Das ist überhaupt nicht simpel gedacht.
Jede Tierart ist in das System übergeordneter Regulationsmechanismen eingebettet, Pflanzenfresser und Fleischfresser gleichermaßen. Die Abhängigkeiten sind gegenseitig, äußerst komplex, wenn mehrere Arten ins Spiel kommen, und über das Prinzip der trophischen Kaskade wird sogar die Landschaft miteinbezogen.
Nur der Mensch hat sich diesen Regulationsvorgängen entzogen und vermehrt sich explosiv und völlig unkontrolliert. Es hat zu keinem Zeitpunkt der vom Menschen unbeeinflußten Erdgeschichte ein Tier dieser Größe gegeben, daß in solchen Massen auftrat und ganze Landschaften völlig kahlfraß, die Habitate, in denen es selbst lebte, vernichtete.
Wohin der Fortfall natürlicher Regulation führt, zeigt bei Tieren der Bestand der Wapitis im Yellowstone von 1939 bis ungefähr 1995: Die großen Beutegreifer waren ausgerottet, die Wapitis vermehrten sich wie Heuschrecken, die alles kahlfraßen, damit jeder Menge Arten in der Fauna die Lebensgrundlage entzogen und letztlich damit auch zu gravierender Erosion führten.
Was man hier über 60...70 Jahre im Kleinen studieren konnte, führt die Menschheit global vor! Massenvermehrung = Lebensraumzerstörung.
Die Menschen fühlen sich erleuchtet und supertoll moralisch überlegen, wenn sie auf tierische Nahrung verzichten. Aber ans Bremsen der Vermehrung auf habitatverträgliche Zahlen denken sie nicht. Nein, es wird sogar drüber spekuliert, wieviele zig Milliarden die Erde bei vegetarischer Ernährung ertragen könnte...