Diktatur beginnt mit der Kontrolle des Worts - was machen Diktaturen mit Menschen?

Kurzes Zwischenfazit:

Ob jemand in den Widerstand geht, wieweit man sich Beeinflussungen, Indoktrinationen, gezielter Gedankenkontrolle und natürlich ausgeprägten Foltermethoden entziehen, dem widerstehen kann, das kann heute aus der Ferne niemand mit Bestimmtheit über sich sagen.

Zu behaupten man selbst bräuchte nur ausreichend hinterfragen und einen gesunden Menschenverstand einschalten, ist zwar ein hehrer Anspruch, aber doch eher blauäugig und naiv. Dazu sind wir - glücklicherweise - viel zu weit weg von einer solchen Situation. Und eine allgemeine Vorwurfshaltung an unsere Ahnen, also die Kriegsgenerationen, die mitten im Geschehen waren und z.B. nicht im Widerstand waren, die halte ich unter Berücksichtigung all dessen, was wir heute wissen, für unangebracht.
 
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Hinweis

Das Folterlabor - Ewen Cameron, die CIA und die wahnsinnigen Versuche, den menschlichen Geist auszulöschen und neu zu erschaffen.

"Ihr Geist kommt mir wie eine gelöschte Tafel vor, auf die wir schreiben können."

Dr. Cyril J.C. Kennedy und Dr. David Anchel über die Segnungen der Elektroschocktherapie, 1948
 
Ein weiterer wichtiger Aspekt einer Diktatur ist die Propaganda. Es gibt oder auch gab ja regelrechte Experten nur für diesen Bereich der Beeinflussung. Und ob oder wie man sich dem entziehen kann, das lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen.

»Die bewusste und zielgerichtete Manipulation der Verhaltenweisen und Einstellungen der Massen ist ein wesentlicher Bestandteil demokratischer Gesellschaften. Organisationen, die im Verborgenen arbeiten, lenken die gesellschaftlichen Abläufe. Sie sind die eigentlichen Regierungen in unserem Land. Wir werden von Personen regiert, deren Namen wir noch nie gehört haben.«

Mit brutaler Offenheit beschreibt Bernays gleich im ersten Kapitel seines Buches die wahren Machtverhältnisse in der Demokratie. Es sind nicht die Politiker, sondern die Propagandisten, die bestimmen, wie eine Mehrheitsgesellschaft funktioniert. Nicht Wirklichkeit und Wahrhaftigkeit sind die entscheidenden Faktoren, sondern die Meinung der Leute, der Bürger, des eigentlichen Souveräns der Demokratie. Erste wichtige Erkenntnis: Man muss sich nicht damit abfinden, was der Souverän gerade für wichtig hält. Man kann ihn manipulieren, man kann ihm einreden, was er denken soll. Zweite wichtige Erkenntnis: Dieser Appell richtet sich nicht an den Verstand, sondern an das Gefühl. Es sind die Emotionen, die die Welt verändern.
- aus "propaganda" von edward bernays.

wer also gefühlslagen erkennt, kann sich diese zu nutze machen, um gewünschtes verhalten bei menschen zu erzeugen. das findet in vielen bereichen statt. vor allem in der wirtschaft, in der zb angstgefühle der menschen ein gefundenes fressen für ein unternehmen ist, das ein produkt anbietet, das sicherheit verspricht und somit den kunden dort abholt, wo er ist bzw. ihn dahin bringt und ihn auch dort behalten möchte, damit die abhängigkeit zur ware bestehen bleibt. oder nehmen wir den wunsch, gesellschaftlich anerkannt zu werden und der folglichen angst vor verstoßung. es werden auf sozialen netzwerken lifestyles propagiert, die dich vermeintlich cool machen, gefördert von klamottenfirmen, die dadurch profitieren, wenn ihre marke diese lifestyles repräsentiert. psychologie ist das werkzeug, um zu erkennen, welche muster wie erreicht werden können und je weniger die menschen davon mitbekommen, gelenkt zu werden, desto besser für die profiteure. bestenfalls empfindet sich der gelenkte als frei. früher (sicherlich auch heute) in irgendwelchen stämmen wurde der schüler in initiationsriten in panik versetzt, seine emotionalität gesteigert, um die lehre nachhaltig in ihn hineinzuprogrammieren. das buch von bernays habe ich noch nicht durch, aber das, was ich bisher gelesen habe, fande ich sehr erhellend und kann es nur weiter empfehlen, sollte man sich dafür interessieren, wie er moderne propaganda in verschiedensten bereichen analysiert.

wenn man seine eigene manipulierbarkeit in extremsituationen mitbekommen hat, kommt man ins grübeln. ich denke, je sicherer sich einer in seinen wertevorstellungen ist... wer sich über seine überzeugungen, gefühle, bedürfnisse (und deren befriedigung) im klaren ist - kurz gesprochen selbstbewusst ist - , der ist wesentlich weniger manipulierbarer als jemand, der sich in diesen dingen unsicher ist.
 
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In Chile gibt es aktuell, also gerade jetzt auch Aufstände.

Gestern sagte jemand im Interview anlässlich Mauerfall, dass es schon immer eine weitreichende und schwerwiegende Entscheidung ist, geht man in den Widerstand? Oder nicht?

Es bringt ja vieles an Gefahren, auch für Leib und Leben mit sich.

Denke ich auch!
Ich weiß nicht, ob ich es könnte.
 
Die lässt sich durch Folter etc. sehr schnell beeinflussen und verschieben. In Chile z. B. wurden Oppositionelle so stark gefoltert (Schockstrategie), dass die Persönlichkeit bis zu 70-80% ausgelöscht wurde. Nicht mehr reversibel! Und jetzt frage ich dich, auf welche Wahrnehmungen du da vertrauen wolltest.

Auf die Wahrnehmung, dass ich gefoltert werde, natürlich.
Bzw anschließend, das mein Körper geschädigt ist.
 
Ein weiterer wichtiger Aspekt einer Diktatur ist die Propaganda. Es gibt oder auch gab ja regelrechte Experten nur für diesen Bereich der Beeinflussung. Und ob oder wie man sich dem entziehen kann, das lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen.

Der Propaganda kann man sich natürlich nicht entziehen, sofern man nicht auf sämtliche Medien verzichtet, aber man kann sie als solche erkennen und muss sie nicht glauben.
 
Kurzes Zwischenfazit:

Ob jemand in den Widerstand geht, wieweit man sich Beeinflussungen, Indoktrinationen, gezielter Gedankenkontrolle und natürlich ausgeprägten Foltermethoden entziehen, dem widerstehen kann, das kann heute aus der Ferne niemand mit Bestimmtheit über sich sagen.

Zu behaupten man selbst bräuchte nur ausreichend hinterfragen und einen gesunden Menschenverstand einschalten, ist zwar ein hehrer Anspruch, aber doch eher blauäugig und naiv. Dazu sind wir - glücklicherweise - viel zu weit weg von einer solchen Situation. Und eine allgemeine Vorwurfshaltung an unsere Ahnen, also die Kriegsgenerationen, die mitten im Geschehen waren und z.B. nicht im Widerstand waren, die halte ich unter Berücksichtigung all dessen, was wir heute wissen, für unangebracht.

Da es Menschen gibt, die dem allem widerstehen konnten, ist es grundsätzlich möglich.
Und man kann es ja üben.
Wenn man nie den Mund aufmacht, wenn einem etwas widerstrebt und immer mitmacht, auch wenn man an sich nicht will, wird man sich wohl auch in einer Diktatur beugen.
Deswegen braucht man aber keinem einzigen Vorfahren einen Vorwurf zu machen, denn häufig haben Menschen ja andere Sorgen, als den inneren und äußeren Widerstand zu üben.
 
So wie ich es erlebe
haben wir heute eine Diktatur
der Geschwindigkeit, des Speeds,
des "ich-muss-schneller-sein-als".

Ich bringe noch ein paar Inputs
und dann werde ich lange spazierengehen.

Und wann ich dann weitere Posts
schreibe, weiß ich jetzt nicht.

Ich entziehe mich dem Diktat,
antworten zu müssen.
 
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Ich habe für mich als wahr erarbeitet:

Wenn ich nicht 100% Verantwortung
für mein Erleben übernehme,
dann zahle ich einen hohen Preis dafür.

Wenn ich also eine Diktatur erlebe,
dann prüfe ich meine Vorstellungen
und die Diktaturen in mir.

Wenn ich hier Themen erkannt habe,
löst sich die Dringlichkeit im Aussen
insofern auf, als ich mir bewußt bin:
im Aussen kann ich unter Umständen
gerade nichts ändern.

Siehe:
https://www.esoterikforum.at/threads/gelassenheitsgebet.219324/
 
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