Erleuchtung durch Selbstzucht

Erleuchtung durch ...?

  • Selbstzucht

    Stimmen: 3 7,7%
  • Kontrolle

    Stimmen: 2 5,1%
  • beides

    Stimmen: 8 20,5%
  • beides ein Un-Ding

    Stimmen: 26 66,7%

  • Umfrageteilnehmer
    39
K

Kronos

Guest
Hallo,

ich wollte gerne mal wissen was ihr von Selbstzucht haltet oder von Kontrolle.
Für mich ein Un-Ding. Beidem liegt spontanes Geschehen zugrunde, daß als Selbstzucht oder Kontrolle interpretiert wird. Diese Interpretation ist selbst aber auch wieder lediglich Geschehen. Ich vermute, daß Erleuchtung durch Selbstzucht erreichen zu wollen etwa so sinnvoll ist, wie einen Großbrand mit Öl löschen zu wollen.

Ähnlich ist da auch der Ausspruch: Sei spontan! Durch die Aufforderung wird genau das Gegenteil erreicht.
Oder: Wie erreiche ich Akzeptanz? Geht nicht, du kannst nicht zur Akzeptanz kommen, sie kommt zu dir. Oder auch nicht.
Ich hatte monatelang damit gerungen, daß es keinen freien Willen geben kann. Ich dachte: aber ich muß mich doch dazu entscheiden, ob ich das nun annehme oder nicht. Irgendwann geschah es einfach. Ich akzeptierte es, aber gleichzeitig war mir klar, daß ich mich nicht entschieden hatte. Es war einfach geschehen. Aber wie will man das wieder jemand anderen erklären? Soll ich sagen: lass es einfach geschehen! Das wäre ja wieder eine Aufforderung etwas zu tun bzw nicht zu tun. Aber eigentlich egal. Da auch das geschieht, was immer ich sage.

Wie seht ihr das?

liebe Grüße
Kronos
 
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Hallo Kronos,


der Weg der Selbstzucht oder sagen wir mal der Selbstdisziplin benötigt eine Ideal das man dadurch erreichen will.
Das Ideal oder das Bild (Erleuchtung) welches man davon hat entspringt der eigenen Vorstellung. Diesem Bild kann man sich sicherlich annähern und wenn man es nahezu erreicht hat stellt man fest, dass es nicht das war, was man dachte :)

Erleuchtung kann man nur erfahren und nicht erreichen. Die Erfahrung des Erreichen wollens hilft uns jedoch zu Erkennen.
Es ist sicherlich so das jeder der sich auf den Weg machte erst mal eine Vorstellung hatte von dem was er erreichen wollte, dies brachte ihn nicht an das Ziel, aber auf den Weg.

lieben Gruß

Alexander
 
Hallo Wallhall,

Unter Selbstzucht versteht man soviel wie Selbstbeherrschung, aber eher verpönter, also zb. Erziehung zum Gehorsam, Disziplin etc.

Gruß
Kronos
 
Kronos schrieb:
Unter Selbstzucht versteht man soviel wie Selbstbeherrschung, aber eher verpönter, also zb. Erziehung zum Gehorsam, Disziplin etc.

Hallo Kronos

ich glaube alleine mit Selbstzucht geht es nicht die Erleuchtung zu erreichen. Es ist ein Wechsel zwischen Selbstkontrolle und "Selbst-Laufen-Lassen", das mehr Erfolg verspricht.

Ich misstraue Wegen, die nur auf "eine Karte" setzen grundsätzlich, wie auch Askese und ähnliches. Ich denke vielversprechendere und auch abwechslungsreichere Wege sind die die den spirituellen weg als eine Art Wechselspiel zwischen den verschiedenen Energien des Menschen verstehen.

Man muss bedenken, dass die wenigsten Menschen eindimensional sind, wir sind vielfältige, abwechslungsreiche Wesen und jeder spirituelle Weg bildet genau diese Vielfalt in sich ab.
 
Hallo Alex,

der Weg der Selbstzucht oder sagen wir mal der Selbstdisziplin benötigt eine Ideal das man dadurch erreichen will.
Das Ideal oder das Bild (Erleuchtung) welches man davon hat entspringt der eigenen Vorstellung. Diesem Bild kann man sich sicherlich annähern und wenn man es nahezu erreicht hat stellt man fest, dass es nicht das war, was man dachte

... greifbar ist, solange man versucht etwas greifen zu wollen, wird man immer nur feststellen, daß man ins leere greift, daß da nichts ist.

Es ist sicherlich so das jeder der sich auf den Weg machte erst mal eine Vorstellung hatte von dem was er erreichen wollte, dies brachte ihn nicht an das Ziel, aber auf den Weg.

"Wer Weisheit anstrebt, sucht sie erstaunlicherweise immer in der Ferne, ungeachtet des eigenen Aufenthaltsortes. Weisheit gehört zu den wenigen Dingen, die um so größer wirken, je weiter sie entfernt sind."

Grüße
Kronos
 
Ich denke, daß die Beantwortung der Frage nicht so einfach mit Schema F funktioniert:

Ich halte es für möglich, Erleuchtung zu erlangen, wenn man sowohl Selbstkontrolle, als auch Selbstzucht ausübt, aber Beides führt eigentlich zu einem anderen Punkt, nämlich Selbstbewertung. Don Juan beschreibt das recht treffend: Man muss sich selbst vergessen, seine Vergangenheit auslöschen. Dieser Vorgang hat auf jeden fall sehr viel mit Selbstzucht und Selbstkontrolle zu tun, doch letztlich ist das Wichtige dabei die Auflösung, das Loslassen des Selbst. Von diesem Loslassen sprechen auch zum Beispiel Jesus und Buddha, wahrscheinlich auch alle anderen großen religiösen Führer. Selbstzucht und Selbstkontrolle sind Werkzeuge, nicht aber Ziele, die sich dann in Erleuchtung ausdrücken. und es liegt an jedem selbst, ob er diese oder andere Werkzeuge benötigt. Von daher habe ich für die vierte Variante gestimmt.

Rawir
 
Kommt drauf an, was man darunter versteht. Selbstdiziplin im Sinne von selbständig denken und handeln ist sicherlich Grundvoraussetzung für Erleuchtung. Selbständig denken und handeln ist ja vor allem auch, wie bewusst man seinen Alltag gestaltet, womit man sich abgibt, was man konsumiert etc.

Der Blindchrist beispielsweise, dessen ganzes Leben auf fremdprogrammierter memetischer Manipulation beruht, wird er Erleuchtung erreichen können?

Erleuchtung ist stark verbunden mit Erkenntnis. "Mir geht ein Licht auf = ich erkenne! Ich erkenne, wie sich die Dinge zueinander verhalten."

Das kann man jedoch nur, wenn man die Dinge selbständig betrachtet.
 
Ich weiß zwar nicht was ihr immer mit erleuchtung meint, aber ich denke dass sowieso alle Wege dorthinführen. Es ist schon fast lächerlich dass die Leute die sich nach jahrelangem Suchen endlich erleuchtet fühlen, dann so sätze loslassen wie "Ich weiß dass ich nichts weiß". Da haben sie das ganze Leben Antworten gesammelt, Wissen angehäuft um im Endeffekt zu dieser erkenntnis zu kommen und dadurch erleuchtet zu sein. Vielleicht bedeutet erleuchtung aber "endlich loslassen" von der Vorstellung die erleuchtung zu erreichen, bzw die Antwort, die Wahrheit, den heiligen Gral zu finden. Somit ist es gar nicht relevant die Frage ob sich der Zustand mit dieser oder jender Methode erreichen lässt. Ich persönlich hab mich noch nie für erleuchtung interessiert. Mich kümmert das überhaupt nicht ob ich jetzt erleuchtet bin oder nicht.
 
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Hallo alle zusammen,

nach einem gesunden Tiefschlaf bin ich mir meiner Gedanken wieder ein bissel klarer und weiß nun um was es mir im eigentlich Sinne ging.
@Clinamen: Du warst schon schneller, aber ich möchte trotzdem kurz nocheinmal drauf eingehen. :)

Verfolgt man einen Weg? Es sieht so aus. Aber ich denke, der Weg zur Erkenntnis führt nicht von A nach B, sondern er beschreibt einen Kreis von A nach A.

Wenn ich versuche, dieses "alles-ist-wie-es-ist" zu beschreiben, ist es immer unvollständig. Dann taucht schon wieder die Frage auf, ob eben diese Aussage auch so ist, wie sie ist. Kann eine Aussage sich selbst beschreiben oder beweisen?
Kann ich sagen:"Dieser Satz ist richtig" und eben diesen Satz selbst meinen?
Nicht wirklich, weil jede Aussage über etwas bedeutet eine Trennung. Deshalb kann das "alles-ist-wie-es-ist" einfach nur empfunden werden. Wenn es tief genug gesunken ist, liegt es allem zugrunde, jedem Ärger, jedem Zweifel und jeder Angst. Immer schwingt dann mit, daß es eben so ist, auch wenn es sehr unangenehm ist. Wie sagt Eckahart Tolle: "Innerer Friede ist jenseits von Glück und Unglück".

Ich habe mich gefragt(ähnlich wie Clinamen), warum eine Erkenntnis notwendig sein sollte und warum sie scheinbar manche erlangen und andere nicht. Und ich glaube tatsächlich, daß es keine Notwendigkeit zur Erkenntnis gibt. Es gibt eben Menschen, die machen sich nicht den geringesten Kopf darüber und sind trotzdem-oder vielleicht gerade deswegen-glücklich. ZB meine Eltern, sie sind zwar als Kinder beide getauft worden, haben aber von Religion, Philosophie, Esoterik etc keine Ahnung. Und andere suchen ewig einen Weg, werden dabei glücklich oder auch unglücklich. Warum ist das so? Ich habe keinerlei Ahnung. Warum-Fragen habe ich zurückgestellt, weil ich denke, wenn das Wie erfasst ist, sich die Frage nach dem Warum gar nicht mehr stellt.

Ich versuche einfach zu akzeptieren, daß ich eben auch einen Weg suche und das ich auch Warum-Fragen stelle. So bin ich eben, und das ist auch gut so.
Das hat nichts mit Fatalismus oder Gleichgültigkeit zu tun. Seit ich überzeugt bin, daß alles ist, wie es ist, bin ich in keinster Weise gleichgültiger geworden. Sogar aktiver und auch sensibler.

ich hoffe, ich konnte mich ein wenig verständlicher ausdrücken, als bei meinem eröffungsposting. Ich bin manchmal, nun gut, wohl eher oft ziemlich zerstreut, aber ich danke euch sehr für eure Antworten, sie haben mir sehr geholfen.

Liebe Grüße
Kronos
 
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