Die letzte Vollmond-Nacht

Pascal

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Köln
Hat irgendjemand zur jetzigen Vollmond-Zeit etwas besonderes wahrgenommen? Mir erschien es so als ob gestern Nacht etwas "in der Luft lag". Bevor ich aber mehr davon erzähle, möchte ich wissen, ob jemand ähnliche Erfahrungen wie ich gemacht habe. Die heutige Nacht ist bestimmt auch nicht ganz ohne. :zauberer1
 
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Einen ganz herzlichen guten Tag wünsche ich allen :kiss3:

Ich finde, die Menschen waren alle schon ziemlich angespannt. Bei mir in der Firma hatten die Mitarbeiter die 2 extremen von "lieb" und "unlieb" die sich ab und zu auswechselten. Auch Chaos hab ich in denen gesehen und Verwirrtheit.

Bei mir selber ist alles wunderbar, ich bin total erfüllt. Auch meine Reinigungen die letzten 2 Tage bekamen einen "Schub" wo mir die Kinnlade beinahe runterfiel als ich diese extreme Energieflüsse gespürt habe. Naja, ich reinige nun auch bisschen anders *verlegen guckt*.

Die Träume waren auch recht merkwürdig die Tage, kann jetzt aber leider nicht genau nacherzählen was ich geträumt habe. Ich wachte leicht verwirrt auf, war aber dennoch gut drauf.

Soviel von meiner Seite :)
Einen liebevollen und lichtvollen Tag wünsche ich all denen die es annehmen :kiss4:

Euer Goldray
:danke: für's Lesen :)
 
Das einzigstee was ich bis jetzt so wahrgenommen habe das alle etwas aggressiever und sturer sind. Ligt denke ich am Widder Mond(in).

Die Träume sind auch intensiver dem kann ich nur zustimmen.
Es ist der vorletzte Vollmond nach Heidnischem denken, da für die heiden am November Schwarzmond das neue Jahr beginnt.

Vielleicht liegt es aber auch daran, das das Wetter verrückt spielt und die menschen erstmal mit der Dunkelheit draußen klarkommen müßen.

(Übrigens ist heute Esbat bzw. Vollmond)
93/)O(
Panum
 
Nun also zum Erlebten:

Ich weiß, dass vorgestern erst die Nacht vor Vollmond war, aber die Mondenergien schienen schon auf vollen Touren zu sein.
Ich ging mit dem Hund auf den vielen landwirtschaftlichen Feldern hinter unserer Siedlung gegen 22 Uhr spazieren. Das Mondlicht tauchte die Landschaft in eine mystische Atmosphäre. Plötzlich nahm ich den Äther um mich herum verstärkt war. Es war so als ob er sich regelrecht in verschiedene Wirbelstürme zusammenfügte und über die Felder fegte. Alles schien aktiv um mich herum zu sein. Ich war mit dem Hund zwar noch nicht weit gegangen, aber ihm wurde schon mulmig zumute und drängte darauf umzukehren.
Dann sah ich auch die ersten, eher luftigen Naturwesen, die mir einladend zuwunken. Bei all dem schien das Mondlicht einen direkten Einfluss auf das Geschehen zu haben, denn es schien sogar glänzend in den unsichtbaren Bereichen - schwer zu erklären.

Als ich mich umwendete um zu gehen, fiel mir ein Baum (der einer Wasserader auswich) ins blickfeld. Irgendwie zog er mich an, und als ich ihn berührte schien der Boden unter mir nachzugeben, wurde ganz schwammig und ich schien jegliches Körpergefühl zu verlieren. Ich war einfach mit der Natur verbunden. Dabei spürte ich wie der Baum sich mir zuwandte und mich "wärmte".

Seltsames und sehr verrücktes Erlebnis, mit dem ich sicher nicht gerechnet hätte, weil der Tag sehr stressig und ich sehr angespannt war. Jedenfalls kam es mir so vor, als ob diese Mondnacht nicht nur mir dieses Erlbenis schenkte, sondern sich Energien breitgemacht haben, welche alle Menschen und der Natur (vielleicht unserer Beziehung zur Natur) gutgetan haben.
 
Lieber Pascal


Vielen Dank für deinen beeindruckenden Erlebnisbericht.

Mystische Erlebnisse zu Vollmond sind nicht nur allein von seiner Atmosphäre und Zeit abhängig, sondern auch von der allgemeinen und augenblicklichen Stimmung des Menschen.

Mathematisch war die Vollmondnacht zwar am 28., doch besteht die Vollmondatmosphäre aus insgesamt drei Tagen, also ein Tag vor und ein Tag nach dem mathematisch exakten Termin. Ausschlaggebend dafür sind phänomenologische Gesichtspunkte, weil das Auge den Mond drei Tage (oder besser Nächte) lang als Vollmond sieht.

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Eine Vollmondnacht

Meine Frau und ich waren in der Nacht des 29. unterwegs. Wir besuchten im Vollmondlicht eine einsame Kapelle, die auf einer Höhe mit einer faszinierenden Weitsicht steht. Rundherum sind saftige Wiesen und weiter unten befinden sich mehrere Täler. Der Mond befand sich noch verdeckt gerade oberhalb des Horizonts hinter einer scharf umrissenen, horizontal ausgerichteten Wolke. Da schoss der Mond schon über die Wolke in einer Schnelligkeit hinweg, wie man es eigentlich nicht glauben kann. Er wuchs und wuchs, bis sein Gesicht, das unserer Beobachtung nach nicht immer als Solches zu erkennen ist, komplett aufgetaucht war. Es begann mit seinen Augen zu zwinkern, indem dunkle, in sich bewegliche Schatten im ständigen Wechselspiel das eine Auge umspielten und dann zum anderen übergingen. Sein Mund war zu einem Schmoll- oder Kussmund geformt. Nach etwa fünf Minuten hörten die Phänomene auf, der Mond nahm sein übliches Bild ein. Es schien mir so, als ob er sich für die mystische Bescheinung der Nacht und ihr Eintauchen in sein silberweißes Licht zurechtmachte – es war wohl seine „Morgentoilette“.

Langsam ballte sich der Nebel in den Tälern wie zu einem unwirklich weiß leuchtenden Band zusammen. Ein Wind blies ihn über die Höhe in Richtung Mond, der so einen farbigen Strahlenkranz bekam. Wir bemerkten den wundersamen Geruch des Nebels. Meine Frau meinte, er würde seltsam nussig riechen.
Stille blieben wir im vorbeiziehenden Nebel und betrachteten seine Schönheit. Nach einer Weile klärte sich die Luft, dafür zogen in Richtung Mond netzartige Wolken mit unterschiedlicher Dichte auf. An manchen Stellen ließen sie das Mondlicht nicht hindurch, doch an ihren Seiten lockerte sich die Dichte und das Licht konnte durchscheinen. Auch dieses kontrastreiche Bild verlor sich nach einer Weile. Dunst und vereinzelte Wolken formten nun das Antlitz des Himmels. Zusammen mit der Atmosphäre fühlten wir uns innerlich auf seltsame Weise gewaschen und gereinigt.

Wir setzten uns vor der Kapelle auf eine Bank und sprachen andächtig über die uns beeindruckten Naturschauspiele. Nicht weit entfernt steht versteckt ein einsames Haus. Schwach war ein Fenster erleuchtet, daneben sahen wir eine auf der Stelle stehende, aber in sich bewegende, undeutliche Gestalt in der Farbe des Mondlichtes. Es sah so aus, als ob sie Flügel hätte, die sie immer wieder abwechselnd bewegte, ähnlich wie der Mond zuvor mit den Schatten seiner Augen spielte. Nach einer Weile schauten wir weg und dann wieder hin. Das Wesen war verschwunden und das Licht des Fensters aus. Vermutlich konnte das Schemen durch das diffuse Licht des Fensters entstehen. Ähnliche sich bewegende Wesen entstehen auch an der Kapelle, wo sie weiß gestrichen ist oder angestrahlt wird, was so nur zu sehen ist, steht man etwas weiter weg.
Auf der Bank sitzend, schrie meine Frau plötzlich auf und ich sah eben noch ein grünliches, herabstürzendes Licht, bevor es hinter den Fichten verschwand. Ein Meteorit schenkte uns als letzten Gruß für diese Nacht an der Kapelle sein vom Himmel kommendes Leuchten.

Anmerkung: Das linke Auge des Mondes besteht physisch aus dem Mare Serenitatis sowie verschmolzen mit dem Mare Tranquillitatis und sein rechtes aus dem Mare Imbrium. Sein Kussmund ist durch das Mare Nubium repräsentiert.


Johannes von Bulthaupt
 
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Johannes schrieb:
Eine Vollmondnacht

Meine Frau und ich waren in der Nacht des 29. unterwegs. Wir besuchten im Vollmondlicht eine einsame Kapelle, die auf einer Höhe mit einer faszinierenden Weitsicht steht. Rundherum sind saftige Wiesen und weiter unten befinden sich mehrere Täler. Der Mond befand sich noch verdeckt gerade oberhalb des Horizonts hinter einer scharf umrissenen, horizontal ausgerichteten Wolke. Da schoss der Mond schon über die Wolke in einer Schnelligkeit hinweg, wie man es eigentlich nicht glauben kann. Er wuchs und wuchs, bis sein Gesicht, das unserer Beobachtung nach nicht immer als Solches zu erkennen ist, komplett aufgetaucht war. Es begann mit seinen Augen zu zwinkern, indem dunkle, in sich bewegliche Schatten im ständigen Wechselspiel das eine Auge umspielten und dann zum anderen übergingen. Sein Mund war zu einem Schmoll- oder Kussmund geformt. Nach etwa fünf Minuten hörten die Phänomene auf, der Mond nahm sein übliches Bild ein. Es schien mir so, als ob er sich für die mystische Bescheinung der Nacht und ihr Eintauchen in sein silberweißes Licht zurechtmachte – es war wohl seine „Morgentoilette“.

Langsam ballte sich der Nebel in den Tälern wie zu einem unwirklich weiß leuchtenden Band zusammen. Ein Wind blies ihn über die Höhe in Richtung Mond, der so einen farbigen Strahlenkranz bekam. Wir bemerkten den wundersamen Geruch des Nebels. Meine Frau meinte, er würde seltsam nussig riechen.
Stille blieben wir im vorbeiziehenden Nebel und betrachteten seine Schönheit. Nach einer Weile klärte sich die Luft, dafür zogen in Richtung Mond netzartige Wolken mit unterschiedlicher Dichte auf. An manchen Stellen ließen sie das Mondlicht nicht hindurch, doch an ihren Seiten lockerte sich die Dichte und das Licht konnte durchscheinen. Auch dieses kontrastreiche Bild verlor sich nach einer Weile. Dunst und vereinzelte Wolken formten nun das Antlitz des Himmels. Zusammen mit der Atmosphäre fühlten wir uns innerlich auf seltsame Weise gewaschen und gereinigt.

Wir setzten uns vor der Kapelle auf eine Bank und sprachen andächtig über die uns beeindruckten Naturschauspiele. Nicht weit entfernt steht versteckt ein einsames Haus. Schwach war ein Fenster erleuchtet, daneben sahen wir eine auf der Stelle stehende, aber in sich bewegende, undeutliche Gestalt in der Farbe des Mondlichtes. Es sah so aus, als ob sie Flügel hätte, die sie immer wieder abwechselnd bewegte, ähnlich wie der Mond zuvor mit den Schatten seiner Augen spielte. Nach einer Weile schauten wir weg und dann wieder hin. Das Wesen war verschwunden und das Licht des Fensters aus. Vermutlich konnte das Schemen durch das diffuse Licht des Fensters entstehen. Ähnliche sich bewegende Wesen entstehen auch an der Kapelle, wo sie weiß gestrichen ist oder angestrahlt wird, was so nur zu sehen ist, steht man etwas weiter weg.
Auf der Bank sitzend, schrie meine Frau plötzlich auf und ich sah eben noch ein grünliches, herabstürzendes Licht, bevor es hinter den Fichten verschwand. Ein Meteorit schenkte uns als letzten Gruß für diese Nacht an der Kapelle sein vom Himmel kommendes Leuchten.

Hallo Johannes,

du hast das Erlebnis wundervoll beschrieben. Inspiriert und gefühlvoll. :danke:

Der Vollmond hat schon etwas Besonderes. Und ich mache die Erfahrung, dass er immer besonderer wird. :)
 
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