Eckhart Tolle

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Hallo,

ich hatte mir jetzt auf den Hinweis von Mr.B.Rasta die deutsche Audio-Version von "Eine neue Erde" besorgt und reingehört. Ich weiß nicht, ob es noch eine deutsche Version gibt, die Tolle spricht, aber diese sprach ein anderer Herr.

Das Interessante für mich war, dass ich die Stimme als unsicher, nicht mit dem Sein in den Worten präsent und gereit emfpand. Es war so, als wenn ein Mensch einen fremenden Text vorliest, der ihn selbst nicht wirklich durchdringt, dessen Essenz nicht aus ihm selbst sprudelt.
Daraufhin habe ich mir die englisch Version von Tolle angehört. Und siehe da, ich empfand den Text vollkommen anders. Tolle besitzt, so mein Empfinden, die Gabe, präsent zu sein, einen Menschen so anzusprechen, dass er hierbei wie ein unmittelbarer Gegenüber, ein authentischer Freund erfahren wird. Es entsteht eine teilnehmende "Verbindung". Nach längerer Zeit wird er manchmal ein klein wenig unruhig, vor allem auch in den Videos, dann ist es an seinen Gesten zu sehen, aber letztlich tut dies der Verbindung keinen abbruch - so mein Gefühl.

In diesem Sinne war es ein interessanters Experiment hinsichtlich Tolle mit einer Kontrollgruppe bzw. zwei unabhängigen Variablen :)

Über den Inhalt kann ich noch nicht allzu viel sagen.
Die Alternative alte Welt und neue Welt wirkt auf mich ein wenig dualistisch, entweder-oder, auch wenn damit eine "Idee" verbunden ist. Das ist ein erster Eindruck.

Hat das jemand ähnlich erfahren - z.B. Mr. Basta?

Liebe Grüße,
Energeia


HI Energeia,

interessant deine These, denn ich hatte ebenfalls in das HB von "Eine neue Erde" reingehört und war von der Stimme irgendwie abgestossen.
Es wirkte so belehrend, erklärend, nicht erweiternd. Hat mich so nicht berührt, eigentlich wie du es sagst.
Ich dachte nur dass es Tolle persönlich war, da er doch eigentlich deutscher ist.
Ansonsten hab ich das Buch eben sehr intensiv gelesen und währenddessen ist sehr viel mit mir geschehen, von alleine, wie ich schon beschrieben hatte.

Wegen alternativer alter und neuer Erde seh ich das eigentlich wie eine Aufwärtsspirale, die Bewusstseinsevolution.
Dass wovon schon Jesus und Buddha sprachen, die Yogis und Schamanen.
Tolle nimmt sogar ausdrücklich abstand von Spekulationen über das Bild der Zukunft und Frau Lunas annahme, Tolle werde durch seine Vermarktung gedrängt zu produzieren, kann ich nur entgegenstellen, dass ET in "eine neue Erde" die Aussage macht, dass er sich ab jetzt und nach diesem Buch von der Öffentlichkeit zurückziehen werde, da diese Auftritte usw nicht sein Ding seien und das er nun das Gefühl hat, seine Worte haben einen Raum im kollektiven Bewusstsein eingenommen, der groß genug ist, das es nun von selbst wirken kann.



Ich empfinde das neue Bewusstsein als eine von Widerständen befreite Wahrnehmungsfähigkeit der Wirklichkeit.
So wie ein Baum seine Blätter im Herbst verliert und sie abfallen, sehe ich das mit dem alten Bewusstsein, es wird überflüssig werden und ein Festhalten daran wird nicht gesund sein.

Ich sags mal so:
Die neue Erde(die ja nur im Bewusstsein der Menschen existiert, für die Tiere usw wird sie die alte bleiben) wird befreit sein von den 7 "Todsünden", von alleine, denn ab einem bestimmten Entwicklungsniveau des menschlichen Bewusstseins wird "sündhaftes" Verhalten, einfach als selbstzerstörerisch und kindisch erkannt.
opti schreit jetzt bestimmt "jaaaa!!! WOLLUST!!!!"
aber es gibt ja noch andere Aspekte die unendlich viel Leid erzeugen, wie Gier, Hass, Völlerei usw.
Eine bescheidene Menschheit, in der sich jeder um sich selbst kümmert und sein Ding macht, in der quasi keine Polizei und Politik die Menschen steuern muss.
Jeder schaut auf sich selbst und erzeugt kein Leid, man braucht sein Fahhrad nicht mehr absperren, Gastfreundschaft wird eine Renaissance erleben und es gibt keinen Beziehungsstress mehr.
Jeder ist bei sich, also präsent und muss keinen Illusionen mehr hinterherlaufen



In meinem Gefühl ist das nicht dual, sondern ein Schritt nach vorne.
Ich glaube das es praktisch nur zwei Zustände gibt;
fliessen(Liebe, Leben, Wachstum) und starre(Blockade, Starrheit)

Jede Krankheit wird aus heilerischer Sich als Blockade im Energiesystem angesehen, ebenso sind blockierende Denkmuster, wachstums- , lebens- und vorallem Liebesfeindlich.
Die neue Erde ist nur ein von Blockaden im Bewusstsein gereinigter Platz, von Menschen erzeugt, die die Liebe, das göttliche in sich spüren und so frei von Abhängigkeiten werden die ihr Verhalten, denken und fühlen vergiften.


Im Moment ist die Menschheit als Kollektiv ein unreifer Halbstarker der mit seinen Muskeln spielt(Waffen, Resourcenausbeutung), sich an Machtspielen labt(Manipulation, Unterdrückung, Erpressung), Rücksichtslos seine Interessen zum eigenen Vorteil verfolgt. Der Mensch hat seine Macht/Kraft entdeckt(Technik,Wissenschaft,Vernetzung). Auf eine einzelne Person bezogen könnte man das auch als einen ganz normalen Entwicklungsabschnitt in der Identitätsfindung sehen. Rumpöbeln, mal ein bischen schlägern, schauen wie weit man gehen kann, erpressen/unterdrücken , Angst machen.
GRENZEN FINDEN

Hat ja alles was vom Solarplexus Chakra und wer weiß, vielleicht steigt das menschliche Bewusstsein bald ins Herzchakra auf.
Erste anzeichen davon sind ja schon zu sehen (UNO, wir sind alle eins;) Entwicklungshilfe, Umweltschutz)
Klar sind diese ganzen Organisationen noch durchwachsen von den ganzen Eitelkeitsspielen der Menschen, aber es ist ein gewisser Trend in der Intension der Absichten zu sehen, worauf Energie verwendet wird:banane:

LG Mr.B.Rasta
 
Was für mich mit Eckhart Tolle ein "inneres Thema" darstellt, ist diese gnadenlose Vermarktung. So als ob von ihm verlangt wird, etwas zu schreiben und er aber gar nicht so schnell laufen kann, wie er sollte.

Luna

Hallo Luna,

ich habs zwar schon im oberen Artikel geschrieben, aber evtl geht es da unter.
ET hat sich von der Öffentlichkeit verabschiedet, gesagt er hätte keine Lust mehr auf Vorträge usw und hat auch nicht vor weitere Bücher zu schreiben, da alles was er zu sagen hätte, gesagt wurde und es ihm zu anstrengend ist in der Öffentlichkeit zu stehen.
Er geht davon aus dass seine bücher und Vorträge im kollektiven unterbewusstsein wirken werden.

LG Mr.B.Rasta
 
Nun, wie gesagt, ich beobachte meine Gefühle und nehme sie an.
Außerdem macht mir das Annehmen den körperlichen Schmerz erträglicher..

Hey Jackass:D

Das ist ja alles worum es geht, Gefühle zulassen und sich nicht wegflüchten in Süchte und Zerstreuungen, sondern die unangenehmen Gefühle zulassen und fühlen.
Erst wenn man wieder lernt seine Empfindungen bewusst zu spüren, wird man auch in Zukunft sensibler für seine Grenzen werden, was verletzt, was gut und schlecht ist.
Ich nehme jetzt seit ca einem Jahr meine Gefühle bewusst an und lasse sie durch mich hindurch gehen.
Dann verschwinden sie auch und stauen sich nicht in der Verdrängung an.

Seit dem kann ich mich auch ohne Probleme selbst annehmen wenn ich von schlimmen Gefühlen überwältigt werde und verurteile wenigstens mich selbst nicht mehr, sondern fühle sie einfach.
Ich bleibe bei meinem Atem und dem Gefühl udn bearbeite es, lasse es hochkommen, nochmal in mir toben und dann geht es.

Was mich manchmal entmutigt ist zu spüren, dass es einen gewaltigen Berg an alten Gefühlen abzuarbeiten gibt und ich auch immer wieder den Glauben daran verliere dass es mal alles vorbei sein wird.
Aber der Weg ist ja das Ziel und seitdem ich gut im zulassen bin, hab ich mit Gefühlen zumindest keine Probleme mehr und ich weiß was ich tun kann.
 
Das Komische ist: sie tun's doch. :)
Dadurch, dass ich mir meiner Emotionen bewusst werde, statt mich durch sie wegtragen zu lassen und sie mit meinen Gedanken immer wieder zu "füttern", werden sie aufgelöst. Ich führe alle meine Handlungen bewusst durch, beobachte meinen Körper dabei und nehme alles an, was dabei in mir aufsteigt. Normalerweise strebt man gegen die Emotionen, denn sie behindern einen. Man will sie eher loswerden statt sich ihnen hinzugeben. Das ist aber genau der falsche Weg. Man muss sie annehmen, ja sogar lieben (und somit sich selbst) und dann passiert tatsächlich das Magische: sie lösen sich auf. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen, aber ich merke, je mehr ich mich so verhalte, desto weniger intensiv sind meine Emotionen.

Noch was zum Unterbewusstsein: Das spielt bei Emotionen natürlich auch eine Rolle. Nach Tolle gehört auch das zum Verstand. Aber wenn man bewusst ist, dann hat das Unterbewusstsein gar keine Chance zu wirken und die Muster, die man im Laufe des Lebens aufgebaut hat, können nicht mehr zum Tragen kommen. Und irgendwann sind diese Muster durch Nichtbenutzung verschwunden.

Ja, es kann so einfach sein, wenn man nur will. ;)
Probiere es doch einfach mal selbst aus.

Perfekt:danke:

Ich unterschreib das Jackass und bei mir funktionierts genau so und irgendwann verschwinden die Reaktionsmuster, weil man immer besser mit Gefühlen umgehen kann und keine übertriebenen reaktionsmuster mehr braucht um sich zu verteidigen.
Je mehr das Ego demontiert wird umso weniger Grund gibt es sich aufzuregen,
Dinge persönlich zu nehmen usw.
Und je mehr Bewussteit man hat um so weniger braucht man negative Emotionen um sich lebendig zu fühlen.

@opti
ZUlassen heisst raus/durchfliessen lassen und nicht unverarbeitet zu verdrängen und wenn sie raus sind, sind sie wech.
So lang aber das Reaktionsmuster nicht erkannt ist welches hinter den Gefühlen steht, die dieses erzeugt, werden diese Gefühle immer wieder aufs neue erzeugt.
Durchs zulassen dieser Gefühle entsteht aber eine Bewusstheit für den Ursprung dieser Gefühle, was die eigene Verantwortung für das entstehen dieser Gefühle langsam erkennen lässt und so kann dann, durch die Freilegung der Struktur, die Einstellung bezüglich dem Problem neu ausgerichtet werden.

LG
Mr.B.Rasta
 
Du bist jetzt, wenn ich nicht falsch liege, 6 Jahre in diesem Forum registriert.

Was ist dein Fazit nach 6 Jahren Praxis all dieser Dinge?

Ich habe sehr viel gelernt durch die Beschäftigung mit den verschiedenen Themen. Dadurch habe ich einen recht guten Überblick über viele spirituelle Bewegungen erlangt. Das hat mich sehr bereichert.
 
opti schreit jetzt bestimmt "jaaaa!!! WOLLUST!!!!"
aber es gibt ja noch andere Aspekte die unendlich viel Leid erzeugen, wie Gier, Hass, Völlerei usw.

Darf ich einmal Bhante Henepola Gunaratana zitieren?

Buddha lehrte, solange der Mensch sexuell aktiv ist, hat er kein Interesse an der Praxis des spirituellen Lebens. In seiner Lehre über die schrittweise Erleuchtung sagte er, dass das Empfinden von Lust und Sexualität Genuss beinhaltet. Er verleugnete den Genuss nicht. Genuss ist dabei. Aber dann verändert sich dieses Vergnügen in Missvergnügen, und allmählich, langsam, sobald sich das anfängliche Feuer der Lust abgenutzt hat, beginnen die Menschen zu kämpfen. Denn aus Lust erwächst Furcht; aus Lust erwächst Habgier; aus Lust erwachsen Eifersucht, Zorn, Hass, Verwirrung und Kampf; all diese negativen Dinge erwachsen aus der Lust. Und deshalb sind all diese negativen Dinge in der Lust enthalten. Solange man in der Sexualität verstrickt ist, ist es unvermeidlich, dass man diese Probleme hat - Kampf, Enttäuschung, Zorn, Hass, Töten - all das ist damit verbunden.

Quelle: Was lehrte der Buddha

Jesus lehrte übrigens im Prinzip dasselbe! Man kann das natürlich immer und immer wieder ignorieren. Das wird auch gerne gemacht. Aber man kann diese Zusammenhänge auch irgendwann einmal zur Kenntnis nehmen und die notwendigen Konsequenzen daraus ziehen.
 
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Opti, du hast mich damals überzeugt, dass die Enthaltsamkeit, auch wenn sie allein wohl nicht zum Ziel führt, doch hilfreich auf dem Beschreiten des Weges ist.
Ich denke, nicht umsonst leben auch die Brahmanen in Enthaltsamkeit. Und ich werde sehen, ob sich, wie du sagst, wirklich eine Heilung einstellt. Wenn nicht, ist das auch ok. Versuch macht kluch. ;)
Bin allerdings erst in der dritten Woche und habe schon einige Anläufe hinter mir. Jetzt bin ich aber zuversichtlich, dass ich viel länger durchhalten werde.

Übrigens muss ich sagen, dass ich eher weniger an Sex denke als vorher. Ich lasse es einfach nicht mehr zu, mich davon anheizen zu lassen. Condemn, du schriebst, dass opti wahrscheinlich mehr als andere an Sex denkt. Aber da wäre ich vorsichtig mit dem schnellen Vorurteil. :)

Es freut mich jedenfalls, dass jetzt doch eine versöhnliche Stimmung hier eingekehrt ist.

Hi Jackass!

Ich sehe Enthaltsamkeit von so ziemlich allem als eine eher "parallele Wirkung" der Bewusstwerdung an. Die Bedeutung all dessen, womit sich der normale Mensch von seinem Schmerz abzulenken versucht und eher kurze Momente der Freude verschafft, sinkt natürlich je konstanter der Frieden im Bewusstsein einkehrt. Bei einem "Erwachten" ist dass natürlich oft im Extrem, so dass er gar kein Bedürfnis mehr hat. Von Ramana Maharshi ist z.B. bekannt, dass er "sich" total vernachlässigte und gestorben wäre, wenn nicht andere das verhindert und ihn gepflegt hätten. Es gibt aber auch einige "Erwachte" die ein recht normales Leben führen, mit Beziehung und Sex und Geld usw. Der Unterschied ist denke ich mal, dass sie durchaus gewisse Erfahrungen genießen können, aber sie brauchen sie nicht. Ich sehe Enthaltsamkeit (egal von was) daher nicht als Mittel an, auch nicht als Ziel, sondern eben als eine Art "Symptom" von Bewusstwerdung. Mit Moral ist es übrigens dasselbe. Gerade im Christentum ist ja "gut sein" das Ticket in den Himmel oder das Paradies. In Wirklichkeit kann ein Leidender in spiritueller Hinsicht nicht "gut" sein und zwingen kann man sich dazu schon gar nicht. Erst Bewusstwerdung führt dazu, aber Moral ist ebenfalls kein Ziel. Es geht allgemein nicht um die "Welt", um nichts Manifestes.

Und was meine These angeht, Opti denke wohl ziemlich viel an Sex...
Klar kann ich das nicht wirklich wissen und das läuft nicht unter Wissen, sondern unter Vermutung. Was ich aber weiß ist, dass wenn Du etwas zu einer Ursache erklärst, Du dem extreme Bedeutung gibst. Und Bedeutung wiederum verselbständigt sich im Bewusstsein. Das sieht man sehr deutlich an Gedanken. Die grundlegende Bedeutung ist immer, dass etwas Ursache für Freude oder Ursache für Leid ist. Wenn Du z.B. davon ausgehst, wirklich glaubst, dass um Deinen größten Wunsch zu erfüllen, Du es schaffen musst eine Woche lang, absolut nicht an einen rosa Elefanten zu denken, wirst Du das ganz sicher nicht schaffen. Er wird in Deinen Gedanken erscheinen, Du wirst ihn ablehnen, mit Gefühlen der Frustration und Angst dass Du es nicht schaffen könntest. Die Bedeutung des Gedankens steigt, die Kontrolle darüber geht vollkommen verloren. Du musst nur an Deinen Wunsch denken und der rosa Elefant taucht auf. Dagegen kannst Du nichts machen. Du wirst den rosa Elefanten erst dann wieder los, wenn Du erkennst: "Er ist nicht die Ursache. Das war nur Glaube. Ich darf das denken und es ist vollkommen egal." In dem Moment wo Du Dir das gestattest, ohne davon auszugehen dass daraus eine negative Wirkung resultiert, wird erstens keine negative Wirkung als Folge entstehen, zweitens sinkt die Bedeutung und daher wird der Gedanke an den rosa Elefanten verschwinden. Und genau diese Dynamik findest Du überall.
Daher vermute ich, dass jemand der Enthaltsamkeit zu einer Bedingung für "Erleuchtung" macht, und daher alles was dem nicht entspricht die Wirkung hat, dass dieses Ziel in die Ferne zu rücken scheint, zumindest gedanklich ziemlich von diesem Thema bedrängt werden dürfte. Und dann gibt es eben verschiedene Möglichkeiten sich damit auseinanderzusetzen, bzw. zu versuchen das in den Griff zu bekommen. Das Problem ist: Es wird sich dann doch mit dem Thema beschäftigt. Und es ist nicht wirklich zu übersehen, dass das bei Opti eben auch so ist.

VG,
C.
 
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