Eckhart Tolle

Hallo,

ja, dann fange ich einfach einmal zum Thema VErstand und Gefühl an.

Es wurde hier schon mehrmals gesagt, wie wichtig es ist, Gefühle zuzulassen und zu leben. Tolle führte dies auch als eine wichtige STufe an - Opti hatte hier Tolles Position kritisiert.
Tolle stellt auch den Bezug zwischen Gefühlen und dem eigenen Körper her. Das scheint mir auch sehr wichtig zu sein: den eigenen Leib fühlen, zu fühlen, wenn Angst entsteht, wie sich der Bauch zusammen zieht, wie sich vielleicht der Brustkorb, das Herz verschließt, wenn wir sehr viel Stress erleiden oder uns das Herz gebrochen wird, zu fühlen, wie sich der Hals zuschnürt.
Aber auch zu fühlen, wie sich das dritte Auge dreht, wie uns von unten die warme Erde trägt und wie ins uns von oben das Licht wie anhand von unendlichen kleinen Energietropfen, als Strom hineinfließt. Wir können uns selbst fühlen, ohne das wir Denken, wir können bei uns sein.

Dennoch scheint es mir sehr wichtig, den Verstand nicht einfach als "schlecht" abzustempeln, wie das Tolle ebenfalls nicht tut.Tolle zeigt auf, wie wir aus dem Ego heraus den Verstand verwenden können, indem wir uns mit ihm identifizieren. Wir verwenden dann Wörter nicht mehr als Gedichte, als Hinweisschilder, als Worte, die uns für andere öffnen, als Kommunikation, mit der wir anderen zeigen, wie sehr wir sie verstehen und sie fühlen. Wir verwenden dann Worte, indem wir uns mit ihrer Bedeutung identifizieren und indem wir uns von den Worten anderer beeinflussen lassen, sei dies im Sinne von Aufwertungen unseres Egos oder von Kränkungen. Der Verstand kann so fixiert sein, dass er uns einreden kann, dass wir perfekt sein müssen, dass wir nicht genügen, dass der andere uns gerade beleidigt hat, dass wir schlecht sind oder auch, dass wir etwas viel besseres sind: wir SIND dann das, was uns der Verstand sagt.

Der Verstand kann jedoch, wenn wir von ihm ein wenig loslassen und sehen, wie flexibel wir ihn einsetzen können, sobald wir auf die Transzendenz gerichtet ist, als eine Hilfe erscheinen. Wir können dann auf die Transzendenz verweisen, ohne dass wir uns mit einer Position, dass irgend etwas so oder so sein MUSS, identifizieren. Der Verstand und die Worte können dann zu einem Strom werden, indem sie mit dem Gefühl und Leib zusammenfließen und uns mit anderen verbinden.
Mit dem Verstand können wir auch SEHEN, Intuitionen, spirituelle Ideen des dritten Auges. Und gerade mit dem Verstand im Sinne einer vernünftigen Spiritualität können wir auch ab und an, wenn die Gefühle es vielleicht gar nicht wollen, verstehen, dass wir jetzt vielleicht lieber in die Ruhe, Stille gehen könnten - uns zu liebe und zu liebe der anderen. Der Verstand führt uns dann dort hin, wo wir einfach wir selbst sein, wo wir uns wiederfinden können, als spirituelles lebendiges Wesen - und wo wir nicht das sind, was der Versand sagt.

Liebe Grüße,
Energeia
 
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Hallo Energeia,

mein Gott, ich verstehe immer noch kein Wort von dem, was Du mir eigentlich sagen willst. Hast Du nicht auch einfache Worte dafür? Eigene? Etwas, wo ich nicht so viel denken muss? Leere Worte schickst Du hier rüber, über deren Gehalt ich nachdenken müsste, denn mehr sendest Du nicht. Kein Gefühl, nur tote Masse. Wie eine Maschine.

Zwischendurch fühltest Du Dich abgelehnt. Das war Authentisch. Es kam etwas rüber. Ein Gefühl, eine Traurigkeit oder Enttäuschung. Jetzt kommen hier nur Buchstaben an. Damit kann ich nichts anfangen, denn Du sagst ja gar nichts. Du teilst Dich gar nicht mit...

Gruß
Andreas
 
Hallo Energeia,

mein Gott, ich verstehe immer noch kein Wort von dem, was Du mir eigentlich sagen willst. Hast Du nicht auch einfache Worte dafür? Eigene? Etwas, wo ich nicht so viel denken muss? Leere Worte schickst Du hier rüber, über deren Gehalt ich nachdenken müsste, denn mehr sendest Du nicht. Kein Gefühl, nur tote Masse. Wie eine Maschine.

Zwischendurch fühltest Du Dich abgelehnt. Das war Authentisch. Es kam etwas rüber. Ein Gefühl, eine Traurigkeit oder Enttäuschung. Jetzt kommen hier nur Buchstaben an. Damit kann ich nichts anfangen, denn Du sagst ja gar nichts. Du teilst Dich gar nicht mit...

Gruß
Andreas

Das empfinde ich im Prinzip ebenso bei ET. Er schreibt nichts von dem, was er selber erlebt hat, wieso es zur angeblichen Erleuchtung gekommen ist. Stattdessen vermittelt er eine kopflastige, hohle, nichtssagende Theorie, die er als der Weisheit letzten Schluss verkaufen möchte. Und die Menschen spenden ihm Beifall. Weil ihnen ebenso die Authentizität fehlt?
 
Hast du mal die Einleitung und darin die Entstehung des Buches "Jetzt - Die Kraft der Gegenwart" gelesen? Dort beschreibt Tolle, wie er zu seiner Erleuchtung gekommen ist und was davor war. Zwar nicht unbedingt detailliert aber doch gut verständlich.
 
Hast du mal die Einleitung und darin die Entstehung des Buches "Jetzt - Die Kraft der Gegenwart" gelesen? Dort beschreibt Tolle, wie er zu seiner Erleuchtung gekommen ist und was davor war. Zwar nicht unbedingt detailliert aber doch gut verständlich.

Natürlich habe ich die Einleitung gelesen. Er handelt die Einleitung in vier Seiten ab und dort steht nicht besonders viel über sein Leben.
 
Eben ist mir wieder einmal der edle achtfache Pfad Buddhas über den Weg gelaufen. Als ich mir diesen achtfachen Pfad anschaute, fiel mir auf, dass das wesentliche der Lehre ET's bei Buddha unter der rechten Anstrengung zu finden ist. Aber dies ist nur ein Punkt unter acht Punkten. Mir scheint, Buddhas Lehre ist wesentlich umfassender, als die von ET.

"Was aber, ihr Mönche, ist rechte Erkenntnis?
Es ist das Erkennen des Leidens, der Leidensentstehung, der Leidenserlöschung und des zur Leidenserlöschung führenden edlen achtfachen Pfades."

"Was aber, ihr Mönche, ist rechte Gesinnung?
Es ist eine Gesinnung frei von Sinnenlust, Haß, Grausamkeit."

"Was aber, ihr Mönche, ist rechte Rede?
Vermeidung von Lüge, Hinterbringung, roher Rede und törichtem Plappern."

"Was aber, ihr Mönche, ist rechte Tat?
Vermeidung von Töten lebender Wesen, Stehlen und Ehebrechen."

"Was aber, ihr Mönche, ist rechter Lebenserwerb?
Daß da der edle Jünger einen verkehrten Lebenserwerb vermeidend sich auf eine rechte Weise seinen Lebensunterhalt verdient."

"Was aber. ihr Mönche, ist rechte Anstrengung?
Da erweckt der Mönch in sich den Willen, unaufgestiegene üble, unheilsame Dinge nicht aufsteigen zu lassen . . .
aufgestiegene üble, unheilsame Dinge zu überwinden . . .
unaufgestiegene heilsame Dinge zu erwecken . . .
aufgestiegene heilsame Dinge festzuhalten und nicht schwinden zu lassen,
sondern zum Wachsen und Gedeihen und zur vollen Entfaltung zu bringen.
Und er müht sich ab, bietet alle Willenskraft auf, treibt seinen Geist an und kämpft."

"Was aber, ihr Mönche, ist rechte Achtsamkeit?
Da verweilt der Mönch in Betrachtung des Körperlichen . . .
der Gefühle . . . des Bewußtseins . . . der Geistobjekte,
eifrig, klarbewußt, achtsam, weltliche Begierde und Kummer verwerfend."

"Was aber, ihr Mönche, ist rechte Sammlung?
Da tritt der Mönch, den Wunschobjekten entrückt,
losgelöst von den unheilsamen Dingen . . .
in die erste Vertiefung ein . . .
in die zweite Vertiefung . . .
die dritte Vertiefung . . .
die vierte Vertiefung."
 
Das empfinde ich im Prinzip ebenso bei ET. Er schreibt nichts von dem, was er selber erlebt hat, wieso es zur angeblichen Erleuchtung gekommen ist. Stattdessen vermittelt er eine kopflastige, hohle, nichtssagende Theorie, die er als der Weisheit letzten Schluss verkaufen möchte. Und die Menschen spenden ihm Beifall. Weil ihnen ebenso die Authentizität fehlt?

Das ist Sinn der Sache... er entpersonalisiert es ja extra. Abgesehen davon wirst Du keinen "Erleuchteten" treffen, der eine große Geschichte aus seinem Leben macht. Die Vergangenheit existiert für so jemanden nicht mehr in der Art wie für uns. Und das "Ich" ebenso wenig. Da ist keine Identifikation mehr. Es ist nur noch gedanklich da, aber nicht mehr bedeutsam. Und bei einer Lehre, bei etwas das jemand anwenden können soll, der daran interessiert ist, ist es ja gerade wichtig dass so wenig persönliches wie möglich darin enthalten ist. Und da hat Tolle einen wirklich guten "Job" gemacht. Er hat das ganze sehr auf das Wesentliche gebracht. Keine unnötigen Dinge die sowieso nur Glaube sind, wie irgendwelche Methoden. Die kann man selbst daraus entwickeln wenn man möchte. Eine solche "Lehre" entspricht dem Spruch, man sollte jemandem der Hunger hat nicht einen Fisch schenken, sondern ihm das fischen beibringen. Es geht darum, den "Schüler" in die Unabhängigkeit zu führen. Das wird jeder gute Lehrer anstreben.

Ich habe mittlerweile viele Bücher gelesen, von Menschen die "erleuchtet" sind. S.N.Maharaj, Ramana Maharshi, OM C. Parkin, Gangaji, Osho, Byron Katie, und noch einige andere... fallen mir nicht alle ein. Niemand von denen macht eine große Sache aus der eigenen Vergangenheit, Osho höchstens, und auch nicht vom Erleuchtungserlebnis. Das ist sowieso sehr individuell. Es geht ihnen allesamt darum, den "Schülern" das Wesentliche zu vermitteln. Sie haben teilweise unterschiedliche Ansätze und doch ist die Basis bei allen gleich.

Als der Weisheit letzter Schluß wird übrigens gar nichts verkauft. Selbst "Ein Kurs in Wundern" bezeichnet sich selbst als Denksystem. Es geht rein um Zweckmäßigkeit. Objektive und absolute Wahrheit ist dort nirgends zu finden. Und genau das gilt es ja zu vermitteln. Das ist es auch was es so schwer macht, das Paradoxe. Wäre es anders, gäbe es keine verschiedenen Ansichten darüber. Dann wäre z.B. ganz klar, dass "der eine Weg" funktioniert und alle anderen nicht. Über Jahrtausende der Erfahrung, gäbe es heute sicher keinen Zweifel mehr, dass z.B. Enthaltsamkeit der einzige Weg ist, wenn es so wäre... Ist aber nicht so. Und es gibt nicht diesen einen Weg.
 
Oha, ich sehe, dass ich da noch einiges zu erkennen und zu verstehen habe. Danke für die ausführliche Antwort und dein Bemühen, mich zum Verstehen zu bringen, condemn.

Wirklich nichts zu danken. Ist für mich selbst immer hilfreich wenn ich etwas formuliere. Und auch das fällt darunter was ich eben schrieb. Es ist eine Art "Bild", ein persönlicher Ansatz die Dinge zu sehen, wobei ich mich bemühe so wesentlich wie möglich zu werden. Es gibt einen Punkt, der so etwas wie absoluten Charakter hat, dass weiß ich. Aber ich weiß noch nicht hundertprozentig, welcher es ist. Grundlegend ist es aber so, dass man sich selbst sagen kann, sogar eigentlich muss, dass das bestimmende Prinzip das Bewusstsein ist, welches man selbst ist. Es ist die Basis von allem, kommt vor jeder Art Wissen. Daher gibt es keine Gesetze, außer dem Gesetz des "Seins". Dieses "Sein" ist gleichbedeutend mit "Liebe". Im Ausdruck gibt es dann das Gesetz des Willens. Es gibt einen Satz aus dem "Liber Al vel Legis": "Liebe ist das Gesetz. Liebe unter Willen". Der beschreibt es ganz gut. Liebe ist das Gesetz, die Basis und Grundlage jeder Existenz. Wille ist der höchste Ausdruck, bzw. der von allen angestrebte Ausdruck. Beide führen zusammen. Liebe führt zum Willen, Wille führt zur Liebe.
 
Das ist Sinn der Sache... er entpersonalisiert es ja extra. Abgesehen davon wirst Du keinen "Erleuchteten" treffen, der eine große Geschichte aus seinem Leben macht. Die Vergangenheit existiert für so jemanden nicht mehr in der Art wie für uns.

Da gebe ich dir recht. Ich habe natürlich auch einige Bücher von "Erleuchteten" gelesen. Dabei handelte es sich hauptsächlich um Menschen aus dem Umfeld des Yoga. Leider beschreiben auch sie viel zu selten ihr Leben und ihr Leid, welches sie vor der Erleuchtung führten bzw. erfuhren. Erlebt man einmal die Seligkeit, nach der man sich so lange sehnte, dann vergisst man offensichtlich sehr schnell das Leid, welches man zuvor erfuhr. Aber zumindest in den Yogabüchern sind doch einige Hinweise, wie man sein Leben leben sollte. Und der Raja-Yoga-Weg, den ich favorisiere, beschreibt natürlich sehr ausführlich, wie dieser Weg aussehen sollte.
 
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Da gebe ich dir recht. Ich habe natürlich auch einige Bücher von "Erleuchteten" gelesen. Dabei handelte es sich hauptsächlich um Menschen aus dem Umfeld des Yoga. Leider beschreiben auch sie viel zu selten ihr Leben und ihr Leid, welches sie vor der Erleuchtung führten bzw. erfuhren. Erlebt man einmal die Seligkeit, nach der man sich so lange sehnte, dann vergisst man offensichtlich sehr schnell das Leid, welches man zuvor erfuhr. Aber zumindest in den Yogabüchern sind doch einige Hinweise, wie man sein Leben leben sollte. Und der Raja-Yoga-Weg, den ich favorisiere, beschreibt natürlich sehr ausführlich, wie dieser Weg aussehen sollte.

Aber ist das nicht auch für Dich ein Indiz, dass es vielleicht doch sein könnte, dass es diese Regeln wie man leben sollte gar nicht gibt. Wieso sollte jemand der erleuchtet ist, etwas so Wichtiges weglassen? Wäre irgendeine Regel unabdingbar, muss ein Erleuchteter sie ja erfüllt haben, sonst wäre er es nicht. Wenn er aber keine einzige Regel erwähnt, sondern eher eine Art "Methode" zur Bewusstmachung, die zum Teil persönlicher Natur ist, weil die grundlegenden Gesetze tatsächlich so grundlegend sind, dass man daraus erst eine Handlungsanweisung ableiten muss, kann man doch davon ausgehen, dass es eben tatsächlich kein einziges äußeres Gesetz gibt, das Bedingung ist.

Ich persönlich würde behaupten, dass ich nicht nur davon ausgehe sondern das sicher weiß, was natürlich keine Rolle für jemanden spielt der vom Gegenteil überzeugt ist. Aber auch der simple Gedanke, dass doch eine äußere absolute Bedingung, wie etwa Deiner Meinung nach Enthaltsamkeit eine ist, logischerweise dann von jedem Erleuchteten erfüllt worden sein müsste, eine solche Eindeutigkeit hätte, dass sie nach Tausenden von Jahren der Erforschung auf diesem Gebiet sicher nicht mehr zur Diskussion stünde. Die Tatsache, dass aber so ziemlich auf allen Gebieten, auch den Naturwissenschaften, die Objektivität beanspruchen, diese Eindeutigkeit nicht zu finden ist, dass nach wie vor alles Auslegungs- und Glaubenssache zu sein scheint, spricht doch ziemlich dafür, dass diese gesamte Realität einzig und allein den absolut grundlegenden Regeln des Bewusstseins unterliegt, dass nur sehr wenig Grenzen setzt. Aus diesen Regeln kann sich dann jeder eine Methode ableiten, niemand aber kann eine Methode berechtigterweise zur absoluten Bedingung erklären.
 
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