@Jake : Du hast deine Einstellung zur Elite sehr schön dargelegt. Fand das bislang vom Begriff Elite her den besten Beitrag.
@Ereschkigal :
Du konntest mich gar nicht richtig verstehen

Habe nämlich etwas vergessen zu erwähnen, welches meine bisherigen Postings in der Tat merkwürdig erscheinen ließ. Mein Fehler.
Ereschkigal schrieb:
Im Endeffekt bist Du von Dir überzeugt und willst die anderen missionieren
Ich bin solange von meiner Einstellung überzeugt, bis mich Jemand vom Gegenteil überzeugt hat. Wenn ich damit zwangsläufig von mir überzeugt bin, ist es auch ok. "Missionieren" hast du absichtlich verwendet, weil dieses Wort mit einem negativen Beigeschmack belastet ist und viele Missionierungen nicht ganz freiwillig abgelaufen sind. Aber ich glaube, dass ich in der Tat eine Mission habe andere Menschen von meinen Wertigkeit(en) zu überzeugen.
Ereschkigal schrieb:
Was gibt Dir das Recht, die Werte der anderen für ihn als schlecht zu sehen. Es sind seine und es ist sein Leben und seine Verantwortung was er damit macht. Meine Meinung ist, daß ich nur weiß, was für mich richtig ist. Jeder andere geht seinen eigenen Weg.
Genau da lag mein Fehler. Ich tolleriere jede Ansicht und will solche Wertigkeiten auch nicht abwerten. Wie du es sagtest, es ist schließlich sein Leben und seine Verantwortung, treffender seine Eigenverantwortlichkeit. Jeder kann seinen eigenen Weg gehen, stimmt.
Und dennoch habe ich Beispiele gebracht in denen ich andere Ansichten als minderwärtig bezeichnet habe. Und dazu stehe ich auch jetzt noch !
Welches Recht habe ich ? Ich habe kein Recht mich in die Eigenverantwortlichkeit oder Lebensweisen Anderer einzumischen. Ich habe jedoch jedes Recht, bzw. ich nehme es mir heraus, wenn ich Menschen sehe, die in ihren Wertigkeiten, ihren Eigenverantwortlichkeiten anderen Menschen Schaden zufügen. ( Bsp des ausbeuterischen Kapitalisten Person1)
Wenn sie ihre Eigenverantwortung höher bewerten als die Verantwortung gegenüber anderen Menschen, dann werte ich deren Wertigkeit ab und meine auf.
Wenn sie sich in den Vordergrund stellen und andere Menschen in den Hintergrund, werde ich mich über sie stellen. Wenn sie ihre Wertigkeit in den Vordergrund stellen und damit Anderen schaden, werde ich ihnen zeigen, dass meine Wertigkeit höher ist, als ihre.
Solange es Menschen gibt, die rücksichtslos handeln, werde ich mich oder meine Wertigkeit höher stellen, als ihre eigenen.
Solange es Menschen gibt, die ihre eigenen Bedürfnisse höher einschätzen, als die von anderen Menschen, werde ich mich dagegenstellen und sie versuchen zu "missionieren", indem ich ihnen meine höhere Wertigkeit zeige.
Das meinte ich auch damit, als ich sagte, dass ich ich diese Wertigkeit weniger für mich und mehr für die Anderen brauche.
Ich hoffe, dass du nun siehst, dass ich nicht gegen mich kämpfe, keinen Knacks in meiner Psyche aber oder Ähnliches

Es ist auch keine Hülle, sondern mein Innerstes ( jaja, ich hab´s ja schon gesagt. War mein Fehler, dass ich es vorher nicht deutlich ausgedrückt habe

)
@jake :
jake schrieb:
Weitere Beispiele für Eliten:
- die russische Oligarchie
- Saddam Husseins Clan
- der Texas Clan mit Bush als Frontmarionette
- die vatikanische Kurie
- die Top-Models
Das sind für mich keine Eliten ! Diesen Möchtegern-Eliten würde ich nur zu gerne persönlich sagen, was ich von ihren Wertigkeiten halte.
jake schrieb:
Wenn ich meine, schon die Spitze zu sein, dann kann es doch nur noch nach unten gehen? Wie es ja auch meistens so ist, wenn sich jemand selbst auf's Podest stellt...
Ich habe niemals gesagt, dass ich mich für die Spitze halte. Ich ordne mich bereitwillig wieder EIN, wenn es solche menschenverachtende Wertigkeiten nicht mehr gibt. Ob ich nun wieder "herabsteige" oder die anderen zu mir "heraufziehe", ist irrelevant. Und wenn sich jemand selbst auf´s Podest stellt...sollte er einen guten Standpunkt haben
jake schrieb:
Das Wahrnehmen und Bewerten der Unterschiede führt zu Ent-Scheidungen, zu Orientierung und Handlung. Und dabei spielen Vorbilder und "Eliten" eine wesentlich geringere Rolle als wir annehmen. Wir folgen inneren, systemisch geprägten Strukturen, und manchmal bieten sich Rollenvorbilder an, dass wir in deren Kleider schlüpfen. Das Leben als Maskenball... nein, der Weg der Individuation führt nicht über die Eliten und das Nachahmen, sondern über das, was wir als unser Eigenes vermögen ...
Ich finde, dass sie sogar eine sehr große Rolle einnehmen, bzw. einnehmen sollten. Sicherlich betrachte ich mich, gegenüber Menschen mit mir minderwertig erscheinenden Wertigkeiten, als Rollenvorbild.
Mein Ziel ist es jedoch, dass dieser Mensch erkennt, dass meine Wertigkeit höher ist. Er soll sie nicht nur annehmen, sondern auch verinnerlichen und selbst für diese Sache kämpfen wollen. Das ist kein Maskenball. Wenn du elitäres Verhalten, so wie ich es beschrieben habe, als Nachahmen empfindest, so haben wir in der Tat ein anderes Verständnis vom Begriff Elite.
Zum Thema Unterdrückung, sowohl im Elternhaus als auch in faschistischen Zeiten :
mina73 schrieb:
ich finds traurig, wenn ein krüppel aus der nazi-elite der einzige ist mit dem mumm zum zur ausführung des attentats auf hitler hatte (warum hat keiner hitler von seinen ungeheuerlichen taten abbringen können?- GRUPPE, ideologie)
Ich finde es eher traurig, dass es überhaupt ein solcher Mensch geschafft hat eine Republik auszuhöhlen und die Menschen unter sein Joch zu zwingen.
Das ist keine Elite und schon gar keine Nazi-Elite.
Elite bedeutet auch für andere da zu sein. Als ich sagte, dass Rotary nicht jeden Menschen aufnimmt, hatte das schon seinen Grund. Nicht jeder vertritt diesen elitären Gedanken. Es gab genügend Menschen die versucht haben aus monetäre und persönlicher Wertschätzung diesem Verein beizutreten. Zum Glück wurden diese Menschen abgelehnt ( jedenfalls von denen ich weiß. Dass ganz Rotary diesen Gedanken vertritt, kann ich jedoch nicht behaupten, denn schließlich sind auch wir Menschen )
Dass Rotary und andere Vereine und Vereinigungen eine wirtschaftliche und politische Macht darstellen, dürfte jedem klar sein, der weiß, welche Personen dahinter stehen.
Und somit komme ich schon zur Beantwortung einer schon gestellten Frage : Warum braucht man einen solchen Club/Verein überhaupt ?
1. Aus rechtlichen Gründen ( Versicherungsschutz usw. )
2. Wenn ich jemanden zeige, dass seine Wertigkeit minderwertig gegenüber meinen ist, kann dies Eindruck machen, ja. Noch mehr Eindruck macht es leider, wenn eine ganze Masse von Menschen dir zeigt, dass sie höhere Ziele haben. Entweder gibt diese Person nach, weil sie einsieht nicht gegen eine solche Macht anzukommen oder, und das ist mir der liebste Weg, sie sieht ein, dass diese Ziele mehr wert sind und er aus Überzeugung seine alten Wertvorstellungen aufgibt.
Ich habe auch keine Skrupel meine Macht auszuspielen, um Personen, die anscheinend unverbesserlich egoistisch sind zu zwingen ihre Handlungen einzustellen, die gegen meine Wertvorstellung steht. Nicht falsch verstehen jetzt : Ich nutze diese Macht nicht für meinen eigenen Vorteil ! Ich nutze sie, damit andere Menschen dadurch nicht mehr von dem Handeln dieser Person betroffen und geschädigt werden. Aber ich lasse auch diese Person nicht alleine. Ich werde immer wieder versuchen sie zu "missionieren".
Eine Elite kontrolliert nicht schwache Menschen. Sie versuchen sie, durch ihre Stärke, zu bewegen sich gegen das aufzulehnen, was ihnen schadet. Wenn jemand Angst hat zeigen sie ihnen, dass sie nicht alleine da stehen. Eliten machen den Mund auf, sodass es zu solchen faschistischen Regimen nicht mehr kommt und selbst wenn, dann agieren sie aktiv gegen sie ( Schon einmal an die großartige Rede gegen G.W.Bush während der Oskarverleihung gedacht ? Über 1 Mrd. Menschen haben es hören können. Wenn diese Botschaft auch nur einen Menschen erreicht und zum Umdenken angeregt hat, dann hat es schon seinen Zweck erfüllt.
Ich bin stolz darauf in einer Gesellschaft in der Menschen anderen Menschen absichtlich Leid zufügen : Ich gehöre zur Elite