Explosion in Ansbach - Täter ein syrischer Flüchtling

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Was Du sagst trifft wahrscheinlich durchaus auf einige zu. Also nimm etwa jene die im Irak unterdrückt wurden und durchaus froh waren als die USA dort das Regime angriffen und einmarschierten und jetzt mit der bitteren Realität leben müssen das nichts besser sondern vieles noch schlechter ist. Afghanistan ähnlich - eben gegen das Taliban-Regime.

Aber ich meine es eigentlich deutlich direkter. Denn auch jene die gegen Saddam waren aber z.B. in Bagdad wohnten, konnten doch nicht "Ja" dazu sagen wie die Stadt zerbombt wurde. Man kann es sich doch so vorstellen: Angenommen wir hätten hier in Deutschland einen Hitler an der Macht, einen echt kranken Diktatur der Teile der eigenen Bevölkerung massiv unterdrückt und vor nichts zurückschreckt, dann würden wir es begrüßen wenn eine fremde Macht eingreift. Aber an der Art wie das geschieht würden wir erkennen worum es dieser fremden Macht geht. Und wir würden in gewisser Weise zwei Feinde haben, nämlich den "Diktator" und die ausländischen Invasoren, wenn die keine Rücksicht auf unser Leben nehmen und die Menschen um uns herum und wir zudem noch erkennen müssen, dass sie uns nehmen wollen was uns gehört. Nämlich die Ressourcen des Landes.

Es ist natürlich komplexer, aber wenn man es auf das Thema "Hass" reduziert - dann wird es einfach. Man kann einfach nicht erwarten, dass Menschen nicht zu hassen beginnen wenn es Bomben hagelt und Drohnen willkürlich auf Zivilisten feuern, Ressourcen geraubt werden, gefoltert wird usw. Und natürlich hat das dann reale Konsequenzen. Die gehen ja eher nicht zum Therapeuten. Sie bewaffnen sich und im Zweifel schnallen sie sich auch Bomben an den Körper und gehen dabei drauf.

Viele glauben auch, dass Selbstmord-Attentate islamisch seien und die Religion das erleichtern würde. Auch das ist nicht wahr, denn der Islam ist gegen Selbstmord. Gleichzeitig gab es in der Geschichte viele "Kamikaze-Kämpfer". Im zweiten Weltkrieg waren ja die Japaner dafür bekannt das zu tun. Aber es taten auch Deutsche. Es gab z.B. kleine Uboote die im Grunde nichts anderes waren als besetzte Torpedos. Und sowieso war die Kampf-Philosophie der Deutschen ja für das Vaterland zu sterben, für die größere Sache. Es gab sehr viele die auch auf diese Art kämpften, also im Grunde sehr mutig und total rücksichtslos was das eigene Leben betraf.

Das war Krieg, aber der Krieg war voller Selbstmord-Attentäter auf vielen Seiten. Es ist also nicht unnormal und hat ebenfalls keinen islamischen Hintergrund. Islamische Sekten, wie etwa der IS, haben aber natürlich ihre eigene Form der Propaganda um Menschen dazu zu bringen derart rücksichtslos gegen sich selbst zu sein. Es ist aber nicht Religion sondern Propaganda und Gehirnwäsche.


Gewalt erzeugt Gegengewalt.
Ich verstehe diese Menschen, obwohl ich natürlich nicht möchte, dass wir 's abkriegen und auch überzeugt bin, dass es bessere Methoden gibt, sich zu wehren, als gegen Unschuldige vorzugehen.
Was kann der normale Bürger dafür, dass gewisse "Eliten" über Leichen gehen, um sich zu bereichern?
Wenn sich die "Kleinen" gegenseitig abschlachten, spielt das nur denen in die Hände. :(
 
Die Interventionen der USA im nahen Osten (und im geringeren Ausmass der Franzosen) in den letzten 50 Jahren sind definitiv der Grund für die derzeitige desaströse Lage in diesen Ländern.


Meinst?

Und ist das der einzige Grund?

Es gibt da gewiss auch andere Gründe.

Und dann meinst du, es sei völlig OK und in Ordnung, wenn man deshalb in Nizza und Brüssel und Paris - und dann später auch in Deutschland - Leute umbringt?


Das ist mir nun doch eine Spur zu "gut"-menschlich gedacht .....
 
Ich glaube, da war keine Feindseligkeit. Auch keine versteckte.
Ich habe - vielleicht einfach zum Glück - keinerlei Vorbehalte gegenüber den verschiedenen Religionen.
Ich bin neugierig und stelle viele Fragen.
Dadurch entdecke ich so viel Verbindendes, dass die Religion irgendwann nebensächlich ist.
Über die Ereignisse der vergangenen Tage sind Muslime wie Christen wie Hindu wie Atheisten gleichermaßen entsetzt.

Wahrscheinlich war da keine Feindseligkeit Dir gegenüber, weil Du keine (versteckte) Feidseligkeit ausgestrahlt hast.
 
Natürlich sind die Begriffe verunglimpfend. Genau das ist ihr Zweck. Und nein, ich teile das nicht und von meinen Ansichten her bin ich ja auch gemeint. Aber wenn man das mal wirklich logisch durchgeht, dann kann mir keiner erzählen, dass es irgendeinen Sinn macht, auf solche Posts mit Dramatisierung und Moralisierung zu reagieren. Und wenn es Verunglimpfung und Polemik ist, und es ist sicherlich beides, dann kann man das ja so nennen wenn es Überschriften braucht. Das hätte ich auch nicht kritisiert. Aber "Hetze" - da komme ich echt nicht mehr mit wie dieser Begriff verwendet wird.

Denn umgekehrt ginge das dann doch auch. Wer auf so einen Post hin den Begriff "Hetze" bemüht oder argumentiert wie Du oben, im Sinne von "Verunglimpfung" und "Polemik", als sei das was ganz Dramatisches, muss doch zumindest sagen können das er/sie sich anders verhält, oder etwa nicht? Ich wette es bräuchte keine 30 Minuten um hier von 10 eher links gerichteten User/innen jeweils 10 Posts zu finden die man dann ebenfalls als Hetze bezeichnen könnte. Von mir übrigens auch - ich bin auch gerne mal polemisch und vermutlich kann man auch einige Zeilen von mir als Verunglimpfung ansehen.

Und die Dinge schaukeln sich durch diese "Trigger" extrem hoch. Der Begriff "Hetze" wird sowieso oft viel zu früh und inflationär verwendet und ich persönlich bin der Ansicht, dass der in Debatten eh nicht hilfreich ist, zumindest nicht wenn das nicht ausgeführt wird. Es ist als ob der wie nen "Sticker" benutzt wird. Jemand sagt etwas das in die Hetzer-Kategorie eingeordnet wird und bumm... Hetzer. Aber inhaltlich ausgeführt wird das ja sehr oft auch nicht.

Deshalb sagte ich ja auch, dass wenn hier mal nen echter Hetzer auftauchen würde, aber jemand der intelligent und sehr motiviert ist und der das wirklich umdrehen kann und will, dann könnten einige absolut nicht mithalten weil sie ihre Glaubwürdigkeit schon verspielt haben. Der müsste nicht mal mit dem umgehen was man ihm direkt sagt, der würde Posts von letzter Woche oder letztem Monat hervorkramen, die zeigen wie unterschiedlich die Maßstäbe sehr oft angelegt werden und könnte ne total schlüssige Argumentation hinlegen die dann auf Heuchelei hinausläuft. Und es gäbe dann keine Gegenargumentation. Die Reaktionen wären dann auch einfach wieder eher platt und noch mehr Drama und der würde sich kaputt lachen. Ich sage das nicht um hier jemanden anzugreifen. Das ist tatsächlich einfach wahr. In der gesamten Diskussion, in diesem Forum aber auch gesellschaftlich, werden auf "linker Seite" krasse Fehler gemacht die die Glaubwürdigkeit der "Pro-Asyl-Seite" demontieren. Und das ist sehr oft Selbst-Demontage. Die rechte Seite hat nur zum Glück meistens nicht besonders viel zu bieten und ist in vielen Fällen noch schlimmer und dümmer - nur deshalb funktioniert das noch einigermaßen.

Was wäre denn eine angemessene Reaktion auf so einen Beitrag, der wie du selbst sagst, zum Zweck der Verunglimpfung erstellt wurde?

Überlesen? Das macht man zwei, drei, oder auch vier mal, aber dann reicht es auch, wenn von einem User wie @Colombi nur solche Sachen kommen. Überall anders würde er wegen solcher Kommentare gesperrt.

Mir wäre auch manchmal eine sachliche Diskussion lieber, in denen auf polemische Äußerungen weitgehend verzichtet würde, obwohl ich ja manche echt witzig finde. Aber ich denke, der Zug ist dafür hier längst abgefahren. Alle Argumente wurden ausgetauscht und es bleibt nicht mehr viel zu sagen. Die Positionen sind verteilt. Man hat sich sein Urteil über die meisten User gebildet. Da reagiert halt jeder entsprechend seiner Persönlichkeit und das ist auch gut so. Und ich finde man muss auch mal damit leben, etwas schärferen Gegenwind zu bekommen.
Zielführend ist das alles nicht, da hast du recht. Aber um zielführend zu diskutieren, braucht man sehr viel Gleichmut und einen langen Atem, das kann man nicht zwingend bei jedem voraussetzen.
 
Wenn ich es richtig verstehe läuft die Argumentation darauf hinaus zu sagen: Ja, der Westen führt da unten Krieg und ist da einmarschiert, aber wäre das nicht so würden diese Länder auch Krieg führen und sich gegenseitig überfallen und möglicherweise sogar versuchen das auszuweiten.

Falls ich das richtig verstehe ist läuft es im Grunde darauf hinaus Angriffskriege als präventive Verteidigung zu sehen. Und selbst wenn man dieser Logik folgen würde, bleibt es bei der Frage inwiefern jene die in diesen Ländern wohnen das akzeptieren sollten.

Nein, ich argumentiere nicht, ich erläutere Funktionsweisen. Da werde ich häufiger missverstanden, weil die meisten Menschen eben für oder gegen etwas argumentieren, anstatt sich Dynamiken anzuschauen und zu benennen.

Tatsächlich gehe ich davon aus, dass das, was du im ersten Absatz geschildert hast, geschehen würde. Einfach weil eben dort auch nur Menschen leben, die nach diesem Prinzip funktionieren.

Angriffsmotivation wie Verteidigungsmotivation kann ich nachvollziehen, auch das sich aus einer Zwangslage für ein Land Terroristen bilde, aus ihr hervorgehen, es ist eine Re-Aktion im kriegerischen Sinne auf die eigene Ohnmacht, schwächer zu sein, unterlegen, was dann dazu führt, sich doch als David gegen Goliath behaupten zu wollen.

Damit argumentiere ich weder für noch gegen Krieg, Krieg und Terror passieren, wenn zu viele Menschen da sind und zu wenige Ressourcen, wenn Habgier, Machtfantasien oder auch echte Not aufeinandertreffen.

Das Verstehen, wie es zu Terrosrismus und Krieg kommt, kannst Du ebenso auf das Bedürfnis der passiven Ressourcensicherung anwenden. Es ist ebenso verständlich, dass Menschen sich gegen aggressive Mitmenschen, auch gegen potentielle Terroristen, schützen wollen. Auch dies geschieht dann wiederum mit Hilfe von Aggressionen, zum Beispiel in der Form geschlossener Grenzen, nicht wirklich das Mittelmeer sichern und dafür sorgen, dass keine Menschen mehr ertrinken, auch was konkrete Flüchtlingshilfe angeht. Es wird sich auch da wesentlich freigekauft, damit wir hier unsere Ruhe haben, unseren Frieden.

Ohne Zivilisation würden die Maßnahmen viel brutaler ausfallen, hemmungsloser, so wie in anderen Ländern in Afrika zu Genoziden führen und äußerster Brutalität. Aber Zivilisation ist an sich nicht frei von Aggressionen und den Bedürfnissen, die dazu führen sich abzugrenzen, Kriege zu führen usw. Die Methoden sind nur andere. Ein wenig "humaner" geworden.

Um auf deine letzte Zeilen einzugehen: klar, wenn es allen sehr gut geht, sind Menschen gemeinhin sehr viel friedfertiger. In einer inzwischen vollständig besiedelten Welt mit begrenzten Ressourcen und wachsender Bevölkerung sehe ich das nicht, dass so ein Zustand je eintreten wird. Der ethnozentrische Wunsch fast aller Menschen nach Geborgenheit und der eigenen Gruppe steht dem entgegen. Und auch die Angst und das Nicht-Wollen (aus diversen berechtigen und unberechtigten Gründen) sich mit jedem Menschen zu vertragen und mit ihm zu teilen, was man hat. Das ist schon in einer Kita zu beobachten, wenn die Anzahl an Süßigkeiten nicht für alle Kinder reicht, was dann abgeht, wer wem was gönnt und was nicht. Menschen sind so. Klingt grausam, aber ich sehe da keinen Ausweg aus dem Dilemma, außer in einem massiven Gesundschrumpfen der Menschheit und planvollem Umgang mit unseren Ressourcen und Raum. Diese Lösung wird in sich aber auch wieder Diktatur beinhalten, der sich Menschen nicht freiwillig anschließen wollen würden... womit wir beim eigentlichen Problem sind: dem freien Willen. Es gibt Lösungen, aber jede diese Lösungen wird die Freiheit von Staaten und Menschen einschränken.
 
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