Meiner Ansicht nach stimmt diese Schlußfolgerung nicht, weil es schon daran hackt, dass diese Länder nicht "vom Westen" angegriffen wurden.
Durch wen genau wurden sie angegriffen?
Wann wurden sie angegriffen?
Wie wurden sie angegriffen?
Was soll diese ominöse "Westen" sein?
Sind die Sowjets auch Westen?
Was ist mit Pakistan?
Wlche Rolle spielen die Chinesen?
USW......
Deine Statment klingt so, als ob die EU oder früher die einzelnen Staaten Europas in den letzten 50 Jahren den Nahen Osten angegriffen hätten. In den letzten 50 Jahren? Kannst du mir das mal erklären, wie du das jetzt meinst?
Mit dem Thema kann man ganze Bücher füllen und das wurde ja auch getan, insofern ist es nicht leicht das in wenigen Worten zu formulieren.
Ich verändere mal etwas die Reihenfolge. Unter "
Westen" verstehe ich im Grunde die NATO-Staaten, allen voran die USA.
Sowjets zähle ich nicht dazu, aber ich sage nicht das sie grundsätzlich besser sind. Sie sind nur nicht so mächtig.
Pakistan wurde nicht direkt angegriffen aber durchaus auch nicht nicht angegriffen, denn v.a. Drohnen werden auch dort eingesetzt. Abgesehen von den tatsächlichen Opfern ist es z.B. gerade in Pakistan so dass dort viele Menschen unter Traumatisierungen und Anststörungen leiden.
US-Drohnen töteten in Pakistan mindestens 400 Zivilisten
Weit mehr Zivilisten als bekannt sterben bei den Drohnenangriffen der Amerikaner in Pakistan und Jemen. Der Report eines UN-Ermittlers nennt erstmals Zahlen.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2013-10/drohnen-usa-pakistan-emmerson
Das ist auch Terror!
Welche Länder wurden angegriffen? Allen voran Irak, Afghanistan, Libyen, Syrien. Aber nicht nur. Denn im Grunde bleibt kaum ein Land wirklich unberührt. Der Iran fühlt sich konstant bedroht und mischt ja auch mit. Saudi Aarabien gilt als Partner, obwohl sie ja eigentlich angegriffen werden "müssten" wenn man den sonstigen Gründen glauben möchte warum andere Länder angegriffen wurden. Immerhin sind 9/11-Verwicklungen belegt und aus Saudi Arabien wird der IS mit unterstützt und abgesehen davon ist Saudi Arabien selbst wie der IS.
China profitiert m.A.n.. Ich bin da nicht übermäßig gut informiert, aber soweit ich weiß machen sie z.B. im Irak gute Geschäfte.
Noch eines zu Russland und China: Ich glaube, dass die ganzen Kriege nicht ausschließlich direkt auf Ressourcen abzielen. Auch, aber ich glaube es geht viel weiter. Wenn man sehr langfristig denkt (Jahrzehnte), dann ist ja eines klar: Vor allem Öl wird knapp werden. Es wird eben nicht genug für alle da sein und der Verbrauch steigt gleichzeitig weiter an. Und daher müssen die Großmächte, und das sind die USA auf der einen Seite und Russland und China auf der anderen Seite, sich in gewisser Weise postieren. Die EU und insgesamt die Nato-Staaten stehen dann auf Seite der USA, während es mehr als nur Anzeichen dafür gibt dass sich Russland und China verbünden könnten. Das ist natürlich alles auf jeweilige Interessen bezogen und nicht total konfliktfrei so wie ja auch das Verhältnis der Nato-Staaten zu einander nicht konfliktfrei ist. Aber es gibt eben durchaus zwei Seiten. Die jetzigen Kriege sind m.A.n. schon Stellvertreter-Kriege und die kleinen und schwachen Länder des nahen Ostens werden dazwischen im Grunde zermahlen. Das sie so viel Öl haben ist da im Grunde ihr Fluch.
Was die Geschichte betrifft: Das läuft seit Öl eine immer größere Rolle spielte. Der nahe Osten, so wie er jetzt ist, ist ja schon ein Resultat dessen. Ich will damit nicht sagen dass dort alles total super wäre wenn man sie in Ruhe gelassen hätte. Aber aus deren Perspektive werden sie schon sehr sehr lange fertig gemacht und ausgenutzt und ausgebeutet. Selbst in Friedenszeiten wurde massiv Einfluss genommen. Die ganzen versteckten Operationen und Regime-Wechsel die oft von Geheimdiensten durchgeführt wurden - das wissen die!
Worum es mir geht ist wirklich einfach: Möglichst jeder sollte sich immer auch mal in die Perspektive des "Feindes" hineinversetzen und dabei die Dinge einfach halten. Damit meine ich "fühlen und denken wie ein Mensch", denn egal welcher Religion oder politischer Überzeugungen - Menschen sind wir nun mal alle und da gibt es mit allen Gemeinsamkeiten. Und wenn man das macht, dann stellt man fest: Was haben sie für eine Wahl? Wie sollten sie sich verhalten? Die Mehrheit versucht ja einfach nur zu leben und zu überleben. Die Mehrheit aller Muslime nimmt es im Grunde hin. Es gibt aber natürlich viel Wut, auch unter jenen die nicht aktiv werden. Dann gibt es aber natürlich auch viele die aktiv werden und sich wehren wollen. Und wenn man das zumindest nicht unverständlich findet, dann kann man sich fragen: Welche Wahl bleibt ihnen denn als militärisch so vorzugehen wie sie es eben tun, möglichst mit allen Mitteln die irgendwie effektiv sind. Und warum sollten sie besser sein als jene die sie angreifen? Auf deren Zivilbevölkerung wird doch auch keine Rücksicht genommen. Gegen das was da unten passiert ist und noch passiert, sind deren Reaktionen faktisch nur Nadelstiche. Aber es geht ihnen auch nicht um die Ziele die sie treffen, also jene Menschen die sie töten. Es geht um den Effekt auf die Bevölkerung. Und da sollte man aufpassen dass man nicht auf die Propaganda hereinfällt die wir als Normalbürger von zwei Seiten abbekommen. Von der eigenen Seite und auch von denen die hier Terror ausüben wollen und das tun wenn sie können. Denn sie wollen Angst und Überreaktion. Sie wollen das wir unsere Gefängnismauern selbst bauen - etwa danach schreien überwacht zu werden.
Es macht also Sinn die Dinge möglichst nüchtern zu sehen und auch möglichst tief zu verstehen was da passiert, sowohl rein strategisch aber auch wirklich menschlich.