"Die persönlich erschaffene Realität"

esperanto schrieb:
hi condemn

du hast mich wohl ein bisschen falsch verstanden.
ich wollte dir bestimmt nicht unterstellen, dass du agressiv seist.

ich habe nur die möglichkeit offen gelegt, dass sich ja vielleicht ein kleiner
"denkefehler" in deiner these mit eingeschlichen haben könnte.

mit konsequent meinte ich ledeglich, dass du so, wie du denkst, sofort ad absurdum geführt werden solltest. etwas stimmt noch nicht zusammen:

"Die persönlich erschaffene Realität"
wer erschafft sich diese realität?
wenn ich dich richtig verstehe, wäre demnach die erste priorität, dass du dir
einen "schaffer" (ein ICH) projezierst, auf welchem alles weitere aufbaut.
(da denke ich, liegt der haken.)

kannst du dir etwas daraus reimen?


lg, esperanto
__________
(methapysik brachte ich nur in bezug auf das auf deine these folgende ergebnis: alles ist glaube.)

Ich glaube tatsächlich, das innerhalb des menschlichen Seins alles auf Glaube gründet. ch stelle es mir so vor und es ist wieder Paradox: Alles ist. Es existiert alles. Aber da man als Mensch das nicht wirklich wissen kann und immer nur einen Ausschnitt sieht, innerhalb von Polaritäten, schließt man das eine aus wenn man das andere als wahr erkennt. Das ist dann aber eben nur Glaube was sich spätestens zeigen wird, wenn der Gegensatz als wahr erkannt wird. Nicht selten schließt man dann das vergangene wieder als Illusion aus. Wie oft wurde schon das eine für wahr gehalten und einige Zeit später das Gegenteil...

Zu dem Haken... Eigentlich verstehe ich nicht wo der Haken liegen soll. Ein Ich erschaffe ich mir in der Tat, indem ich mich mit gewissen Eigenschaften identifiziere. Dass das alles in letzter Konsequenz nicht unbedingt ich bin ist für mich unerheblich. Für mich stellt sich nicht die Frage: Was ist wirklich? Sondern: Wie stellt es sich dar?
Ich als Mensch, der in einer perfekten Illusion lebt... Was nutzt es zu sagen: Ich habe keinen freien Willen, ich funktioniere automatisch, ich werde von Gott gesteuert, meine Realität ist Traum, meine Realität ist echt, aber meine Sicht davon subjektiv... ?
Es geht mir, wie jedem darum, in der Konsequenz glücklich zu sein. Da ich Mensch bin jucken mich andere realere Realitäten nicht. Auch nicht die Erkenntniss das ich kein ich habe. Die Illusion das ich eines habe ist so perfekt das ich sage: Ich habe eins. Mich interessiert einzig und alleine die Frage: Bin ich verantwortlich habe ich vollen Einfluss auf mein Leben, mein Glück.

Ja, zum Teil und Nein?

Und wenn wahr ist, das Innen gleich Aussen ist, dass das was ich erlebe Folge einer inneren Entsprechung ist, und ich weiß mittlerweile viel mehr darüber als ich hier schreiben kann, dann ist die Antwort JA und ich sehe das mittlerweile zu 98% so. Die restlichen 2% ist Erstaunen das es so sein kann.

Viele Grüße,
C.
 
Werbung:
Hallo Condemn, wie immer man das sieht, wir sind uns wohl einig, daß es ein Thema von unerhörter Komplexität ist. Es ist vom rationalen Denken nicht wirklich zu fassen und logisch damit nicht darstellbar.
Daß wir uns eine subjktive Realität erschaffen, wird von mir nicht in Zweifel gezogen. Welche Rolle der freie Wille dabei spielt, lasse ich unbeantwortet.
Im irdischen Geschehen ist es aber mehr das zeitlich-kulturelle Paradigma, welches uns eine bestimmte Weltsicht vorschreibt.
Fragen der Transzendenz in Verbindung mit willentlicher Lebensplanung, die freilich vieles erklären würde, sind reine Glaubensfragen.

Etwas zu Glauben heißt aber, eine bestimmte Sichtweise zu dogmatisieren, auf kosten anderer, ebenfalls möglicher Sichtweisen.
Aus diesen Gründen lehne ich es ab, einen Glauben zu haben.
Ich halte somit beinahe alles für möglich, aber nicht für gleich warscheinlich.

Du hast im Eingang Meister Eckart zitiert. Er gehört sozusagen zu meinem engsten Freundeskreis.
Während bei dem älteren Albertus Magnus der dreieinige Mensch noch die erkennende Kraft ist, wird er bei Meister Eckart zum schöpferischen Vermögen. Er wirft damit eine Weltsicht aus dem gültigen Paradigma in eine ferne Zukunft.
 
Reisender schrieb:
Hallo Condemn, wie immer man das sieht, wir sind uns wohl einig, daß es ein Thema von unerhörter Komplexität ist. Es ist vom rationalen Denken nicht wirklich zu fassen und logisch damit nicht darstellbar.
Daß wir uns eine subjktive Realität erschaffen, wird von mir nicht in Zweifel gezogen. Welche Rolle der freie Wille dabei spielt, lasse ich unbeantwortet.
Ja, es ist gleichzeitig komplex aber auch simpel. Es ist in seiner Einfachheit nur nicht verstehen ;) Logik muss ja immer von gewissen Dingen ausgehen und es ist schon logisch wenn man von gewissen Voraussetzungen ausgeht, aber diese Voraussetzungen sind im Widerspruch zu vielen Glaubens-Überzeugungen der Gesellschaft. Wenn man es überschaut und das tue ich mittlerweile ist es wirklich logisch und auch ganz gut belegt aus allen Richtungen.


Etwas zu Glauben heißt aber, eine bestimmte Sichtweise zu dogmatisieren, auf kosten anderer, ebenfalls möglicher Sichtweisen.
Aus diesen Gründen lehne ich es ab, einen Glauben zu haben.
Ich halte somit beinahe alles für möglich, aber nicht für gleich warscheinlich.
Wenn man das glaubt was ich glaube, gibts keine Dogmen.

Du hast im Eingang Meister Eckart zitiert. Er gehört sozusagen zu meinem engsten Freundeskreis.
Während bei dem älteren Albertus Magnus der dreieinige Mensch noch die erkennende Kraft ist, wird er bei Meister Eckart zum schöpferischen Vermögen. Er wirft damit eine Weltsicht aus dem gültigen Paradigma in eine ferne Zukunft.
Ehrlich gesagt kenne ich nicht viel von Eckhart. Vor allem sind es Zitate aus Büchern mit ähnlichen Richtungen die sich auf ihn berufen wie z.B. Tolle. Aber alles was ich kenne gefällt mir sehr gut.

Viele Grüße,
C.
 
Hallo Egofrau,

egofrau schrieb:
auch steht unsere tür immer für jeden, der zu uns kommen will offen. wir schließen nie ab und sogar der shlüssel steckt draussen im schloss.

Es war und ist von mir nicht wertend gemeint. Denn wären die Menschen so wie ihr, dann wäre diese Diskussion gar nicht nötig. Ich sehe eure Grösse sehr wohl und meinte nicht, es sei zu wenig.
Dennoch ist es so, auch wenn ich in diesem Sinne zu leben versuche, das Situationen entstehen, die sich (weiss nicht wirklich welche Wortwahl ich verwenden soll um nicht wertend zu klingen) nach aussen, mit dem ganzen Apparat verbinden.

egofrau schrieb:
ich habe für mich der machtlosigkeit die macht entzogen, indem ich sie nicht mehr als solche anerkenne. natürlich kann ich die realität dadurch nicht verändern, aber ich kann durch die kraft meiner gedanken, überzeugung und lebensweise dazu beitragen, dass sich das denken einiger weniger ändert....

Tja, etwas zum Überdenken! Vielleicht gebe ich mich mit dem weniger (=was wiederum sehr gross ist) einfach nur nicht zufrieden?!

Vielleicht noch etwas, wobei ich hier gerne alle ansprechen würde. Ich bin nicht hier um etwas zu werten (auch wenn es vielleicht den Eindruck erwecken mag), auch bin ich weit entfernt hier Wortklaubereien zu veranstalten, ich suche einfach nur eine Antwort die ich persönlich annehmen kann und dieser Thread hat einfach viele Fragen für mich persönlich wieder aufgeworfen!

Auf jeden Fall Danke an Alle
Liebe Grüsse
Omrean
 
Hallo,

ich bin der Meinung, daß jeder einen großen Anteil an seiner Realität hat. Ich gehe allerdings davon aus, daß die Frage, ob hinter der wahrgenommen Welt eine objektive Realität steckt, nicht geklärt werden kann, da jeder nur Wahrnehmung für die Überprüfung seiner Eindrücke heranziehen kann.

Anstelle einer objektiven Realität könnte auch eine rein projezierte Welt existieren, die nur aus der Wahrnehmung eines oder vieler Wesen generiert wird, die selbst Bestandteil ihrer Realität sind, die sie selbst erschaffen.

Das wäre dann sogar die Infragestellung einer objektiven Realität, die aus dem, was wir erleben, die Erzeugnisse eines oder vieler Wesen macht.

So könnte die Realität auch durch viele Wesen geschaffen sein, jedes Wesen innerhalb seiner Wahrnehmung wäre gleichermaßen an der Konstruktion der wahrgenommenen Realität beteiligt.

Somit wäre die intersubjektive Wahrnehmung nicht mehr als die gemeinsame Projektion aller Subjekte der wahrgenommenen Realität.

Die Träumer träumen den Traum, der die Träumer träumt.

Gruß,
lazpel
 
lazpel schrieb:
Hallo,

ich bin der Meinung, daß jeder einen großen Anteil an seiner Realität hat. Ich gehe allerdings davon aus, daß die Frage, ob hinter der wahrgenommen Welt eine objektive Realität steckt, nicht geklärt werden kann, da jeder nur Wahrnehmung für die Überprüfung seiner Eindrücke heranziehen kann.

Anstelle einer objektiven Realität könnte auch eine rein projezierte Welt existieren, die nur aus der Wahrnehmung eines oder vieler Wesen generiert wird, die selbst Bestandteil ihrer Realität sind, die sie selbst erschaffen.

Das wäre dann sogar die Infragestellung einer objektiven Realität, die aus dem, was wir erleben, die Erzeugnisse eines oder vieler Wesen macht.

So könnte die Realität auch durch viele Wesen geschaffen sein, jedes Wesen innerhalb seiner Wahrnehmung wäre gleichermaßen an der Konstruktion der wahrgenommenen Realität beteiligt.

Somit wäre die intersubjektive Wahrnehmung nicht mehr als die gemeinsame Projektion aller Subjekte der wahrgenommenen Realität.

Die Träumer träumen den Traum, der die Träumer träumt.

Gruß,
lazpel

Wenn ich Dich richtig verstehe sehe ich es genauso, zumindest sehr ähnlich.
Und zwar folgendermaßen: Die Realität wird von allen an ihr beteiligten "Wesen" erschaffen, aber die die man erlebt stellt nur eine kleine Auswahl aller Möglichen dar. Und somit ist man selbst, obwohl man sie nicht vollkommen selbst kreirt hat, doch wieder vollkommen dafür verantwortlich was man erlebt, weil man sozusagen "zustimmt" sie zu erleben.

Ob hinter dieser Realität eine wirklich Objektive steht ist meiner Meinung nach gar nicht wirklich so Interessant. Mir kommt es v.a. darauf an, herauszufinden wie groß mein Einfluss auf mein Erleben ist, ob er wie ich zur Zeit glaube potentiell 100% beträgt, je nach dem wie bewusst man sich dessen ist. Und wenn das so ist kommt es mir darauf an, zu verstehen wie man in die Richtung kommt die man wünscht, weg von dem worunter man leidet. Ich glaube es schon zu wissen, aber noch nicht richtig umsetzen zu können... Das alte Problem.

Viele Grüße,
C.
 
Omrean schrieb:
Hallo Egofrau,

Es war und ist von mir nicht wertend gemeint. Denn wären die Menschen so wie ihr, dann wäre diese Diskussion gar nicht nötig. Ich sehe eure Grösse sehr wohl und meinte nicht, es sei zu wenig.
Dennoch ist es so, auch wenn ich in diesem Sinne zu leben versuche, das Situationen entstehen, die sich (weiss nicht wirklich welche Wortwahl ich verwenden soll um nicht wertend zu klingen) nach aussen, mit dem ganzen Apparat verbinden.

hallo omrean :)

oh nein, das habe ich auch nicht so verstanden! du musst dich hier wirklich nicht für deine wortwahl entschuldigen :) ich verstehe dich schon richtig, hatte nur das gefühl, eine erklärung bringen zu müssen und habe wirklich auch nicht das gefühl, das wir nicht genug tun. natürlich sind auch wir in die gesellschaft mehr oder weniger :D eingebunden. wir sind für viele zwar "komische vögel" fordern aber sehr oft auch neugierde heraus, weil es uns offensichtlich sehr gut geht;)


Omrean schrieb:
Tja, etwas zum Überdenken! Vielleicht gebe ich mich mit dem weniger (=was wiederum sehr gross ist) einfach nur nicht zufrieden?!

gerade das erzeugt aber auch eine gewisse unzufriedenheit, durch die wiederum wertvolle energie sinnlos verbraucht wird. ist es nicht so? :) mit dem weniger zufrieden zu sein, hat mehr aussicht auf erfolg. erfolg wiederum erzeugt energie, die wiederum weitergegeben werden kann. kein großes geheimnis:) keiner kann allein die realität der welt verändern, aber alle können sie verändern.

Omrean schrieb:
Vielleicht noch etwas, wobei ich hier gerne alle ansprechen würde. Ich bin nicht hier um etwas zu werten (auch wenn es vielleicht den Eindruck erwecken mag), auch bin ich weit entfernt hier Wortklaubereien zu veranstalten, ich suche einfach nur eine Antwort die ich persönlich annehmen kann und dieser Thread hat einfach viele Fragen für mich persönlich wieder aufgeworfen!

nochmal: du bist uns keine erklärung schuldig :) sicher greifen einige leute gern für sie nicht genaustens ausformulierte und logisch nicht widerlegbare sätze auf, um wortklaubereien zu betreiben, weil es ihnen spaß macht, oder sie das gesagte auch nicht verstehen wollen/können. das ist für manche auch eine art des wertens:D ist für mich aber ein zeichen von unsicherheit.

vielleicht hat auch nicht jeder die fähigkeit, auch "zwischen den zeilen zu lesen" und fragt dann noch mal nach. dann ist es ok.

schreib einfach, wie dir der schnabel gewachsen ist:D ich bin sicher, dass dir keiner unterstellt, was du meinst, entschuldigen zu müssen :umarmen: wir sind doch alle hier, weil wir uns austauschen oder über irgend etwas klarheit gewinnen, gedankenanstöße, anregungen usw. wollen.

ganz liebe grüße
jo
 
Condemn schrieb:
Wenn man davon ausginge alles sei Bewusstsein, wie ich es tue, und jede Realität sozusagen Vorstellung dieses Bewusstseins, so ist auch alles Vorstellbare möglich. Meiner Meinung nach geschieht alles. Ich als Aufmerksamkeitsspanne wähle nur in jedem Moment unter Ausschluss vieler anderer Möglichkeiten das was ich erlebe aus.

Bin ich Teil eines "grossen" Bewusstsein, oder bin ich das Bewusstsein. Ist dieser Teil im Menschen verankert oder beinhalten wir das gesamte Bewusstsein? Wenn ich "nur" Teil dessen bin, entscheidet dann nur dieser Teil, oder das Gesamte?
Ich glaube im "Seth" Buch wurde darüber gesprochen, das die unterschiedlichen Gedanken/=Wahl, sich in unterschiedlichen Ebenen manifestieren, "gelebt" werden, was wiederum bedeutet das eine Teilung stattfindet, wir in unterschiedlichen Ebenen existieren. Wobei ich hier die lineare Vorstellung von Zeit komplett ausser acht lassen möchte.
Was entscheidet nun, im menschlichen Dasein, was wir "real" erleben? Wir denken ja zu einem Ereigniss oder Gefühl nicht nur einen Gedanken, sondern kreieren ihn ständig neu in x verschiedenen Versionen. (zumindest mache ich das so)

Condemn schrieb:
Ja, es geschieht wirklich beides und es bedingt sich gegenseitig. Die Erkenntnis dass das System nicht verändert werden kann, die eigene Machtlosigkeit führt nämlich nicht dazu, das Du sagst: "Ok, ich kann es nicht ändern ich muss es akzeptieren." Wenn das so wäre würdest Du Deine Werturteile relativieren und "damit leben".

:-)) Kommt mir eines in den Sinn: "Seelig die Armen in ihrem Geiste, denn derer ist das Himmelreich!" Auch dem ist eine gewisse Sympathie abzugewinnen, auch wenn der Schritt nach "hinten" nicht möglich ist.
Werturteile zu relativieren und "damit leben" würde das bedeuten es innerlich zu akzeptieren und somit sich davon zu entfernen, weil es keine Bedeutung mehr darstellt?

Das Beispiel mit der Waffe ist für mich nicht Ursache. Was hat veranlasst, dass ich zu jenem Zeitpunkt in dieser Situation bin?


Condemn schrieb:
Machtlosigkeit auf der einen Seite ist ein Gefühl und man wird oft sagen es wurde bestätigt, denn es tritt immer mal wieder ein wovor man sich fürchtete, aber dennoch folgte man auf dem Weg dorthin IMMER NUR SEINEM eigenen Willen. Ich betone noch mal: Das muss man immer für den Moment sehen. Der Moment bedeutet: Wahl und Wille.

Kann ich nachvollziehen, da meine Reaktion wiederum das erschafft - zumindest kann ich es mit deinem Beispiel nachvollziehen.
Aber nochmals zurückkommend auf Ursache! Wer oder wie oder was erschafft das ich vor dieser Waffe stehe?

Condemn schrieb:
Zu sagen das der Moment eingeschränkt ist, weil ich eben z.B. nicht aus meiner Gefängniszelle ausbrechen kann, so ist doch dieser Moment die Folge aller anderen Momente in denen ich meinen Willen umsetzte.


.... die Folge aller anderen Momente! Ich greife jetzt in etwas ungreifbares. Aber was ist mit jenen die für etwas "büssen", die nicht die Tat begangen haben, einfach nur zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort waren.
Oder nehmen wir ein greifbares Beispiel! Jener Mann der in England aus der U-Bahn ausstieg und erschossen wurde. Ist es doch etwas, das "über" unserem Bewusstsein steht, ohne das das Bewusstsein eine freie Entscheidung treffen kann.

Condemn schrieb:
Diese Situationen und Momente mögen immer eingeschränkt gewesen sein. Man hatte vielleicht immer das Gefühl nicht zu können was man wollte, aber dieses Gefühl ist nur berechtigt, wenn der "Anfang" selbst ungewollt ist. Der Ausgangspunkt der Existenz... Ist er etwas Ungewolltes und man macht ab dann das Beste daraus, eingeschränkt in allem was man tut, da alles die Folge dieses Ausgangspunktes ist? Oder ist dieser vermeintliche Ausgangspunkt vielleicht auch nur eine gewollte Entscheidung die man "vorher" traf? Wir wissen es nicht, aber wir wissen, das in alle Richtungen die Unendlichkeit vorherrscht. Warum nicht auch in der Existenz?

.... tja, genau das bekomme ich nicht auf die Reihe! :-)


Condemn schrieb:
Tatsache ist: Du kannst es anders sehen. Du könntest potentiell die Meinung haben, der Reitlehrer hätte gar nicht anders handeln können. Er sei selbst nur das Resultat einer Vergangenheit die von anderen geprägt wurde, vielleicht ist er mit gewissen psychischen Problemen geboren worden etc.

Auch diese Sicht existiert in meinem Inneren, auch wenn ich für diese Sicht warscheinlich kritisiert werde. Es ist eine sehr paradoxe Sicht der Dinge, die ich in mir spüre. Diese Art der Sicht, lässt aber kaum mehr zw. "richtig" und "falsch" entscheiden, lässt alles irgendwie gewähren.
Nur, diese Sicht manifestiert keine Änderung im Aussen!
Unterliegen wir aus menschlicher Perspektive nicht der Polarität, welche uns wieder zu "richtig" und "falsch" unweigerlich hinführt? Kann ich als Mensch wirklich mit dieser Sicht leben - im Inneren ja - als Mensch widerspricht es meinem Gefühl!

Physisch haben weder meine Tochter noch ich einen sexuellen Übergriff erleben müssen. Es hat Andere betroffen!
In der Vorstellung existiert es sicher - aber nicht als Teil meines Lebens. In etwas hineinfühlen ohne es selbst persönlich erlebt zu haben - ja das kann ich fast im Perfektionsmus!
:-)) Bin ich masochistisch veranlagt? :-))

Was heisst das nun? Ist nun alles was ich mir vorstelle, zu dem ich eine Emotion empfinde, etwas als "richtig" oder "falsch" annehme, somit ein manifestieren?


Es IST! Doch, ich kann es sagen, kann verstehen warum es in diesem "es IST" "endet". Aber mitten in einer Situation "Es IST" als einzige Beurteilung so stehen zu lassen - würde mich das nicht zu jenen Menschen machen die wegsehen. Sicher aufgrund einer anderen innerlichen Entscheidung, aber das Resultat wäre doch das selbe? Würde diese Erkenntnis "es IST", welche ich in vielen Situationen in mir verankert habe, nicht dennoch mich automatisch wegsehen lassen und z.B. auf den Reitlehrer bezogen einfach alles weiter laufen lassen? Ist es dann nicht einfach nur eine grossartige innere Entwicklung - aber können wir uns als menschliches Wesen "nur" auf die innere Entwicklung berufen?

......... Fortsetzung folgt
 
Omrean schrieb:
Ich glaube im "Seth" Buch wurde darüber gesprochen, das die unterschiedlichen Gedanken/=Wahl, sich in unterschiedlichen Ebenen manifestieren, "gelebt" werden, was wiederum bedeutet das eine Teilung stattfindet, wir in unterschiedlichen Ebenen existieren. Wobei ich hier die lineare Vorstellung von Zeit komplett ausser acht lassen möchte.
Was entscheidet nun, im menschlichen Dasein, was wir "real" erleben? Wir denken ja zu einem Ereigniss oder Gefühl nicht nur einen Gedanken, sondern kreieren ihn ständig neu in x verschiedenen Versionen. (zumindest mache ich das so)

Unterliegen wir aus menschlicher Perspektive nicht der Polarität, welche uns wieder zu "richtig" und "falsch" unweigerlich hinführt? Kann ich als Mensch wirklich mit dieser Sicht leben - im Inneren ja - als Mensch widerspricht es meinem Gefühl!

Hallo Omram!

Darf ich ein wenig "mitmischen"? Der Frage nach den unterschiedlichen Ebenen der Möglichkeiten kann ich möglicherweise ein wenig näherrücken.

Ich gehe davon aus, dass wir im Schlaf verbunden sind mit dem Gesamtbewusstsein (oder möglicherweise nur einer Stufe davon), und in dieser Phase gehen wir verschiedene Varianten durch und entscheiden, welche dieser Varianten wir im Wachbewusstsein dann "erleben" möchten.

Mir ist es schon sehr oft passiert, dass ich aufgewacht bin mit dem Wissen, jetzt verschiedene Erlebensvarianten gerade durchgespielt zu haben. Im "realen" Leben, also im Wachbewusstsein, "ereignete" sich dann entweder eine davon oder eine gänzlich andere.

Zum Thema Polarität: Ich denke, die Polarität ist ein wichtiger Bestandteil unseres Wachbewusstseins, der viele Emotionen und Erlebnisse erst möglich macht. Wie könnten wir z.B. Hass empfinden, wenn es die Polarität nicht gäbe? Wie könnten wir Licht erkennen, wenn es keine Dunkelheit gäbe?
Wir sind mit unserer Geburt in die Polarität gefallen, sie ermöglicht uns erst die Perspektive, den Fokus, den wir für dieses Leben brauchen, um diese spezielle Realität "wahrnehmen" zu können.

Doch um beim Beispiel Reitlehrer zu bleiben: Wenn das Thema mit Dir in Resonanz steht, zeigt Dir das, dass Du hier die Polarität lebst, und zwar überwiegend EINEN Pol, d.h. das "Pendel" schwingt in eine Richtung und verharrt dort.

Um das "Pendel" nun in die andere Richtung schwingen zu lassen, wäre es z.B. notwendig, sich, so schwer das auch klingt, in die Realität des Reitlehrers einzufühlen, SEINEN Standpunkt, seine Emotionen und seine Sicht der Dinge zu verstehen, um zu erkennen, das ALLES zwei Seiten - die Polarität - hat.

Bitte, bitte, nicht missverstehen: Das heißt jetzt definitiv NICHT, dass die Gesellschaft "zuschaut" (gesellschaftsschädigendes Verhalten sollte verhindert werden), sondern dass man für sich persönlich die zweite Seite der Medaille sieht. Hinsehen, dass da ein Mensch ist. Ein Mensch mit Gefühlen, Gedanken, der ein Problem hat. Sich mit der "anderen" Seite auseinandersetzen, und dadurch die Polarität erfühlen.

Liebe Grüße!
Reinfriede
 
Werbung:
Omrean schrieb:
Hallo Sansara,

genau das ist meine Frage? Was machen wir mit dieser Erkenntnis, ausser das wir feststellen und erkennen was wir in Bezug zu dem sind. Das nenne ich den inneren Prozess, aber nach meiner Meinung ändert es nichts im äusseren. Bringt uns zu der Erkenntnis der Machtlosigkeit gegenüber dem System.
Was bedeutet das? Innere Akzeptanz all dem Gegenüber?

Und ist die Entwicklung in unserer Gesellschaft, sprich Wegsehen, Ignorieren usw vielleicht nur die Erkenntnis dieser Machtlosigkeit?

Aber wenn wir schon im alltäglichen wegsehen, wohin führt dann all das und was mach ich mit all meiner inneren Entwicklung? Ordne ich sie aufgrund von Machtlosigkeit irgendwann der Masse unter?
Hat diese innere Erkenntnis nicht auch einen kraftraubenden Prozess gebracht, wenn man als "Einzige" z.B. gegen Missbrauch von Kindern, sich hinstellt.
Wieviele solche kraftraubenden Prozesse sind für das innere verkraftbar?

Bleibt für mich nur eine Frage! Worin liegt der "richtige" Weg?

Liebe Grüsse
Omrean

Sind wir machtlos?

Wir sind nur ein Sandkorn an einem riesigen Strand und unser Wirkungsgrad ist winzig klein, aber trotzdem vorhanden.

Wir können uns höchstens machtlos machen lassen.

Missbrauch anzeigen, fair gehandelte Südprodukte kaufen, Fahrrad statt Auto fahren...

Das sind global betrachtet nur Kleinigkeiten, aber wenn alle Sandkörner in dem riesigen Strand das machen, dann ist die Welt eine andere.

Den Anfang macht dabei das eigene Bewusstsein, jedes einzelne. Das muss erst mal Mensch werden.

Warum war dieser Prozess denn so kraftraubend für Dich? Ich hab sowas noch nie mitmachen müssen. Ich hätte aber eher vermutet, dass man sich durch so etwas besser fühlt, dass einem das im Endeffekt Kraft schenkt.

LG von Sansara
 
Zurück
Oben