Diktatur beginnt mit der Kontrolle des Worts - was machen Diktaturen mit Menschen?

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Bis jetzt haben wir den Menschen generell
oder das Volk betrachtet.

Wie ist das mit den Diktatoren?
Was macht Macht mit denen, die sie erhalten?

Wieso geben Menschen Macht ab?
Wieso nehmen Menschen von anderen Menschen Macht an?
Wieso meinen manche Menschen, sie hätten Macht über andere Menschen?
Es ist das Eine so wenig zwingend irgend ein Anderes.

Meine Erkenntnis ist:
Wir geben aus jahrtausendelanger Tradition,
viel zu schnell unsere Macht (Energie) an andere Personen ab.

Die Personen, an die wir die Macht (Energie) abgeben,
werden süchtig danach (in etwa 99% der Fälle) und wollen
immer mehr davon (siehe auch: Showbusiness).

Jeder Mensch hat Selbstmacht.
Es ist gut, davon gar nichts abzugeben.
Aber gar nicht so einfach, weil das ein kulturelles Tabu betrifft:
Der Wille und die Macht des Kindes werden gebrochen,
statt dem Kind vorzuleben, wie Wille und Macht
sinnvoll gelebt werden und sauber eingesetzt
werden können.


...
 
In der Matura-Arbeit wird davon ausgegangen,
dass der Mensch als leeres Blatt oder als Tabula rasa
auf diese Welt kommt. Das ist kollektiv
westlich-materialistisches Axiom. :brav:

Meine Erfahrung zeigt genau das Gegenteil:
Kinder kommen mit ihrem eigenen vollen Programm
auf die Welt.

Die Prämisse "Leeres Blatt" führt zu Fehlannahmen
und Fehlschlüssen grundlegender Natur.

Es ist, als ob wir unser Leben wie ein Blatt
losgelöst von einem Baum betrachten und
die Jahreszeiten nicht als wiederkehrenden Zyklus,
sondern einmalig.

Das Wissen um den Baum,
der die Blätter immer wieder hervorbringt
ist von wichtiger Natur: so wie eine Eiche kein
Ahornblatt hervorbringen wird, so wird meine
Seele nicht ein Leben wählen wie Dein Leben.

Die wirklich Handelnde ist meine Seele.
Deren Erfahrungswünsche stehen hier zur Debatte.
Meine Seele wächst und will unterschiedliche
Settings erfahren.

Ein Setting davon ist Diktatur.
 
Diktaturen, wie ich sie beobachte, schalten ihre Bürger auf "Gleichklang". Das betrifft nicht nur Verhalten, es betrifft auch Wertvorstellungen.

Unvergessen ist mir eine Doku (keine Ahnung, wie die hiess), da durften westliche Photographen in Nordkorea eine (gestellte) Familie in einer gestellten Wohnsituation filmen.
Das Kind (fünf Jahre oder etwas jünger) spielte brav seine Rolle und tat, wie ihm geheissen.
Irgendwann bat das Filmteam das Kind, einfach zu tun, was es möchte.
Da wurde das Kind völlig hilflos und begann schliesslich zu weinen.
Es wusste nicht, was das war "was Du möchtest". Es wollte gern tun, was ihm gesagt wurde, aber es wusste nicht, wie das ging.
Es hatte keine Ahnung von sich selber.
Ich weiss nicht, was da für Erwachsene bei rauskommen - ein florierendes Wirtschaftssystem kann allemal dabei entstehen.

Ich will nicht werten. Wir haben eine Demokratie, Individualität ist bei uns ein Wert, Selbstbestimmung auch und vieles mehr.
Ich bin nicht der Meinung, dass man seine eigenen Werte anderen Völkern und Kulturen aufdrücken muss - ist ja auch eine Form von Okkupation und Gewalt.
Das macht mich etwas hilflos - denn klar wäre es einfach, über Koreaner oder andere zu schimpfen, wie "schlimm" die doch sind.

Ich finde die Gefängnisse und Arbeitslager in Diktaturen wirklich schlimm. Ich finde es schlimm, wenn meine Unterwäsche eventuell von einem Uiguren genäht wurde, der mit gebrochenen Beinen an der Nähmaschine sitzt oder mit anderen Folterspuren.
Das finde ich entsetzlich.
Und wenn eine Diktatur zwingend zu solchen Mitteln greifen muss, um existieren zu können, also ob Unterdrückung, Gewalt, Folter notwendige Mittel für eine Diktatur sind - doch, ja, dann verurteile ich das. Obwohl ich niemanden und nichts verurteilen will.


Ja, der Gleichklang, die Gleichschaltung ist natürlich ein Merkmal, welches auch durch einige der genannten Faktoren erreicht wird.

Einheitspartei, Medienzensur, Informationsmonopol z.B.

Das Betreben nicht zu verurteilen steht da einerseits, andererseits das Muss, wie ich finde, sich zu positionieren.
 
Hm, ich dachte, ich beschreibe, wie sich Menschen in einer Diktatur entwickeln, bzw zu was, also, was die Diktatur mit den Menschen macht...
[quote…]

Ja klar.


[quote…]Ja, sicher ist das so.
Die große Revolution in China passierte ja nicht, weil die Menschen mit der Tyrannei unter den Kaisern einverstanden waren.
Nordkorea weiß ich nicht, aber in Chile gab es Aufstände.
Syrien ist ein Spezialfall, da mischen zuviele Auslandsmächte mit, wegen dem Öl..

In Chile gibt es aktuell, also gerade jetzt auch Aufstände.

Gestern sagte jemand im Interview anlässlich Mauerfall, dass es schon immer eine weitreichende und schwerwiegende Entscheidung ist, geht man in den Widerstand? Oder nicht?

Es bringt ja vieles an Gefahren, auch für Leib und Leben mit sich.
 
Nee, die funktionieren genauso, nur trauen sie ihren eigenen Wahrnehmungen und ihrem eigenen Verstand.

Die lässt sich durch Folter etc. sehr schnell beeinflussen und verschieben. In Chile z. B. wurden Oppositionelle so stark gefoltert (Schockstrategie), dass die Persönlichkeit bis zu 70-80% ausgelöscht wurde. Nicht mehr reversibel! Und jetzt frage ich dich, auf welche Wahrnehmungen du da vertrauen wolltest.
 
Das stimmt nicht, fürchte ich.
Oder nur begrenzt.
Fastfood macht einen anderen Menschen aus Dir als Gemüse und Obst.
Wir hier können uns aussuchen, was wir essen.
In Diktaturen geht das nicht.
In manchen kann man froh sein, wenn man überhaupt etwas hat ....


Ein komplexes Thema. Ich kann nur nochmal darauf hinweisen, dass das Bild von der Welt, welches jeder konstruiert, sehr individuell ist, außerdem durch eben beschriebene Maßnahmen beeinflusst wrrden kann. Gehirnwäsche ist ein weites Feld, es beginnt mit gezielter Indoktrination uns kann sich über physische Maßnahmen wie Folter fortsetzen.
 
In der Matura-Arbeit wird davon ausgegangen,
dass der Mensch als leeres Blatt oder als Tabula rasa
auf diese Welt kommt. Das ist kollektiv
westlich-materialistisches Axiom. :brav:

Meine Erfahrung zeigt genau das Gegenteil:
Kinder kommen mit ihrem eigenen vollen Programm
auf die Welt.

Die Prämisse "Leeres Blatt" führt zu Fehlannahmen
und Fehlschlüssen grundlegender Natur.

Es ist, als ob wir unser Leben wie ein Blatt
losgelöst von einem Baum betrachten und
die Jahreszeiten nicht als wiederkehrenden Zyklus,
sondern einmalig.

Das Wissen um den Baum,
der die Blätter immer wieder hervorbringt
ist von wichtiger Natur: so wie eine Eiche kein
Ahornblatt hervorbringen wird, so wird meine
Seele nicht ein Leben wählen wie Dein Leben.

Die wirklich Handelnde ist meine Seele.
Deren Erfahrungswünsche stehen hier zur Debatte.
Meine Seele wächst und will unterschiedliche
Settings erfahren.

Ein Setting davon ist Diktatur.

Ich denke auch, dass da nicht nichts ist. Die Frage ist, wie weit dieses kollektive Wissen in einem Bereich abgelegt wird, der eine Inkarnation nicht überlagert, sondern eine gewisse unbelastete Entfaltung ermöglicht.
 
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Ein weiterer wichtiger Aspekt einer Diktatur ist die Propaganda. Es gibt oder auch gab ja regelrechte Experten nur für diesen Bereich der Beeinflussung. Und ob oder wie man sich dem entziehen kann, das lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen.
 
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