Frauen sind Jägerinnen

SelbstSein

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Erschreckend, wie ein gesellschaftlich-religiös geprägtes Menschenbildnis über ALLE Forschungsarbeiten gestülpt wurde - und immer noch wird.

Und wie

Der Mann jagt, die Frau sammelt, dieses Bild beherrschte lange unsere Vorstellung früher menschlicher Kulturen.
Doch es ist falsch – wie eine weltweite Studie jetzt zeigt.

In fast 80 Prozent der Fälle gehen auch Frauen auf die Jagd, egal, ob sie kleine Kinder haben oder nicht. Und sie erlegen dabei ähnlich grosse Tiere wie die Männer, jagen im Gegensatz zu den Männern aber häufiger in Gruppen.

All das läuft den klassischen Bildern, die wir von der Frühgeschichte und von nomadischen Kulturen haben, zuwider. Das Bild vom Jäger und der Sammlerin hat sich uns eingeprägt. Lange hiess es über die Rollenverteilung in der Prähistorie, dass der starke Mann mit Bogen und Speer gefährliches Grosswild erlegt. Die Frau hingegen sammelt Beeren, kümmert sich um kleine Kinder und bleibt zu Hause.

Vor bald sechzig Jahren zementierte ein Anthropologen-Kongress in den USA dieses Bild. «Der Mann, der Jäger» hiess die dazugehörige Publikation, die grosse Beachtung fand und später mit dem Band «Die Frau, die Sammlerin» ergänzt wurde.
«Das bürgerliche Geschlechtermodell mit dem Mann als Versorger und der Frau als Hausfrau und Mutter hat lange den Blick auf die Prähistorie und auf ethnografische Studien geprägt», sagt Brigitte Röder, Professorin für ur- und frühgeschichtliche Archäologie an der Universität Basel. Damit verbunden seien auch Zuschreibungen über das Wesen von Mann und Frau.

«Der Mann gilt als aggressiv, die Frau als friedfertig.» Entstanden sind diese Rollenbilder aber nicht in der Prähistorie.
Sie stammen aus dem 18. und dem 19. Jahrhundert und aus der Welt des Bürgertums und wurden den Jäger-und-Sammler-Kulturen einfach übergestülpt.
....



PS.: die Forschungsergebnisse relativierende bzw. "leicht" gehässig angehauchte Kommentare?
Aber natürlich! 😬
And more to come.
 
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Das legendäre Krieger Grab von Birka

"Zum Mann erklärt
Seit Ende der 1880er hatten Archäologen den „Krieger von Birka“ durch diese Linse betrachtet: Lehrbücher führten das Grab als zu einem Mann gehörig auf, aber nicht etwa, weil die Knochen darauf hinwiesen. Da die Überreste neben Schwertern, Pfeilspitzen, einem Speer und zwei geopferten Pferden gefunden worden waren, hatten Archäologen es für das Grab eines Kriegers gehalten – und damit eines Mannes..."

https://www.nationalgeographic.de/g...test-beruehmter-wikingerkrieger-war-eine-frau

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Es ist in der Tat so, dass inzwischen in der traditionellen Archäologie, sich dahingehend etwas tut, Funde anders oder neu zu bewerten. Alleine schon durch neue Methoden die man früher nicht hatte. Und das ist gut so!

Es gibt inzwischen viele Beispiele, die zeigen, das vor der Christianisierung, die Werte und Rollen "manchmal" komplett anders waren.
 
Das Gruppenverhalten legt das aber nahe. Wir sind ja letztlich Säugetiere. War aber natürlich irgendwo klar, das Frauen eher in Gruppen jagen. Schon vom Ur-Sozialverhalten her. Auch nahe liegt, das natürlich nur die Jungen und Fitten auf die Jagd gingen, wie bei den Männern. Wie gesagt, solang das hier nicht wieder ausartet, könnte das eine interessante Diskussion werden.
 
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Nicht-binäre Menschen aus der Bronzezeit entdeckt

Grabbeigaben zeigen, dass es bereits in der Bronzezeit nicht-binäre Menschen gab, deren Geschlechteridentität vom biologischen Geschlecht abwich. Auch in prähistorischen Gesellschaften gab es somit keine strikte Trennung zwischen Männlichkeit und Weiblichkeit.



 
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