weitere Fragen
Murphy schreibt, dass sich die eigenen Gebete sowohl auf einen selbst als auch auf die Mitmenschen auswirken können. Murphy sagt, ich solle nicht über Leute, die mir gegenüber herablassend sind, urteilen, sondern ihnen verzeihen und alles Gute wünschen. Wenn sich aber Gebete auf die Mitmenschen auswirken, und wenn ich ihnen alles Gute wünsche, dann werden sie auch noch belohnt dafür, das sie Arschlöcher sind.
Wenn ich so wie empfohlen reagiere, belüge ich mich selbst.
Murphy schreibt, man solle seinen Mitmenschen dankbar sein, wenn diese berechtigte Kritik üben. Was ist aber, wenn sich das, was diese Leute kritisieren, nicht ändern lässt (auch wenn Murphy schreibt, das Unterbewusstsein sei allmächtig)? Was ist aber, wenn die Kritik nur geäussert wurde, um den Adressaten zu erniedrigen, z.B. indem andere Leute ihre Mitmenschen als Behinderte, Memme, Fettsack / fette Kuh, Zwerg, Spast oder Idioten bezeichnen?
Sich bei Arschlöchern auch noch bedanken: wer das tut, der belügt sich selbst.
Warum wendete Murphy sein Wissen nicht bei sich selbst an? Warum starb er mit 83 Jahren? Warum wurde er nicht 120?
funktioniert es, zu beten und das Erwünschte zu visualisieren? Wenn es so wäre, warum gibt es dann so viele Leute, die sich verlieben, sich vorstellen (visualisieren), wie schön es wäre, den Partner zu erobern, tagsüber geistig abwesend sind und davon träumen und dennoch scheitern? Warum gibt es so viele Menschen, die nachts im Bett über den vergangenen Tag nachdenken und darüber nachdenken, wie sie sich in Konfliktsituationen besser verhalten sollten? Im Nachhinein fallen ihnen die schlagkräftigsten Argumente ein. Diese Leute sitzen zuhause und malen sich diese Situation im Geiste aus und dennoch gelingt es ihnen nicht, es in Zukunft besser zu machen, weil sie die guten Argumente bald wieder vergessen haben. Warum ist das so?
Murphy sagt, Sorgen und Ängste und negative Gedanken ganz allgemein seien verantwortlich für Unglück, das dem betreffenden denkenden Menschen in der Zukunft widerfährt. Lässt es sich nachweisen, dass psychisch labilen Menschen (z.B. Menschen mit Depressionen) mehr Pech haben, ärmer und kränker sind, eine signifikant geringere Lebenserwartung haben usw?
Dr. Joseph Murphy: Die Macht Ihres Unterbewußtseins (S. 130 in meiner Auflage des Buches)
Reichtum ist eine Frage des Geistes
Reichtum ist nichts anderes als eine von den Betreffenden gehegte
unterbewußte Überzeugung. Natürlich werden Sie nicht einfach
dadurch Millionär, daß Sie sich vorsagen: »Ich bin ein
Millionär, ich bin ein Millionär!« Dieses Ziel werden Sie nur
dann erreichen, wenn Sie die richtige geistige Einstellung gewinnen,
indem Sie den Gedanken an Reichtum und Überfluß einen
dauernden Platz in Ihrem Denken und Fühlen sichern.
(...) es entsteht kein geistiger Widerstreit, wenn sie nur das Wort Reichtum sagen
(...) Während der letzten 35 Jahre habe ich mit vielen Menschen
gesprochen, deren meistgeäußerte Klage ist: »Wochen- und
monatelang habe ich mir gesagt: >Ich bin wohlhabend, ich bin
reich<, und nichts ist geschehen.« Bald hatte ich entdeckt, daß sie
bei den Worten »Ich bin wohlhabend, ich bin reich« innerlich
fühlten, daß sie sich in Wahrheit nur selbst belogen.
Ein Mann sagte mir: »Bis zum Überfluß habe ich wiederholt,
ich sei reich und wohlhabend. Mittlerweile hat sich meine Lage
nur noch verschlechtert. Ich wußte eben, daß meine Behauptung
einfach nicht den Tatsachen entsprach. »Aus eben diesem Grund
wurde aber auch der Inhalt seiner Worte vom Unterbewußtsein
abgelehnt, und das genaue Gegenteil dessen, was er nach außen
hin behauptete, trat ein. Feststellungen dieser Art können sich
nur verwirklichen, wenn sie einen klarumrissenen Gedanken
zum Ausdruck bringen und keinen inneren Widerstreit hervorrufen.
Die Lebensumstände des obenerwähnten Mannes hatten
sich nur deshalb verschlechtert, weil er im Grunde genommen
immer an Armut dachte, wenn er von Reichtum sprach. De
Unterbewußtsein prägen sich nämlich Ihre wirklichen Gedanken
und echten Gefühle ein, nicht etwa nur leere Worte und
Feststellungen bar jeden Glaubens. Das Unterbewußtsein richtet
sich ausnahmslos nach der in Ihrer Vorstellung vorherrschenden
Idee.
S. 35
Und so begann ich, aus Herzensgrund mehrmals am Tage laut
vor mich hinzusprechen: >Es gibt einen Menschen, der mich
braucht. Ich bin glücklich verheiratet mit einem gütigen, liebevollen
und geistig hochstehenden Mann. Mein Leben hat einen
Sinn!< Zwei Wochen lang sprach ich diesen Satz immer wieder vor
mich hin, bis ich eines Tages in einer Drogerie einem Apotheker
begegnete, der sich bereits aus dem Geschäftsleben zurückgezogen
hatte. Er machte auf mich den Eindruck eines gütigen,
verständnisvollen und sehr religiösen Menschen. Er entsprach in
allem dem Mann, um den ich gebetet hatte. Kaum eine Woche
später machte er mir einen Heiratsantrag.
Auf Seite 130 steht, man sollte seinem Unterbewusstsein nicht den Satz "Ich
bin Millionär" einprägen, weil man fühlt, sich dabei selbst zu belügen. Stattdessen solle man sagen "Bei Tag und Nacht
werde ich in jeder Beziehung gefördert."
Auf Seite 35 hingegen steht, dass die allein-lebende Frau mit dem Satz "(...). Ich
bin verheiratet." Erfolg hatte. Murphy widerspricht sich selbst. Wie sollte man eine Affirmation formulieren? Ich bin verwirrt.
Wie kann man unerschütterlichen Glauben gewinnen an eine Affirmation, die man sich selbst ausgedacht hat?
Wie kann man unerschütterlichen Glauben gewinnen an eine Affirmation, der notwendig ist, um die Affirmation dem Unterbewusstsein einzuprägen?
themenrelevante Zitate:
http://www.psychotherapie.de/psychotherapie/mythen/01062101.html
Teurer Mythos positives Denken
"Wenn du keinen Erfolg hast, dann bist du eben selber schuld, weil du es offensichtlich nicht richtig probiert hast. Der Trainer aber bleibt unfehlbar." Das Problem des Versagens werde individualisiert, Misserfolg personalisiert, das
Wirtschafts- und Gesellschaftssystem von Schuld freigesprochen.
http://www.infosekta.ch/is5/themen/positiv_scheich1999.html
Günther Scheich: Bei einer Patientin, die wegen einer schweren Depression zu mir kam, stellte sich im Laufe der Therapie heraus, dass sie einen ganzen Bücherschrank voller Bücher zum Positiven Denken besass, darunter Werke wie 'Denke nach und werde reich', 'Die Kunst, ein Egoist zu sein', die ihr schlussendlich nicht helfen konnten. Die Frau verhielt sich stets sehr korrekt, kümmerte sich um alles. Sie war allzeit bereit, die Schattenseiten des Lebens zu verneinen. Zum Schluss brach sie zusammen und war jahrelang eine schwer depressive Frau, die selbst dann nicht erkennen konnte, dass
sie viele für die Selbstbehauptung wichtige Gefühle wie Aggression unterdrückte. ... Positives Denken ist eine Verdrängungsmethode. Positiv-Denker sind perfekte Verdränger, weil nicht sein soll, was nicht sein darf. Ganze Lebensinhalte, die zu unserem Leben gehören, werden ausgeblendet. ... Wir müssen erkennen, dass unser Erfolg und unser Wohlbefinden nicht nur vom Denken, sondern auch von Fähigkeiten abhängt. Es benötigt Zeit und Geduld, neue Fähigkeiten zu erlernen. ... Mit dem Positiven Denken sollen Idealvorstellungen von absoluter Schönheit, Reichtum, Harmonie, Gesundheit und Intellektualität umgesetzt werden. Diese Ziele, hält man sie tatsächlich für machbar, können eigentlich nur frustrieren, weil es immer Ideale bleiben. ... Als erstes sollen Ideale relativiert werden. Unsere Gesellschaft leidet eher unter zu vielen als unter zuwenig Idealen. Einer der Gründe für Depressionen sind ja genau diese überhöhten Erwartungen, die ein Mensch an sich und andere stellt. Wir müssen wieder lernen, dass wir eben nicht alles im Griff haben, dass wir ganz gewöhnliche Menschen sind.
http://www.grenzenlos.net/archiv_new/feb_mar05/motivationstrainer.htm
positives denken macht nicht krank
Es gibt sicher genügend Beispiele, wo sich oberflächliche Positiv-Denk-Kurse nachteilig für den Einzelnen auswirkten. ... Allerdings und auch damit wird den Menschen Angst eingejagt ist es schon wichtig, dass der Betreffende sich umprogrammiert. Das wiederum hat nichts mit dem negativ behafteten Begriff Gehirnwäsche zu tun. Die Tatsache, dass jeder von uns durch seine Erziehung stark geprägt wurde, ist unumstößlich. Die alten Glaubenssätze- und Muster, die wir von unseren Eltern (und die handelten im guten Glauben) mitbekommen haben, zeigen natürlich heute immer noch Wirkung. So wir denn diese Das kannst Du nicht, Dafür bist zu noch nicht erwachsen genug, Das wird nie etwas mit Dir etc., etc. weiter wirken lassen. Alle guten Motivations- und Mentaltrainer werden nicht müde zu betonen, dass eines wichtig ist: Zunächst den alten Müll an Glaubenssätzen, Gedanken, aus unserem Kopf zu entfernen. Das braucht seine Zeit und bedarf einer sehr detaillierten und praxisorientierten Anleitung, häufig auch einer therapeutisch zu nennenden Begleitung. Nach und nach können dann die positiven Gedanken, die neue mentale Einstellung Fuß fassen.
Wird jedoch versucht, über die alten Gedankenmuster einfach nur das Positive Denken gleichsam einer Glasglocke, drüberzustülpen, ist der Weg schnell zu Ende und es kommt zu den von Günter Scheich in seinem Buch hinreichend beschriebenen Ausfallerscheinungen.