Irrelevant bzw. ein Dammbruch- und Strohmann-Argument für die aktuelle Diskussion, wo niemand irgendwie fordert, Nazis o.ä. zu töten.
das ist es in keinster Weise. Ich weiß auch, dass du es nicht geschrieben hast, weil du überhaupt nichts dazu geschrieben hast, wie die Sanktion gegen den intoleranten Delinquenten auszusehen hat. Ich sage nur, das ist die Spanne dessen was du forderst. Vielleicht hast du konkrete Vorstellungen, aber auch dann würde es nichts daran ändern, dass du dich mit deinen Forderungen innerhalb dieser Spanne finden würdest. Es ist im Gegenteil entweder ein Strohmann oder Unlogik mir zu unterstellen, ich hätte unterstellt hier wolle jemand Nazis töten, das geht auch ganz klar aus meiner Antwort hervor. Mein Eindruck ist du drückst dich gerade um die Konsequenz deiner eigenen Forderung, weil du ihren aggressiven Kern erkennst
Das "weltliche Urteil" ist aber nicht automatisch der Scheiterhaufen. Der folgt nicht logisch zwingend aus Poppers Betrachtungen. Das willst Du nur krampfhaft irgendwie mit einbringen.
Aber es ist logisch darin enthalten. Ich weiß nicht woran du denkst, vielleicht eine kleine Geldstrafe, vielleicht der Pranger, was weiß man. Du willst Strafen für Personen, die du für intolerant hältst und machst Menschen damit zu Gedankenverbrechern
"Weniger bekannt ist das Paradox der Toleranz: Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die unbeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die
Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten
vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.
Damit wünsche ich nicht zu sagen, dass wir z. B. intolerante Philosophien auf jeden Fall gewaltsam unterdrücken sollten; solange wir ihnen durch rationale Argumente beikommen können und
solange wir sie durch die öffentliche Meinung in Schranken halten können, wäre ihre Unterdrückung sicher höchst unvernünftig.
Aber wir sollten für uns das Recht in Anspruch nehmen, sie, wenn nötig, mit Gewalt zu unterdrücken; denn es kann sich leicht herausstellen, dass ihre Vertreter nicht bereit sind, mit uns auf der Ebene rationaler Diskussion zusammenzutreffen, und beginnen, das Argumentieren als solches zu verwerfen; sie können ihren Anhängern verbieten, auf rationale Argumente - die sie ein Täuschungsmanöver nennen -
zu hören, und sie werden ihnen vielleicht den Rat geben, Argumente mit Fäusten und Pistolen zu beantworten.
Wir sollten daher im Namen der Toleranz das Recht für uns in Anspruch nehmen, die Unduldsamen nicht zu dulden. Wir sollten geltend machen, dass sich
jede Bewegung, die Intoleranz predigt, außerhalb des Gesetzes stellt, und wir sollten eine Aufforderung zur Intoleranz und
Verfolgung als ebenso verbrecherisch behandeln wie eine Aufforderung zum Mord, zum Raub oder zur Wiedereinführung des Sklavenhandels."
DAs ist die berühmte Stelle, ich habe alles was mMn für meine Lesart spricht rot markiert und das was für deine Lesart spricht grün markiert.
wobei die erste grüne Markierung wohl eher bereits vorwegnimmt, dass es sich bei den Intoleranten um eine Bewegung handelt, die Gewalt als probates Mittel ansieht, um an ihre Ziele zu gelangen. Und nicht um eine Person die meint, dass man alle Ausländer nach hause schicken soll. Und auch bei der zweiten Markierung scheint Popper durch die Hinzunahme der "Verfolgung" das Argument gegen die Intoleranz als Akt, als Progrom zu verstehen.
Ich sehe also nicht wie du damit deinen politischen Wunsch rechtfertigen möchtest unliebsame politische Meinungen zu unterdrücken.