Pavel07
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Das ist eine gute Bemerkung!Vielleicht geht es einfach nur um die Anhaftung. Die sogenannten Freuden sind sicher nicht der Sinn.
Mit dem Begriff „Sinnen-Sucht“ meint der Buddhismus, insbesondere der Abhidhamma, die sogenannten Khandhas (Daseinsfaktoren). Ich erkläre es aber sehr einfach:
Wenn ich eine schöne Blume oder eine schöne Frau sehe, etikettiere ich das Ganze innerlich. Das Gleiche passiert auch, wenn ich ein schönes Bild sehe oder köstliches Essen wahrnehme. Wenn es mir gelänge, den Prozess der Wahrnehmung zu verlangsamen, könnte ich die Leerheit der Form erkennen. Das heißt, ich würde das reine Blau sehen – sozusagen – aber keinen „blauen Himmel“.
Ein normaler Mensch haftet jedoch sofort an solchen Wahrnehmungen; das geschieht sehr schnell.
Es geht dabei nicht nur um äußere Dinge, sondern auch um die innere Süchtigkeit. Manche verbringen beispielsweise den ganzen Tag in Foren, andere schauen wie hypnotisiert Fernsehen oder lesen ununterbrochen Nachrichten.
Sex ist hierbei nur ein Beispiel. Er bindet uns, weil wir am Ende ohnehin alles verlieren – die Schönheit, die Jugend; wir werden krank und sterben. Was von uns allen bleibt, ist am Ende nur Staub und Asche. Das ist tod-sicher.
Der Buddha jedoch wollte das Todlose finden. Wer Vergnügen sucht, hat den Buddhismus nicht verstanden. Es wäre besser, die Tradition zu respektieren – egal welche.
Übrigens war es für echte Mystiker selbstverständlich, ihre eigenen Lüste zu überwinden. Das ist der Sinn der Unio Mystica. Alles, was beispielsweise Sex betrifft, war für sie ein Hindernis. Es geht um die Überwindung der Welt und ihre Transzendierung. Das ist nicht für jeden, aber für jene, die tief im Inneren wissen, dass dies genau ihr Weg ist.
Alles Gute!