Hallo,
Ich möchte die traurige Geschichte eines Kleidungsstückes erzählen, keine Angst es ist nicht langweilig nur sehr lang und leider alles andere als erfunden.
Geiz ist geil?!
Wir befinden uns in indien:
Ein Bauer aus einer Region in der nahezu kaum noch etwas anderes als Baumwolle angebaut wird hat sich dazu entschlossen ebenfalls auf dieses Produkt umzusteigen.
Nach kurzer Zeit wird seine Ernte von Schädlingen zerfressen.
Der Konzern Bayer bietet eine Lösung: hochgiftige Pestizide wie Monochrotophos und Endosulfan die in Deutschland schon seit Jahren verboten sind.
Der Bauer weiß nicht, dass die Schädlinge gegen die Produkte die er kauft schon lange resistent sind und diese ihn vergiften werden.
Er bezahlt über die Hälfte seines Jahreseinkommens, dass bei umgerechnet ca. 100 Euro liegt, für die Mittel und ist damit hoch verschuldet.
Ohne Atem- oder gar Körperschutz sprüht er die Mittel über sein Feld, immer und immer wieder, Tag für Tag.
Das Gift benetzt seine Haut, dringt in seine Lungen, seine Kleidung ist durchtränkt.
Ihm ist schlecht, schwindelig, seine Zunge ist taub und Wasser um zumindest die Reste auf Kleidung und Körper abzuwaschen ist rar.
Er ist auch zu ungebildet um einen Zusammenhang zwischen seinem Leiden und den Pestiziden zu erkennen, niemand hat ihn beraten.
Im nächsten Krankenhaus werden täglich mindestens ein bis zwei Patienten, Bauern wie er, mit akuten Vergiftungserscheinungen eingeliefert.
Die Ärzte können ihr Leben retten, gesund werden sie nicht mehr.
Ihre Lebenserwartung liegt bei 35 Jahren, viele von ihnen nehmen sich vorzeitig das Leben indem sie die Pestizide trinken.
Das Gift trifft jedoch nicht nur die Körper der Bauern, über der ganzen Region liegt ein giftiger Nebel.
Das Grundwasser ist verseucht, die Erde ist verseucht, selbst die Kläranlage kommt nicht dagegen an, die angebaute Nahrung auf den Nachbarfeldern trifft es auch.
Die Krebsrate und die Missbildungen von Kindern steigen.
Alles ist vergiftet, die Menschen sterben wie die Fische.
Doch auch die reife Baumwollkapsel saugt das gesprühte Gift in sich auf.
Der Bauer fährt nach der Ernte hoffnungsvoll in die Stadt um zu verkaufen.
Die ernüchternde Feststellung, der Preis ist schon wieder gesunken, in Afrika ist das weiße Gold noch günstiger zu erwerben.
Die Baumwolle setzt ihre Fahrt fort und wird weiterverarbeitet.
Sie landet in einer Lagerhalle, immer noch durchtränkt von Pestiziden.
Ein beißender Geruch, den die Arbeiterinnen Stunde um Stunde einatmen, liegt in der Luft.
Auch sie fühlen sich schlecht, zeigen die gleichen Vergiftungserscheinungen wie die Bauern.
Anschließend wird die Ware gebleicht, die Männer die dafür zuständig sind stehen kniehoch in einem Chemiekalienbad.
Ist die Baumwolle genug bearbeitet landet sie in einer Fabrik um schließlich zum Kleidungsstück zu werden.
Die Arbeiter kassieren einen Hungerlohn und können doch nicht mit Taiwan oder China mithalten.
Die Näherinnen in China verdienen etwa 2 Euro am Tag, oft arbeiten sie Tage ohne schlafen zu dürfen, ihre maximale Erholungszeit liegt bei 5 Stunden und das ist selten.
Ihr erster Lohn wird meist einbehalten und oft wird mit Verspätung ausgezahlt.
Sexuelle Übergriffe müssen erdultet werden, meist sind die Mädchen nicht über 17 Jahre alt.
Sie leben zusammengefercht auf engstem Raum, einen Ausweg haben sie nicht.
Tägliche Motivationen liefern Sprüche wie "Wer heute nicht hart arbeitet hat Morgen keine Arbeit mehr" die auf große Tafeln geschrieben werden.
Schlussendlich werden die fertigen Produkte dann verschifft und von Ladenketten wie Walmart oder H&M gekauft, um nur zwei von ettlichen zu nennen.
Natürlich werden sie einer Prüfung unterzogen, was jedoch nicht geprüft wird ist ob sich immer noch Stoffe wie Monochrotophos darin befinden.
Auch nach diesem langen Weg besteht für den Träger immer noch ein Gesundheitsrisiko, eine einfache Allergie kann ausreichen um dies zur Gefahr zu machen.
Nur 3% der Baumwolle wir ohne den Einsatz von Pestiziden angebaut.
Aber das Stück ist billig und es wird gekauft.
Welchen Weg es hinter sich hat ist den wenigsten bewusst, sie sehen nur ein Schild, wie "made in India" oder "made in China".
Quantität gillt den meisten mehr als Qualität und wer kauft schon ein T-Shirt für 30 Euro wenn er es ebenso für 9 haben kann?
Von diesen 9 Euro geht natürlich der Großteil an die Ladenkette selbst, die Arbeiter verdienen daran kaum etwas und auch die Firmencheffe im Ausland verdienen verhältnismäßig wenig dabei.
Diese Geschichte ist nicht der Hand eines Autors für Horrorfilme entsprungen, sie passiert jeden Tag.
Nicht nur in der Bekleidungsindustrie spielen sich solche Leiden ab, beim Anbau von Blumen geht ähnliches vor sich.
Wir wollen möglichst wenig Geld ausgeben, ist Geiz wirklich geil?
-Ist es geil, dass Menschen mit weniger Glück wegen unserer Gier sterben müssen?
-Ist es geil, dass die Firmen ins Ausland wandern weil wir ihre verhältnismäßig teuren Produkte, die von deutschen fair bezahlten Arbeitern gefertigt wurden, nicht kaufen wollen?
-Ist es geil, dass viele Menschen keine Arbeit mehr haben weil es nichts mehr gibt wo sie arbeiten können?
Deutschland muss konrurrenzfähig werden heißt es.
Ich könnte kotzen bei solchen Aussagen!
Und ich sage: Deutschland darf nicht konkurrenzfähig werden!
Muss das Elend erst vor unserer Tür stehen ehe wir begreifen welche Auswirkungen unser Verhalten hat?
Ich kann die Dummheit und Profitgier der Menschen dort oben nicht verstehen und ja es ist richtig, wir als "kleine" Leute können nicht viel bewegen.
Aber wenn wir uns immer nur hinsetzen und sagen; "So ist es eben, es passieren viele schlimme Dinge in der Welt, Shit happens"
so ist das zwar durchaus richtig, aber machen wir uns damit nicht mit schuldig?
Die Menschen hier glauben leider ständig daran, dass sie nichts ändern könnten, doch das stimmt nicht!
Ich habe diesen Text nicht geschrieben um zu schockieren, nicht um ein schlechtes Gewissen zu erzeugen!
Es geht mir allein darum, dass die Menschen anfangen nachzudenken, zu begreifen.
Wenn wir lernen würden ein wenig besser hinzusehen, zu verstehen, dass das Schicksal anderer Menschen auch uns angeht, wäre das ein großer Schritt.
Es ist keine Schande, wenn man sich keine teureren Produkte leisten kann, aber es ist eine Schande sich hinzusetzen und zu sagen "was geht es mich an, ich kann eh nichts ändern"!
Würde jeder hier ein wenig aufgeklärter sein, ein wenig mehr nachdenken, könnte sich viel ändern.
In anderen Ländern konnten die Proteste von Organisationen die sich für fairen Handel einsetzen einige Firmen dazu bringen ihr Konzept zu überdenken.
Es geht nicht nur um eine bessere Zukunft für die Menschen in Ländern wie Indien oder China.
Es geht um eine besser Zukunft für uns alle.
Wer sagt, dass wir nichts ändern können?
Man muss das Unmögliche denken um das Mögliche zu verwirklichen.
Und was wäre diese Welt schon ohne ein wenig Hoffnung und Idealismus?
Ich danke jedem der dies gelesen hat.
Lg Shinjukai
Ich möchte die traurige Geschichte eines Kleidungsstückes erzählen, keine Angst es ist nicht langweilig nur sehr lang und leider alles andere als erfunden.
Geiz ist geil?!
Wir befinden uns in indien:
Ein Bauer aus einer Region in der nahezu kaum noch etwas anderes als Baumwolle angebaut wird hat sich dazu entschlossen ebenfalls auf dieses Produkt umzusteigen.
Nach kurzer Zeit wird seine Ernte von Schädlingen zerfressen.
Der Konzern Bayer bietet eine Lösung: hochgiftige Pestizide wie Monochrotophos und Endosulfan die in Deutschland schon seit Jahren verboten sind.
Der Bauer weiß nicht, dass die Schädlinge gegen die Produkte die er kauft schon lange resistent sind und diese ihn vergiften werden.
Er bezahlt über die Hälfte seines Jahreseinkommens, dass bei umgerechnet ca. 100 Euro liegt, für die Mittel und ist damit hoch verschuldet.
Ohne Atem- oder gar Körperschutz sprüht er die Mittel über sein Feld, immer und immer wieder, Tag für Tag.
Das Gift benetzt seine Haut, dringt in seine Lungen, seine Kleidung ist durchtränkt.
Ihm ist schlecht, schwindelig, seine Zunge ist taub und Wasser um zumindest die Reste auf Kleidung und Körper abzuwaschen ist rar.
Er ist auch zu ungebildet um einen Zusammenhang zwischen seinem Leiden und den Pestiziden zu erkennen, niemand hat ihn beraten.
Im nächsten Krankenhaus werden täglich mindestens ein bis zwei Patienten, Bauern wie er, mit akuten Vergiftungserscheinungen eingeliefert.
Die Ärzte können ihr Leben retten, gesund werden sie nicht mehr.
Ihre Lebenserwartung liegt bei 35 Jahren, viele von ihnen nehmen sich vorzeitig das Leben indem sie die Pestizide trinken.
Das Gift trifft jedoch nicht nur die Körper der Bauern, über der ganzen Region liegt ein giftiger Nebel.
Das Grundwasser ist verseucht, die Erde ist verseucht, selbst die Kläranlage kommt nicht dagegen an, die angebaute Nahrung auf den Nachbarfeldern trifft es auch.
Die Krebsrate und die Missbildungen von Kindern steigen.
Alles ist vergiftet, die Menschen sterben wie die Fische.
Doch auch die reife Baumwollkapsel saugt das gesprühte Gift in sich auf.
Der Bauer fährt nach der Ernte hoffnungsvoll in die Stadt um zu verkaufen.
Die ernüchternde Feststellung, der Preis ist schon wieder gesunken, in Afrika ist das weiße Gold noch günstiger zu erwerben.
Die Baumwolle setzt ihre Fahrt fort und wird weiterverarbeitet.
Sie landet in einer Lagerhalle, immer noch durchtränkt von Pestiziden.
Ein beißender Geruch, den die Arbeiterinnen Stunde um Stunde einatmen, liegt in der Luft.
Auch sie fühlen sich schlecht, zeigen die gleichen Vergiftungserscheinungen wie die Bauern.
Anschließend wird die Ware gebleicht, die Männer die dafür zuständig sind stehen kniehoch in einem Chemiekalienbad.
Ist die Baumwolle genug bearbeitet landet sie in einer Fabrik um schließlich zum Kleidungsstück zu werden.
Die Arbeiter kassieren einen Hungerlohn und können doch nicht mit Taiwan oder China mithalten.
Die Näherinnen in China verdienen etwa 2 Euro am Tag, oft arbeiten sie Tage ohne schlafen zu dürfen, ihre maximale Erholungszeit liegt bei 5 Stunden und das ist selten.
Ihr erster Lohn wird meist einbehalten und oft wird mit Verspätung ausgezahlt.
Sexuelle Übergriffe müssen erdultet werden, meist sind die Mädchen nicht über 17 Jahre alt.
Sie leben zusammengefercht auf engstem Raum, einen Ausweg haben sie nicht.
Tägliche Motivationen liefern Sprüche wie "Wer heute nicht hart arbeitet hat Morgen keine Arbeit mehr" die auf große Tafeln geschrieben werden.
Schlussendlich werden die fertigen Produkte dann verschifft und von Ladenketten wie Walmart oder H&M gekauft, um nur zwei von ettlichen zu nennen.
Natürlich werden sie einer Prüfung unterzogen, was jedoch nicht geprüft wird ist ob sich immer noch Stoffe wie Monochrotophos darin befinden.
Auch nach diesem langen Weg besteht für den Träger immer noch ein Gesundheitsrisiko, eine einfache Allergie kann ausreichen um dies zur Gefahr zu machen.
Nur 3% der Baumwolle wir ohne den Einsatz von Pestiziden angebaut.
Aber das Stück ist billig und es wird gekauft.
Welchen Weg es hinter sich hat ist den wenigsten bewusst, sie sehen nur ein Schild, wie "made in India" oder "made in China".
Quantität gillt den meisten mehr als Qualität und wer kauft schon ein T-Shirt für 30 Euro wenn er es ebenso für 9 haben kann?
Von diesen 9 Euro geht natürlich der Großteil an die Ladenkette selbst, die Arbeiter verdienen daran kaum etwas und auch die Firmencheffe im Ausland verdienen verhältnismäßig wenig dabei.
Diese Geschichte ist nicht der Hand eines Autors für Horrorfilme entsprungen, sie passiert jeden Tag.
Nicht nur in der Bekleidungsindustrie spielen sich solche Leiden ab, beim Anbau von Blumen geht ähnliches vor sich.
Wir wollen möglichst wenig Geld ausgeben, ist Geiz wirklich geil?
-Ist es geil, dass Menschen mit weniger Glück wegen unserer Gier sterben müssen?
-Ist es geil, dass die Firmen ins Ausland wandern weil wir ihre verhältnismäßig teuren Produkte, die von deutschen fair bezahlten Arbeitern gefertigt wurden, nicht kaufen wollen?
-Ist es geil, dass viele Menschen keine Arbeit mehr haben weil es nichts mehr gibt wo sie arbeiten können?
Deutschland muss konrurrenzfähig werden heißt es.
Ich könnte kotzen bei solchen Aussagen!
Und ich sage: Deutschland darf nicht konkurrenzfähig werden!
Muss das Elend erst vor unserer Tür stehen ehe wir begreifen welche Auswirkungen unser Verhalten hat?
Ich kann die Dummheit und Profitgier der Menschen dort oben nicht verstehen und ja es ist richtig, wir als "kleine" Leute können nicht viel bewegen.
Aber wenn wir uns immer nur hinsetzen und sagen; "So ist es eben, es passieren viele schlimme Dinge in der Welt, Shit happens"
so ist das zwar durchaus richtig, aber machen wir uns damit nicht mit schuldig?
Die Menschen hier glauben leider ständig daran, dass sie nichts ändern könnten, doch das stimmt nicht!
Ich habe diesen Text nicht geschrieben um zu schockieren, nicht um ein schlechtes Gewissen zu erzeugen!
Es geht mir allein darum, dass die Menschen anfangen nachzudenken, zu begreifen.
Wenn wir lernen würden ein wenig besser hinzusehen, zu verstehen, dass das Schicksal anderer Menschen auch uns angeht, wäre das ein großer Schritt.
Es ist keine Schande, wenn man sich keine teureren Produkte leisten kann, aber es ist eine Schande sich hinzusetzen und zu sagen "was geht es mich an, ich kann eh nichts ändern"!
Würde jeder hier ein wenig aufgeklärter sein, ein wenig mehr nachdenken, könnte sich viel ändern.
In anderen Ländern konnten die Proteste von Organisationen die sich für fairen Handel einsetzen einige Firmen dazu bringen ihr Konzept zu überdenken.
Es geht nicht nur um eine bessere Zukunft für die Menschen in Ländern wie Indien oder China.
Es geht um eine besser Zukunft für uns alle.
Wer sagt, dass wir nichts ändern können?
Man muss das Unmögliche denken um das Mögliche zu verwirklichen.
Und was wäre diese Welt schon ohne ein wenig Hoffnung und Idealismus?
Ich danke jedem der dies gelesen hat.
Lg Shinjukai