hallo Christina,
dein Beitrag hat mir glatt Tränen in die Augen getrieben, ich glaube er trifft es ganz gut...Obwohl es schwierig ist, mit dem Gefühle zulassen, denn eine Heulsuse war ich eigentlich immer, selbst wenn ein Buch oder natürlich Film mich sehr trifft...Aber was mich selbst betrifft, sage ich mir immer, es ist eben bei weitem nicht so schlimm, wie das was andere durchmachen müssen, und schiebe es weg, was mich bedrücken könnte.
Jetzt habe ich gerade einen wunderbaren Wander- und Kletterurlaub in den Alpen hinter mir, der mir einerseits durch die Stille und Sonne und eine ganze Menge Anstrengung sehr gut getan hat, aber andererseits habe ich mich auch nicht viel mit mir selbst oder Gefühlen beschäftigt, weil ich dann eh wieder heulen müßte. Statt dessen habe ich an den Regen und sogar schon Schneetagen eine ganze Menge gelesen, meine übliche Ablenkung...
Was meine Eltern betrifft, so wollten und wollen sie schon Zugang zu mir haben, aber meine Mutter leitet eine kleine Firma, die zwar früher von zuhause aus erledigt wurde, aber im Laufe der zeit immer größer wurde, so dass sie zwar zum Essen machen da war, und man dann beim Abspülen darüber sprach, was so in der Schule war, aber da ging es mir auch immer um Tatsachen. Über Gefühle wurde selten gesprochen und inzwischen ist es so, dass ich entweder über Tasachen spreche, oder aber sobald Gefühle angesprochen werden, heulen müßte, und deshalb schnell auf Tatsachen oder andere Leute ausweiche.
Aber ich bin der Meinung, dass es mir eigentlich ziemlich gut gehen müßte, und keinen großartigen Grund habe zu klagen, und weiß gar nicht warum ich eigentlich weine. Denn was mich betrifft sind ja nur Kleinigkeiten, ich habe zwar Schulden, dank einiger Fehler mit meinen Exfreund, wo ich dummerweise für alles die Verantwortung übernommen habe, was letzendlich auch zu einer erst geistigen und dann tatsächliche Trennung führte, nach der ich mich eigentlich befreit fühle, aber die dennoch ziemlich an mir nagt, weil er sich von mir im Stich gelassen fühlt, und immer mal wieder damit liebäugelt, dass nichts im Leben mehr Sinn für ihn macht. Wozu soll er einen Job suchen, (was er ja auch mit mir nicht getan hat, obwohl ich immer darauf hoffte, und wir waren 7 Jahre zusammen), wenn alles weg ist was sein Leben bedeutete (ich?). Er nennt mich herz und gefühllos.
Ich dagegen kann meine/unsere Schulden abarbeiten, weil ich eigentlich einen ziemlich spannenden Job habe, wenn er auch schlecht bezahlt ist, so werde ich doch hoffentlich irgendwann einen Doktor haben und dann vermutlich sogar weiterhin eine Stelle.
Aber wie war da, Arbeit mit dem inneren Kind? Ich war kurze Zeit bei einer Psychologin, die hat das auch mal erwähnt, das war kurz vor unserer Trennung, als alles für mich ziemlich dick kam, und ich in meiner Verzweiflung sogar jemanden geschlagen habe. Nicht allzu schlimm, und nicht gezielt auf den Kopf oder so, aber es war ein Ausbruch wie ich in von mir nicht erwartete, und der mir sagte, das da eine ganze Menge nicht in Ordnung ist. Dennoch hat derjenige es meiner Ansicht nach durchaus verdient gehabt, auch wenn es mir leid tut, so ausgebrochen zu sein und ihn verletzt zu haben. Aber man kann auch mich nur bis zu einer zugegegeben sehr hohen Schwelle ausnutzen, und dann ist irgendwann Schluss, dann kommt der Stier raus (das war übrigends nicht mein Freund). Ich bin aber der Meinung dass man sich nicht schlagen muss, sondern das meiste mit Worten klären kann, und auch Streiten und monate- oder jahrelange Feindschaft zwischen zivilisierten Menschen Blödsinn ist. Aber offensichtlich bin ich nicht ganz so zivilisiert wie ich annahm. Vielleicht hätte er auch einfach auf die Warnanzeichen hören sollen, denn auch wütemd werde ich sehr langsam und laut werde ich sehr selten, dann sollte man schon mal ruhig sein, und mich (offensichtlich) nicht weiter reizen.
Naja, ich hoffe, das ich in so eine Situation wie da nie wieder komme, und mich in Zukunft besser unter Kontrolle habe.
Aber jetzt habe ich schon wieder mehr geschrieben als ich eigentlich wollte. Denn eigentlich wollte ich doch, dass Du mir einen weiteren Tip gibst, was Du mit der Arbeit mit dem inneren Kind meinst, oder was Deine Erafhrungen dabei waren? Vielleicht hast Du auch Lust mir eine private Mail zu schreiben, denn es kommt mir bekannt vor, was Du meinst.
Familienaufstelllungen nach Hellinger ist meine Mutter ziemlich interessiert dran und sie gibt mir seit Jahren Psychobücher (Das Nein in der Liebe, Bert Hellinger-Bücher, Hilfe zur Selbsthilfe und son Bla, als ob das Problem sich dann von selbst löst, weil lesen tu ich ja eh alles was mir in die Finger kommt und reden tu ich ja nicht.)
Ciao, Rabe