Digitale Nomaden

  • Ersteller Ersteller LynnCarme
  • Erstellt am Erstellt am
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Werbung:
Das sehe ich anders, aus eigener Erfahrung. Mein Partner lebt sehr minimalistisch, er hat zwar eine riesige Wohnung, aber wenig Zeug. Ich war voriges Jahr einmal längere Zeit bei ihm, und bin dann nach Hause gekommen und hab gespürt, wie mein ganzes Zeug mich niederdrückt. Ich hab leider sehr viel, kann schwer Nein sagen und andere nützen das weidlich aus, immer noch, aber ich geb mir Mühe. Mir ist durch den Unterschied erst klar geworden, warum ich in meiner Wohnung oft so deprimiert bin, die Sachen belasten mich. Ich hab dann angefangen mit aussortieren und Sachen auch wieder zurück zu geben, die ich nie wollte. Es wirkt.

Und Sachen selber machen, wie im Artikel steht, warum denn nicht? Meine Mutter hat voriges Jahr auch angefangen zu häkeln, ich hab traumschöne Hauben bekommen. Sie backt auch selber, ihre Vanillekipferl sind nicht zu vergleichen mit den industriell hergestellten.

Es ist nichts schlimmes dran, weniger zu konsumieren, Dinge zu tun, die einen entspannen, sich das eigene Zuhause so einzurichten, damit man sich drinnen wohlfühlt. Ein flauschiges Zuhause ist der beste Rückzugsort, wenn man draußen für eine bessere Welt gekämpft hat.
Ich kritisiere Minimalismus, Backen und Basteln nicht generell - es geht ausschließlich um den Trend, der sich zur Zeit abzeichnet und wie er - erfolgreich - vermarktet wird.

Ich selbst mag es auch eher minimalistisch, immer schon (früher entgegen des Trends) - vollgestellte Wohnungen sind mir ein Gräuel, aber Pflanzen habe ich reichlichst.

Ich stimme dir absolut darin zu, dass Mensch einen Ort braucht, an dem er sich rundum wohl fühlt, seine Privatsphäre genießen kann und der kann individuell ganz anders ausfallen.
 
sehr schön.:)
aber @LynnCarme lebt in keinem flauschigen zuhause und bäckt vanillekipferl.:D

Stimmt, aber meine wirklich konsumbezogene, rundum verwöhnte 10-jährige Nichte will immer von sich aus mit mir reisen. Sie genießt das in vollen Zügen! ^^

Es ist also alles relativ zu sehen. Ich fühle mich wohl im Zug, wenn er nicht klaustrophobisch voll ist, was in der 1. Klasse Ruhezone eigentlich nie der Fall ist. Meine Nichte lernt gern im Zug.
 
Ich kritisiere Minimalismus, Backen und Basteln nicht generell - es geht ausschließlich um den Trend, der sich zur Zeit abzeichnet und wie er - erfolgreich - vermarktet wird.
was ist daran minimalistisch?
ich hab' in meinem 'früheren leben' jeden tag gebacken. weihnachten sowieso alle sorten von bäckerei. gestrickt, gehäkelt, genäht. die faschingskostüme für die kinder kreiert und selbst hergstellt. gebastelt. feste für 20 bis 50 personen gegeben und alles selbst gemacht.
nebenbei ein haus gebaut, einen garten selbst angelegt und in stand gehalten. die umfangreiche buchhaltung meines mannes gemacht (inkl. steuererklärungen) und das gesamte managment eines großen haushaltes.
in fünf tagen gibt es immerhin noch ein fünfgängiges menü für meine restfamilie.
das vorhin hergestellte mohnparfait hab' ich gerade gekostet - ein traum.:)
 
Ich kritisiere Minimalismus, Backen und Basteln nicht generell - es geht ausschließlich um den Trend, der sich zur Zeit abzeichnet und wie er - erfolgreich - vermarktet wird.

Trends bestehen vielfach schon vorher, bevor sie medial aufgegriffen werden. Sie wachsen aus der Jugendkultur empor oder eben jetzt als natürliche Gegenbewegung zum heutigen Konsumwahn und als Reaktion auf die überall anzutreffende Reizüberflutung.
 
was ist daran minimalistisch?
ich hab' in meinem 'früheren leben' jeden tag gebacken. weihnachten sowieso alle sorten von bäckerei. gestrickt, gehäkelt, genäht. die faschingskostüme für die kinder kreiert und selbst hergstellt. gebastelt. feste für 20 bis 50 personen gegeben und alles selbst gemacht.
nebenbei ein haus gebaut, einen garten selbst angelegt und in stand gehalten. die umfangreiche buchhaltung meines mannes gemacht (inkl. steuererklärungen) und das gesamte managment eines großen haushaltes.
in fünf tagen gibt es immerhin noch ein fünfgängiges menü für meine restfamilie.
das vorhin hergestellte mohnparfait hab' ich gerade gekostet - ein traum.:)

Ich erinnere mich an diese Zeiten auch noch als Kind (meine Mutter bekommt heute noch fünfstöckige Torten hin u.ä. - sie sie war eigentlich Buchhalterin) - es ist ja so, dass in stetigem Wechsel jeder Trend (damals gab es wenige Alternativen, heute ist es anders) wiederkommt.
Spannend ist es, warum was wiederkommt, mit was das jeweils korreliert ... .

Ich persönlich mag keine Trends, was nicht heißt, dass mir das ein oder andere doch mal gefällt - meist ist es nur das, was ich (ganz) früher auch schon gut fand.
 
Trends bestehen vielfach schon vorher, bevor sie medial aufgegriffen werden. Sie wachsen aus der Jugendkultur empor oder eben jetzt als natürliche Gegenbewegung zum heutigen Konsumwahn und als Reaktion auf die überall anzutreffende Reizüberflutung.
Es gibt gar Trendforschung - d.h., dass Trends in der Gesellschaft sorfältig beobachtet und abgeschätzt, aber auch gesteuert werden.
So "ursprünglich", wie es den Anschein hat, ist da nichts, richtige "Überraschungen" gabs vielleicht früher, heute eher nicht mehr (hängt natürlich von gesamtgesellschaftlichen Überraschungen ab, die aber ebenfalls in der Regel steuerbar sind).
 
Werbung:
Ich verstehe eure Dramatik nicht. Mag sein, das es ein Trend ist, egal. Ich wusste das erst durch den Thread:D . Wirzigerweise wurde ich plötzlich bedauert als Wohnungsloser und besonders hipp schien ich auch nicht zu sein, es ergab sich eher ein Abstandnehmen des Umfeldes.
Für mich ist das ein jahrtausende altes Modell für tiefere Erkenntnisse. Im Westen scheint es mir wenig Anerkennung zu bringen und in Indien ist es -noch- anerkannt. Spielt das eine Rolle für denjenigen, der es als ne Art Retreat betrachtet?
Nö.
Vielleicht, wenn es ein politischer Ausdruck sein soll, oder eine Sozialkritik. Das ist nicht mein Anliegen.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben