Niemand schrieb:
Niemand fragt:
Ist es wahr, dass jene Menschen, die den Weltkrieg mitgemacht haben, mehr Gottvertrauen hatten ?
Ist es wahr, dass im Krieg die zeitlosesten Freundschaften entstanden ?
Vielleicht sind hier Menschen, die die Kriegszeiten mitgemacht haben und ein Wenig darüber berichten möchten. Ist zwar nun nicht ganz passend zur Weihnachtszeit, aber wann passen uns unangenehme Themen schon ...
Liebe Grüße
Niemand
Na, ich weiss nicht wegen des Gottvertrauens!
Meine Mutter war Zeit ihres Lebens traumatisiert durch den 2. Weltkrieg, fing an zu zittern, wenn sie Sirenen hoerte und sprach sehr oft von ihrer Angst, dass ein dritter Weltkrieg kaeme.
Mit den Freundschaften meint man die unter Soldaten.
Wenn man gemeinsam mit jemandem eine gewisse Zeit in einer Ausnahmesituation verbringt und unter groesster Nervenanspannung und Angst, wenn man ringsherum die Kameraden sterben sieht, das verbindet mehr als gute gemeinsame Zeiten.
Ich habe oft Maenner schwaermen hoeren von den Freundschaften an der Front, die ein Leben lang hielten.
Aber hier wird kein Mensch sich wirklich dazu aeussern koennen, denn die Leute hier sind fast ausnahmslos jung, sehr jung.
Ich bin eine der Aeltesten, wenn nicht ueberhaupt die Aelteste hier, und ich bin 1944 geboren, ein Jahr spaeter war der Krieg vorbei.
Ausserdem sitzt schon kaum jemand meines Alters ueberhaupt am PC, geschweige beteiligt sich an Foren, und selbst die "juengsten" Kriegsteilnehmer muessten schaetzungsweise um die 80 sein!
Da kann man hier nur vom Hoerensagen berichten!
Aber dieses Zusammenhalten in Notzeiten kannte man auch in der frueheren DDR oder in Krankenhaeusern.
Krebskranke, die ueberleben und sich im Krankenhaus kennen gelernt haben, schliessen Freundschaften selbst ueber jede soziale Schranke hinweg.
Es ist merkwuerdigerweise das Wohlleben, das die Menschen egoistisch und gleichgueltig macht.
Bijoux