verhaltensweisen einen Schaden zugefügt?

Das System ist eben nicht perfekt aber Alternativen sehe ich nicht.

Meine Gedanken dazu.
 
Hier sprichst du ein offenes und verstecktes Problem der Solidarität an.

Wo fangt diese an und wo endet sie? Was sind nicht erforderliche Behandlungen und wer entscheidet das?

Du sprichst die Krankenversicherungssolidarität an.

Die Mitglieder - Gemeinschaft, tritt für alle bei Lebensrisiken ein, z. B. wie Krankheit.
Solidarität heißt ja, dass die Stärkeren für die Schwächeren finanzielle Hilfe anbieten, die nicht die Möglichkeit haben, sich selbst zu versorgen. Jedes Mitglied kann aus dem Topf KV Versicherung Hilfe herausholen.

Aber durch Leistungsausgrenzungen und Zuzahlungen werden insbesondere chronisch Kranke überproportional mit Kosten belastet und dem Solidarprinzip Umverteilungsmechanismen werden geschwächt.

Welche Leistungen sind dann deiner Meinung nach unsinnig?

Künstliche Befruchtungen, Schönheitsoperationen, und natürlich alle Leistungen die nicht im Verordnungskatalog der Kassen aufgelistet ist.

Da kenne ich ganz unsinnige Regelungen. Aber das nur am Rande.

Jedes System hat so seine Lücken und Versicherte können eigentlich nicht erwarten, dass die Selbst Verschuldung ausgeschlossen sind, so die Meinung vieler. Das sehe ich ganz anders. Um bei diesem System Krankenversicherung zu bleiben.

Weil man schwerlich Grenze ziehen kann und das System einer staatliche Kontrolle aufbürdet und dann missbraucht wird.

Wenn ein Kind mit einer Behinderung geboren wird, weil die Mutter einen Abusus mit Alkohol oder Drogen in der Schwangerschaft hatte, behandelt man das Kind dann nicht?

Es ist müßig darüber nachzudenken, was wir noch gestatten oder ablehnen.

Die Frage ist doch, wann ist man solidarisch oder nicht?

Das Wort bedeutet ja, „Zusammengehörigkeit". heißt, dass sich Gruppen, Einzelpersonen (Nachbarschaftshilfe) helfen und unterstützen.

Dein Beispiel mit der Lunge wird ja schon durch das Transplantationsgesetz geregelt.
Es gibt nicht unendlich viele Organe, sodass man schauen muss, wem es etwas nützt.

Aber wie geht man mit den anderen selbstverschuldeten Dingen um?

Mir wäre die Kontrolle die dann nötig wäre und zwangläufig folgt, nämlich ausspionieren, zu riskant.

Man muss dann gut überlegen, was man dafür aufgibt, nämlich Freiheit für alle.

Da bin ich im Zweifel, abwägen einer bedingungslose Solidargemeinschaft, oder eine stark reglementierte Kontrolle. In Mangels einer besseren Vorgehensweise.

Eine für mich gesunde Gesellschaft sollte die Fehltritte einzelner auffangen können.

Sonst würde man diese Menschen, die selbstverschuldet einen Gesundheitsschaden haben an den Rand der Gesellschaft drängen und stigmatisieren.

Um nur beim Krankensystem zu bleiben, wie viele Menschen haben sich durch schlechte Lebensführung, Ernährung oder Risikosport zu schnelles Autofahren oder sonst ungesunde Verhaltensweisen einen Schaden zugefügt?

Das System ist eben nicht perfekt aber Alternativen sehe ich nicht.

Meine Gedanken dazu.

Gute Gedanken, wie ich finde, und ich persönlich stimme Dir soweit ich es überblicke zu.

Unsinnige Leistungen wären für mich all diejenigen, die keinen gesicherten Nutzen haben.

Das ist aber auch eine Grauzone. Es kommt ja durchaus z.B. vor, dass Ärzte etwas "improvisieren" oder "experimentell" neu erarbeiten müssen, wenn sie mit den Standardverfahren nicht weiter kommen oder es bei der Erkrankung noch keinen Standard gibt.
 
Das ist aber auch eine Grauzone. Es kommt ja durchaus z.B. vor, dass Ärzte etwas "improvisieren" oder "experimentell" neu erarbeiten müssen, wenn sie mit den Standardverfahren nicht weiter kommen oder es bei der Erkrankung noch keinen Standard gibt.

Ja, so ist es. Aber es gibt auch Kapriole und Willkür, und die Krankenkassen zwar gesicherte Diagnose Verfahren dennoch von der Erstattung ausschließen.

Bei Brustkrebs zum Beispiel zahlt die KV in Deutschland als Vorsorge Diagnose Verfahren nur die Mammographie und das 3 D Ultraschall Verfahren wird nicht erstattet, weil es im Vorsorge - Katalog nicht aufgeführt ist.

Dabei weiß man, dass nicht alle Brustkrebsarten im Frühstadium in der Mammographie auffindbar sind.

Es kommt darauf an, wo der Tumor sitzt, duktal oder lobulär- Milchgänge oder Drüsenläppchen.

Der Tumor im Drüsengewebe wiederum wird sehr gut schon im kleinsten Stadium mit 3 D Sonographie entdeckt, weil das aber nicht (wie schon erwähnt) im Verordnungskatalog erstattbar ist, müssen alle betroffenen Frauen, wenn sie auf Nummer sicher gehen wollen, beide Verfahren anwenden und ein Verfahren selbst bezahlen. Ansonsten haben sie mit nur der Mammographie eine Scheinsicherheit.

Hier fällt man aus der Solidargemeinschaft raus.

Ich erwähne das nur, dass es leider keine 100 % Gleichbehandlung gibt und m. E. etwas willkürlich vorgegangen wird.
 
PS bestimmte Vorsorgeverfahren für Männer, um Prostatakrebs aufzuspüren, werden auch nicht von den Kassen übernommen.

Sicherheit ist ein sehr fragiles Gut.
 
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