Ich sehe das keinesfalls so.
Jeder besitzt die Freiheit, Kinder zu wollen, oder sie nicht zu wollen.
Ja natürlich - rein formal. Mit der Verachtung und den Kastrationsforderungen, die man erfährt wenn man keine Kinder will, muss man dann halt umgehen lernen.
Das halte ich für selbverständlich und finde es grausam, wenn hier einer auftaucht und meint, er hielte seine Verantwortung dem Kind gegenüber als eine Strafe.
Das kommt sehr auf den Blickwinkel und die Bedingungen an - unter den heute herrschenden Umständen, wo zB Frau sich schwängern läßt, dann zur Polizei geht und erklärt sie fühle sich von ihrem Mann belästigt und er dann aus seinem Haus rausgeschmissen wird, kann man das schon auch so sehen.
Wenn du in der Hinsicht ein reines Gewissen hast, warum tangieren dich dann diese Attacken? Sie betreffen dich doch in dem Fall nicht persönlich, sondern Männer, die recht verantwortungslos gehandelt haben.
Warum beziehst du ihre Reaktion auf dich?
Gibt es dafür Gründe?
Ja natürlich - weil ich diese Verachtung und diesen Männerhaß, der sich eben nicht auf irgendwelche konkreten Sachverhalte bezieht und nicht nach einem Gewissen fragt, sondern sich gegen den Mann als solchen richtet, ganz real im Alltag erfahre.
Es ist einfach ein Scheissgefühl, ständig von der hälfte der Bevölkerung als verachtenswert angesehen zu werden. Das fängt schon bei den herablassend-geringschätzigen Blicken in der S-Bahn an, und ja, man kriegt das mit - zB war ich gestern mit dem Fahrrad unterwegs, wollte aussteigen und da saß eine Frau - sie hat die Füße eingezogen (nicht dass es nötig gewesen wäre, ich passe ja auf) und gelächelt (ein konditionierter Reflex: man ist höflich und rücksichtsvoll und lächelt dabei dem Gegenüber zu) - ich hab natürlich zurückgelächelt und dabei gesehen: ihr lächeln dauerte genau eine zehntelsekunde, bis sie registiert hat dass ich ein Mann bin, und dann war sofort die übliche verbiestert-ablehnende Maske da.
Abgesehen davon - ich hätte das Kinderkriegen für mich auch nicht völlig ausgeschlossen, ich hätte nur drei Voraussetzungen die vorher erfüllt sein müssten:
1. dass ich genug zeit hab um auch ganz dabei zu sein
2. dass sichergestellt ist dass das Kind oder die Kinder ein erfülltes Leben haben können
3. dass ein mit der Partnerin
gemeinsames Interesse besteht und ich nicht nur der wohlfunktionierende Erfüller ihrer Ansprüche bin.
Aber unter den herrschenden Bedingungen, wo es nur darum geht, fehlerfrei die Erfüllung
ihrer Erwartungen sicherzustellen und das im voraus schon zu garantieren, grad als wäre man sowas wie ein Möbelstück mit eingebautem Geldautomat, ist das indiskutabel.