Kristallgeist
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- 23. Dezember 2009
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Ich stelle folgende kühne Behauptung auf:
Wenn man einem anderen Menschen hilft, hilft man sich damit selbst in genau gleichem Ausmass.
Was auch heisst: Wenn man etwas tut 'für' jemand anderen, und das hilft einem selbst nicht, dann ist es garantiert auch keine (wirkliche) Hilfe für den Anderen.
Und es heisst auch: Leute, die sich für Therapeuten halten und von anderen Geld dafür verlangen, dass sie ihnen angeblich helfen, machen etwas ziemlich Komisches. Sie lassen sich sozusagen ihre Selbst-Hilfe von Anderen bezahlen - oder, wenn es keine Selbst-Hilfe ist, dann ist es auch keine Hilfe für den Anderen, und Geld dafür zu verlangen ist genau so wenig gerechtfertigt.
Nicht dass ich meine Behauptung irgendwie beweisen könnte. Es ist in erster Linie nur mal ein Gefühl, das ich vor langer Zeit einmal hatte, und das mit den Jahren und meinen Therapie-Versuchen und meinen sonstigen Interaktionen mit anderen Menschen stärker geworden ist.
Ich habe den Eindruck, dass jede Interaktion zwischen zwei Menschen in Wirklichkeit immer eine Interaktion zwischen gleichwertigen Wesen ist - und dass die Vorstellung, dass der eine in einem menschlichen Sinn weiter ist als der andere und diesem dadurch helfen kann, eine Illusion ist.
Bekräftigt wurden diese Ideen letztes Jahr, als ich auf Marshall Rosenberg stiess - das ist der mit der 'Gewaltfreien Kommunikation'. Finde ich ganz schön spannend, was der so sagt. Unter anderem hat er sich, obwohl (oder gerade weil) selbst ursprünglich Psychotherapeut, komplett distanziert von der Idee, dass es so etwas wie Therapeuten gibt, die andere therapieren können. Er vertritt stattdessen (so wie ich seine Worte interpretiere), dass es immer ein gemeinsames Wachsen ist, wenn zwei Menschen irgendwie (auf konstruktive Weise) interagieren. Er ersetzt Therapie durch eine Form der Kommunikation, die wesentlich tiefgehender ist, als wie wir Menschen üblicherweise so miteinander umgehen - und die beide Gesprächspartner als genau gleichwertig sieht, da nur schon die Idee, dass der eine Therapeut ist und der andere Klient eigentlich verhindert, dass sich beide auf eine wirklich sinnvolle und gesunde und förderliche Art begegnen können.
Und dann sagt er noch etwas, was ich sensationell finde: Jede Diagnose ist ein Urteil - und jedes Urteil ist in erster Linie eine Aussage über denjenigen, der es fällt, und nicht über denjenigen, über den das Urteil gesprochen wird. Man lasse sich das einmal durch den Kopf gehen ...
Jedenfalls bin ich momentan der Meinung, dass so ziemlich alles, was (auch nur im weitesten Sinn) als Therapie bezeichnet wird - ob es reine Psychotherapie ist oder reine Körpertherapie oder irgendeine Zwischenform - letztendlich nur eine bequeme Form ist Geld zu verdienen auf Kosten von Leuten, die gerade in einer schwierigen Situation sind.
Ich habe das Gefühl, dass wirkliche Hilfe immer nur sozuagen aus dem Leben selbst kommt, sich einfach ergibt (eben z.B. durch eine ehrliche und offene Kommunikation mit anderen Menschen), und nicht etwas ist, was man kaufen kann bei einem Therapeuten (oder bei sonst wem).
Wenn man einem anderen Menschen hilft, hilft man sich damit selbst in genau gleichem Ausmass.
Was auch heisst: Wenn man etwas tut 'für' jemand anderen, und das hilft einem selbst nicht, dann ist es garantiert auch keine (wirkliche) Hilfe für den Anderen.
Und es heisst auch: Leute, die sich für Therapeuten halten und von anderen Geld dafür verlangen, dass sie ihnen angeblich helfen, machen etwas ziemlich Komisches. Sie lassen sich sozusagen ihre Selbst-Hilfe von Anderen bezahlen - oder, wenn es keine Selbst-Hilfe ist, dann ist es auch keine Hilfe für den Anderen, und Geld dafür zu verlangen ist genau so wenig gerechtfertigt.
Nicht dass ich meine Behauptung irgendwie beweisen könnte. Es ist in erster Linie nur mal ein Gefühl, das ich vor langer Zeit einmal hatte, und das mit den Jahren und meinen Therapie-Versuchen und meinen sonstigen Interaktionen mit anderen Menschen stärker geworden ist.
Ich habe den Eindruck, dass jede Interaktion zwischen zwei Menschen in Wirklichkeit immer eine Interaktion zwischen gleichwertigen Wesen ist - und dass die Vorstellung, dass der eine in einem menschlichen Sinn weiter ist als der andere und diesem dadurch helfen kann, eine Illusion ist.
Bekräftigt wurden diese Ideen letztes Jahr, als ich auf Marshall Rosenberg stiess - das ist der mit der 'Gewaltfreien Kommunikation'. Finde ich ganz schön spannend, was der so sagt. Unter anderem hat er sich, obwohl (oder gerade weil) selbst ursprünglich Psychotherapeut, komplett distanziert von der Idee, dass es so etwas wie Therapeuten gibt, die andere therapieren können. Er vertritt stattdessen (so wie ich seine Worte interpretiere), dass es immer ein gemeinsames Wachsen ist, wenn zwei Menschen irgendwie (auf konstruktive Weise) interagieren. Er ersetzt Therapie durch eine Form der Kommunikation, die wesentlich tiefgehender ist, als wie wir Menschen üblicherweise so miteinander umgehen - und die beide Gesprächspartner als genau gleichwertig sieht, da nur schon die Idee, dass der eine Therapeut ist und der andere Klient eigentlich verhindert, dass sich beide auf eine wirklich sinnvolle und gesunde und förderliche Art begegnen können.
Und dann sagt er noch etwas, was ich sensationell finde: Jede Diagnose ist ein Urteil - und jedes Urteil ist in erster Linie eine Aussage über denjenigen, der es fällt, und nicht über denjenigen, über den das Urteil gesprochen wird. Man lasse sich das einmal durch den Kopf gehen ...
Jedenfalls bin ich momentan der Meinung, dass so ziemlich alles, was (auch nur im weitesten Sinn) als Therapie bezeichnet wird - ob es reine Psychotherapie ist oder reine Körpertherapie oder irgendeine Zwischenform - letztendlich nur eine bequeme Form ist Geld zu verdienen auf Kosten von Leuten, die gerade in einer schwierigen Situation sind.
Ich habe das Gefühl, dass wirkliche Hilfe immer nur sozuagen aus dem Leben selbst kommt, sich einfach ergibt (eben z.B. durch eine ehrliche und offene Kommunikation mit anderen Menschen), und nicht etwas ist, was man kaufen kann bei einem Therapeuten (oder bei sonst wem).