EU-Beitritt der Trkei

Was sagt ihr zum EU Beitritt der Türkei


  • Umfrageteilnehmer
    227
Esoterik schrieb:
hi miteinander,

also ich denke, dass die türkei zu wenig "europäisch" ist um sich voll in die eu integrieren zu können. vielleicht dauert es einfach noch 15-20 jahre und dann würde es klappen.

letzte woche habe ich in den nachrichten gehört, dass laut neuesten umfragen mehr als die hälfte der türken nicht mehr der eu beitreten möchten.
ich denke die menschen sind unsicher geworden.

alles liebe
esoterik

Das Problem liegt etwas tiefer.
Die Türken wollen so in die EU aufgenommen werden wie sie sind.
Die Türken sind ein sehr stolzes Volk.
Die USA sind der Türkei beim EU-Beitritt sehr behilflich.
Die USA sugerieren der Türkei dass sie für die Nato ein sehr wichtiges Land sind.Ist die Türkei für die Nato auch.

Allerdings,denke ich,verbinden viele Türken diese Wichtigkeit für die Nato auch auf die EU.

Da liegt der Knackpunkt,denn die EU ist kein Militärbündnis.

Die Reformen die nötig sind um in die EU aufgenommen zu werden,werden teileise verschleppt in der Hoffnung mit der Zeit regelt sich das von alleine.

Es ist ja an sich schon ein Witz,dass die Türkei in einen "Club" aufgenommen werden will,allerdings ein Mitglied dieses "Clubs" nicht als diesen anerkennt.
Zypern.

Es ist nur zu wünschen,das Brüssel,was die Reformen betrifft um keinen Zentimeter nachgibt.
Sollte Brüssel nachgeben,verraten sie sich meiner Ansicht nach selber.

Grüsse vom Narren
 
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hallo narr,

bezüglich usa und der türkei habe ich durch deinen beitrag etwas dazugelernt.
danke.

so mischt sich die usa auch hier wieder ein.

bezüglich der türkischen bevölkerung habe ich mir so meine meinung gebildet.

ich leben in einem kleinen dorf in dem mittlerweile viele türkische familien leben. auch in meiner näheren nachbarschaft lebt eine familie mit 5 kindern. 2 davon, ein mädchen und ein bub, sind im alter meines sohnes. beide sind ganz lieb und kommen auch zu uns spielen. mein sohn hat auch schon mal jasemin bei den hausaufgaben geholfen. auch die eltern sind sehr freundlich und nett.

allerdings hatte ich vor jahren ein einschneidendes erlebnis.

mein mann und ich haben urlaub auf der griechischen insel samos gemacht. bei einem tagesausflug in die türkische kulturstätte effesus (ich hoffe ich habs richtig geschrieben) haben wir folgendes erlebt:
als wir mit dem boot, welches uns von samos nach effesus gebracht hat, ins "türkische meer" kamen, zog der kapitän die griechische fahne ein und hisste die türkische?! erstes staunen bei uns urlaubern.

die führung durch die ausgrabungen war wunderbar. eine junge, türkische studentin machte ihre sache perfekt und wir genossen ihre schilderungen.

anschließend hatten wir kurz zeit einen bazar zu besuchen. mein mann wollte eine lederjacke kaufen. wir wurden von einem jungen türken, der wie ein deutscher sprach angesprochen. er war sehr nett. wir plauderten miteinander, er erzählte er sei in deutschland aufgewachsen und vor kurzem wieder in die türkei zurückgegangen. er bat mich um eine zigarette und ich gab ihm die packung. er sagte: "woher habt ihr die zigaretten?" "von unserem urlaubsort, samos." antwortete ich. wow! er nahm die packung, schmiss sie über den tisch und sagte: "dann rauche ich sie nicht! die sind griechisch." ich war entrüstet. seinen gesichtsausdruck werde ich so schnell nicht vergessen. kurz darauf hat er versucht sich zu entschuldigen und herumgeplappert. aber für uns war die sache vorbei. wir verließen kopfschüttelnd den bazar und konnten uns erst am retourweg am boot wieder entspannen.

dieses erlebnis hat uns geprägt. wir haben noch nie urlaub in der türkei gemacht und haben es in zukunft nicht vor.

alles liebe
esoterik:grouphug:
 
Hallo Esoterik

Es liegt mir wirklich fern über Türken zu hetzen oder was negatives über sie zu sagen/schreiben.

Um so eine Erfahrung zu machen,wie du sie geschildert hast,sage ich dir,musst du garnicht mal in die Türkei fliegen.
Diese Erfahrung kannst du auch mit Türken machen die in Deutschland leben,ja sogar geboren sind.
Du musst nur ganz bestimmte Themen ansprechen.
Z.B. Religion (also Islam) Türkei,Armenier oder Griechenland.
Und du musst kritisch sein!
Und schon wirst du (nicht bei allen,aber bei den meisten) deinen Nachbarn nicht mehr wieder erkennen.
Ich habe die Erfahrung gemacht,dass sie bei diesen Themen anfangen zu zittern und nervös werden,weil es um etwas geht was nicht nur ihr Innerstes betrifft,sondern ihre Nation.

Reif für die EU?

Grüsse vom Narren
 
:grouphug: hallo narr,

du lebst in deutschland und ich in österreich. ich denke bei euch ist es etwas anders als bei uns.
ich habe zum glück bis heute keine negativen erfahrungen hier bei uns gemacht. aber ehrlich gesagt, kam es noch nie zu einer so "tiefgreifenden" diskussion.

meiner meinung nach kommen unsere türkischen mitbewohner aus irgendwelchen kleinen "nestern" in der türkei. sie haben wenig bis keine schulbildung genossen und auch keine eigene meinung.
sie sind zu uns (nach deutschland und österreich) gekommen, weil sie ein besseres leben erwarten haben.
jedoch wohnen sie hier aber sie leben nicht mit uns. die türkischen familien meiden jeden kontakt zu uns allen. warum?

wenn ich mein land, egal aus welchem grund, verlassen würde oder müsste, und mich in einem fremden land niederlasse, was mache ich? na klar, ich versuche so schnell wie möglich die landesprache zu lernen, mich integrieren und freunde finden. damit verleugne ich ja nicht meine wurzeln und meine kultur.

mir tun die türkischen kinder leid. sie sind hier geboren und möchten auch mit unseren kindern kontakte pflegen. aber es wird ihnen größtenteils verboten. warum?

mein resumee ist ebenfalls, dass die türkei derzeit keinesfalls reif für die eu ist.


alles liebe
esoterik
 
04.11.06, 11:04 |

FOCUS -NEWS:

Am Mittwoch legt die EU-Kommission ihren Fortschrittsbericht zur Türkei vor. Ein Jahr nach dem Beginn der Beitrittsverhandlungen gehen die Europäer mit Ankara hart ins Gericht.



Weil die türkische Regierung beim Reformtempo stark nachließ und in der Zypernfrage gar kein Entgegenkommen zeigt, wächst in Brüssel und Berlin die Wut. EU-Mitgliedschaft – Schlechte Aussichten für die Türkei. :escape:

„Ich mag mir diesen verlogenen Käse gar nicht mehr anschauen“, schimpft der CDU-Außenpolitiker Elmar Brok.
„Die Entwicklung bereitet mir größte Sorgen“, mahnt Martin Schulz, Sozialistenchef im EU-Parlament.
Und der niedersächsische Ministerpräsident und CDU-Vize Christian Wulff schlussfolgert bereits: „Das Verhalten der Regierung in Ankara zeigt ganz deutlich, dass es so mit einer Mitgliedschaft nichts werden kann

Lange Mängelliste

In den nächsten Wochen wird’s richtig heiß:
Beitritt oder nicht – bis Ende des Jahres fallen knallharte Grundsatzentscheidungen, wie es zwischen der EU und Ankara weitergeht.

Das Zeugnis für das politische Hochrisikogebiet am Bosporus spricht eine deutliche Sprache.

Das Papier geißelt mangelhafte Fortschritte in Sachen Religions- und Meinungsfreiheit, Schwierigkeiten beim Schutz der Kurden und rügt Ankara vor allem wegen der Dauerfehde mit Zypern – immerhin seit 1. Mai 2004 vollwertiges EU-Mitglied.

Die Liste der Laster ist inzwischen so umfangreich, dass sich die Stimmung in Brüssel mehr und mehr gegen die Türkei dreht.

CSU fordert Merkel zum Handeln auf

Ein einziges Mitglied kann den Fortgang der Verhandlungen bereits stoppen.
Bis zu einem möglichen Beitritt muss die EU noch 70 einstimmige Beschlüsse fällen.
Ein einziges Nein, No oder Nee reicht, um alles zu unterbrechen.
Die nächste Möglichkeit besteht beim EU-Gipfel, der Mitte Dezember in Brüssel stattfindet.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) steht bereits unter Druck der Union. Markus Ferber, CSU-Chef im Europäischen Parlament, verlangt von der
Parteifreundin eine „Suspendierung der Verhandlungen“.

Nur Geld allein macht eben nicht geil. Es fehlt die Moral, die Sozialkompetenz und die Ethik. Das ist eine Sache der Bildung. Nationales Gedankengut ist der Anfang einer Diktatur. Diktaturen haben in einem modernen Europa nichts verloren.
 
Ich bin gegen einen Beitritt der Türkei zur Europäischen Union, der doch sowieso nur im us-amerikanischen Interesse liegt.

Meinetwegen sollen USA und Türkei ein Handelsabkommen schließen, oder die Türkei eine asiatische Union mit anderen asiatischen Ländern gründen.

In der EU hat sie jedenfalls nichts verloren!
 
Ich war vor 4 Wochen aus "medizinischen Gründen" ;) in Istanbul und ich war überrascht wie modern eine islamische Stadt sein kann. Auch waren die Türken denen ich begegnete sehr nett und auch sehr offen.

Fakt ist dass in der Türkei viele Dinge stattfinden die nicht EU gemäss sind, wie z.B. Menschrechtsverletzungen. Andererseits würde die Türkei wenn sie sich der EU anschliessen/bzw.aufgenommen würde zu vielen Veränderungen gezwungen werden. Zwar nicht über Nacht doch auf die lange Sicht. Und dann hätte ein islamisches Land den Anschluss an den Westen geschafft.

Die Türkei mag nicht so richtig in die EU passen. Bei einem Beitritt wird jedoch die EU gewiss nicht türkischer werden, aber die Türkei würde sich verändern.

Zum Positiven für die dort Lebenden Menschen und vielleicht auch was den Weltfrieden anbelangt. Warum nicht ein wenig mehr die Chancen sehn?
 
Ich war vor 4 Wochen aus "medizinischen Gründen" ;) in Istanbul und ich war überrascht wie modern eine islamische Stadt sein kann. Auch waren die Türken denen ich begegnete sehr nett und auch sehr offen.

Fakt ist dass in der Türkei viele Dinge stattfinden die nicht EU gemäss sind, wie z.B. Menschrechtsverletzungen. Andererseits würde die Türkei wenn sie sich der EU anschliessen/bzw.aufgenommen würde zu vielen Veränderungen gezwungen werden. Zwar nicht über Nacht doch auf die lange Sicht. Und dann hätte ein islamisches Land den Anschluss an den Westen geschafft.

Die Türkei mag nicht so richtig in die EU passen. Bei einem Beitritt wird jedoch die EU gewiss nicht türkischer werden, aber die Türkei würde sich verändern. Zum Positiven für die dort Lebenden Menschen und vielleicht auch was den Weltfrieden anbelangt. Warum nicht ein wenig mehr die Chancen sehn?


Die Türkei würde wohl eher die EU verändern und zwar nach ihren Vorstellungen, Werten und Richtlinien!
 
, oder die Türkei eine asiatische Union mit anderen asiatischen Ländern gründen.

Mir kam jetzt ganz spontan der Gedanke,dass dies dann zusätzlich zum Beitritt in die EU noch kommen könnte.
Weisste,so zwei Hochzeiten wo man tanzen kann,hat schon was.
Als "Brücke" tanzt man ja eh auf zwei Hochzeiten.

Die Türkei hat in 20 Jahren etwa 100 Millionen Einwohner.
Sie ist dann das grösste Mitgliedsland der EU,was Einwohner,aber auch was Flächenmässig betrifft.

Und als Brücke bleibt man Brücke.
Da verändert sich nicht wirklich viel.

Grüsse vom Narren
 
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Ich habe als TürkIN ebenfalls mit Nein gestimmt. Denn ich möchte auch keinen Beitritt der Türkei in die EU ...

Ich sehe keinerlei Grund für die Aufnahme und hoffe dass mein Heimatsland bald aufhört, sich immer wieder für den Beitritt zu bewerben.

Gründe dafür sind für MICH:

1.) Menschen- ich sage lieber FRAUENrechte. Ich habe gestern im ZDF - ML einen erschreckenden Bericht über Frauenselbstmorde in der Türkei gesehen. Der Anteil von Frauen, die den Freitod vorziehen gerade in Anatolien liegt bei 300 in einem Jahr und die Dunkelziffer weit darüber. Meist sind es Hinrichtungen, die nach Freitod aussehend gemacht werden, bzw. werden Frauen phychologisch dazu getrieben. In der gesamten Türkei gibt es 9 Frauenhäusern und die Verweildauer beträgt 3 Monate, bis dahin muss sich Frau eine Existenz gründen oder wird ihrem Mann oder besser gesagt "Peiniger" wieder zugeführt. Täglich präsentieren sich Frauen in Talkshows, die allen Mut zusammenfassen und über ihre Qualen berichten und dieser Erwachungsprozeß schleppt sich nur mühsam voran. Bis ein Europastatus entsteht, braucht es locker noch 2 Generationen. Klar sieht es in den Ballungsstädten viel besser aus ... Aber lange noch nicht Ideal für die Frauen ... Sie sind nach wie vor die Benachteiligten.

2.) Die meisten Türken wollen doch gar nicht in die Türkei. Nur die Politiker ... und die Reichen und das sind warscheinlich nur 30%.

Die Befürchtung, dass alle Türken dann nach Deutschland fließen, halt ich für total unbegründet. Ich denke eher, dass viele Firmen und Arbeiter in die Türkei auswandern werden und sich die Ein- und Auswandererflut die Waage halten wird. Denn noch ist die Türkei nicht erschlossen und es gibt eine Menge an Bodenschätzen, die wegen Gleichgültigkeit und Ignoranz in Anatolien noch nicht erschlossen wurde. Z.B. haben in Anatolien Kinder mit einer schmierig, schwarzen Masse aus dem Boden gespielt und als auch das Trinkwasser damit verschmutzt trotzdem getrunken wurde, kam heraus dass es Erdöl war. Die Leute wollen heute noch nicht irgendwie eine Bohrinsel anbringen, sie wehren sich bis dato dagegen. Warscheinlich, weil sie NICHTS ÄNDERN WOLLEN ...

3.) DAS NOCH NICHTS ÄNDERN WOLLEN ...

Liebe Grüße
Zehra
 
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