Digitale Demenz

Es wäre richtig cool, erst dann weiter zu schreiben und zu diskutieren, wenn alle, die das tun oder tun wollen, die Doku komplett gesehen haben.

Die Hälfte der Weltbevölkerung surft heute im Internet, täglich tauschen wir über digitale Geräte riesige Datenmengen aus. E-Mails, Blogs und soziale Netzwerke – sie alle beanspruchen ständig unsere Aufmerksamkeit und sind längst fester Bestandteil unseres täglichen Privat- und Berufslebens. Doch erst seit urzem existieren wissenschaftliche Untersuchungen zu digitalem Stress. Eine sehr umfangreiche Studie mit Studenten der Generation Y belegt, dass die Aufmerksamkeitsspanne vor dem Computerbildschirm auf etwa 45 Sekunden gesunken ist. Laut einem Forschungsergebnis aus dem Jahr 2004 lag die durchschnittliche Konzentrationsdauer der Computernutzer damals noch bei drei Minuten.


Hätte mal etwas Besonderes, auch wenn die erwähnte Verkürzung der Aufmerksamkeitsspanne im Prinzip erst einmal dagegen spricht. Aber der Gegenbeweis kann ja ganz individuell erbracht werden.

:morgen:
 
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Ich bin kein Freund des Spitzer´schen Buches und seiner alarmistischen These.
Er geht darin nicht nur ziemlich unsauber mit Quellenangaben und Studien um, überinterpretiert Ergebnisse auch, lässt Studien die seine These nicht stützen einfach unter den Tisch fallen, stellt manche als unumstritten hin (obwohl dem nachweislich nicht so ist) und mischt unterschiedliche Sachverhalte zu einer kruden These.
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Ach eine Frage hätte ich noch, hast du das Buch selbst gelesen und rührt deine Einschätzung über seinen Umgang mit Quellen daher, oder beziehst du dich auf Sekundärliteratur oder Buchrezensionen dabei?
 
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Das bleibt Dir unbenommen und überrascht auch nicht, wie schon gesagt. Was schlägst Du vor, wie Medienkompetenz erlernt werden sollte? Und was genau sollte da erlernt werden bzw. mit welchem Hintergrund, wozu? Was bedeutet "Medienkompetenz" denn?

Medienkompetenz bedeutet für mich Mehrerlei und betrifft sowohl Eltern, PädagoInnen als auch sonstige Vertrauenspersonen und ist m.E. quer durch jedes Lebensalter notwendig.

Einerseits der verantwortungsvolle Umgang im Alltag -
muss ich immer und überall erreichbar sein?
verschwimmen Beruf und Freizeit (entgrenztes Arbeiten nimmt in vielen Bereichen sehr zu!)
wie wirken sich Smartphone und Co. auf mein Kommunikationsverhalten aus?
wie auf meine Verkehrssicherheit?
welche Strategien habe ich, wenn ich die Dinge nicht zur Verfügung habe?
wie gestalte ich meine Freizeit - hauptsächlich mit, oder auch ohne neue Medien?
habe ich Freunde / Bezugspersonen mit denen ich IRL Zeit verbringe?
hängt meine Stimmung vom Funktionieren dieser Medien ab?
habe ich jemanden, dem ich mich bei Problemen anvertrauen kann?
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Andererseits der kompetente Umgang mit der Überfülle an Inhalten /Informationen -
wie recherchiere ich (sowohl in die Breite, als auch in die Tiefe)?
wie finde ich seriöse Quellen? woran kann ich die erkennen?
wie erkenne ich Fake-News?
was passiert mit persönlichen Daten?
welche Informationen gebe ich preis?
versucht jemand mich für seine Sache zu rekrutieren?
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Auch zu lernen, dass jeder und jede NutzerIn für ihre Hinterlassenschaften (anonyme Posts, Kommentare, Videos, Bilder) auch Verantwortung trägt gehört für mich dazu.
Sich klar zu machen, dass das Netz kein rechtsfreier Raum ist.
Muster, die im echten Leben verheerend sind, wirken auch und oft viel stärker in sozialen Netzwerken (z.B. Mobbing).
Ich denke, gerade für Heranwachsende wären Vertrauenspersonen, an die sie sich mit Problemen wenden können enorm wichtig. In Peer-Groups oder gegenüber der Familie ist es oft schwer über Ausgrenzung oder Übergriffe in sozialen Medien zu erzählen...
Auch Eltern sollen lernen, wie verantwortungsvoller Umgang für sie und ihre Kinder aussehen könnte. Smartphone, PC oder Tablet einfach zu verbieten bringt da wenig. Diese Dinge als ständigen "Babysitter-Ersatz" oder als Beschäftigungsalternative zu nutzen ebenso. Das ist, gerade wenn die Zeitressourcen eng sind, enorm schwierig und sicher nicht immer gut lösbar.
 
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