Die Formelsprache

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SYS41952

Guest
Was tut ein Zauber? Was ist prinzipiell formulierbar, was er tun soll? Dies sind die Fragen,
mit denen wir uns jetzt als erstes auseinandersetzen.Was ein konkreter Zauber tut, ist
ja bekanntlich in der inneren Bedeutung der Formel dargelegt. Um diese unabhängig von
der konkreten Lehre und magischen Sprache zu untersuchen, verwenden wir einen Trick,
der uns schon einmal gute Dienste geleistet hat und führen wieder eine Metasprache zur
Beschreibung ein — die Formelsprache. Sie redet darüber, welcher Sinn in einer Formel
steckt. Wie in der Metamagie halten wir dabei fest, daß die Formelsprache nicht die einzige
mögliche Beschreibung ist, sondern nur eine unter vielen, für die wir uns entschieden
haben, weil die meisten Ideen, von denen wir reden wollen, in ihr einfach sind. Was für
Eigenschaften hat die Formelsprache also? Sie bewegt sich nahe an der Alltagssprache, getreu
der Devise:

Was gesprochen werden kann, kann auch getan werden!,

Intention und Objekt

Intention: Die Intention steht in gewissem Sinn außerhalb der Lehre und gehört der Metasprache
an. Es beschreibt, was der Zauber eigentlich tut. Natürlich ist die Wahl
der Intention durch die Lehre eingeschränkt— sowohl einem hardischen Magier als
auch einem Anhänger der Lehre der Kräfte wäre der Gedanke fremd, etwas neu zu
erschaffen. Außerdem ist die Intention dadurch eingeschränkt, daß es nicht etwas
aussprechen soll, was in der Lehre schon vorhanden ist, denn die Intention ist der
Schwachpunkt der Formel, der Teil, der nicht automatisch so in der Welt abl¨auft,
sondern der in einem gewissen Sinn übernatürliche Teil der Idee. Daher gibt es keine
Formel des Anzündens, sondern immer nur ein Rufen Feuer oder das Äquivalent
dazu—keine Lehre beschreibt, wie denn Anzünden gehen soll, aber sehr viele, was
Feuer ist, und Rufen ist eine sehr einfache Idee.

Objekt: Das Objekt ist das Ziel des Zaubers. Es muß immer Teil der Ideenwelt der magischen
Lehre des Zaubers sein, etwas anderes ist hier nicht möglich. Für hardische
Magie besteht das Objekt z.B. aus einem oder mehreren wahren Namen, für die Lehre
der Kräfte aus einer Kraft, für die Anrufungen der Finsternis aus Dämonen, Toren
und Siegeln — jede Lehre beschreibt die Welt (oder einen Ausschnitt davon) in anderen
Begriffen, und nur diese sind der Magie zugänglich. So ist es für einen Harden
ein leichtes, Regen herbeizurufen, weil der Regen mit seinem wahren Namen in der
hardischen Lehre vorkommt. Nicht so in der Lehre der Kräfte. Hier beinhaltet die
gleiche Tat ein schweres Studium für den Grund des Regens (Kondensation), und
erst dieser Prozeß kann in Kräften beschrieben werden und so der Magie zugänglich
gemacht werden.

Erste Grammatik

Einfache Formeln: Formeln ohne jeden Bezug zum Kontext nennt man einfach. Das bedeutet,
wenn man eine Formel Rufen hat, dann kann man damit rufen, was man
möchte — einen Dämon, ein Erdbeben, Wind, Regen, Feuer, die Formel ist f¨ur all
diese Dinge gleich gut. Darin liegt auch ihre größte Schwäche — die Formel kann
so gut wie keine Symbolik in ihren weiteren Bedeutungsebenen beinhalten, sie kann
keine Stimmungen übertragen und keine metaphysischen Gesetze nutzen, denn all
diese Dinge benötigen Information darüber, was gerufen werden soll. Daher gibt es
in der praktischen Magie so gut wie keine einfache Formel, sie sind aber ein nützliches
Mittel um zu erkennen, wie die komplizierten Formeln aufgebaut sind.

Spezielle Formeln: Diese Art von Formeln lebt in einem gewissen Kontext. Das bedeutet,
eine Formel Rufen kann jetzt z.B. nur noch dazu benutzt werden, um Dämonen
zu rufen. Hiermit verwandelt sich die Schwäche der allgemeinen Formeln in eine
Stärke — jetzt kann Symbolik verwendet werden, soll die Formel Stimmung erzeugen,
die zu der geplanten Operation passt. Daraus folgt, daß die spezielle Formel um
so mächtiger sein wird, je enger ihr Kontext eingeschränkt ist. Dies ist die häufigste
Art, Formeln zu verwenden.

Besondere Formeln: Wenn der Kontext einer Formel extrem eingeschränkt ist, dann kann
eine besondere Formel entstehen. Sie dient dazu, mehrere häufig gebrauchte spezielle
Formeln, die man hintereinander ausführt, in einem Guß zu strukturieren und
aufeinander zu beziehen. Um bei dem obigen Beispiel zu bleiben: Das komplette
Anrufungsritual eines speziellen Dämons mit dem Bannkreis, der öffnung des Tores,
der Anrufung, der Fesselung und der abschließenden Bannung stellt eine besondere
Formel dar. Es versteht sich von selbst, daß diese Art, eine Formel zu verwenden, die
mächtigste von allen ist. Da sie aber sehr spezialisiert ist und nur immer auf einen
oder sehr wenige Fälle paßt, werden Formeln dieser Art nur für besondere Gelegenheiten
geschrieben.
 
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Tuh Ta de form uLaaa
niT aaas diiiii inn krEaaaaaa?

Tuh Ta de form uLaaa
freeeee y leiiiiK Te' maaaaa g Iaaaaaa


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Erden : Nach Formulierung der Idee kann die Operation sofort geerdet werden, dadurch
wird Magie wirksam.
Präsenz : Eine Kraft kann, wenn sie gerufen wurde, wieder an den Rand des Bewußtseins
des Magiers gelegt werden, der sich dann zuerst mit etwas anderem beschäftigt,
um sie später wieder aufzunehmen. Soll z.B. eine alchemistische Verbindung zweier
Elemente stattfinden, dann kann man zuerst das eine rufen, präsent halten, dann das
andere und schließlich auf beide Vereinen wirken lassen.

Gleichzeitig:
Ein sehr fähiger Magier ist imstande, gleichzeitig mehrere (in gewissem
Sinn verwobene) Formeln auszuführen. Dies bedeutet, daß alle Ideen zur gleichen
Zeit in ihm entstehen und sich daher auf viel kompliziertere Weise gegenseitig durchdringen
als anders möglich. In der Notation werden diese Ideen übereinander geschrieben.
Die nächste Erdung wirkt dann für alle diese Ideen gleichzeitig.
Warum würde man etwas anderes wollen, als alle Magie gleich zu erden? Nun, es gibt
viele Rituale, bei deren Einleitung Kr¨afte angerufen werden, die gegensätzlicher Natur
sind (die Elemente). Ruft man sie der Reihe nach an und erdet sie gleich, so erzeugt man
ein Ungleichgewicht, daß die Kräfte letztlich zerstören kann, bevor sie wirken. Ruft man
sie nur in Präsenz, ohne sie zu erden, so ist dieser Effekt zwar schwächer (weil ja nur
die Ideen präsent sind), aber immer noch vorhanden. Erst wenn alle Ideen gleichzeitig
gerufen werden, herrscht zu jedem Zeitpunkt perfekte Symmetrie und die Magie kann sich
ungestört entwickeln.
 
Erweiterungen— Requisit, Taxis und Topos

Requisit:
Das Requisit beschreibt, mit Hilfe von was oder unter Vermittlung von welcher
Kraft eine mit Intention— Objekt beschriebene Formel wirken soll. Man kann also
sagen, daß das Requisit die Magie in gewissem Sinne kanalisiert, aber auch katalysiert.
Ein Auf diese Art und Weise kann auch ein materieller Focus in die Idee der Formel
eingebracht werden. Ebenso kann das Requisit den Gedenkenweg des Magiers lenken.


Taxis: Das Wort Taxis wird hier in der Bedeutung ’gegebene Ordnung’ verwendet. Die
Taxis dient dazu, in der Formel Autorität zu erlangen. Die jeweilige Taxis muß natürlich auch
ihre Autorität aus der entsprechenden Lehre haben— der Magier muß, mit anderen Worten,
verstehen, was ihm denn nun eigentlich Macht gibt.

Topos: Der Topos beschreibt den Wirkungsbereich der Magie.
 
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Tut er eh..wenn er sich Gedanken über sein Paradigma macht.

nochmal:
muss er das? :D


ich denke gerade WENN er sich keine Gedanken drüber macht wirkt das paradigma umso mehr...

vl hast du mit
der Magier muß, mit anderen Worten,
verstehen, was ihm denn nun eigentlich Macht gibt.
auch was andres gmeint als bei mir ankommt...

aber
die vielen rezeptbuchmagier die TROTZDEM erfolge erzielen, obwohl sie in ihrem paradigma fastschon gefangen sind - sind imho gute beispiele dafür dass er es eben nicht MUSS...


davor und danach vl...

aber während der ausführung in einem gewählten kontext/paradigma sollte man sich imho keine gedanken drüber machen... weil man sonst ja nicht im paradigma is, und sich das ganze gleich sparen kann

ja ich weiss.. bissl wir... aba vl weissd jetzt worauf ich hinaus will...

(hängt imho auch mit dem "vergessen" zusammen ;) )
 
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