Eckhart Tolle

Guten Morgen Opti!

Ein Danke für Deinen Beitrag, den ich hier jetzt nicht in der Länge kopieren will.

Guten Morgen Energeia,

sorry, aber ich steige bei Dir aus. Dein Gerede ist mir viel zu Kopfig und zu Scheinheilig. Ich müsste, um Dich zu verstehen, meinen Verstand bemühen um erstmal den Text von Dir auseinander zu nehmen, damit ich verstehe, was Du sagen willst. Jedoch lese ich keine Texte sondern ich fühle sie. Bei Dir kommt nichts rüber. Du könntest also genausogut nichts sagen.

Nur noch soviel: Wenn Du meinst, mit Distanz zu einem Text etwas anderes aus einem Text zu lesen, dann ist das ganz einfach Dein Problem. Ich schreibe, was ich fühle und denke. Es geht mir nicht um Distanz zu dem, was ich schreibe. Was für ein Quatsch.

Guten Morgen Condem,

ich schrieb, ich würde Tolle eher als Anti-Christen bezeichnen als einen Heilsbringer. Anti-Christ ist ebenso eine Energie, die eben nicht zu Gott führt wie es z.B. auch das liebe Geld sein kann, wenn man es nur einseitig nutzt. Oder das spirituelle Ego. Oder... Es gibt nicht DEN Anti-Christen...

Im übrigen kommen Emotionen in der Tat aus dem Verstand. Sie haben jedoch nichts mit den Gefühlen zu tun, die aus dem Bauch heraus kommen. Genau dort ist der Haken. Nun könnte man sagen, klar, Gefühle sind Emotionen, Englisch-Kenntnisse mangelhaft. Okay, dann sind die Dinge aus dem Verstand Projektionen aber kein Gefühl. Ob Du's glaubst oder nicht...

Gruß an alle
Andreas
 
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Hier machst Du z.B. einen Denkfehler sehr deutlich. Du trennst Emotionen und Verstand. Du müsstest nur mal genau hinschauen um zu erkennen, dass Emotionen und Gedanken zusammengehören. Gedanken lösen Emotionen aus, Gedanken reagieren auf Emotionen. Die Bewertungen des Verstandes erzeugen das Ungleichgewicht, dass sich dann als Emotion niederschlägt. Dabei geht es nicht um Ausblenden, und der Verstand ist ganz sicher keine heile Welt, sondern genau das Gegenteil. Gleichzeitig geht es eben nicht darum, ein Problem logisch oder analytisch zu lösen, sondern genau umgekehrt sich die Relativität dessen bewusst zu machen, was man so alles für wahr und gut begründet hält. Angenommen, Du würdest für einige Stunden ernsthaft eine Art Methode (die eigentlich nur daraus besteht, zu hinterfragen was man glaubt) auf Deine Enthaltsamkeitsüberzeugungen anwenden, hättest Du das überstanden. Dass Du das nicht mal wollen würdest, sollte Dir schon zu denken geben. ;) Mach nicht anderen den Vorwurf, sie würden die Flucht ergreifen, nicht hinschauen, unbewusst sein... Schau mal bei Dir selbst hin. Kannst Du in jedem Moment... Genau jetzt laufen bei Dir jede Menge automatischer Reaktionen ab die Widerstand zeigen. ...aber, ich will das nicht erklären... Denke mal, es kommt ebenfalls nicht an.

VG, C.

Du sprichst aus der Sicht eines Menschen, dem es niemals gelungen ist, sich von seinen negativen Emotionen zu befreien, der immer Gefangener (Opfer) seiner negativen Emotionen war, und hoffst, dich auf dem von dir favorisierten Weg davon zu befreien. Ich aber sage dir, es wird dir nicht gelingen.
 
Im übrigen kommen Emotionen in der Tat aus dem Verstand. Sie haben jedoch nichts mit den Gefühlen zu tun, die aus dem Bauch heraus kommen. Genau dort ist der Haken.

Genau das ist der springende Punkt. Die Taoisten, die chinesische Medizin und die moderne Kundalinitheorie sehen das Zentrum des Menschen, gewissermaßen seine Seele, im Nabelzentrum. Das ist der entscheidende Punkt, der berührt (geheilt) werden muss. Aber ich möchte gar nicht weiter darauf eingehen, weil sich ohnehin niemand dafür interessiert, der den Verstand in den Mittelpunkt seines Seins stellt.
 
Deine Darstellung entspricht absolut nicht der Wahrheit. Die Enthaltsamkeit scheint ein ganz rotes Tuch für dich zu sein. Du bist offensichtlich nicht einmal in der Lage, sachlich darüber zu reden (schreiben), dies hast du schon mehrfach unter Beweis gestellt, geschweige denn, dass du irgendwelche intensiveren Erfahrungen damit gemacht hast. Mit anderen Worten, du urteilst über Dinge, von denen du einerseits nichts verstehst und die du andererseits überhaupt nicht an dich heranlassen möchtest. Und weil das so ist, sprechen dich wahrscheinlich auch die Lehren ET's so an, der den ganzen Komplex der Sexualität mehr oder weniger ausblendet. Erleuchtung beruht aber im Prinzip auf der Sublimation sexueller Energien.
Ich habe keine Lust über etwas zu reden, dass irrelevant ist. Ein rotes Tuch ist es für mich nicht, es spielt einfach keine Rolle. Und ich bin auch nicht unbedingt "Sex-süchtig" oder sowas, aber natürlich versuche ich das nicht. Ich weiß ja, dass es unnötig ist und kein direkter Weg. Ich mache übrigens auch keine Lichtnahrung, keine Mantren, keine Gebete, keine Yoga-Übungen, keine Liegstütze (zumindest nicht für Erleuchtung). Und wirklich, Enthaltsamkeit macht nicht mehr Sinn, als wenn man sich sagt, jeden Tag auf einen Baum zu klettern bringe einen der Erleuchtung näher. Irgendwann funktioniert es wahrscheinlich, wenn der Glaube stark ist. Aber es dauert sicher lange und ist nicht direkt. Und Erleuchtung beruht ganz sicher nicht auf der Sublimation sexueller Energie. Erleuchtung hat mit physischen Vorgänen nur insoweit etwas zu tun, als dass es um Aufmerksamkeit des Bewusstseins geht. Es geht um Bedeutung, und es ist ganz sicher kontraproduktiv, wenn Sex oder Drogen, oder Geld oder was auch immer eine große Bedeutung für einen hat. Aber auch da geht es um psychologische Vorgänge und absolut nicht um Physische.

Wenn du sagst, Buddha und Jesus hätten niemals das Zölibat praktiziert, dann erkläre mir doch bitte einmal, warum das Zölibat (Brahmacharya) in den Schriften Buddhas und im Neuen Testament zu finden sind und warum sowohl buddhistische als auch christliche Mönche so großen Wert darauf legen. Aber jeder, der nicht die Kraft, den Willen und die Einsicht hat, sich von seiner sexuellen Verhaftung zu lösen, sucht auf 100.000 Wegen nach Ausflüchten. Hauptsache er kann seinen sexuellen Gewohnheiten weiterhin so frönen, wie er es immer getan hat.
Es geht doch beim Christentum wie auch beim Buddhismus und sehr vielen anderen Religionen nicht bloß um sexuelle Enthaltsamkeit. Es geht um allgemeine Enthaltsamkeit von "Sinneslust" und das hat ursprünglich den oben genannten Sinn, überhaupt die Kraft zu finden sich nach innen wenden zu können. Das Jesus gegen den Mammon wetterte hatte auch keine moralische Bedeutung, sondern allgemein geht es darum, die Bedeutung von allem Materiellen/Physischen abzuziehen. Bei Buddha geht es ebenfalls darum. Enthaltsamkeit ist da nur ein Punkt unter vielen und soll ein allgemeines Prinzip verständlich machen. Gleichzeitig ist es nicht der Genuß von etwas, dass kontraproduktiv ist, sondern das "brauchen". Immer geht es um das was im Bewusstsein abläuft. Du kannst alles tun oder lassen, solange es keine Bedeutung von "brauchen" hat.

VG,
C.
 
Es geht doch beim Christentum wie auch beim Buddhismus und sehr vielen anderen Religionen nicht bloß um sexuelle Enthaltsamkeit. Es geht um allgemeine Enthaltsamkeit von "Sinneslust" und das hat ursprünglich den oben genannten Sinn, überhaupt die Kraft zu finden sich nach innen wenden zu können. Das Jesus gegen den Mammon wetterte hatte auch keine moralische Bedeutung, sondern allgemein geht es darum, die Bedeutung von allem Materiellen/Physischen abzuziehen. Bei Buddha geht es ebenfalls darum. Enthaltsamkeit ist da nur ein Punkt unter vielen und soll ein allgemeines Prinzip verständlich machen. Gleichzeitig ist es nicht der Genuß von etwas, dass kontraproduktiv ist, sondern das "brauchen". Immer geht es um das was im Bewusstsein abläuft. Du kannst alles tun oder lassen, solange es keine Bedeutung von "brauchen" hat.

Ich habe nicht gesagt, dass Enthaltsamkeit allein zur Seligkeit führt. Aber sie ist der entscheidende Punkt, weil die sexuelle Energie, wenn sie nicht immer und immer wieder aus Gründen der kurzfristigen sexuellen Befriedigung vergeudet wird, die Energien liefert, die uns die Seligkeit beschert. Es mag sein, dass dein Weg, eine gewisse Zufriedenheit beschert. Was meinst du aber, in welcher Seligkeit die Menschen schweben, die zusätzlich das Brahmacharya praktizieren? Diese Seligkeit wirst du niemals erleben, so sehr du dich auch anstrengen magst. Andererseits bringt die permanente Vergeudung der sexuellen Energie großes Leid mit sich. Dies haben sowohl Buddha als auch Jesus erkannt und entsprechend praktiziert. Da bin ich mir ziemlich sicher.
 
Ich habe nicht gesagt, dass Enthaltsamkeit allein zur Seligkeit führt. Aber sie ist der entscheidende Punkt, weil die sexuelle Energie, wenn sie nicht immer und immer wieder aus Gründen der kurzfristigen sexuellen Befriedigung vergeudet wird, die Energien liefert, die uns die Seligkeit beschert. Es mag sein, dass dein Weg, eine gewisse Zufriedenheit beschert. Was meinst du aber, in welcher Seligkeit die Menschen schweben, die zusätzlich das Brahmacharya praktizieren? Diese Seligkeit wirst du niemals erleben, so sehr du dich auch anstrengen magst. Andererseits bringt die permanente Vergeudung der sexuellen Energie großes Leid mit sich. Dies haben sowohl Buddha als auch Jesus erkannt und entsprechend gelebt.

Lass es mich anders sagen:
Sexuelle Enthaltsamkeit ist keine Bedingung. Physisches ist keine Ursache.
Die Theorie von der Vergeudung sexueller Energie usw. ist alles bloß Glaube. Glaube daran, und Dein Bewusstsein hat die Kraft Dir Erfahrungen zu bescheren, die dem entsprechen. Glaube es nicht und es hat diese Bedeutung nicht. Die Kraft liegt im Bewusstsein, nicht in der Materie. Die Materie kann weder Gutes noch Schlechtes bewirken, sie basiert ja selbst auf "Geist". Diese Realität, und das haben sowohl Buddha als auch Jesus erkannt, ist ja nicht mal wirklich objektiv-physisch. Sie ist eine Art Traum, innerhalb eines Bewusstseins, das DU bist. Du beobachtest Opti. Es ist wie in einem Traum... Und wie in einem Traum, gibt es keine materiellen Vorgänge, die getrennt von Dir sind. Du kannst darauf reagieren als seien sie Ursache, Du kannst vor einem Monster weglaufen, weil Du glaubst es könnte Dir töten, Du kannst auch glauben, dass Du einen Kopfstand machen musst um erleuchtet zu werden. Das steht Dir alles frei... Die Ursache ist aber im Traum, wie auch in dem was wir Realität nennen immer das Bewusstsein. Denk einen Moment darüber nach, wie es wäre wenn das hier wirklich ein Traum sein sollte, und ob dann Deine Theorie noch so stimmen kann... Und lehne das vielleicht nicht vorschnell als Spinnerei ab. Wenn Du nüchtern darüber nachdenkst und ein bisschen darauf achtest, dass die Reaktionen das als Blödsinn zu empfinden automatische Reaktionen sind, die ebenfalls auf Glauben beruhen, Du erzeugst sie nicht bewusst auf rationaler Basis, wirst Du erkennen, dass es zumindest keinen Gegenbeweis geben kann.

VG,
C.
 
Es ist schon erstaunlich, wie neutral du schreibst, Energeia. Meinen Respekt dafür.

Mich interessiert, wie das genau aussieht, mit dem "ins Gefühl bringen" und was dann bei der Heilung passiert. Könntest du mir das näher erklären, Lightning?

Guten Morgen Jackass!

Nehmen wir z.B. irgendeine Situation in der Kindheit. Wir haben vielleicht den roten Faden in unserem Leben bis dorthin zurückgeführt. Dann gibt es sehr viele Leute die z.B. die Loyalitätsfahne rausholen und sagen: JA, meine Eltern konnten damals nicht anders. Das ist dann ein Emotion aus dem Kopf heraus, in welcher man ein Mitleid mit den Eltern hat und spürt, wie schwer sie es damals hatten. Und dann kommt das berühmte: Ich verzeihe ihnen.

Hierbei übergehen wir aber unsere eigenen Gefühle von damals, denn es hilft uns nichts, heute, als Erwachsener Mensch die Situation anders zu betrachten. Denn Tatsache ist, damals tat es weh. Und ob dieser Schmerz nun aus dem Ego heraus kommt oder nicht ändert nichts...

Das Ding an der Sache ist zunächst mal, dass Schmerz eine wesentliche Resonanz in uns ist. Wir ziehen an, was in uns ist und somit kommen wir immer wieder in Situationen, in denen wir uns an diesen Schmerz erinnern. Man kann den Verstand disziplinieren und sagen, okay, dass war damals. Heute ist es anders...

Wenn aber der Schmerz fort ist, ist auch die Resonanz fort. Damit verändert sich alles um uns herum, ohne das wir bewusst eingreifen müssen. Hinter jedem Schmerz ist eine Tür. Durch sie hindurch zu gehen verändert unsere Sicht auf alles. Nicht aus dem Verstand, sondern aus dem Gefühl. Was wächst, ist die Selbstliebe für uns. DAS ist Heilung.

Was ich dabei machen kann ist "nur" versuchen, die Leute auf sich "zurückzuwerfen", indem ich immer wieder daran erinnere, bei sich zu schauen und zu fühlen. Oft ist es gut, die Hände auf den Bauch zu legen, um dort zu fühlen. Viele kennen auch z.B. den berühmten Klos im Hals, wenn sie über alte Dinge sprechen. Und manchmal nehme ich auch das Pendel um den Menschen zu zeigen, wo ihre Wahrheit ist. Wenn sie es dann nicht annehmen wollen, kann ich allerdings nichts machen. Gem. meiner Fußnote kann man gegen Argumente wenig ausrichten, wenn sich der Verstand dran hängt. Leider muss es sehr vielen erst richtig schlecht gehen, bevor sie bereit sind, etwas zu verändern. In wie weit das Teil ihres Planes ist, will und kann ich dann auch nicht beurteilen. Es kommen schon die Richtigen zu mir. Alle anderen wehren sich. Dann ist es noch nicht ihre Zeit...

Liebe wird zu einem Dauerhaften Zustand, auch außerhalb von Übungen oder Meditation. Sie ist in uns. Wir sind diese Liebe. Gratis dazu gibt es Bewusstsein. Für sich, für alles. Immer ein Stück mehr. Nicht aus dem Verstand, weil es angelesen wurde sondern aus dem Gefühl, weil es einfach klar ist. Es kommt zu uns. Wir müssen nicht hingehen und suchen...

Ich hoffe, ich konnte es einigermaßen verständlich ausdrücken...

Gruß
Andreas
 
Jetzt verstehe ich, warum du Tolle nicht als Heilsbringer wahrnimmst. Er sagt ja im Prinzip, dass man den Verstand beobachten soll und es gilt, ihn zu überwinden. Ich weiß, er sagt nicht explizit, dass wir unsere Gefühle lieben sollen, aber er sagt schon, wir sollen sie annehmen.
Nur kapiert man das nicht so schnell, weil Tolle vom Verstand eher als Behinderung redet. Ich habe das auch lange falsch gemacht und nur beobachtet und dann mich selbst mit dem Verstand berichtigt, sozusagen den Verstand mit dem Verstand stillgelegt (anders kann ich es nicht ausdrücken). Meine Gefühle habe ich einfach kommen lassen, aber sie gingen nicht so einfach, auch wenn ich mich drauf konzentriert habe. Ich habe sie nicht geliebt und als Teil von mir akzeptiert, sondern immer nur gesehen "das macht jetzt der Verstand und das brauch ich nur beobachten". Es machte erst Klick bei mir, als ich auf einer Webseite (die ich leider nicht mehr wiederfinde) las, dass Angst die Abwesenheit von Liebe ist. Und das deckt sich wieder mit deiner Aussage. Und merke auch, dass es besser ist, seine Emotionen zu lieben, statt sie nur zu beobachten. :)
 
Opti, mich macht stutzig, wie du mit offenbar 100%iger Sicherheit immer davon redest, dass dies und das falsch sei und nur dein Weg zur Seligkeit oder zur Erleuchtung führt (was meinst du eigentlich mit Seligkeit?). Du kannst es nicht genau wissen, denn soweit ich weiß, bist du nicht erleuchtet, genauso wie jeder andere hier inkl. mir. Du hattest mir damals (zur Klärung: wir hatten vor ein paar Monaten einen intensiveren PN-Austausch) geschrieben, dass du während deiner Enthaltsamkeit frei von allen psychischen und psychosomatischen Beschwerden warst. Aber Erleuchtung war das noch nicht, oder? Denn die soll ja unumkehrbar sein.

Wie also, kannst du mit solch einer Bestimmtheit sagen, dass kein anderer Weg dorthin führt? Etwas Demut täte da ganz gut, finde ich.
Ich weiß auch nicht, ob mein Weg mich da hinführt. Und da ich es nicht genau weiß, möchte ich mich auch von vorschnellen Urteilen Abstand nehmen. Ich hätte in meinem vorletzten Beitrag eher schreiben sollen "Wahrscheinlich kommt man nur so zum Ziel" statt "Nur so kommt man zum Ziel". Das sehe ich jetzt ein und werde mich bemühen, mich daran zu halten.
 
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