Hallo HöllenSpawn,
ich nehme Dir gerne ab, dass Du bestimmt kein Mensch bist wie Hitler und verstehe Deine Entrüstung bzgl. der Äußerungen von Christoph Schlüter nur zu gut. Warum hast Du Dir den Nick Höllenbrut gegeben?
Gehen wir die Sache doch mal ganz nüchtern an. Christoph Schlüter schreibt: Marcel Reich-Ranitzki soll gesagt haben, JEDER solle diesen Film gesehen haben. Und er hat Recht damit. Es mag ja sein, dass der bekannte Kritiker den Film empfohlen hat. Eine Kritik, ob positiv oder negativ, ist das noch nicht. CS macht dazu aber nur eine vage Angabe. Wie dem auch sei, wenn der Film mal im Fernsehen kommt, werde ich ihn mir ansehen.
Und jetzt kommt die Meinung von Christoph Schlüter: Ich meine: endlich einmal ein Film, der Hitler und seinen engsten Kreis nicht plump verteufelt, sondern sie zeigt, als das was sie waren: Menschen wie du und ich. Im ersten Teil des Satzes gibt CS zu verstehen, dass er wohl noch keinen Film gesehen hat, der Hitler und seinen engsten Kreis nicht plump verteufelt. Aber was ist mit den vielen historisch wasserdichten Dokumentationen, die man bis dato im Fernsehen zu sehen bekam? Waren das alles nur plumpe Verteufelungen? Oder hat CS noch keinen davon gesehen?
Muss man Hitler und seinen engsten Kreis ich nehme hier mal das Personal, wie die Sekretärin u.s.w. von aus denn überhaupt noch verteufeln? Genügt es nicht, diese Massenmörder einfach so darzustellen, wie sie waren: Aberwitzige Irre, ohne einen Hauch von Menschlichkeit, bereit alle mit sich ins Verderben zu reißen? Wenn Christoph Schlüter im zweiten Teil diese Satzes dann meint, Hitler und sein Umfeld seien Menschen gewesen wie du und ich, dann bin ich einesteils froh, nicht mit Herrn Schlüter per Du zu sein und anderenteils möchte ich mich dem Zorn von HöllenSpawn in voller Breite anschließen.
Herr Schlüter, eine solche Äußerung ist eine grobe Beleidigung aller anständigen Menschen. Was soll man sonst noch dazu sagen. In der Fortsetzung finde ich deshalb auch die Äußerung von Christoph Schlüter sehr aufschlussreich: Besonders eindrucksvoll fand ich, nachvollziehen zu können, wie furchtbar die teils völligen Ausblendungen der Realität wirken, wie ich sie auch aus bestimmten Kreisen kenne. Welche bestimmten Kreise er wohl damit meint?
Ich kenne Herrn Schlüter nicht persönlich, habe aber aus seinen in diesem Forum veröffentlichten Beiträgen inzwischen ein ziemlich abgerundetes Bild von ihm. Es sind da aber noch zwei wesentliche Fragen offen: Erstens, sind die Lehren von Bert Hellinger bei CS bereits auf vorbereiteten, fruchtbaren Boden gefallen, oder zweitens, haben erst die Lehren Hellingers die Bewusstseinsströme von CS so umgelenkt?
Aber für den Verfassungsschutz ist das nichts. Der hat wichtigere Dinge zu tun. Ich denke auch, dass hier die Verfassung von allen vernünftigen Bürgern automatisch geschützt wird, in dem solche Unverschämtheiten auf Ablehnung stoßen und zurückprallen. Man muss aber auch das ablehnen, von dem das ausgeht. Wir brauchen dazu den Mut zur Intoleranz, denn irgendwann ist auch beim tolerantesten Mensch das Maß voll.
Und da kann man schon was machen. Morgen sollte hier in einer nahen Kleinstadt ein Familienstellen nach Hellinger in den Räumen des Gemeindehauses stattfinden. Veranstalter sollte ein örtlicher Esoterikladen sein, der auch dafür in Zeitungsannoncen und Aushängen warb. Ich war am letzten Samstag bei dem Ladeninhaber, der sich aber von meiner Kritik gegenüber Hellinger nicht beidrucken ließ. Das war auch vorauszusehen.
Am Montag war ich mit den Informationen von Ingo Heinemann bei der Bürgermeisterin. Am Dienstag rief sie mich an und teilte mit, dass die Veranstaltung nicht im Gemeindehaus stattfinden wird. Jetzt wollte der Veranstalter mit dem Familienstellen in seinen eigenen, etwas beengten Meditationsraum ausweichen. Das wurde von der Stadtverwaltung untersagt, weil der Raum keinen Notausgang hat. Selbstverständlich ist der Esoterikladen jetzt das bejammernswerte Opfer einer infamen Hetzkampagne.
Was Herr Schlüter angeht, so möchte ich ihm keinesfalls die Qualifikation bzgl. der Angebote auf seiner Homepage absprechen. Das Familienstellen ist dort halt das Haarbüschel in der Suppe. Darauf wird er aber noch selber kommen, sobald er merkt, dass das Familienstellen zukünftig nicht gut für sein Geschäft ist. Man braucht ihm ja nichts vorzuwerfen oder zu unterstellen. Es genügen bereits Hinweise auf diverse Threads in diesem Forum. Wer sie wissen möchte, dem gebe ich gerne die Adressen der IHK und der Gewerbeaufsicht in Kiel. PN genügt.
Jorijama