Hi Energeia!
Lieber Condemn,
wir haben ja bisher vieles auch ähnlich gesehen. Da bleibt es nicht aus, dass sich das immer mehr herauskristallisiert, was Unterschiedlich ist
NA DANN MAL LOS!!! ICH BIN BEREIT!!!
Irgendwie hatte ich das schon die ganz Zeit gespürt, aber ich wusste nicht genau, wo es sich mehr zeigen wird, eher im praktischen Portalzugang oder im Schreiben selbst. Beides ist auch Eins, aber wenn wir hier sprechen doch auch durch die Worte etwas anderes. Du hast hier öfters beim Schreiben die Perspektive des Seins eingenommen, was ich sehr interessant fand, hingegen hatte ich öfters aus der Perspektive geschreiben, in der gerade die Ambivalenzen zwischen Gefühlen, Verstand, Mustern, etc. unmittelbar auftreten.
Ja, wobei ich sagen muss, dass das meistens tatsächlich meine persönliche Sicht ist. Mir geht es eigentlich gerade bei so einem Thema v.a. um Zweckmäßigkeit, daher Wahrheit und ich ordne dem automatisch alles unter, aber tatsächlich automatisch. Irgendwann, oder sogar auch mehrmals, wurde mir ein bisschen der "Vorwurf" gemacht, kalt zu denken, und wenn man das mal vom negativen Beigeschmack befreit (ich tus schon wieder

), dann stimmt das sogar, weil ich das was ich gut finde oder gerne hätte, oder jeweils im Gegenteil, erst mal vollkommen rauslasse, oder es ist nicht mal da, weil ich eben "nur" Zweckmäßigkeit gut finde und nur deren Gegenteil schlecht. Bei Dir ist es vielleicht eher so, dass Du beide Perspektiven einnehmen kannst, also sowohl Dich sozusagen bei solchen "Denkereien" vom Persönlichen distanzieren, wie auch darauf achten was Du dazu für persönliche Reaktionen bekommst. Ist mir bei dem Gespräch über Tolle und die Bewertung Krankheiten aufgefallen. Mir ist zwar klar, dass man das durchaus wertend verstehen kann, Tolle kann es sogar überaus wertend gemeint haben, kann man ja nicht wirklich wissen... Nur kam mir das nicht mal in den Sinn, weil ich es als nicht relevant empfinde. Allerdings ist das auch nicht immer so. Ist nicht so, dass ich nicht deutlich werten kann und meistens kann ich es dann trotzdem auch, mich wieder etwas davon zu distanzieren und beide Perspektiven einzunehmen, aber manchmal auch gar nicht. Merke ich bei anderen Themen manchmal, wo mein Ego dann am liebsten Zweckmäßigkeit beurteilen würde und mein Ego ist nicht nett. (Heißt übrigens Condemn

)
DAs führte alles noch nicht zu Divergenzen, weil wir uns immer wieder über die Perspektivenunterschiede verständigen konnten - und alleine das finde ich schon bemerkenswert, dass wir uns nicht in unsere Perspektive eingemauert haben.
Na ja... ich finde es ist kein Wunder. Du kriegst beide hin. Ich hatte ja mit der Mauer angefangen und dann warst Du auf einmal auf der anderen Seite.
Nun kommt es aber eventuelle zur Divergenz. Wenn ich dich richtig verstehe, dann ist dein Hauptportal Achtsamkeit/Bewusstheit: es ist im Prinzip möglich, Sex zu haben, Sport zu treiben, Spazieren zu gehen, Klavier zu spielen, so lange dies achtsam geschieht.
Ganz allgemein - aus der Perspektive des reinen Beobachters - kann ich hier zustimmen. Wenn ich jedoch wieder die Perspektive einnehme, dass ein Mensch in diese Gesellschaft hineingeboren wird, voller Muster, Verletzungen, Identifikationen mit Rollen, Identitätsformen, Lehren, Bewertungen, Werten, Normen, dann stellt sich die Aufgabe, überhaupt erst achtsam zu werden, überhaupt erst die Beobachterperspektive zu entdecken und erfahren.
Ja, da stimme ich Dir vollkommen zu. Aber... gerade sogar aus dem Grund, entscheiden noch vor allem Muster, Glaubenssysteme über Erfahrungen/Wirkungen. Es gibt innerhalb der Erfahrungen keine objektiven Ursache-Wirkung-Verbindungen... bzw. es gibt eine Art Gesetzmäßigkeit, die die Dynamik der Muster erzeugt, was dieses "hin und her" mit sich bringt, je stärker man identifiziert ist und es umso schwerer macht sich dazu anzuhalten bewusst zu sein. Wenn man jetzt sagt, dass es bei der Meditation um eine bestimmte Wirkung geht, ein bestimmtes Ziel... sagen wir eine gewisse Klärung, eine Art Ruhe und vielleicht auch das Lösen gewisser Muster (ist nur ein Beispiel), dann liegt zwischen dem Punkt der Absicht dieses "Ziel" zu erreichen und dem Moment, wo man sagt: "Okay, das hat tatsächlich funktioniert." die Wahl eines Mittels, da man es (noch) nicht aus sich selbst heraus einfach so erzeugen kann. Denn objektiv gesehen ist jeder Moment aus sich selbst heraus erzeugt... Dein Mittel der Wahl wäre nun Meditation. Jemand der davon überzeugt ist, dass nicht mal zu können, würde etwas anderes wählen. Würde er gleichzeitig nicht daran zweifeln, dass ihn z.B. (sogar etwas "unmeditatives" wie) Fußball dieselbe "Wirkung" bringen wird, wird es so sein. Wobei ich betonen möchte, dass es ungenau ist, wenn man sagt: Weil er glaubt, dass Fußball diese Wirkung bringen wird.
Der Punkt ist: Er glaubt nicht das Gegenteil.
Natürlich kann man einwenden, bei Meditation gehe es ja nicht unbedingt um eine Wirkung "danach". Aber letztlich spielt das keine Rolle, denn um eine Wirkung geht es vor einer Entscheidung immer. Und die Entscheidung für ein Mittel fällt weniger in der Form rational aus, als dass man sagt: Es gibt diese und diese und jene Gründe die dafür sprechen, sondern viel mehr durch das Gegenteil bedingt. Das ist bei allem so: Wirkung erwünscht. Sofort kommt eine Art "Rückantwort" die einem meistens Einschränkungen vorhält. Und dann gibt es einen Weg, der die nächste Annäherung ist, oder auch einen Weg der komplett frei ist, sodass man die Sicherheit hat die gewünschte Wirkung zu erzielen, möglicherweise gibt es mehrere Wege... Aber: Je unbewusster eine Person ist, je mehr Muster da noch laufen, desto einschränkender fällt die "automatische Reaktion" aus und desto "dogmatischer" der Glaube an das Mittel das ihn der gewünschten Wirkung nahe bringt.
Diese automatische Reaktion ist das, was Bewusstheit verhindert und je bedeutender das ist, worum es geht, desto weiter weg vom "Selbst" und in der Identifikation ist es. Und je weiter in der Identifikation, desto extremer die "Pendelausschläge" der gegensätzlichen Gedanken. Auf einen sehr bedeutenden Wunsch (also wichtig.... "brauche ich") erfolgt umgehend eine ebenso starke negative Antwort. Der folgende Wunsch, diese "Antwort" (das was sie aussagt.... Zweifel) aus dem Weg zu räumen, bringt ebenfalls wieder eine starke negative Antwort. So geht es in die Blockade. Hinaus geht es bei jemandem der sehr identifiziert ist nur durch "Schlupflöcher" im Glauben, so dass er einer negativen Antwort nicht mit Ablehnung begegnet, sondern "Aahh.. okay, ist kein Problem"... Das bringt einen Ausgleich und je nachdem wie umfassend der ist, kann dass ihn für einen Moment aus der Identifikation ins Selbst bringen, die Wirkung wird erzeugt und... Erfolgserlebnis. Logischerweise ist der nächste Moment wieder vollkommene Identifikation, da das Ergebnis gebraucht wurde und wird, daher große Freude auslöst. Die Angst vor Verlust ist aber von dem Moment des "Habens" an die Antwort.
Man kann aus meiner Sicht den Meditationsbegriff auf zwei Arten verwenden: 1. sehr allgemein, so dass das Wort "meditativ" synonym zu "achtsam", "bewusst" verwendet wird. In diesem Sinne schreibst du auch, dass Sport meditativ sein kann. Das zweifle ich nicht an, ich kenne das sehr gut vom Joggen.
2. "Meditation" in einem engeren Sinne, als spezielle Technik zur Achtsamkeitsschulung unter speziellen Bedingungen. Mir scheint, dass es keine andere Technik gibt, welche die Achtsamkeit so sehr schult, wie die Meditation.
Das ist sicher wahr, weil Meditation genau darauf erst einmal möglichst weit aus der Identifikation zu gehen. Die Pendelausschläge sind dann geringer, das Denken wird bewusster. Wenn man Meditation dazu benutzt genau an dem zu arbeiten wo man stark identifiziert ist, erzieht man sich dazu, einem negativen Pendelausschlag möglichst nicht mit einer ablehnenden Haltung zu begegnen, die einem "Das muss weg" entspricht, was dann wiederum eine starke negative Antwortmit, dem entsprechend negativen Gefühl, bringen würde. So beruhigt man nach und nach das gesamte Thema und man kommt aus der Identifikation ins Selbst.
Wenn ich jetzt von diesem zweiten Meditationsbegriff ausgehe, dann scheint es mir keine bessere Hilfe zu geben, als die Meditation, um Achtsamkeit zu entwickeln. Damit meine ich aber nicht, dass ein Mensch sich nur in ein Kloster einsperren und von morgens bis abends 10 Stunden meditieren muss - auch wenn ich das für ein paar Jahre sogar als sinnvoll erachte. Irgendwann ist es aber sicherlich Zeit, dass die Bedingungen verschärft werden, dass die Achtsamkeit, die in der Meditation geschult wurde, auch auf dem Jahrmarkt standhält: Dass "den einen Sitz einnehmen" nicht nur eine Meditationstechnik ist, sondern ein Sein.
Mir scheint, dass es viel schwieriger ist, ohne eine Meditationstechnik, einfach durch Achtsamkeit, spirituell fortzuschreiten. Vielleicht mag dies manchen Menschen möglich sein, weil sie schon diese Fähigkeit in einem bestimmten Maße mitbringen, aber ich mir scheint, dass das auf den Durchschnittsmenschen nicht zutrifft.
Ja... Ich sehe es zusammengefasst so: Alles was es einem ermöglicht und vereinfacht achtsam zu sein, bringt die deutlichste positive Wirkung. Für die Meditation wird sich jemand aber sowieso erst ab einem gewissen Punkt entscheiden, er muss den Sinn darin erst einmal erkennen können. Es ist meiner Ansicht nach wirklich auch eine Frage des Wissens. Denn was m.A.n. z.B. sehr viele falsch machen ist, dass sie meditieren... und währenddessen auch eine große Klarheit erreichen, ein großes Freisein von Identifikationen. Nur löst das keine. Die Wirkung dieser Mediation ist sehr lange AUF die Zeit innerhalb der Meditation begrenzt. Denn man kann die Technik verfeinern wenn das Ziel unter Meditation das meditieren ist, so dass man was das Thema angeht alles ausräumt. Aber das greift nicht mehr, wenn auch nur ein Gedanke an ein Thema geht, wo die Identifikation stark ist. Weil das von einigen Meditierenden dann außer Acht gelassen wird, meditieren sie eine Zeit lang... sehr "tief", sehr klar... Aber im Alltag werden sie von Identifikationen durch die Gegend gescheucht. Es gibt wirklich viele die für sich eine kleine Nische schaffen, die aber nur für genau diese Zeit funktioniert und kaum Auswirkungen auf das sonstige Leben hat. Daher halte ich Meditation wirklich für ein Mittel um mit Identifikationen ins Reine zu kommen und ich halte ein möglichst konstante hohe Achtsamkeit für weit besser, als eine vergleichbar kurze Zeit in bester Meditation in der das was das Ego beschäftigt nicht angerührt wird. Man kann es auch so vergleichen: Tiefschlaf... Das ist auch das vollkommene Lösen vom Ego und allen Mustern. Hat aber keine Wirkung auf den Alltag. Die sind alle wieder da, wenn man wach wird. Und so ist es auch mit dieser Art der Meditation.
Letztlich würde ich wirklich alles auf Achtsamkeit reduzieren und das bewusste Beschäftigen mit Identifikationen. Das "wie" ist m.A.n. eine individuelle Frage, allerdings ist natürlich klar und logisch, dass sich etwas das es einem leichter macht nach innen zu schauen deutlich besser funktionieren wird, als z.B. einen spannenden Kinofilm zu besuchen. Wobei... das kann sogar auch sehr gut sein. Also sich bewusst Situationen aussetzen, die automatische Reaktionen hervorrufen, wo man immer wieder in die Identifikation gezogen wird.
Nur... ein Film macht ja eigentlich auch erst richtig Spass wenn man identifiziert ist. Ich habe z.B. vor ein paar Wochen den neuen Batman-Film gesehen. Und... das ist nicht gerade der Beste den ich je sah und ich würde mich wohl an den Film gar nicht mehr erinnern... aber "JOKER" war so verdammt cool. Die perfekte Projektionsfläche für den Condemn in mir.

Und weißt Du wann Meditation und die besten Wünsche gar nix mehr ausrichten können gegen Identifikationen? Wenn man nicht will...

Müsstest mal sehen wie manche reagieren wenn ich sage, mein Vorbild ist nicht Eckhart Tolle oder Dalai Lama oder wenigstens noch... Brad Pitt oder so, sondern dass ich Joker am besten finde. Da stößt man doch glatt auf Unverständnis.
So... genug der Scherze.
VG,
Joker