Mich beschäftigt der Wohnungsbrand im Nebenhaus. Harry war in der Jugend mein Mentor, mein künstlerischer Lehrmeister, könnte man sagen. Wir hatten früher viel miteinander zu tun. Die letzten Jahre habe ich ihn nicht mal mehr besucht, weil es mich zu sehr deprimiert und runtergezogen hat wie er lebt. Ich hab beschlossen, es macht keinen Sinn, mir um ihn Sorgen zu machen, weil ich hab genug mit mir selbst zu tun. Ich wollte immer weg, vom Alkohol, er wollte das nicht, hat nie gegen die Sucht gekämpft, sondern sich ihr voll ergeben. Und am Ende haben ihm die Heimhelfer den Wein und die Tabletten raufgebracht. Das es zu Ende geht mit ihm, war abzusehen, hatte nur noch um die 50 Kilo. Doch das er so, bei einem Zimmerbrand ums Leben kommt, das hat mich schon sehr betroffen gemacht.
Mir fallen nur zwei Dinge dazu ein, in meiner Kaltblütigkeit.
Hoffentlich ist er vorher an der Kohlenmonoxidvergiftung gestorben, bevor die Flammen ihn ergriffen haben,
Und Gott sei Dank hat sich das Feuer nicht ausgebreitet.