Hallo an alle Leser,
ich bin heute mit meiner Freundin zum Glück unversehrt in Hong Kong aus Phuket, Thailand zurückgekehrt.
Wir wollten über Weihnachten ein paar Tage in Phuket speziell in Patong Beach entspannen. Unser Hotel, Patong Beach Resort, befand sich unmittelbar in Strandnähe.
Am Tag der Katastrophe hatten wir zu unserem Glück gegen 8 Uhr unser Hotel verlassen und sind auf eine Kanu-Tour zu verschiedenen Inseln aufs Meer hinaus gefahren. Während unserer ersten Kanu-Tour durch verschiedene Lagunen und Höhlen Systeme wurden wir blitzartig auf unser Schiff zurückbeordert und uns wurde gesagt, dass die Tour abgebrochen werden müsse aufgrund eines Erdbebens. Allerdings wusste noch keiner wieso, weshalb und warum. Die Crew wurde allerdings immer nervöser, sie versuchte sich aber nichts anmerken zu lassen. Plötzlich wurde das Meer an verschiedenen Stellen sehr stark und schnell verdammt braun. Das Wasser fing richtig an zu brodeln. Unser Schiff ist im Konvoi mit den anderen Touristen-Schiffen so schnell wie möglich im Slalom um die braunen, blubber Flächen im Meer ins Weite hinaus gefahren.
Sie berichteten uns, dass wir einen Umweg fahren müssten, da unser Anlegesteg nicht mehr vorhanden sei. Er ist von einer Welle zerstört wurden. Die Wellen an sich konnten wir auf dem Meer nicht so stark wahrnehmen. Wir haben nur das brodelnde, braune Wasser gesehen. Zusätzlich zu den großen Touristen Schiffen waren hunderte von kleinen Schifferbooten unterwegs. Viele davon sind in dem brodelnden Wasser einfach versunken. Die Crew hat noch versuch viele zu warnen, allerdings hat das Meer sie einfach geschluckt. Wie viele es waren kann ich nicht sagen.
Als wir gegen Mittag zurück zu unserer Ausgangsstelle gekommen sind, mussten wir mit unseren Kanus notgelandet werden. Bis auf die zerstörte Anlegestelle konnten wir nicht viel erkennen, da wir an einer verlassenen Stelle der Insel Phuket waren und diese auf einem Hügel lag. Die Crew wurde allerdings immer nervöser, wobei man ihr ausdrücklich ein Kompliment machen musste, da sie alles perfekt gemeistert hatte und immer einen verlässlichen Eindruck hinterlassen hatte.
Wir wurden einige Stunden danach nach Phuket Town verfrachtet und trafen dort auf anderen Überlebende und wir konnten das erste mal TV Bilder sehen. Ich unterhielt mich mit einem Ehepaar, dass zum Schnorcheln nach Phi Phi Island ausgefahren ist. Dort, wo es mit am mit schlimmsten war. Sie berichteten mir, dass sie gerade am schnorcheln gewesen sein als aufeinmal, dass Wasser verschwand. Innerhalb von 5 Minuten hatte sich das Meer um ca. 100 Meter vom Strand entfernt. Ihre Crew konnte ssie gerade noch an Board holen und sie sind aufgrund eines schnellen Bootes noich rechtzeitig aufs Meer hinausgekommen. Auf den Bildern, die sie mir gezeigt hatten waren allerdings einige Schiffe auf Grund gelaufen. Es war einfach kein Wasser mehr vorhanden. Dazu befanden sich noch zig Taucher-Schiffe in der Umgebung. Aller Taucher sind nicht mehr zurückgekehrt. Dann kam die riesen Welle und die Schiffe wurden einfach nur weggespült, wie in der Badewanne. Die Palmen knickten um, wie Streichhölzer. Keiner konnte genau sagen, wie viele es waren.... mit Sicherheit mehrere HUNDERTE!!!
Für uns wurden Notunterkünfte etc. eingerichtet. Die Organisation von seiten der Thailänder war für uns beide sehr gut! Das kann ich nicht oft genug wiederholen. Gegen späten Abend sind wir auf immer mehr verzweifelte und verletzte Menschen getroffen. Auch hier mehrere hunderte. Das ist bei weitem nicht übertrieben. Mit einigen haben wir uns unterhalten (Engländer, Deutsche, Franzosen, Amerikaner... alle Nationen) Sie berichteten von vermissten, von Toten, von ganz Schrecklichem...
In der Nacht haben wir uns mit einer Gruppe von anderen auf den Weg nach Patong Beach gemacht, um uns unsere Hotels etc. anzugucken. Wir erhielten die Mitteilung, dass einige Hotel wieder in Betrieb sein.
Als wir auf dem Weg nach Patong Beach waren sahen wir am Strassenrand tausende von Verletzen, Obdachlosen und Toten am Strassenrand.
Es war dunkel als wir in Patong Beach ankamen, trotz der Dunkelheit war die Zerstörung nicht zu übersehen. Schiffe, Boote, Autos, Häuser alles zerstört. Es lag aufeinander. Autos befanden sich in Restaurants, Hotels waren einfach nicht mehr existent. Wir haben nach langem durchkämpfen unser Hotel gefunden. Es brannten ein paar Kerzen im Hotel. Überall war natürlich der Strom ausgefallen und es gab/gibt kein fliessend Wasser. In unserem Hotel befanden sich ein paar Angestellte und überlebende, die sich unterhielten bei Kerzenlicht. Wir haben trotz allem unsere Schlüssel erhalten und mussten in den fünften Stock hoch wandern. Danach sind meine Freundin und ich voller Erschöpfung nur noch zu Bett gefallen.
Am nächsten Tag konnten wird das Ausmaß mit unseren eigenen Augen sehen. Der erste Blick von unserem Balkon auf unseren Swimming-Pool war schon verheerend. Allles war darin nur kein sauberes Wasser Meer. Alles war voller Sand, Schlamm, Stühlen, Sonnenschirmen und alles zerstört. Im Treppenhaus unseres Hotels befanden sich jede Menge Blutspuren und Blutvertrocknete Handtücher.
Etwas weiter lagen fünf Autos ineinander und übereinander zerquetscht. Ein anderes rammte eine Mauer ein. In unserem Restaurant auf der Strassenecke befand sich nun ein Speedboot. Es gab kein Geschäft, Hotel oder Restaurant was nicht völlig zerstört worden war. Auf Anfrage versende ich gerne Bilder. Ich habe weit über 250 Fotos von der Zerstörung geschossen.
Die Hotelangestellten hatten trotz allem gut für uns gesorgt. Es war immer ausreichend frisches Wasser, sowie Nahrungsmittel vorhanden. Trotz des Strom- und Wasserausfalls ist es nicht zu großen Verwesungen und Vergiftungen gekommen (soweit ich das beurteilen kann)
Den Einheimischen muss man wirklich ein Kompliment machen, dass sie trotz ihrer großen Verluste immer hilfsbereit und überaus zuvorkommend zu uns Touristen waren/sind! Es war mit Sicherheit nicht mein letzter Thailand Besuch.
Wenn ich mir die zerstörten Hotels angucke, dann gehe ich stark davon aus, dass allein in Phuket Beach mehr als 500 Tote sind. Dort waren viele Zimmer im ersten Stock mit Seeblick, die förmlich ausgespült wurden. Die meisten befanden sich zu dieser Zeit wohl noch im Schlaf.
Die Welle hat sich nicht großartig angekündigt. Sie ist praktisch in kürzester Zeit aus dem Nichts entstanden und hat alles zerstört.
In der letzten Nacht hatten viele Menschen Kerzen für Tote und vermisste am Strand aufgestellt.... zählen konnte ich diese Kerzen nicht mehr...
Ich möchte nicht für falsche Aufregung sorgen, aber die Zahlen der toten Touristen wird sich noch um hundert- wenn nicht sogar tausendfache steigern!!
Zu viele Menschen habe ich weinen und trauern sehen, da ihre Angehörigen entweder tot sind oder noch vermisst werden.
Trotz allem ging die Party gestern Abend schon weiter. Die überlebenden Bars spielen schon wieder kräftig Musik. "The Show must go on!"
Was ich nicht ganz negativ sehe, da es doch vom Schock ablenkt und für etwas Abwechslung in Phuket Beach sorgt. Die Anwohner müssen auch weiterhin überleben.
Viele Grüße aus China
Rocco
Guangzhou, den 28.12.04
ich bin heute mit meiner Freundin zum Glück unversehrt in Hong Kong aus Phuket, Thailand zurückgekehrt.
Wir wollten über Weihnachten ein paar Tage in Phuket speziell in Patong Beach entspannen. Unser Hotel, Patong Beach Resort, befand sich unmittelbar in Strandnähe.
Am Tag der Katastrophe hatten wir zu unserem Glück gegen 8 Uhr unser Hotel verlassen und sind auf eine Kanu-Tour zu verschiedenen Inseln aufs Meer hinaus gefahren. Während unserer ersten Kanu-Tour durch verschiedene Lagunen und Höhlen Systeme wurden wir blitzartig auf unser Schiff zurückbeordert und uns wurde gesagt, dass die Tour abgebrochen werden müsse aufgrund eines Erdbebens. Allerdings wusste noch keiner wieso, weshalb und warum. Die Crew wurde allerdings immer nervöser, sie versuchte sich aber nichts anmerken zu lassen. Plötzlich wurde das Meer an verschiedenen Stellen sehr stark und schnell verdammt braun. Das Wasser fing richtig an zu brodeln. Unser Schiff ist im Konvoi mit den anderen Touristen-Schiffen so schnell wie möglich im Slalom um die braunen, blubber Flächen im Meer ins Weite hinaus gefahren.
Sie berichteten uns, dass wir einen Umweg fahren müssten, da unser Anlegesteg nicht mehr vorhanden sei. Er ist von einer Welle zerstört wurden. Die Wellen an sich konnten wir auf dem Meer nicht so stark wahrnehmen. Wir haben nur das brodelnde, braune Wasser gesehen. Zusätzlich zu den großen Touristen Schiffen waren hunderte von kleinen Schifferbooten unterwegs. Viele davon sind in dem brodelnden Wasser einfach versunken. Die Crew hat noch versuch viele zu warnen, allerdings hat das Meer sie einfach geschluckt. Wie viele es waren kann ich nicht sagen.
Als wir gegen Mittag zurück zu unserer Ausgangsstelle gekommen sind, mussten wir mit unseren Kanus notgelandet werden. Bis auf die zerstörte Anlegestelle konnten wir nicht viel erkennen, da wir an einer verlassenen Stelle der Insel Phuket waren und diese auf einem Hügel lag. Die Crew wurde allerdings immer nervöser, wobei man ihr ausdrücklich ein Kompliment machen musste, da sie alles perfekt gemeistert hatte und immer einen verlässlichen Eindruck hinterlassen hatte.
Wir wurden einige Stunden danach nach Phuket Town verfrachtet und trafen dort auf anderen Überlebende und wir konnten das erste mal TV Bilder sehen. Ich unterhielt mich mit einem Ehepaar, dass zum Schnorcheln nach Phi Phi Island ausgefahren ist. Dort, wo es mit am mit schlimmsten war. Sie berichteten mir, dass sie gerade am schnorcheln gewesen sein als aufeinmal, dass Wasser verschwand. Innerhalb von 5 Minuten hatte sich das Meer um ca. 100 Meter vom Strand entfernt. Ihre Crew konnte ssie gerade noch an Board holen und sie sind aufgrund eines schnellen Bootes noich rechtzeitig aufs Meer hinausgekommen. Auf den Bildern, die sie mir gezeigt hatten waren allerdings einige Schiffe auf Grund gelaufen. Es war einfach kein Wasser mehr vorhanden. Dazu befanden sich noch zig Taucher-Schiffe in der Umgebung. Aller Taucher sind nicht mehr zurückgekehrt. Dann kam die riesen Welle und die Schiffe wurden einfach nur weggespült, wie in der Badewanne. Die Palmen knickten um, wie Streichhölzer. Keiner konnte genau sagen, wie viele es waren.... mit Sicherheit mehrere HUNDERTE!!!
Für uns wurden Notunterkünfte etc. eingerichtet. Die Organisation von seiten der Thailänder war für uns beide sehr gut! Das kann ich nicht oft genug wiederholen. Gegen späten Abend sind wir auf immer mehr verzweifelte und verletzte Menschen getroffen. Auch hier mehrere hunderte. Das ist bei weitem nicht übertrieben. Mit einigen haben wir uns unterhalten (Engländer, Deutsche, Franzosen, Amerikaner... alle Nationen) Sie berichteten von vermissten, von Toten, von ganz Schrecklichem...
In der Nacht haben wir uns mit einer Gruppe von anderen auf den Weg nach Patong Beach gemacht, um uns unsere Hotels etc. anzugucken. Wir erhielten die Mitteilung, dass einige Hotel wieder in Betrieb sein.
Als wir auf dem Weg nach Patong Beach waren sahen wir am Strassenrand tausende von Verletzen, Obdachlosen und Toten am Strassenrand.
Es war dunkel als wir in Patong Beach ankamen, trotz der Dunkelheit war die Zerstörung nicht zu übersehen. Schiffe, Boote, Autos, Häuser alles zerstört. Es lag aufeinander. Autos befanden sich in Restaurants, Hotels waren einfach nicht mehr existent. Wir haben nach langem durchkämpfen unser Hotel gefunden. Es brannten ein paar Kerzen im Hotel. Überall war natürlich der Strom ausgefallen und es gab/gibt kein fliessend Wasser. In unserem Hotel befanden sich ein paar Angestellte und überlebende, die sich unterhielten bei Kerzenlicht. Wir haben trotz allem unsere Schlüssel erhalten und mussten in den fünften Stock hoch wandern. Danach sind meine Freundin und ich voller Erschöpfung nur noch zu Bett gefallen.
Am nächsten Tag konnten wird das Ausmaß mit unseren eigenen Augen sehen. Der erste Blick von unserem Balkon auf unseren Swimming-Pool war schon verheerend. Allles war darin nur kein sauberes Wasser Meer. Alles war voller Sand, Schlamm, Stühlen, Sonnenschirmen und alles zerstört. Im Treppenhaus unseres Hotels befanden sich jede Menge Blutspuren und Blutvertrocknete Handtücher.
Etwas weiter lagen fünf Autos ineinander und übereinander zerquetscht. Ein anderes rammte eine Mauer ein. In unserem Restaurant auf der Strassenecke befand sich nun ein Speedboot. Es gab kein Geschäft, Hotel oder Restaurant was nicht völlig zerstört worden war. Auf Anfrage versende ich gerne Bilder. Ich habe weit über 250 Fotos von der Zerstörung geschossen.
Die Hotelangestellten hatten trotz allem gut für uns gesorgt. Es war immer ausreichend frisches Wasser, sowie Nahrungsmittel vorhanden. Trotz des Strom- und Wasserausfalls ist es nicht zu großen Verwesungen und Vergiftungen gekommen (soweit ich das beurteilen kann)
Den Einheimischen muss man wirklich ein Kompliment machen, dass sie trotz ihrer großen Verluste immer hilfsbereit und überaus zuvorkommend zu uns Touristen waren/sind! Es war mit Sicherheit nicht mein letzter Thailand Besuch.
Wenn ich mir die zerstörten Hotels angucke, dann gehe ich stark davon aus, dass allein in Phuket Beach mehr als 500 Tote sind. Dort waren viele Zimmer im ersten Stock mit Seeblick, die förmlich ausgespült wurden. Die meisten befanden sich zu dieser Zeit wohl noch im Schlaf.
Die Welle hat sich nicht großartig angekündigt. Sie ist praktisch in kürzester Zeit aus dem Nichts entstanden und hat alles zerstört.
In der letzten Nacht hatten viele Menschen Kerzen für Tote und vermisste am Strand aufgestellt.... zählen konnte ich diese Kerzen nicht mehr...
Ich möchte nicht für falsche Aufregung sorgen, aber die Zahlen der toten Touristen wird sich noch um hundert- wenn nicht sogar tausendfache steigern!!
Zu viele Menschen habe ich weinen und trauern sehen, da ihre Angehörigen entweder tot sind oder noch vermisst werden.
Trotz allem ging die Party gestern Abend schon weiter. Die überlebenden Bars spielen schon wieder kräftig Musik. "The Show must go on!"
Was ich nicht ganz negativ sehe, da es doch vom Schock ablenkt und für etwas Abwechslung in Phuket Beach sorgt. Die Anwohner müssen auch weiterhin überleben.
Viele Grüße aus China
Rocco
Guangzhou, den 28.12.04