Lieber Mr.B.Rasta,
Hey Energeia

Kennst du von Dostojewski "Der Traum eines lächerlichen Menschen"?
Eine bessere Darstellung in der Literatur dieser "Vision" habe ich noch nicht gefunden.
Ich glaube die "Idee" oder "Utopie" ist ein erkennen des menschlich, göttlichen Potentials in uns und viele Menschen die ich kenne, geht es genauso.
Das die inneren Bilder und Visionen vom göttlich verwirklichten Menschen jedem sich erschliessen, der die ernste Absicht hat in die Tiefe des Menschseins zu sehen.
Jemand der dies gesehen hat wird automatisch zum Priester und Prediger, der andere Menschen durch die autenthizität seiner Reden mitten ins Herz trifft.
Schwer ist es auf diesem Weg die Reinheit der Motivationen zu finden um im SInne von Karma-Yoga zu handeln, dass das LEben zum selbstslosen Dienst am Leben an sich wird.
Wer ein gutes Herz hat, nachdenkt und seine Spiritualität wahrnehmen kann wird früher oder später reif sein für die "Ideen" und wird von da an getrieben sein das Menschenmögliche für die Umsetzung dieses Traumes zu tun.
Und sich verändern und vlt andere inspirieren.
Wars Martin Luther King der sagte "I have a dream!"
Eine der spirituellsten, erleuchtetsten Reden die ich je gehört hatte.
Etwas heftig vom Leder gezogen, aber im Kern der Wahrheit von Liebe udn göttlicher Lebensfreude gesprochen, auch wenn er sich dessen nicht bewusst war und dachte es seien "seine" Ideen.(falls er das dachte)
Wünsche dir einen wunderschönen Tag oder NAcht,
Mr.B.Rasta
jeder muss, nachdem er diese Intuition und Erkenntnis in sich erfahren hat, ja einen Halt in sich bzw. eine Praxis gewinnen oder festigen. Ich finde es gut, dass du hier eine selbstbewusste Position gefunden hast.
Für mich gibt es hier noch einige Fragen, die ich mir noch nicht beantwortet habe, für die ich noch Zeit brauche.
An diesem Bewusstsein selbst, an seiner Fruchtbarkeit, an seiner Transzendenz habe ich keine Zweifel. Alleine auch deshalb, weil es hier gar nichts zu zweifeln gibt, etwa mit dem Verstand, sondern weil die Frucht ja unmittelbar erfahrbar ist, erfahrbares Sein selbst ist: wenn ich erfahre, wie ich mich nicht identifiziere und reagiere, wenn ich erfahre, wie ich friedlich, wie ich liebevoll bin - all das ist dann in der Erfahrung, im Sein evident.
Die Frage, die ich für mich noch nicht abschließend beantwortet habe, die auch nicht nur eine mentale Frage darstellt, sondern deren Ausdruck sich als Lebenspraxis, Lebensweg darstellt, ist die Frage, wie ich mit dieser Erkenntnis, dieser Erfahrung, diesem Bewusstsein über mein gegenwärtiges Sosein umgehe.
Dass ich einfach zum Priester dieser Botschaft werde und die sie weitergeben möchte, das ist für mich nicht selbtstevident.
Ich sehe, wie sich jeder Mensch diese Erkenntnisse mehr oder weniger selbst aneignen muss, dass man sie nicht einfach wie Informationen übertragen kann und man sich hier als Prediger vielleicht selbst viel zu wichtig nehmen kann. Ich sehe also auch, wie sehr die innere Intuition im Verlaufe des Ausdrucks anhand von vor-transpersonalen, psychischen Problemen sich als Kompensationsausdruck manifestieren kann, so dass sich die Intention der Botschaft verkehrt. Der Prediger ist dann so sehr mit der Botschaft identifiziert, dass er sich dabei gar nicht sehen kann. Das Predigen selbst kann also Identität verleihen, Selbstwert kompensieren, das Ego über andere stellen, das Ego für andere verschließen.
Dieses Nicht-Sehen-Können der Kompensation wäre also dann auch mir selbst nicht einsichtig, denn es ist ja ein Nicht-Sehen-Können. (Dass ich bei Opti z.B. diesen Eindruck immer wieder habe, das habe ich ja schon mehrmals angedeutet. Dass ich dies bei mir selbst wie einen Schatten vermute und hier und da auch wie im Rückspiegel erblicken kann, habe ich ebenfalls schon erwähnt.)
In einem anderen Thread dieses Unterforums hat gerade der "Druide Merlin" den folgenden Spruch zitiert:
Der Weise wirkt, ohne etwas zu tun
und lehrt, ohne etwas zu sagen.
Dinge tauchen auf und er lässt sie kommen;
Dinge verschwinden und er lässt sie gehen.
Er hat, aber er besitzt nichts.
Wenn sein Werk getan ist, vergisst er es-
deshalb ist es von Dauer.
Ich möchte diesen Spruch nicht ebenfalls für alle Wahrheit halten, sondern nehme ihn als Hinweisschild für eine Einsicht.
Wie genau sich nun das Verhältnis von Einzelbewusstsein und Kollektiv, von Predigen und Transzendenz, von Lehren können und nicht Lehren können verhält, das ist für mich also noch nicht geklärt - mein Gefühl sagt mir, dass ich hierfür noch ein wenig Zeit brauche.
Dass Tolle in dieser Hinsicht von einer alten Welt und einer neuen Welt spricht - dies auch ein wenig als entweder-oder darstellt sowie als einen Schritt - das ist für mich in Hinsicht auf diese lebenspraktischen Fragen nicht relevant. Aus meiner Sicht sind dies vor allem Schritte, die jeder einzelne letztendlich selbst gehen muss so wie niemand einem Menschen das Gehen-Lernen abnehmen kann.
Liebe Grüße,
Energeia