Die Reflexionen, Gedanken und Zitate, die mich inspirieren.

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Das hat nichts mit Freuds Strukturmodell (Es–Ich–Über-Ich) zu tun.
„Kein Ich“ bei Niebauer meint das narrative Selbst als Konstruktion – nicht das Ich im freudschen Sinn als Vermittler zwischen Trieb und Moral.
Freud hat etwas ganz anderes gemeint – und wurde gerade von der modernen Neuropsychologie weitgehend abgelöst.
 
@SYS41952 . Du liest mich schon lange. Und ich wollte Dein Verhalten verstehen, also rein psychologisch. Die Motivation.

Erinnerst du dich, wie du mich mit dem Thema Sex provoziert hast?

Ich habe damals sogar berühmte Wissenschaftler gefunden, die solche verdammten Phänomene wie Kundalini untersucht haben. Ich hatte so lange Fragebögen ausgefüllt, dass mir schon der Kopf rauchte.


Gut, der sagte mir dann, ich hätte es. Und dann haben wir sehr lange kommuniziert – auch online. Ich konnte damit trotzdem nichts anfangen. Und auch er hatte andere aus seinem Team eingeschaltet. Sie alle kapieren es nicht, denn man kann es nicht objektiv verifizieren.


Einmal war mir der ganze Bullshit echt zu viel – besonders nach dem Tod meines armen Vaters, als ich seine Leiche sah. Erst frisch, dann einige Stunden später. Da war der ganze Mist wie weggeblasen.


Ich versuche es jetzt noch mit der tibetischen Medizin – ganz wissenschaftlich betrachtet. Vielleicht hilft es ja.


Der ursprüngliche Buddhismus war übrigens sogar frauenfeindlich. Der Buddha stimmte dem Orden der Nonnen erst nach dem dritten oder vierten Mal zu, als sein Cousin Ananda ihn darum bat. Ich war natürlich nicht dabei, aber es ist bekannt, dass es einen schrecklichen Massensuizid von Mönchen gab, die auf dem Friedhof über die Leiche einer schönen Kurtisane meditierten. Danach passte der Buddha die Methode an.


Einige Forscher meinen, er war kein Heiliger in seiner Jugend – eher ziemlich gemein und arrogant. So etwas findet man in den Sutren selten. Also von Saulus zu Paulus – für mich ergibt das Sinn.


Ein Mensch zu bleiben, ohne an Wiedergeburt und so weiter zu glauben – das ist echt schwer. Religion als Opium? Ich brauche keines. Zumindest nicht im geistigen Sinn.

Ich will aber als der Mensch leben und auch so sterben. Nicht als Sau, die andere quält oder peinigt. Das werde ich niemals tun.

Du brauchst mir nicht zu antworten, aber es wäre mir interessant, um mich selbst besser einzuschätzen. Ich bin immer authentisch, egal virtuell oder im realen Leben. Und krank zu sein ist keine Schuld. Tja, Karma( Ironie), wer weiß?
Du und deine (Lebens) Geschichte interessieren mich nicht🤷
 
Kein Ich“ bei Niebauer meint das narrative Selbst als Konstruktion – nicht das Ich im freudschen Sinn als Vermittler zwischen Trieb und Moral.
Ja, das stimmt. Das ist mir klar.

Aber genau darum geht es doch: mein Körper, mein PC oder meine Frau, mein Leben und mein Tod.

Und es gibt nichts, was uns eigentlich gehört – es gibt nur den Prozess des Wandels, oder besser: der Verwandlung.


Ich verlinke, was ich meine:


Was im Mahayana also über das Selbst gedacht wurde, ist durchaus auch aus einer abendländischen Perspektive verständlich. Die Vergänglichkeit aller Phänomene, aller Erfahrungen verleitet dazu, etwas Dauerhaftes zu suchen. Doch dieser Versuch muss immer wieder, schließlich endgültig und todsicher, scheitern. Unsere privaten Schrullen als ewiges Ich festhalten zu wollen, ist tatsächlich ein „närrischer Gedanke“. Wir können auch die Luft nicht festhalten. Aber wir können atmen. Die Sprache gibt einen Fingerzeig: „Atem“ und „Atman“ (= Selbst) haben dieselbe Wortwurzel. Das Selbst ist kein Sein und kein Nichts, sondern endloser Wandel: „Mein eigentliches Wesen ist die Zeit selbst, nicht ein Etwas in der Zeit.“ (Jikme Lingpa)
Das Selbst ist kein Sein und kein Nichts, sondern endloser Wandel
 
Ich finde die Ausrichtung meiner Antennen auf ein DU
Ach, ja, siehe das:

Sein systemisches Denken erläuterte er in einem Interview:

„Der systemische Ansatz basiert auf der Situation im Jetzt und Hier. Das heißt auf der Art und Weise, in der die Menschen miteinander kommunizieren und im Kommunizieren dann in Schwierigkeiten kommen können. Wir versuchen also zu verstehen, wie das menschliche Bezugssystem funktioniert, in dem der sogenannte Patient mit drinnen steht und mitwirkt ... Unsere Frage ist: Wozu? Was ist die Funktion des sogenannten Symptoms? Das geht so weit für mich, dass, wenn ich zum Beispiel Ehe-Therapie betreibe, der Patient nicht mehr der Mann oder die Frau, sondern die Beziehung zwischen diesen beiden Menschen ist. Das ist mein Patient. An der Beziehung will ich arbeiten.“<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Watzlawick#cite_note-8" title=""><span>[</span>8<span>]</span></a>
 
Ja, das stimmt. Das ist mir klar.

Aber genau darum geht es doch: mein Körper, mein PC oder meine Frau, mein Leben und mein Tod.

Und es gibt nichts, was uns eigentlich gehört – es gibt nur den Prozess des Wandels, oder besser: der Verwandlung.


Ich verlinke, was ich meine:



Das Selbst ist kein Sein und kein Nichts, sondern endloser Wandel
Die Mahayana-Tradition formuliert dass „das Selbst“ kein statisches Ding ist, sondern Wandel, Prozess, Leerheit. Und dass unsere Fixierung auf ein festes Ich eine Illusion sein kann.

Aber genau darin liegt der Unterschied zur Psychoanalyse. Freud ging es nicht um Leerheit oder Selbstauflösung, sondern um die Steuerung innerpsychischer Kräfte durch ein vermittelndes Ich – im Rahmen westlicher Triebtheorie.
Wenn du buddhistische Ichlosigkeit zitierst, dann unterstützt du damit eher moderne Neurowissenschaft und philosophische Ich-Kritik – nicht Freud.

Das hat schlicht nix miteinander zu tun. Da kannst du noch soviel verlinken. 🤷
 
Das waren genau meine Gedanken hier. Wie kann sich ein Mensch moralisch verhalten, wenn er nicht an irgendeinen Gott oder an eine Religion glaubt? Religionen waren oft wie Hemmungen gegenüber unserer destruktiven Natur. Wenn diese wegfallen – brauche ich dann überhaupt noch Freud, oder reicht ein Gehirn-Modell aus, das mich genug alles erklärt? Was war zuerst da – etwas Primitives wie bei der Amöbe oder dem Frosch?

dreieiniges Gehirn, Dreifachhirn, triune brain, ein vereinfachendes Gehirnmodell von Paul D. MacLean, in dem eine hierarchische Organisation des menschlichen Gehirns, bestehend aus drei stammesgeschichtlich unterschiedlich alten Grundtypen, beschrieben wird.


Eigentlich gehören wir uns gar nicht wirklich selbst. Wir sind eher wie Marionetten, die blind auf Reize reagieren.


Was sollte uns also motivieren, menschlich zu bleiben – ohne Religion, ohne Angst vor der Hölle oder vor einer schlimmen Wiedergeburt als hungernder Geist, oder ähnlichem? Gar nichts?


Das ist meine Frage. Eher eine existenzielle Philosophie – aber kein Buddhismus, zumindest nicht per se.
 
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Das waren genau meine Gedanken hier. Wie kann sich ein Mensch moralisch verhalten, wenn er nicht an irgendeinen Gott oder an eine Religion glaubt? Religionen waren oft wie Hemmungen gegenüber unserer destruktiven Natur. Wenn diese wegfallen – brauche ich dann überhaupt noch Freud, oder reicht ein Gehirn-Modell aus, das mich genug alles erklärt? Was war zuerst da – etwas Primitives wie bei der Amöbe oder dem Frosch?




Eigentlich gehören wir uns gar nicht wirklich selbst. Wir sind eher wie Marionetten, die blind auf Reize reagieren.


Was sollte uns also motivieren, menschlich zu bleiben – ohne Religion, ohne Angst vor der Hölle oder vor einer schlimmen Wiedergeburt als hungernder Geist, oder ähnlichem? Gar nichts?


Das ist meine Frage. Eher eine existenzielle Philosophie – aber kein Buddhismus, zumindest nicht per se.
Der Mensch braucht keine göttliche Kontrolle, um Mitgefühl, Verantwortung oder Solidarität zu empfinden.
Neurobiologie erklärt Reiz-Reaktion – aber nicht Sinn, Ethik oder Gewissen. Das tun wir selbst: durch Kultur, Sprache, Beziehung, Einsicht.
Es gibt viele Menschen ohne Glauben, die achtsamer und mitmenschlicher leben als so mancher Dogmatiker. Nicht aus Angst vor Hölle oder Karma – sondern weil sie es für richtig halten.
 
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