Solange es KEINEN Geistheiler gibt, der seine behaupteten Fähigkeiten gut unter Beweis stellen kann, gibt es KEINEN rationalen Grund auch nur im Traum in Betracht zu ziehen, es könnte einen geben, der es wirklich kann.
Analog zu diversen weiteren "alternativen Heilmethoden", "eosterischen Heilemthoden" oder ganz allgemein esoterischen Behauptungen.
Und es ist und bleibt angebracht auch das zu äußern. In wissenschaftklichen Fachzeitschriften findet man derartige Äußerungen natürlich eher selten. Aber in Essays, Blogs, Forenbeiträgen und Interviews von Wissenschaftlern geschieht das durchaus.
ja, ich glaube das hatten wir schon. Also in meinem Verständnis ist Wissenschaft theorieabhängig. Du beschreibst da eher einen Zugang den man Experimentalismus nennt und der davon ausgeht, dass man weitgehend theorieunabhängig forschen kann.
Ich persönlich habe ein Problem mit der Vorstellung, dass jemand ein Experiment zur Geistheilung verantsaltet, weil was soll das für ein Ergebnis sein? Was will man da beschrieben haben? Der Begriff "Geistheilung" dürfte eigentlich gar nicht verwendet werden, maximal in Anführungszeichen. Damit stellt sich das Experiment für mich komplett willkürlich da und man hätte eigentlich auch gleich zwei Gruppen auf gar nichts hin untersuchen können. Solche Experimente steehn für mich in keiner wissenschaftlichen Kontinuität, weil sie keinen Fortschritt bringen, sie sind sozusagen völlig aus der Luft gegriffen.
Ja, das hatten wir schon - sogar in diesem Thread - und ich stimme Dir in Teilen zu.
Solche Experimente sind allerdings nicht komplett aus der Luft gegriffen, weil es Menschen gibt, der derartige Behauptungen aufstellen. Und, sollte bei einem solchen Experiment zuverlässig reproduzierbar ein positives Ergebnis bei rauskommen, wäre das äußerst spannend. Das würde Naturgesetze, Zusammenhänge etc. aufzeigen, von denen wir bisher keine blassen Schimmer hatten.
Solche "wissenschaftlichen Revolutionen", wo ganze Paradigmen gewechselt werden mussten, sind allerdings sehr selten, und das müsste dann mit äußerster Vorsicht weiter überprüft werden.
Ich glaube zwar durchaus, dass man prizipiel einigermaßen theorieunabhängig forschen kann, gehe aber nicht voll konform mit Experimentalismus-Zugang aus folgenden Gründen:
Es fehlen die Ressourcen um alle Behauptungen zu testen, die irgendjemand auf der Welt für überprüfenswert hält.
Fans diverser Behauptungen spielen gerne das Galileo-Gambit aus, wenn ihre Behauptungen nicht überprüft werden.
Gleichzeitig monieren Fans gerne, dass ja "falsch überprüft" wurde, wenn die Tests, die es gab, negativ ausfielen.
Wissenschaftler veröffentlichen lieber Dinge die funktionieren als haufenweise Null-Resultate zu puplizieren. Hier kommt die Theorie-Abhängigkeit ins Spiel, denn hier lässt sich schon gut selektieren, was sich zu erforschen lohnt und was nicht. Da wissenschaftliche Revolutionen selten sind und nicht erwartet werden, lohnt es aich auch nicht stark, Aussagen zu prüfen, die eine wissenschaftliche Revolution auslösen würden - mit großer Wahrscheinliochkeit sind solche Aussagen einfach falsch.
Das kann und darf aber nicht verhindern, dass andere (unplausible) Aussagen mitunter auch noch überprüft werden. Da die Anhänger/Fans mit dem Vorgehen der Wissenschaftler eh unzufrieden sind, wenn ihnen das Ergebnis nicht gefällt, sind sie es, die in der Belegpflicht sind... oder zumindest im der Pflicht gute Anreize für die weitere Überprüfung zu liefern.