Das sehe ich anders, aus eigener Erfahrung. Mein Partner lebt sehr minimalistisch, er hat zwar eine riesige Wohnung, aber wenig Zeug. Ich war voriges Jahr einmal längere Zeit bei ihm, und bin dann nach Hause gekommen und hab gespürt, wie mein ganzes Zeug mich niederdrückt. Ich hab leider sehr viel, kann schwer Nein sagen und andere nützen das weidlich aus, immer noch, aber ich geb mir Mühe. Mir ist durch den Unterschied erst klar geworden, warum ich in meiner Wohnung oft so deprimiert bin, die Sachen belasten mich. Ich hab dann angefangen mit aussortieren und Sachen auch wieder zurück zu geben, die ich nie wollte. Es wirkt.
Und Sachen selber machen, wie im Artikel steht, warum denn nicht? Meine Mutter hat voriges Jahr auch angefangen zu häkeln, ich hab traumschöne Hauben bekommen. Sie backt auch selber, ihre Vanillekipferl sind nicht zu vergleichen mit den industriell hergestellten.
Es ist nichts schlimmes dran, weniger zu konsumieren, Dinge zu tun, die einen entspannen, sich das eigene Zuhause so einzurichten, damit man sich drinnen wohlfühlt. Ein flauschiges Zuhause ist der beste Rückzugsort, wenn man draußen für eine bessere Welt gekämpft hat.