Emotionale Intelligenz
Werke von grundlegender Bedeutung für das Konzept der emotionalen Intelligenz sind die Veröffentlichungen von in den USA forschenden (und lehrenden) Neurologen und Psychologen:
Antonio Damasio. "Descartes' Error: Emotion, Reason, and the Human Brain" (1994)
Daniel Goleman. "Emotional Intelligence" (1995)
Joseph LeDoux. "The Emotional Brain" (1996)
Peter Salovey, David Sluyter. "Emotional Development and Emotional Intelligence" (1997)
Die Erkenntnisse und Einsichten dieser Wissenschaftler haben sich vor allem zukunftsorientierte Unternehmen zunutze gemacht. Wichtigste Schlagworte hierbei sind: flache Hierarchie, horizontale Kommunikation, mehr Eigenverantwortung und Teamgeist aller Mitarbeiter.
Eigenverantwortung und die damit einhergehende Fähigkeit selbstständig zu handeln und entscheiden, sowie Teamgeist sind Begriffe, die aus aktuellen Stellenangeboten kaum noch zu wegzudenken sind.
Der bekannteste Verfechter des Konzepts der emotionalen Intelligenz ist Daniel Goleman. Wichtigste Aspekte derselben sind für ihn
Selbstwahrnehmung, Selbstkontrolle, Motivation, Empathie (Grundlage der Menschenkenntnis) und soziale Kompetenz,
kurzum alles was die Leistungsqualität und -quantität und das Lebensgefühl jedes Einzelnen beeinflusst.
Hier geht es in erster Linie um die Umsetzung des Prinzips der ganzheitlichen Erfahrung. Auf die Arbeitswelt übertragen bedeutet das: Mitarbeiter sollen von Vorgesetzten, Kollegen und von sich selbst mehr als "Menschen" und weniger Arbeitsmaschinen begriffen werden. Niemand kann sein Privatleben und das eigene Ego wie einen Mantel an die Garderobe hängen, wenn er/sie an den Arbeitsplatz kommt.
Intuition, Kreativität und Eigenverantwortung sind Bestandteile der "privaten" Persönlichkeit, die die neue Arbeitsmentalität unterstützen. Um in den Genuss der Vorteile dieser Charaktereigenschaften zu kommen, muss man jedoch auch negative Phasen und Charakterseiten akzeptieren, bzw.an deren Überwindung arbeiten.
Im Klartext heisst das:
Zwingen Sie weder sich selbst noch andere zu optimalen Leistungen, wenn die psychischen / mentalen / geistigen Voraussetzungen dazu nicht stimmen. Mitgefühl und Rücksichtnahme aus Liebe zu anderen und zu sich selbst, sollten über eiserne Selbstdisziplin dominieren.
Das legitimiert natürlich nicht das wochenlange Warten auf Inspiration und den damit verbundenen Arbeitsausfall.
Es geht vielmehr darum das Gefühlsleben mit Intelligenz zu steuern und so die besten Arbeitsbedingungen für jeden Einzelnen zu finden.
"Arbeit" soll nicht mehr bedeuten die Arbeitszeit mit dem Gesäß abzusitzen und automatisierte Arbeitsprozesse abzuspulen. "Arbeit" soll das kontinuierliche Einbringen eigener Ideen sein, außerdem sollen gesamtbetriebliche Produktionsabläufe besser überschaut und optimiert werden.
"Ich habe mit ungefähr 500 Firmen gearbeitet. Diese Firmen haben beobachtet, dass die
emotionale Intelligenz doppelt so stark an ihrem Erfolg beteiligt ist wie Intelligenzquotient und Sachverstand zusammengenommen. Dies gilt für alle Ebenen des Unternehmens. Auf der
Ebene des Topmanagements kann man sogar sagen,
dass die emotionale Intelligenz zusammen mit emotionalen Kompetenzen 85 bis 90 Prozent der Erfolgsfaktoren ausmacht!"
Auszug aus einem Interview mit Daniel Goleman vom 13.04.1999
Daniel Goleman, geboren 1946 in Stockton, Kalifornien, war Lehrtherapeut an der Harvard University und Herausgeber von "Psychology Today". Gegenwärtig ist er der für Psychologie und Neurowissenschaften verantwortliche Redakteur der "New York Times" und freier Buchautor.
Liebe ernsthafte Grüsse
Karuna
