also beim einen oder anderen beitrag hier (oder auch in anderen foren, samm ned ungerecht) wär ich schon froh, wenn drei hirnprozente aktiv gewesen wären...
scherz beiseite. ich denk (wieviel %?), zunächst mal ist diese prozentrechnung eine rein quantitative betrachtung. wissen wir nicht schon seit hahnemann/homöopathie, dass wenig viel sein kann? in homöopathischen arzneien über d12 ist ein materieller wirkstoff nicht mehr nachweisbar, nicht einmal ein molekül davon. trotzdem wirkt es... womöglich täte manchem gehirn (meinem wohl als erstem...) ein wenig konzentration auf wesentliches gut, statt die paar prozent immer weiter auszureizen. aber dann würde ich kaum hier schreiben...
diese drei prozent sind ein plakativer kurzschluss des wissenschafts-populär-journalismus. wenn es stimmen würde... was schneiden wir denn alles ungestraft raus aus dem hirn, und das werkel funktioniert immer noch tadellos? welche drei restprozent behalten wir?
dass uns die gehirnphysiologen nicht im detail sagen können, was welche gehirnzelle leistet, halte ich eher für ein tröstliches defizit der wissenschaft. und es waren ja vor allem die forscher mit faschistoidem hintergrund, die mit all der zellzählerei und vermesserei vor allem rassistische vorurteile stützen wollten bzw. für totalitäre manipulation hintertüren suchten.
manipulation gelingt aber denen viel besser, die nicht auf die größe des gehirns scharf sind, sondern auf empirisches wissen über seine funktionen. pawlowscher hund und so...
wenn ich einen apfel esse, wissen die molekularmediziner zwar, dass in der schale tausende von stoffen enthalten sind - düfte, farben, geschmacksessenzen -, die sich gesundheitlich segensreich auswirken, von denen aber niemand wirklich genau weiß, warum gerade so und in dieser kombination.
wenn wir nicht wissen, warum ein so großer teil unseres gehirns scheinbar brachzuliegen scheint, dann sagt das nur etwas über unser begrenztes wissen aus, aber wenig darüber, was mit diesen stillen bereichen des hirns wirklich los ist.
all die datenspeicher-vergleiche greifen meines erachtens zu kurz - das modell, sich ein gehirn wie einen computer vorzustellen, ist schlicht lächerlich. computer sind ziemlich zurückgebliebene versuche, funktionen des gehirns nachzuahmen, und es versucht ja auch niemand mehr wirklich... zumindest nicht beim einzelnen computer. neuronale netze sind da was anderes (und das internet mag als beispiel, mit dem wir forums-nutzer alle leben, dienen): die ganze welt summt und brummt vor gespeichertem wissen, digitaler information, kommunikation in hunderten sprachen... und vom ganzen potenzial der intervernetzten computer sind vielleicht gerade mal drei prozent eingeschaltet...
mein denkmodell beruht auf der chaostheorie und dem enormen beitrag, den sie für ein weltbild leisten kann, das brücken zwischen säkularem und esoterischem wissen schlägt. in der chaostheorie gibt es die fraktale... maßstabsgebundene ähnlichkeiten. in der biologischen entwicklung des gehirns im säuglingsalter ist das schön zu beobachten - grobstrukturen, die in der verfeinerung wie millionen von miniexemplaren dieser grobstrukturen aussehen und die wiederum, nochmals stark verkleinert, wieder in der gleichen gestalt...
warum nicht auch umgekehrt? ich stell mir gern mein gehirn vor wie die einzelne zelle eines fraktal größeren gehirns, und auch das mag wiederum nur eine zelle eines noch größeren gehirns...
ganz konkret erlebe ich immer wieder in meiner arbeit mit familien- und strukturaufstellungen, wie die wahrnehmung des einzelhirns auf einmal überpersönliche antennen entwickelt und dinge aufnimmt, die sowohl zeitlich als auch räumlich weit über den aufstellungskreis hinausreichen.
könnte es so sein, dass die - wenn wir es mal für bare münze nehmen - drei prozent unserer ganglien schlicht jene portion sind, die wir für unsere höchstpersönlichen anliegen im hier und jetzt benutzen? könnte es sein, dass andere teile des gehirns sozusagen "fraktale dienste" für jene strukturen leisten, in die wir womöglich auch eingebaut sind, als kleine zellen eines großen organismus? dann wäre es sowohl für uns selbst als auch für das funktionieren im größeren zusammenhang wenig hilfreich, wenn ein teil des gehirns von den aufgaben des anderen wüsste - zu unterschiedlich die dinge, und es ginge dem hirn wohl wie dem tausendfüßler, wenn er erst mal übers gehen nachzudenken beginnt...
umgekehrt und ins kleine projiziert: was wissen unsere körperzellen? welche intelligenz oder welche "gehirn"-funktion auchimmer mag in ihnen stecken?
da werden dann fragen interessant wie: können wir strukturelle ähnlichkeiten beobachten zwischen etwa einem krebs im körper und der art und weise, in der die welt die krebsschäden der zivilisation erleidet (wofür drei prozent genügt haben...)? oder... schaffen ganzheitliche verfahren von bachbl+üten bis reiki usw. womöglich etwas wie eine vertikale verbindung von den welten, deren teil wir sein, zu den teilen, deren welt wir sind?
wie oben so unten... genau das ist die fraktale weltsicht. und wir kennen vom universum wohl auch kaum mehr als drei prozent... verwunderlich, dass unser gehirn uns auch nicht vertrauter ist?
alles liebe, jake