Die bretonische Loreley - oder: der Fremde und die Fee

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Die bretonische Loreley

Ich weiß wohl, was soll es bedeuten,
dass ich so glücklich bin,
ein Morgen aus fernen Zeiten,
der geht mir nicht aus dem Sinn.

Die Luft ist so frisch und nicht dunkel,
sie ist würzig wie herrlicher Wein,
das Wasser des Meeres funkelt,
im Morgensonnenschein.

Das schönste Mädchen sitzet
dort draußen wunderbar.
Ihr freundliches Lächeln blitzet,
bretonisch leuchtet ihr Haar.

Sie kämmet es ganz ohne Kamme
und singt ein Lied dabei,
das hat eine wundersame
bretonische Melodei.

Den Fremdling am sandigen Strande,
ergreift es mit süßem Weh.
Wohl sieht er die Felsenriffe,
doch auch die Fee in der See.

Ich glaube, am Ende spazieret
der Fremde ins Meer - ohne Kahn.
Und das hat mit ihrem Lächeln
die Fee des Meeres getan.

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Nun habe ich noch eine Strophe hinzugefügt - in dichterischer Freiheit.
Damals im Meer hat jenes schöne Mädchen noch kein Lied gesungen.
Sie war ja auch keine Sirene und keine Hexe Loreley.
Sie war eine ganz reale schöne und freundliche junge bretonische Frau.
Eine echte Bretonin aus Finistère - am Ende der Welt, wie der Name sagt - im Westen der Bretagne.
Und sie hat mir später dann auch wirklich schöne Lieder in der wunderbaren bretonischen Sprache gesungen.
 
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