Naja, aber Erfahrung sagt eben auch daß dieser Anspruch völlig unrealistisch und auch beim Versuch der Umsetzung eher schädlich ist.
Und wenn EIN Teil von so einer Lehre für die Tonne ist, dann muss man jeden einzelnen Punkt hinterfragen und eben akzeptieren oder ablehnen.
Man sollte eigentlich grundsätzlich immer beobachten, was man tut, und was für Effekte das hat, und ob diese Effekte in der Essenz und auf lange Sicht positiv oder negativ sind. Das dauert aber halt seine Zeit, und braucht Praxis, und ist nicht damit getan, dass man es mal eben liest und sich dann mit "gesundem Menschenverstand" sein (unfundiertes) Urteil darüber bildet.
Wie man dem von mir nachgeschlagenen Zitat entnehmen kann, ist der Anspruch in dem Fall so "völlig unrealistisch" nicht, auch wenn's gern mal so wahrgenommen wird. Man sollte sich einfach darüber im Klaren sein, dass der Kurs nicht dafür gedacht ist, nach einem halben Jahr damit fertig zu sein, selbst dann nicht, wenn jemand Talent und viel Zeit und Energie mitbringt.
Gesundes Mittelmaß halten eben, was weiter vorne im Buch sogar thematisiert wird. Stufenmodelle haben eben den Nachteil, wenn es keine äußere Kontrollinstanz gibt, dass man sich immer fragen wird, wann man nun weitergehen sollte und wann nicht. Ich für meinen Teil würde einfach dazu raten, Tagebuch zu führen, das am Ende des Monats oder nach ein paar Wochen immer mal durchzusehen, und sich dann ehrlich zu überlegen, ob man anfangen will, sich mit dem nächsten Themenblock zu befassen.
Da Elementare und Gespenster aber halt so unheimlich viel spannender sind als Elementeatmung, isses gewiss kein Wunder, dass halt irgendein Druck empfunden wird, möglichst bald mit sowas anfangen zu dürfen. Und meine Güte, wer Sensitivität mitbringt, und solche Wesen eh schon immer wahrgenommen hat, braucht sich ja nun auch nicht einreden, dass er oder sie das jetzt erst wieder darf, wenn Stufe Y erreicht ist.
Das erfordert von daher halt ein gewisses von vornherein vorhandenes, eigenes Urteilsvermögen, wie das eben so ist, wenn man sich selbstständig und eigenverantwortlich irgendwelche neuen Dinge aneignet.
Ich halte nunmal nicht viel von der Idee, sich nur das rauszusuchen, was Einem am meisten gefällt, denn es sind auch gern mal Dinge, die NICHT gefallen und spannend sind, die zu sowas wie ernsthaftem Fortschritt beitragen. Wer Fußball spielen will, hat evtl. auch nicht unbedingt Lust, sich erstmal aufzuwärmen, und dann zehn Minuten da rumzustehen und an den Muskeln zu ziehen. Bloß, wenn du dir eine Zerrung zulegst, kannst du noch viel länger nicht Fußball spielen als die halbe Stunde Vorbereitung gekostet hätte. Von daher machen Dinge manchmal schon Sinn, auch wenn sie erstmal wenig Spaß machen.
Und dann hängt's schon wieder vom Individuum ab, was nu als langweilig und sinnlos empfunden wird, denn ich für meinen Teil gehe beispielsweise ungern schlafen, ohne arg verklumpte Muskeln etwas gelockert zu haben, weil so ein verklebter Körper sich zum Hinlegen einfach nicht schön anfühlt, ebenso, wie ich es angenehmer finde, mir ggf. die Zähne zu putzen, weil ich weder den ansonsten entstehenden Geruch mag, noch dieses Gefühl von gereiztem Zahnfleisch, wenn man sich 12-24 h nicht drum kümmert. Ob man aber halt den Schwerpunkt in der Wahrnehmung auf die lästige Pflicht oder das positive Outcome legen möchte, muss halt jeder selbst wissen.
