Exfreund ist im Jänner an Leukämie gestorben

der tod ist nicht das ende !!!!!

kübler-ross, james van praagh u.v.a. schriftsteller haben sich schon mit diesem thema auseinandergesetzt - vielleicht bringt das eine neuen sichtweise in deine trauerarbeit

wenn du willst, nimm kontakt mit "ihm" auf, indem du an ihn denkst - ihm alles sagst und um antwort bittest und dann lass ihn gehen.......

vielleicht ist es auch gut für dich alles aufzuschreiben????

viel glück und alles gute

upsdaps
 
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Liebe Dreamyangel !

Deinem Ex ist auch nicht geholfen, wenn du dir ewig Vorwürfe machst !
Ich denke nicht, dass er sich darüber freuen würde.
Behalte ihn in liebender positiver Erinnerung, aber schließe damit ab.
Mach dich nicht mit etwas fertig, was du eh nicht mehr ändern kannst.
Außerdem hätte er sich auch bei dir melden können.
So etwas passiert eben.
Aber das Leben muss weiter gehen,
da bringen dir Selbstvorwürfe nichts !

LG, Serafine
 
Kann dich sehr gut verstehen. Mein Bruder ist zu silvester 2002 bei einem Autounfall gestorben. Er war 24 Jahre alt.
Wir haben uns immer supertoll verstanden.

Ich habe seinen Tod bis heute nicht so richtig verkraftet.

Mir fällt es genauso schwer auf sein Grab zu fahren. Ich konnte Nächte lang nicht schlafen und keinen richtigen Gedanken fassen. Aber mit der zeit lernt man damit umzugehen.

Ich persönlich erinnere mich gern an die schöne Zeit zurück, die er auf erden verbrachte.

Das hilft über den Verlustschmerz hinweg;)

Und ich weiß, wenn es mir schlecht geht, ist er bei mir!!!

:D
 
Liebe dreamyangel!

Dein Ex-Freund ist tot. Ihr habt euch vor vielen Jahren getrennt. In den letzten Jahren hattet ihr keinen Kontakt mehr. Du empfindest Schmerz und Trauer über seinen Tod. Das sind Tatsachen, die es zu akzeptieren gilt. Viel Leid entsteht erst daraus, daß nicht sein darf, was ist.

Ich habe mich vor mehr als sieben Jahren von meinem ersten Mann getrennt. Wir haben einander sehr geliebt und die Trennung war eine "Vernunftsentscheidung". Es fiel mir sehr schwer, ihn zu verlassen, aber ich wußte, daß ich es tun muß. Er war Alkoholiker. Ich hatte jahrelang versucht, ihm zu helfen (eine typische Co-Abhängigkeit). Aber wir verstrickten uns nur immer mehr. Als ich erkannte, daß ich nicht die Verantwortung für sein Leben übernehmen kann, trennte ich mich schweren Herzens.

Die Trennung war für uns beide furchtbar, aber langsam übernahmen wir beide Verantwortung für unser eigenes Leben. Wir hatten weiterhin Kontakt und ich war erstaunt und erfreut, wie sich sein Leben zum Positiven änderte.
Ich hatte bald wieder eine Beziehung und doch blieb mein erster Mann ein sehr wichtiger Mensch in meinem Leben. Er hatte immer einen großen Platz in meinem Herzen.

Der Kontakt wurde dann ein bißchen loser und im Sommer 2000 hatte er einen Schlaganfall, nachdem er halbseitig gelähmt war. Ich erfuhr erst viel später davon und war ihn daher erst besuchen, als es ihm schon etwas besser ging (es war unser letztes Treffen). Ich sah ein "Häufchen Elend" vor mir und die ersten Schuldgefühle meldeten sich bei mir. Wäre das nicht passiert, wenn ich bei ihm geblieben wäre?

Wir haben dann noch ein paar Mal telefoniert und er sagte mir, daß die Ärzte sehr zufrieden mit seinen Fortschritten sind und es bergauf geht. Im Jänner 2001 sagte mir seine Mutter, daß er gestorben ist. Er hatte einen zweiten Schlaganfall, den er nicht überlebte.

Tausend Gefühle überschwemmten mich. Ich fühlte mich plötzlich als Witwe, obwohl wir zu dem Zeitpunkt schon über vier Jahre geschieden waren und ich schon ein paar Jahre mit meinem neuen Partner zusammen lebte. Aber mir war sehr klar, daß es seine Entscheidung war. Er wollte nicht mehr leben. Und gleichzeitig war ich böse auf ihn, daß er sich so "feige" davon schlich. Ich fühlte mich auch wieder schuldig. Wenn ich bei ihm geblieben wäre, würde er vielleicht noch leben. Aber mir wurde auch schnell klar, daß diese Spekulationen niemandem nützen. Tatsache ist, daß wir uns getrennt haben. Tatsache ist, daß er tot ist. Und ich bin davon überzeugt, daß es seine Entscheidung war. Auch wenn es kein "Selbstmord" war.

Es ist doch blöd, sich als Witwe zu fühlen, wenn man schon lange geschieden ist und mit einem neuen Partner glücklich ist. Und doch fühlte ich so. Ich versuchte mich nicht gegen meine Gefühle zu wehren, sondern sie ganz bewußt zu erleben. Und ich weinte sehr viel und heftig. Mein Partner war mir in dieser Trauerphase auch eine ganz tolle Stütze. Als ich die erste heftige Phase durchlebt hatte, ging ich an einen Fluß in meiner Umgebung. Ich begann ein Zwiegespräch mit meinem ersten Mann und bat ihn um Verzeihung (ich verzieh auch mir selbst), für all das, was ich ihm "angetan" hatte. Im Gegenzug "verzieh" ich auch ihm. Ich spürte, wie befreiend dieses "Gespräch" war und ich weiß, daß er mich hörte.

Sein Tod ist jetzt drei Jahre her und ich habe das Gefühl, daß ich es wirklich verarbeitet habe. Er hat noch immer einen ganz wichtigen Platz in meinem Leben. Meine Gefühle für ihn haben nichts mit meiner aktuellen Beziehung zu tun.

Es gab mit meinem ersten Mann sehr viele schöne Phasen und auch sehr viele schlimme Phasen und ich habe sehr viel daraus gelernt. Das Zusammensein mit ihm hat einen Teil meiner Persönlichkeit geprägt. Ich glaube, daß Wege sich trennen, wenn es nichts mehr gemeinsam zu tun gibt.

In so Ausnahmesituationen können wir Gefühle erleben, die sehr eigenartig erscheinen. Und doch sind sie da, also gehören sie beachtet.

Ich habe das Gefühl, daß du bei eurer Trennung sehr, sehr viel verdrängt hast. Und manchmal bleibt uns auch gar nichts anderes übrig. Vermutlich ist jetzt die Zeit, wo du genug "Boden" hast, dich mit diesen Gefühlen auseinander zu setzen. Nimm auch Hilfe dazu in Anspruch! Verurteile dich nicht für deine Gefühle (seine Familie und seine Freundin haben viel mehr Grund, ich hätte bei ihm sein sollen.....). Erlebe deine Gefühle, aber laß dich nicht von ihnen beherrschen.
Liebe hat nichts mit physischer Anwesenheit zu tun. Liebe ist grenzenlos und geht weit über den Tod hinaus. Es gibt Menschen, die wir sehr lieben und doch ist ein Zusammenleben nicht möglich!

Ich wünsche dir viel Kraft!

Alles Liebe

Lilie
 
Hallo,

danke für eure Antworten.

@Lilie:
Danke für deinen Beitrag der mir sehr geholfen hat. Es ist wirklich komisch, es ist schon lange her, aber trotzdem fühlt man sich so hilflos, verantwortlich und plötzlich so allein - obwohl man sich schon vor Jahren getrennt hat. Aber man bleibt trotzdem mit Menschen, die man geliebt hat, ewig verbunden. Wie du meintest Lilie, das hat jetzt gar nichts mit der aktuellen Partnerschaft zu tun.

@jake:
Du hast recht, damals wurde viel einfach nur verdrängt, weil es damals besser für uns beide war - im Endeffekt hat es - zumindest bei mir das Gegenteil bewirkt.
Du meintest: "die trauer um deinen exfreund ist nur angemessen, wenn da diese tiefe beziehung gewesen ist."
Wir hatten damals eine sehr tiefe Beziehung zueinander (auch wenn sie die letzten Jahre nicht offensichtlich war - in meinem Herzen war er immer). Ich denke, jeder Mensch darf um Menschen trauern, die im wichtig sind im Leben - oder es einmal waren.
Ich glaube auch nicht, dass ich viel Verwirrung ausgelöst hätte. Denn wir hätten ja auch den Kontakt halten können - man kann ja auch nach einer Partnerschaft nur noch Freundschaft haben. Ich habe eine lange Zeit in dieser Familie verbracht und ich denke, ich hätte sie in dieser schweren Zeit als Freund unterstützen können. So wie dies sicher auch viele andere Freunde getan haben...


Ich hatte die letzten Tage viel Zeit zum Nachdenken, konnte mich mit all dem auseinandersetzen. Mit Krankheiten und Tod - hatte ein tolles Gespräch mit einer sehr guten Freundin. Der Tod war sicher eine Erlösung für ihn, so "blöd" es jetzt auch klingt. Dort wo er jetzt ist, dort geht es ihm jetzt sicher besser, denn dort hat er sicher keine Schmerzen mehr.

Es ist einfach schwer zu begreifen, warum das Leben so ungerecht ist, im Endeffekt können wir aber nichts dagegen tun.

traurige Grüße
dreamyangel
 
doch du hast ihn sicher nicht verloren - denn ihr werdet euch sicher wieder begegnen, nicht mehr in diesem Leben, aber in einem anderen - gönne ihm, dass er seinem Leiden entfliehen konnte. Es ist ganz legal, um jemanden, der gestorben ist, zu weinen, aber es ist nicht legal, aus reinem Egoismus Energien festzuhalten. Lass ihn mit deiner Liebe ziehen, denke in Liebe an ihn, auch wenn es weh tut. Aber beleuchte einmal deinen Schmerz. Ist er nicht auch ein wenig vermischt mit Wut über dich selbst, dass du dich nie bei ihm gemeldet hast, dass du ihn einfach aus deinem Leben verschwinden liessest? Glaube mir, ich weiss, wovon ich spreche, mein ganzes Leben begleitet mich schon das Thema VERLUST, sei es durch Tod, durch Drogen oder durch andere äussere Umstände. Ich habe für mich nur den einen Weg gefunden, dass ich in Liebe an diese Menschen und Dinge denke, die ich verloren habe. Vielleicht ist es ja gerade dieses Thema, das wir lernen müssen - das Loslassen. Ich kann so gut fühlen, wie dir zumute ist, aber er würde es nicht wollen, dass Du dir selbst weh tust, indem du zu sehr um ihn trauerst. Behalte ihn in deinem Herzen, dann wird er immer ein Stück bei dir sein, denn hier geht es dann um andere Energien als die, die sich für einen Menschen entscheiden müssen oder Nähe brauchen. Ganz liebe Grüsse Heidi
 
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dreamyangel schrieb:
Hallo,

ich habe Deinen Artikel gelesen heute. Ich musste dabei an meine erste grosse Liebe denken, die im Jahr 1975 an Leukmie gestorben war und wir waren erst 1 1/4 Jahr verheiratet und haben eine Tochter zusammen.

Er war erst!! 22 Jahre jung - mein Sohn ist heute 24 Jahre und wenn ich an meinen verstorbenen Mann denke, dann denke ich heute als Mutter und wie jung er war, als er sterben musste......schrecklich!

Du darfst Deine Trauer ruhig ausleben, weine, schreibe Tagebuch, sprich mit einer Freundin, sprich mit seinen Eltern, sie empfinden das Gleiche wie Du: Trauer und das ist ein normaler Vorgang, wenn ein Mensch, der auch noch so jung ist, gestorben ist. Du must Dich damit auseinander setzen, so verarbeitet Deine Seele den Schmerz. Der Vorwurf, den Du Dir machst, schein unbewusst zu sein, dass Du nicht bei seinem Sterben dabei sein konntest, ihm alles sagen konntest....aber das kannst Du ja immer noch tun: sprich mit ihm in Gedanken und am Grab, er weiss, dass Du bei ihm bist, er ist bei Dir, bei jedem, die er geliebt hat und ihm nahe standen. Ich weiss, dass es ein Leben nach dem Tod gibt, in anderer körperlicher Form und physischer Form, aber die Seele stirbt nie und sie sieht uns, nur wir nicht, weil wir in anderer Form leben. Aber sie sehen uns.

Der Schmerz vergeht mit den Jahren, er wird weniger, und eines Tages hast Du Kinder, die in "seinem" Alter sind und wenn Du dann an ihn denken tust, dann denkst auch Du als Mutter, und das tut dann immer wieder weh.
Vergessen wirst Du nie, aber das alte deutsche Sprichwort: Zeit heilt alle Wunden! stimmt und es wird weniger weh tun. Jeder braucht seine Zeit, die Trauer und den Schmerz zu verarbeiten. Als mein Mann gestorben war mit 22 Jahren und ich war 20 Jahre jung, dachte ich, die Welt bleibt stehen, die Uhr geht nicht weiter und doch habe ich wie im Trance gesehen: die Menschen gehen alle ihre Wege, jeder lebt sein Leben weiter und die Zeit ging dahin - auch Du wirst lernen und begreifen, dass ein Mensch sehr viel ertragen kann, manchmal muss! Verarbeite die gemeinsame Zeit mit ihm und suche die Nähe seiner Familie und sprich mit ihnen über Deine Trauer, was Du ihm nicht sagen konntest usw. Du wirst sehen, es ist Balsam auf die Wunde.

Ich habe nach dem Tod meines Mannes wieder geheiratet, aber vergessen habe ich ihn nach heute 29 Jahren nicht.

Ich wünsche Dir, dass es Dir seelisch bald besser gehen mag, schau nach vorn und denke an Dich und Dein Leben, mit der Zeit siehst Du die Welt wieder mit anderen Augen. Meine Oma sagte damals zu mir, als mein Mann gestorben war: "Mein Kind, morgen scheint die Sonne wieder, auch für Dich!" hat mir bis heute gut getan, wenn ich in einem seelischem Tief gesteckt habe....

Alles Gute für Dich und werde bald wieder glücklich!

Maike
 
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Hallo dreamyangel, ich habe deinen traurigen Bericht gelesen und musst weinen... denn genau das was du durchgemacht hast, mache ich jetzt ... dein Bericht hätte auch von mir sein können...verrückt... ich würde mich freuen, wenn wir uns vielleicht mal per email austauschen können - wenn du das magst ? Leider ist dein Bericht paar Jahre her und ich weiss nicht, ob du hier noch online bist....wenn ja bitte schreib mich doch mal an... meine email angels@gmx.de

Dank Dir, liebe Grüsse und weiterhin ganz ganz viel Kraft - ich weiss wie du fühlst - sicher immer noch - denn der Schmerz wird bleiben - leider :( mir gehts so schlecht...

Bitte melde dich doch mal....

EngelchenC
 
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